Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Gyuri am September 12, 2018, 10:31

Titel: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am September 12, 2018, 10:31
Wir sollten auch allen erfolglosen Diabetikern in Sachen "Langzeitwert" eine Plattform bieten.

Hier habe ich mal eine Statistik der letzten 4 Wochen (in denen es im Vergleich zum letzten Halbjahr kaum eine Veränderung gab)
mit der meine Frau leben muss.

(http://up.picr.de/33803240cn.jpg)

Bei der letzten Quartalsuntersuchung wurde übrigens vom Labor ein HbA1c von 7,20% ermittelt.  :o
Die Labormessungen zuvor (selbes Labor!) ergaben IMMER einen Langzeitwert um die 9% - und von Libre immer ca. 10% geschätzt wird.
Ab 2017: 8,9%…9,00%…9,20%…9,00%…9,10%…10,00%…7,20%

 :mauer:
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Floh am September 12, 2018, 11:45
Als Typ 1 verstehe ich das nicht - das schicke ich mal vorraus.

Ich empfinde die Verteilung der (okay, ja, hohen) Meßwerte als relativ eng. Lese ich die Grafik falsch? Irgendwas um die 50 bis 70 mg/dl sigma? So schön sieht meine Verteilung nie aus.

Darf ich fragen warum das bei deiner Frau so hoch liegt? Mehr Insulin habt ihr ja entweder schon ausprobiert und wieder verworfen oder es gab einen Grund das nicht zu tun. Irgend ein Tabletten-BZ-senk-Dings oder Tabletten-Insulinresistenz-senk-Dings ... gibt es so was?

Aus meiner (jaja, Typ 1) Perspektive fehlt in der Grafik einfach nur eine Basalrate. So als wären die Mahlzeiten nahezu perfekt berechnet, die Basalrate aber zu niedrig.

Oops und Edit: Ja, den Laborwert würde ich da auch anzweifeln. Hab ich auch schon mal gemacht, als sie mir einen Hba1c von 13% anbieten wollten.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Joerg Moeller am September 12, 2018, 12:08
Ab 2017: 8,9%…9,00%…9,20%…9,00%…9,10%…10,00%…7,20%

Und bei allen Ergebnissen derselbe Referenzbereich?

Hat sie vielleicht Medis genommen, die das 1c falsch negativ beeinflussen können? (Welche das sind hängen von der Bestimmungsmethode des Labors ab)
Oder gab es in der Zeit vor dem letzten 1c irgendwelche Blutungen? Vielleicht sogar eine Transfusion vorher?

Ein Tipp: falls ihr mal einen berechneten 1c mit dem Laborwert vergleichen wollt, dann stellt für die Berechnung am besten einen Zeitraum von 6-8 Wochen ein.
Dieses Zeitfenster repräsentiert nämlich auch das Labor-1c. (durchschnittliche Lebensdauer der Erythrozyten und damit auch des Hb)

Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am September 12, 2018, 14:40
Basalversorgung:
Da haben wir schon ganz viel mit Lantus probiert was rein überhaupt nichts bewirkt hat. Der Diabetologe gab dann auf und empfahl gezielte Zusatz-IE zu bestimmten Zeiten. Das hätte zumindest über Nacht funktioniert, aber irgendwann will ich auch mal schlafen und nicht drei mal in der Nacht zum Spritzen aufstehen.

Ich kam dann auf die Idee ihr zum Fiasp für den Bolus ein etwas langsamer wirkendes Insulin zum Schlafen und vor dem Aufstehen zu geben. Der Arzt verschrieb dazu Actrapid von dem ich abends "normal" 20 IE und in der früh "normal" 25 IE verabreiche. Mehr sollte ich nicht spritzen. Bei extremen Glukosewerten spritze ich schon mal je 5 IE mehr.
Da ich die aufgenommenen Kohlehydrate bei ihr nicht immer im Überblick habe gehe ich beim Bolus MEIST von 50g KH je Mahlzeit aus.
Im Spritzplan stehen 30 - 25 - 40 IE Fiasp. Bei Zwischenmahlzeiten und Ausnahmesituationen bekommt sie pro geschätzter BE je 5 IE dazu. Mit weniger IE muss ich nie korrigieren, weil sie nie auch nur in die Nähe von einer Hypo kommt.

Konsequentes Korrigieren würde nichts bewirken (außer Gewichtszunahme) weil sie ja normal schon auf 140 IE täglich kommt.

Wenn der Tages-Median bis 10 Uhr auf ein Minimum sinkt, hat da nur damit zu tun, dass ich bei ihr das Frühstück wegen Werten über 350mg/dl ausfallen lasse aber dennoch 30 IE spritze.
Hier wird wirklich nicht mehr gekleckert sondern nur noch geklotzt.

Zum Labor-Langzeitwert.
Wenn mir das Libre immer ähnliche Werte zeigt und die sich fast immer mit der Libre-Schätzung decken und urplötzlich 7,2% vom Labor gemessen wird, dann hat das Labor Mist gebaut.

Und wenn ich mal das Libre 7 Wochen vor der Blutentnahme schätzen lasse, dann kommen wir auf HbA1c 11,6% und nicht 7,2% Labormessung.

(http://up.picr.de/33804713qe.jpg)

Hier seht ihr auch die Verteilung der DURCHSCHNITTLICHEN Insulineinheiten
wobei das schnelle Insulin immer Fiasp ist
und das langsame Insulin immer Actrapid.
Selten habe ich die Insuline verkehrt eingegeben  :pfeif:
und sehr selten auch die Pens verwechselt  :pfeif:

Ach ja!
In der Zeit gab es überhaupt keinen Unterschied mit verschiedenen Medikamenten, die einen Messfehler rechtfertigen würden.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Floh am September 12, 2018, 16:02
Laborfehler passieren auch. Zettel verwechselt oder so. Wie ich schon oben schrub: einen Hba1c von 13% glaube ich mir auch nicht. So viel kann ich gar nicht essen, oder nur Wasser statt Insulin spritzen oder so... nie im Leben.

Ich finde die Diabulimie eigentlich trotzdem eher nicht gut. Ohne einen Einblick in eure Gesamtsituation trage ich trotzdem (für andere Mitleser) vor: Wenn du sagst "mehr Insulin würde nur zur Gewichtszunahme führen", dann bedeutet das natürlich bei den oben gezeigten Kurven gleichermaßen: "meine Frau hält ihr Gewicht nur wegen Insulinmangel". Das ist so für mich die typische Beschreibung der Teenager, die an der Grenze zur Ketoazidose wandeln. Aber: Keto mag bei Typ 2 eher kein Problem sein und ich kenne ja keine Gesamtanamnese (will ich auch gar nicht! Echt!).

Irgendwo enthält deine Beschreibung der vergleichsweise niedrigen Streuung um 10 Uhr ja auch die Aussage, dass mehr Insulin (also holla .. 30 Einheiten, das ist kein Pappenstiel) den Blutzucker durchaus merklich senken. Wenn auch nicht genug. Pumpe und täglich 300 Einheiten? Ist nicht sehr ernst gemeint, will ja nicht diagnostizieren. Versprochen!  :prost:
Titel: Der >8 Club…
Beitrag von: Duff Rose am September 12, 2018, 20:54
Also ich bin ja kein Fachmann, aber für mich sieht das aus als wirkt das ganze extern zugeführte Insulin viel zu wenig. Denn man müsste ja irgendwann auch mal etwas weiter runter kommen.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am September 12, 2018, 23:30
Mit einem Bolusrechner (bzw. einer "Korrektur-Strategie") kommt man nicht viel weiter. Oft habe ich den Eindruck, dass ich meiner Frau spritzen kann was ich will … es wird nichts bewirken.
Das einzige was hilft ist "Hungern lassen".
Nehmen wir z.B. den 6.9. (nicht typisch aber fast ganz normal)
(http://up.picr.de/33809101iw.jpg)
Gegen 4 Uhr spritzte ich 25 IE Actrapid (wie immer)
sie hatte da 328mg/dl (wie so oft)
ich ließ meine Frau weiter schlafen bis 8:30
und spritzte bei 243mg/dl 30 IE Fiasp (wie immer)
und kontrollierte um 9 Uhr noch mal… 257mg/dl
ich entschloss mich, das Frühstück ausfallen zu lassen,
bis 14 Uhr geschah aber nichts besonderes.
Dann spritzte ich zum verspäteten Mittagessen 25 IE Fiasp und es gab dann 50g KH zum Essen.
Ab 15 Uhr stieg dann der Zucker "als ob ich das Spritzen vergessen hätte"…
Ab 19 Uhr lief nichts mehr normal. Die Frau bediente sich unkontrolliert mit Schokolade, Eis, Nüsse und was weiß ich noch alles. (Keine Ahnung wie viele BE)
Ich wollte das Abendessen ausfallen lassen.
Die Scannes bis 21 Uhr waren von ihr ohne mein Wissen. Dann schickte ich sie bei 390mg/dl mit 35 IE (=Daumen * Pi) Actrapid ins Bett.

btw: Unsere Libre laufen immer auf MEZ. Nach Sommerzeit war es immer eine Stunde später.

Fazit:
Wieviel gespritzt wird hat kaum Einfluss. Fasten bringt hingegen mehr bzw. Naschen macht alles wieder kaputt.  :mauer:
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Floh am September 13, 2018, 08:59
Tarabas/Gyuri: Ihr seid - glaube ich - die beiden die das mit der Eigenproduktion verfolgen. Erklärt es mir.

Ich sehe von 4 Uhr bis 8.30h einen Abfall von ~100 mg/dl bei 25 I.E. Actrapid (4 mg/dl/I.E). Das ist jetzt kein Schnellinsulin, würde aber recht gut in die Wirkzeit passen. Zwischen 8.30 und 9 wirkt Fiasp nicht senkend, dass ist also nur das Ende vom Actrapid.

Von 9 bis 14 Uhr (naja, das geht etwas über die vermutliche Wirkzeit von Fiasp um 8.30 hinaus, aber nicht viel) sinkt der BZ um 50 mg/dl durch 30 I.E. Fiasp (2 mg/dl/I.E.).

Dann gab es 25 I.E. Essensbolus und 50g KH (also 1 I.E. / 2g KH) und keinen zusätzlichen "Basalbolus", den du die ganze Nacht und "Vormittags" laufen hattest. BZ steigt, wobei mir natürlich die Informationen zum "normalen" Verlauf fehlen.

Ihre Werte scheinen ja immer so auf knapp unter 400 mg/dl begrenzt (siehe Statistik im ersten Post), da scheint dann also irgend eine Eigenkorrektur noch zu funktionieren. Wenn wir mal behaupten, dass die Fressattacke (die mich nach ~24h fasten nicht wundert) um 21h zu ende war, dann verpasst du 35 I.E., die nach 3 Stunden schon eine Senkung um 100 mg/dl bewirkt haben (3 mg/dl/I.E. - Wert ist aber falsch weil noch Essen verdaut wird und die Zeit um Mitternacht endet).

Wenn deine Frau ein Typ 1 wäre, würde ich dieses sagen:

Für mich gibt es nachts eine höhere Insulinempfindlichkeit als Tags (4 mg/dl/I.E. statt den 2 mg/dl/I.E. tags), einen vielleicht falschen Essensfaktor tagsüber, der sehr gut an der Fettsäureresistenz durch langes Fasten liegen kann. Ihr quält auch mit Fressattacken durch fehlende Mahlzeiten statt KH freie Optionen einzuplanen. Und die Insulinmenge ist schlicht viel zu niedrig. Entweder deine Korrekturen müssten mit den zwei Zeilen weiter oben angegebenen Faktoren richtig berechnet werden (also verdoppelt bis verdreifacht) oder ihr braucht zusätzlich eine Basalrate von knapp 200 I.E. pro Tag (vielleicht mehr ... die Anzahl der KH pro Tag war ja untypisch klein).

Ihr macht ja die Insulinempfindlichkeit durch diese unglaublich hohen Werte nicht besser.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Tarabas am September 14, 2018, 22:40
Tarabas/Gyuri: Ihr seid - glaube ich - die beiden die das mit der Eigenproduktion verfolgen. Erklärt es mir.

Was verfolge ich?

Zitat
Ihre Werte scheinen ja immer so auf knapp unter 400 mg/dl begrenzt (siehe Statistik im ersten Post), da scheint dann also irgend eine Eigenkorrektur noch zu funktionieren.

Wenn es doch immer so aussieht, als ob hier auch Wasser statt Insulin gespritzt werden könnte, und wir wissen, daß T2er ja ihre BSD oft recht auspowern: wo soll denn hier auf einmal das nötige Insulin für eine Eigenkorrektur herkommen?

Was ich mir vorstellen könnte: wenn ein Teil des Problems darin bestehen könnte, daß die Leber unkontrolliert Zucker rausschmeißt, dann könnte die Leber hier endlich mal Pause machen?

Oder aber: kann Libre mehr als 400mg dokumentieren?

Zitat
Wenn deine Frau ein Typ 1 wäre, würde ich dieses sagen:

Für mich gibt es nachts eine höhere Insulinempfindlichkeit als Tags (4 mg/dl/I.E. statt den 2 mg/dl/I.E. tags), einen vielleicht falschen Essensfaktor tagsüber, der sehr gut an der Fettsäureresistenz durch langes Fasten liegen kann. Ihr

Irgendwelche Phänomene, die ich bei meinen Werten schlicht nicht kenne, ja die könnten hier auch reinspielen.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am September 15, 2018, 08:01
Das geht mir hier schon wieder in die falsche Richtung.  :gruebeln:
Ich bin aber selber schuld, weil ich auf Fragen eingegangen bin, die nix mit dem HbA1c zu tun haben.
Der Langzeitwert sagt grundsätzlich nichts über Schwankung aus, sondern nur über Durchschnitt.

Libre zeigt in den Diagrammen nur Werte bis 350mg/dl an.
Diese Grenze wäre für meine Betrachtung interessanter als die Frage ob Werte über 400mg/dl gemessen werden.
Ja - ich habe schon Werte im Display (ich glaube!) über 450mg/dl gesehen.  :gruebeln: Wie "genau" die dann sind kann man aber erahnen.
Da wären zuerst mal die ±15% und dann noch die Frage, wie weit man in dem Messbereich einen Vergleich zur blutigen Messung herstellen sollte.

Ich kann bei meiner Frau bzw. aus ihren Diagrammen beim besten Willen nichts von einer nennenswerten Eigenproduktion erkennen.
Es ist auch immer wieder interessant, dass doch Typ1-Diabetes gern mit Typ2-Diabetes verglichen wird (manchmal auch von mir  :rotwerd: wofür ich dann immer wieder gerügt werde, Typ1er aber nicht) obwohl es verschiedene Krankheiten sind. Erschwehrend kommt bei meiner Frau hinzu, dass sie in den Arztpraxen manchmal als Typ1 geführt wird, meist aber als Typ2.

Hier wollte ich nur eine Plattform bieten, falls der Langzeitwert hoffnungslos außer Kontrolle gerät.
Sicherlich gut gemeinte Ratschläge, extrem hohe Glukosewerte mit extrem hohen Insulinmengen zu "korrigieren" gehen bei meiner Frau nicht mehr auf. Das müsst ihr mir und unserem Diabetologen einfach glauben. Was ihr wohl helfen würde wäre eine sportliche Betätigung. Sag das mal einem Schwerbehinderten mit GdB 100 G B H bei dem bisher vergeblich die Verschlechterung nach aG verlangt wird, dass man mehr Sport machen muss. Ich bin schon froh, wenn ich meine Frau überhaupt aus dem Bett bekomme … und wenn ich es schaffe, sie von Süßigkeiten fern zu halten.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Kladie am September 15, 2018, 13:18
Hallo Floh,

Zitat
orginal Floh:
Dann gab es 25 I.E. Essensbolus und 50g KH (also 1 I.E. / 2g KH) ....

Wenn deine Frau ein Typ 1 wäre, würde ich dieses sagen:
Für mich gibt es nachts eine höhere Insulinempfindlichkeit als Tags (4 mg/dl/I.E. statt den 2 mg/dl/I.E. tags), einen vielleicht falschen Essensfaktor tagsüber, der sehr gut an der Fettsäureresistenz durch langes Fasten liegen kann.
wie Gyuri auch schon schrieb wird hier T1 und T2 gleich gesetzt, obwohl es zwei unterschiedliche Krankheiten sind.

1. Wenn noch Eigeninsulin produziert wird, ist ein Faktor so wie du ihn errechnest einfach nicht korrekt. Die Insulinmenge ist ja variabel - abhängig von der BZ Höhe.
2. Wird kein Eigeninsulin mehr produziert, so ist - bei so hohen BZ Werten wie bei Gyuris Frau - dies einer Stoffwechselentgleisung bei einem T1 gleichzusetzen und diese Situation ist auch für einen T1 eine Sondersituation. Ich bin mir nicht sicher, ob dabei solche errechneten Faktoren relevant sind.

Ich kann mich an meine Stoffwechselentgleisung erinnern: Jede Menge Kohlenhydrate steigerten zwar den BZ aber trotzdem holte sich der Körper seine Energie aus den Fettreserven und ich nahm ab. Es sah so aus als ob ich kein Insulin mehr produzieren würde, was aber mit Sicherheit nicht stimmte (fehlende Ketone im Blut). Damals galt ich zuerst auch als T1 und erst die fehlenden Antikörper machten mich dann zum T2. Damals gab es für mich keine Faktoren sondern Insulin nach Bedarf und Bauchgefühl bis ich aus der Entgleisung heraus war.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Floh am September 15, 2018, 20:00
Danke euch, deswegen frag ich ja.

Ich verstehe es immer noch nicht so ganz, aber ich will ja auch eigentlich nicht Gyuris Frau therapieren ;)

"Mehr Sport" kann ich mir als Ziel völlig vorstellen. Was schon ein kleines bisschen mit meiner Insulinempfindlichkeit anstellt ist wirklich beachtlich - aber wenn es nicht geht, geht es nicht. So traurig das ist, wer sich nicht bewegen kann, der hat diese Option schlicht nicht.

Ich persönlich würde dann vermutlich so einen Quatsch wie Elektrostimulation zumindest ausprobieren, aber nachdem das schon im Werbefernsehen kommt ... Wirkung vielleicht nicht ganz so, wie beschrieben.

Als Typ 1, der es nicht versteht, verzeiht mir dennoch die Frage: Was passiert denn bei mehr Insulin? Ich mein.. geht der Blutzucker gar nicht runter? Sind die Mengen einfach schmerzhaft? Ist das alles völlig unbeschreiblich unkontrolliert?
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Kladie am September 16, 2018, 22:18
Hallo Floh

Zitat
orginal Floh:
Als Typ 1, der es nicht versteht, verzeiht mir dennoch die Frage: Was passiert denn bei mehr Insulin? Ich mein.. geht der Blutzucker gar nicht runter? Sind die Mengen einfach schmerzhaft? Ist das alles völlig unbeschreiblich unkontrolliert?

Um die Frage aus meiner Sicht zu beantworten: Ja durch mehr Insulin kann der BZ gesenkt werden. Bei extremen Resistenzen muß aber so viel Insulin zugeführt werden, daß es sehr kritisch werden kann wenn die Wirkung dann doch zu stark ist. Leider ist eine Resistenz auch variabel und schlecht berechenbar.
Es ist auch nicht leicht zu beantworten ob und wieviel Eigeninsulin mitspielt. Diese Unsicherheit begrenzt die Insulinmenge zusätzlich. Es ist bei allen eine Balanceakt....

Für mich kann ich sagen, daß ich meine morgendliche Resistenz mit 25 IE und einem SEA von 60 - 90 Minuten im Griff habe. Dabei kann ich beobachten, daß der BZ die erste halbe Stunde so gut wie überhaupt nicht reduziert wird. (Ich könnte auch mehr spritzen mit dem gleichen Erfolg) Erst danach beginnt er ganz langsam zu sinken. Je mehr ich gespritzt habe umso schneller geht es dann. Bei 70 mg/dl habe ich dann noch etwa eine halbe Stunde Zeit bis es kritisch wird und ich mein Frühstück haben muß. Selbst bei etwa 40 mg/dl kann ich noch ohne Traubenzucker ganz normal frühstücken.
Ich bin absolut sicher wenn ich dem Spritzplan eines Diabetologen folgen würde (meiner hat es auch schon probiert) verschlechtern sich meine BZ Werte zusehens. Und dann kommt die Aussage: Ein HbA1c von <7% ist ja auch völlig ausreichend... Mir ist mein HbA1c von zur Zeit 5,5% jedoch viel lieber.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Floh am September 17, 2018, 08:35
Wobei deine Antwort (obwohl ich sie im Zusammenhang wichtig finde) die Problematik von oben ein klein wenig ignoriert.

Also soweit klar: Mehr Insulin senkt, wahrscheinlich erst relativ spät, dann aber möglicherweise zu weit. So sehe ich das als Typ 1 auch. Ich würde sogar sagen: erschwerend kommt noch hinzu, dass Bewegung im laufenden (erhöhten) Bolus den Absturz des Blutzuckers hervorrufen würde, normalerweise aber vielleicht einfach mit eingerechnet ist und alles gut geht.

Aber in deinem Fall reden wir eben von Hba1c 5,5% und einem eh schon stabil niedrigen Blutzucker. Ausgang meiner bestürzten Versuche "über das Internet und ohne Anamnese weitere 200 I.E. Insulin pro Tag zu verschreiben" war ja ein Hba1c von eher 10% und ein mittlerer Blutzucker auf dem Weg zu vierstellig, nicht zweistellig (jaja, ich übertreibe als Stilmittel).

Auch nach deiner Argumentation würde ich vermuten, dass du zunächst mehr Insulin versuchen würdest (sonst wäre da ja kein 25 I.E. Resistenz-Bolus sondern entnervtes Aufgeben). Seh ich das falsch?
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Kladie am September 17, 2018, 10:19
Hallo Floh,

Zitat
orginal Floh:
Auch nach deiner Argumentation würde ich vermuten, dass du zunächst mehr Insulin versuchen würdest (sonst wäre da ja kein 25 I.E. Resistenz-Bolus sondern entnervtes Aufgeben). Seh ich das falsch?

Es ist mir schon klar, daß ich zu Gyuris Situation keine abschließende Meinung habe. Auch richtig, daß alles nicht mehr auf mich zutrifft, da ich früh genug dagegen arbeiten konnte. Meine kräftige Resistenz habe ich noch heute aber ich scheue BZ Werte >160 mg/dl (ich agiere nur präprandial und nicht durch korrigieren mit zusätzlichem Insulin wenn der BZ postpradial zu hoch wird).
Übrigens sind die 25 iE kein Resistenz Bolus wie du schreibst sondern mein normaler Essensbolus mit Berücksichtigung der Resitenz. Den kräftigen BZ Anstieg nach dem Essen kann ich auch mit noch mehr Insulin nicht verhindern aber ich kann den BZ-Ausgangswert möglichst tief machen um die anschließende BZ Spitze zu begrenzen.

Ich habe nur versucht aufzuzeigen, daß es alleine nicht reicht, das Insulin immer weiter zu steigern und daß es kaum ausgerechnet werden kann, wieviel Insulin benötigt wird um eine bestimmte BZ-Höhe zu erreichen. Rein theoretisch stelle ich mir vor, daß die Resistenz so hoch werden kann, daß ein mehr oder weniger großer Teil des Insulins zerfällt bzw. vom Körper gar nicht verarbeitet wird ehe es wirken kann. Dann hilft auch kein zusätzliches Insulin mehr richtig. Wie Gyuri schon schreibt hilft ihm wirklich nur klotzen - wenn überhaupt.
Bei Gyuris Frau ist es ja so, daß sich auch ohne essen der BZ bis zu 2 Stunden kaum verändert wenn Insulin gespritzt wurde. Das würde (bei einer Wirkdauer von ca 4 Stunden) entsprechend bedeuten, daß nur die Hälfte des Insulins zur BZ Senkung verwendet wird.
Schon bei mir schlägt der Diabetologe die Hände über dem Kopf zusammen wenn ich erkläre, 25 IE zu spritzen und erst 60 - 90 Min. später zu essen. Gyuri und ich lächeln darüber weil wir die Praxis kennen.

Ob das alles so stimmt kann ich nicht beweisen aber die Praxis sieht für mich so aus.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Hinerk am September 17, 2018, 16:31
Moin,
bei 25 IE und danach 75 Minuten ohne Kh, hätte ich eine Hypo mit Fremdhilfe Bedarf, so sind wir alle zur Freude unserer DiaDocs Einzelschicksale

MlG

Hinerk
Übrigens bei 25 IE würde ich eine Warnung erhalten.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Kladie am September 17, 2018, 18:14
Zitat
orginal Hinerk:
Hinerk
Übrigens bei 25 IE würde ich eine Warnung erhalten.

Von wem?
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am September 17, 2018, 21:15
Ich WEISS dass ich nicht direkt was zu befürchten habe wenn ich mir 25 IE einverleibe und nichts mache. Ich bin dann halt aufmerksam, weiß mir aber immer zu helfen.
Meine Frau schläft viel und würde eine Hypo so kaum bemerken. Dennoch kann ich mir bei ihr einiges "erlauben" (nur dank des Libre-Messverfahren!  :super: )  was sich manche von euch wohl nie trauen würden, weil noch nie ausprobiert.
(…)
Gegen 4 Uhr spritzte ich 25 IE Actrapid (wie immer)
sie hatte da 328mg/dl (wie so oft)
ich ließ meine Frau weiter schlafen bis 8:30
und spritzte bei 243mg/dl 30 IE Fiasp (wie immer)
und kontrollierte um 9 Uhr noch mal… 257mg/dl
ich entschloss mich, das Frühstück ausfallen zu lassen,
bis 14 Uhr geschah aber nichts besonderes.
(…)
Wie gewohnt spritzen aber nichts essen hilft BEI MEINER FRAU jedoch am besten um von den extremen Werten (ich glaube bis über 350mg/dl) etwas weiter runter zu kommen - ca. 210mg/dl und immer noch "nüchtern".
55 IE ohne ein Gramm KH und in 10 Stunden ist nichts tragisches passiert.

Viel mehr spritzen traue ich mich aber nicht mehr, weil der Diabetologe davon abgeraten hat und weil ich weiß, dass dies überhaupt nichts bewirkt (außer vielleicht die ganzen unerwünschten Nebenwirkungen).
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Andi am September 17, 2018, 23:18
Viel mehr spritzen traue ich mich aber nicht mehr, weil der Diabetologe davon abgeraten hat und weil ich weiß, dass dies überhaupt nichts bewirkt (außer vielleicht die ganzen unerwünschten Nebenwirkungen).

Nur eine Verständnisfrage:
Den nicht ganz so kleinen Bolus gibst Du in einer einzelnen Dosis, oder fraktionierst Du?
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am September 18, 2018, 07:24
Das Fraktionieren haben wir beide schon ausprobiert. Ich konnte in den Verläufen keinen Unterschied feststellen.

Was wir aber immer noch machen:

Bei meiner Frau spritze ich zwangsläufig Actrapid und Fiasp getrennt - meist mit einem zeitlichen Abstand dazwischen, wenn ich aber verschlafe ( :rotwerd: ) schon mal kurz hintereinander. Und dann kann es natürlich auch passieren, dass eine Patrone geleert und ersetzt wird.

Ich spritze in der Früh "normal" 3 bis 5 IE Apidra und 30 IE Lantus (bei letzterem können es alle 10 Tage auch mal zwei Teile werden) und wenn ich verschlafe ( :rotwerd: ) spritze ich erst zum Frühstück mein Lantus wie immer und Apidra 18 IE auf einmal (weil die (3 bis 5) + (15 bis 13) wie sonst ergeben auch 18 IE).
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Andi am September 18, 2018, 07:52
Danke für Deine Antwort.

Vor etwa zehn oder 15 Jahren gab es mal eine Diskussion in der NEWSGROUP de.sci.medizin.diabetes mal eine Diskussion über UP- und DOWN-Regulation.
Was es genau damit auf sich hat, kann ich heute nicht (mehr) sagen, da mich das Thema nicht so arg beansprucht. Es müsste sich aber noch einiges dazu im Internet finden lassen.

Das ist nun so ziemlich das Einzige, was mir bei Deiner Frau (bzw. die hohen Dosierungen) noch so einfallen täte.

Wie Du schon selber angedeutet hast, normal ist das nicht ...
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Kladie am September 18, 2018, 14:40
Hallo Andi,

für einen T1 Diabetiker ist es nicht leicht nachzuvollziehen was Gyuri (und auch ich in abgeschwächter Form) so treibt.
 
Up- und Down Regulation der Rezeptoren mag bei T1 in Resistenzsituationen eine ausreichende Erklärung zu sein aber ein Type 2 hat auch dann eine Resistenz wenn es keine Rezeptorprobleme bei (oder nach) zu hohen BZ Werten gibt.

Das Thema Resistenz wird von den meisten Diabetologen ausgeblendet weil der Grund nicht zu ermitteln ist oder es zu aufwändig wäre oder aus sonstigen Gründen. Es wird nur an den Symptomen herumgedocktert wie: KH arm essen, viel Bewegen und noch mehr spritzen. Jedenfalls hat bei mir noch nie jemand danach gefragt geschweige denn versucht herauszubekommen woher und welche Art Resistenz ich habe. Spritzpläne nach Schema "F" und Faktoren ausrechnen geht zumindest bei mir nicht und ist immer wieder ein Diskussionspunkt. Bei mir ist der Faktor Zeit eine wesentliche Einflußgröße die von den Diabetologen immer ausser acht gelassen wird.

Übrigens habe auch ich schon fraktionieren versucht hatte aber genau das gleiche Ergebnis wie Gyuri: Keine Veränderung selbst wenn ich 25 einzelne IEs in 25 verschiedene Stelllen spritze.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am September 18, 2018, 15:00
Ich kann mich ganz schwach an eine UP-DOWN-Diskussion hier und/oder im anderen Forum erinnern, und fragte damals meinen Diabetologen danach. Meine Frau hatte damals noch nicht DIE Probleme.
Er winkte ab und erklärte mir fast wörtlich folgendes:
(…)
Up- und Down Regulation der Rezeptoren mag bei T1 in Resistenzsituationen eine ausreichende Erklärung zu sein aber (…)
Wie es weiter ging mit der Aufklärung weiß ich heute nicht mehr. Ich hatte aber die UP-DOWN-Idee für mich abgehakt.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Insulinjunkie am September 18, 2018, 17:49
Wen es interessiert, hier stehen sehr viele Sachen gut erklärt da: http://www.chrostek.de/  :super:
Vieles davon trifft nicht nir T1 sondern auch auf T2 zu.

Gruß
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Kladie am September 18, 2018, 21:44
Hallo Insulinjunkie,

mit deinem Link kann ich nichts anfangen. Die Joomla Seite gibt es nicht mehr und an die PDF Dateien komme ich auch nicht heran.

Da es aber anscheinend nur Informationen vom Type 1 Spezialisten Dr. Teupe sind, sind Übereinstimmungen mit einem Type 2 Diabetes wohl nur rein zufällig. Das soll nicht abfällig gemeint sein aber Doc Teupe behandelt keine Type 2 so wie ich gehört habe.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Tarabas am September 18, 2018, 22:40
Das Paßwort zum Download geistert eigentlich auch immer mal hier rum. Finde es aber leider gerade nicht. :-(
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Insulinjunkie am September 19, 2018, 04:46
Das Passwort lautet: 2018Althausen ;D
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Andi am September 19, 2018, 07:36
Wie es weiter ging mit der Aufklärung weiß ich heute nicht mehr. Ich hatte aber die UP-DOWN-Idee für mich abgehakt.

Aso ... dann ist das Thema bei Dir auch schon durch.
Dann bin ich hier raus, habe im Moment auch keine weiteren Schnapsideen  :-\
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Floh am September 19, 2018, 08:42
Weil ich so langsam lese würde ich die "Schnapsidee" noch kurz andiskutieren, Andi :)

Ich hatte Up/Down so verstanden, dass der Körper bei weniger vorhandenem Insulin die Empfindlichkeit erhöht (und umgekehrt). Das bedeutet, dass nach einigen Tagen in denen weniger Insulin gebraucht wurde danach auch weniger Basal nötig ist -> sonst Unterzucker.

Im (ganz) oben beschriebenen Fall von Gyuris Frau wäre der Lösungsansatz dann "einige Tage weniger Insulin, dann wird die Empfindlichkeit besser". Das ist zwar wahrscheinlich richtig, geht aber (bei den paar gezeigten Tagen) so natürlich noch nicht, weil viel zu hohe Grundwerte. Als T1 passiert mir so etwas nach ein paar Tagen mit wenig zu Essen (das hängt bei mir an der Arbeit ... da gibt es schon solche Wochen wo ich nicht zum Mittagessen komme) oder viel Sport (mehrtägige Wanderungen oder so).
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Andi am September 19, 2018, 09:14
Ich hatte Up/Down so verstanden, dass der Körper bei weniger vorhandenem Insulin die Empfindlichkeit erhöht (und umgekehrt). Das bedeutet, dass nach einigen Tagen in denen weniger Insulin gebraucht wurde danach auch weniger Basal nötig ist -> sonst Unterzucker.

Im (ganz) oben beschriebenen Fall von Gyuris Frau wäre der Lösungsansatz dann "einige Tage weniger Insulin, dann wird die Empfindlichkeit besser". Das ist zwar wahrscheinlich richtig, geht aber (bei den paar gezeigten Tagen) so natürlich noch nicht, weil viel zu hohe Grundwerte. Als T1 passiert mir so etwas nach ein paar Tagen mit wenig zu Essen (das hängt bei mir an der Arbeit ... da gibt es schon solche Wochen wo ich nicht zum Mittagessen komme) oder viel Sport (mehrtägige Wanderungen oder so).

Ja, das war auch mein Grundgedanke zu dieser Schnapsidee.
Wobei ich davon ausgehe, das Gyuris Frau ein T2 ist und eine doppelte Resistenz vorliegen kann.

T2 haben recht häufig mit einer Grundresistenz zu kämpfen. Das wäre daran zu erkennen, dass Anfangs sehr viel Insulin produziert wird, der Mechanismus aber nicht mehr greift und ein erhöhter BZ-Spiegel diagnostiziert wird. Hier dürfte eine Insulinreduzierung nicht zielführend sein.

Die andere(? - keine Ahnung, wie das richtig heisst) Resistenz ist das, was Du grade angesprochen hast. Durch eine dauerhaft zu hohe Insulingabe 'stumpfen' die Rezeptoren ab und reagieren nicht mehr wie gewohnt auf das Insulin. Durch eine Reduzierung von Insulin (auch KH) kann die Resistenz 'behandelt'/'beeinflusst' werden. Eine Normalisierung ist hier machbar. Dabei ist es letztlich egal, welches Insulin (Basal/Bolus) man betrachtet.

Soweit mein Verständnis bzw. Wissensstand.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am September 19, 2018, 10:12
Möglich, das unser Diabetologe auch so ähnlich denkt wenn er uns (beiden) dringend davon abrät die Insulingaben bis ins "unendliche" zu erhöhen.  :gruebeln:
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Floh am September 19, 2018, 10:33
Da wäre dann durchaus ein Unterschied zwischen Typ1 und 2 denkbar... Ich soll meine Insulinmengen auch nicht bis ins unendliche erhöhen, würde aber erhöhte Werte und Entgleisungen IMMER zunächst mit der nötigen Menge reduzieren. Mit fallen da immer diese "Ketoazidose-Korrekturen" ein, bei denen stündlich 20% der Tagesgesamtdosis verabreicht werden. So lange bis es besser wird.

Da kommen schnell mal Mengen zusammen die erschreckend wirken.

Als Korrektur für die eingebaute Typ2 Resistenz taugt das aber wohl eher nicht. ;)
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Tarabas am September 19, 2018, 15:30
Ohne persönlich mit sowas Erfahrung zu haben, könnte bei solch hohen Werten vielleicht auch eine Fettsäure-induzierte Resistenz oder wie das heißt, vorliegen?
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am September 19, 2018, 21:22
Da habe ich (wie so oft) keine Ahnung von.  :kratz:
Ich kann mich nur erinnern, dass sie zu Beginn ihrer Diabetikerlaufbahn von einem Internisten betreut wurde, für den ihre Zuckerkrankheit nur am Rande für ihn von Interesse war. Primär waren ihre Cholesterin- und Tryglitzeriede-Werte astronomisch hoch.
"Stellen Sie sich ihr Blut in einem Glas vor. Der obere Teil ist nur Fett!  :kreisch: "
Er nannte Prozentzahlen, die ich aber heute (nach ca. 25 Jahren) nicht mehr weiß. Die Fettwerte blieben bis vor wenigen Jahren recht hoch, was ich aber nie kontrollierte. Erst seit Frühjahr 2016 schaue ich immer auch auf ihre Blutwerte. Seit dieser Zeit hatten sie sich jedoch deutlich verbessert nur die Zuckerwerte haben sich danach ab Ende 2017 deutlich verschlechtert, was ich in dem Fall am HbA1c festmachen will.

Da kommt mir natürlich so eine offensichtliche Fehlmessung von 7,2% in die Quere.  :mauer:
Fast glaube ich, der Fehler könnte "irgendwo" beim Übertrag der Laborwerte in die Diabetikerpässe entstanden sein und man hat da mein Bericht oder Pass mit dem meiner Frau verwechselt. Der Laborbericht selbst liegt mir dieses Mal leider nicht vor.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Joerg Moeller am September 21, 2018, 12:14
Das Passwort lautet: 2018Althausen ;D

Ja, steht da ja auch auf der Seite  :baeh:

Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Joerg Moeller am September 21, 2018, 12:26
Ohne persönlich mit sowas Erfahrung zu haben, könnte bei solch hohen Werten vielleicht auch eine Fettsäure-induzierte Resistenz oder wie das heißt, vorliegen?

Ja, ganz klar sogar. Mehr dazu kann man hier lesen: http://www.chrostek.de/pdf/04_Lipolyse.pdf  (Benutzername: Gast / Passwort: 2018Althausen)

Hoher BZ = Insulinmangel (je nach Typ relativ oder absolut). Und dann greift der Körper auf Speicherfett und Ketone als Energieträger zurück.
Fettsäureresistenz hatte ich auch schon gelegentlich, aber die lässt sich ziemlich leicht wieder abschütteln, wenn man konsequent genug vorgeht (Mit Boli klotzen statt kleckern). Wenn man das zu zaghaft angeht kann man wochenlang "Spaß" damit haben.

Aber egal ob FSR oder Down-Regulation: beides ist für DM1 leichter zu handhaben als für DM2. Einfach weil scwer zu erkennen ist, wo die Grundresistenz aufhört und die FSR/Down-Regulation anfängt.

Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am November 25, 2018, 09:09
Ich hätte dann wieder ein Beispiel, wie es nicht laufen sollte  :'(
Gestern ließen wir das Frühstück ausfallen und Mittags gab es auch nicht viel zu essen.
Gespritzt wurde aber wie immer.

(https://up.picr.de/34418172ne.jpg)

Wohl gemerkt!
Wir streben vorerst "nur" Werte​ unter 200mg/dl ( =11,1mmol/L) an.

Da waren also 25 + 30 IE ohne Essen, wodurch die Glukose von 349 um 8Uhr auf 151 um 14:30 runter ging.

Eine Suppe mit 30g KH ließ sie wieder bis 15:20 "moderat" auf 215 ansteigen, beruhigte sich aber bis zum Abendessen auf 164.


Was danach kam war wieder extrem.  :mahl:​ Wir feierten mit einem Essen vom Grillstein​​…
Auch bei mir ging es etwas hoch mit den Werten,
:sekt: ich erholte mich aber über Nacht wieder.

Bei der Frau waren um 8Uhr wieder 332mg/dl angezeigt.  :mauer:


Jetzt schauen wir, ob es nicht doch etwas besser wird … dann gehen wir auswärrts zum Frühstücken vom Buffet.
Mal schauen, ob ich meiner Frau nicht wenigstens die Cornflakes ausreden kann.  :dagegen:

Ach ja, meine Frau hatte beim letzten Labortest einen HbA1c-Wert von 9,8% bzw. sie hat sich von 9,9% im letzten Quartal "leicht verbessern" können.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Susanne am November 30, 2018, 21:48
Hallo Gyuri, mich überrascht, dass der BZ recht stabil ist. Haben ja schon einige gesagt. Mich würden Laborwerte interessieren, HOMA Index vor allem ü, C-Peptid und das TSH. Deine Frau ist Typ 2 Diabetikerin? Entschuldige, ich kenne Deine Lebenssituation nicht, ist sie psychisch krank, nimmt sie Neuroleptika, ist sie behindert oder dement? Was sagt sie denn, wenn Du „das Frühstück ausfallen“lässt? Protestiert sie denn da nicht?
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am Dezember 01, 2018, 00:16
Meine Frau wurde vor ewigen Zeiten mit einer Entzündung der BSD eingeliefert und danach als Typ1 klassifiziert.
Der Hausarzt schickte sie dann in eine "berümte" Münchner Klinik und dort war sie dann ein Typ2b und wurde völlig erfolglos mit verschiedenen Tabletten versorgt.
Der Internist, der sie danach behandelte hatte mit Diabetes nicht so viel am Hut und quatschte nur dummes Zeug.
Später kam noch eine Schilddrüsengeschichte dazu.
Als ich vom Hausarzt für mich Insulin forderte und bekam, wollte meine Frau auch Insulin, bekam aber keines und wechselte vom Internisten zu einem Diabetologen. Für den war dann meine Frau wieder ein Typ1.  :gruebeln:
Sie kümmerte sich aber sehr wenig um Diabetes; ihr großes Problem waren die astronomisch hohen Fettwerte.  :kreisch:
Dann wurde DMP für Typ2er "erfunden" und meine Frau wurde dazu wieder zum Typ2 erklärt.
(Originalton vom Hausarzt: "Wenn Sie Insulin pflichtig sind ist es auch nahezu egal, was Sie wirklich sind.")

Weil ihr immer sehr schwindlig war, kam ihr Kopf in die Röhre und dabei entdeckte man (zufällig) zwei unbemerkte Schlaganfälle.
Ein Jahr später bekam sie dann einen schweren Schlaganfall von dem sie sich nie mehr erholen sollte.
Weitere 4 Monate später kam dann noch ein kleiner Schlaganfall hinzu, der aber glimpflich verlief.
Nur eines war dann eine Katasrophe!
Seither (bereits seit dem großen Schlaganfall) spricht sie wie ein Kleinkind (inhaltlich aber normal), sie ist immer müde und schläft oft ein, ihr ist IMMER so schwindlig, dass man sie nicht ohne Sturzgefahr gehen lassen kann und beim Treppensteigen hat sie sich in der letzten Wohnung geweigert, 50 Stufen zu steigen. Das war der Hauptgrund, wesshalb wir in ein Hochhaus mit Lift umgezogen sind. Sie hat einen Schwerbehindertenausweis GdB100 B G H.
Obwohl sie auf einen Rollstuhl angewießen ist, wurde ihr eine Parkerleichterung aberkannt.  :patsch:

Aber jetzt zur Zuckerkrankheit:
Weder in den Krankenhäusern noch auf zwei Rehas wurde nur Blödsinn statt einer vernünftigen Diabetesterapie ersonnen.
Dann wieder in "Freiheit" ging ich mit ihr zu einer empfohlenen Diabetologin, die aber den selben Krankenhausblödsinn weiter machen wollte.

Erst als wir zu meinem Diabetologen wechselten, wurde auf die extrem hohen Werte eingegangen und ein neues Spritzkonzept entwickelt.
So stellten wir fest, dass bei ihr die Basalversorgung mit Lantus überhaupt nichts mehr bewirkt. Statt dessen erhält sie zu den Bolus-Einheiten (Fiasp) noch ein "Gute-Nacht-Insulin" ca. 23 Uhr (20 IE) und ca. 5 Uhr (25 IE) wieder ganz ohne BE. Dazu hat sie jetzt Actrapid - in der Hoffnung, dass uns die Wirkdauer bis 5 Stunden über die Runden bringt.
Wenn man ihren Verlauf als "gleichmäßig" betrachten will, mag es mein Verdienst sein, für sie in der Nacht aufzustehen, zu messen und zu spritzen.
Hat meine Frau am Abend zu viel genascht, wird aber meine "Schmerzgrenze" von 350mg/dl deutlich und mit der Erwartung eines weiteren Anstiegs überschritten, spritze in 5er Stufen Acrtapid entsprechend mehr als mit dem Diabetologen vereinbart. Weniger musste konnte ich noch nie spritzen. Es bestand niemals die Gefahr von Unterzucker.

Bei meiner Frau ein Essen ausfallen lassen, geht meist ohne Proteste ihrerseits, weil sie ALLES verschläft, wenn man sie nicht mit Gewalt aus dem Bett zieht. Meist kann ich am Einfachsten das Frühstück ausfallen lassen. Es bestünde zwar keine Gefahr, aber wenn ich nicht weiß, ob sie ein Frühstück einnimmt, will ich ihr lieber die vereinbarten 30IE Bolus lieber mit Actrapid verabreichen. Zum Mittag und abends gibt es aber 25 bzw. 40 IE Fiasp. (…und bei extremen Zwischenmahlzeiten auch)

Ich behaupte mal:
Mit den Laborwerten: HOMA Index vor allem ü, C-Peptid und das TSH
kann ich überhaupt nicht dienen. Im Patientenpass steht da nichts und der aktuelle Laborbericht gibt auch nichts her. Von alten Hausarzt gab es da mehr zu lesen, aber da komme ich jetzt auch nicht ran.

Von wegen "gleichmäßig"
So sah es heute aus
(https://up.picr.de/34467607am.jpg)
Die 50g KH um 10 Uhr sind ein Fehleintrag, weil ich annnahm, dass sie was zum Frühstück isst - hat sie aber nicht!

Auch Mittagessen gab es keines. Sie verschlief den ganzen Tag.
Gegen 18 Uhr gingen wir auf einen Weihnachtsmarkt und da gab es dann geschätzte 60gKH. Obwohl:  :rotwerd: es könnte auch mehr gewesen sein.

Das Tagesmuster der letzten 14 Tage sieht auch alles andere als gut aus.  :heul:
(https://up.picr.de/34467609ye.jpg)
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am Dezember 01, 2018, 15:39
Der heutige Tag bestätigt FAST eine schon lange gehegte Vermutung.  :gruebeln:

(https://up.picr.de/34471059mn.jpg)

Die 440mg/dl vor dem Mittagessen können unmöglich vom üppigen Frühstück kommen.
Obwohl meine Frau um 9 Uhr noch tief und fest schlief zeigt das Tagesprotokoll einen heftigen Anstieg, der sich auch durch den Frühstücksbolus nicht bremsen ließ.
Wir waren unterwegs und hatten erst nach 14 Uhr Zeit für Mittagessen. Die 440mg/dl lassen sich nach meinem Verständnis nur so erklären, dass der Weihnachtsbesuch (ca. 18 - 20 Uhr) seine Wirkung erst … 12 Stunden später zeigte. Das zusätzliche Steckerleis um 1 Uhr + Extra 10 IE Fiasp kann es auch nicht gewesen sein.

Ich will immer wieder betonen, dass solche Beobachtungen mit blutigen Messungen unmöglich erkannt werden.
Ob nun eine blutige Gegenmessung einen um … 50 mg/dl höheren Wert ergeben würde ist bei meiner Betrachtung unwichtig.
Das ist auch mit ein Grund, wesshalb ich gegen eine Anpassung der Libre-Werte an eine blutige Messung bin. Ihr nennt das dann meistens "kalibrieren", was aber überhaupt nicht klappen kann, wenn die Abweichung nicht parallel verläuft.  :dozent:
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am Dezember 02, 2018, 14:27
(…) Mich würden Laborwerte interessieren, HOMA Index vor allem ü, C-Peptid und das TSH. (…)
Jetzt habe ich einen Laborbericht vom 26.4.2018 gefunden. (nicht mehr ganz aktuell)
Die genannten Bezeichnungen habe ich leider nicht finden können.

(https://up.picr.de/34478352ru.jpg)

Aber vielleicht kann man mit diesen Daten etwas anfangen?


Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am Dezember 08, 2018, 18:35
Ein fragendes Hallo an alle, die sich im Insulin-Urwald etwas besser auskennen.

Mir wird das mit den zwei oder gar drei Actrapid-Injektionen durch die Nacht etwas zu stressig!
Ernsthaft  :hilfe:
So ganz nebenbei habe ich auch noch mit einer Schlafapnoe zu kämpfen. Und seit ich (leider unzuverlässige) Diagramme aus meinem CPAP auslesen kann, habe ich es sogar schriftlich, dass mir die Unterbrechungen meines Schlafes alles andere als gut tun.
(größer durch CLICK) (https://thumbs.picr.de/34530761fg.jpg) (https://show.picr.de/34530761fg.jpg.html)
Da sind Fehler drin dass es nur so kracht!Maße und Datum stimmen nicht. Dennoch spiegelt es in etwa wider, wie bei mir so eine Nacht abläuft.

Mit Lantus hatten wir bei meiner Frau schon eine Unwirksamkeit bemerkt.

Könnte es sein, dass sich  >>> hier <<<  (https://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,13862.0/topicseen.html) eine Möglichkeit ergeben könnte, die Basalversorgung bei meiner Frau sicher zu stellen?

Bevor ich unsere Diabetologin mit so einer Frage "belästige", frage ich mal hier ganz dumm.  :verlegen:
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Oggy am Dezember 08, 2018, 18:47
Abend

Mal ganz dumm zurück: was hättet Ihr zu verlieren?
Verfügbar scheint es ja zu sein - diverese Online-Apos haben es ja im Sortiment
Versuch macht kluch
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am Dezember 08, 2018, 20:36
Ich will halt nicht "auf gut Glück" irgend etwas spritzen, wenn es sich danach herausstellt:

"Das kann doch nicht gut gehen, weil die Wirkkurve (oder sonst was) noch viel ungünstiger ist, als die vom Lantus."  :patsch:

Irgendwo habe ich gelesen, dass man bei Tresiba (ähnlich wie bei Lantus) zwar spritzen kann wann man will, aber dann immer genau nach 24 Stunden nachspritzen muss. Und man sollte nicht mehr als 40 IE davon spritzen. Ich sprize bei meiner Frau alles in allem 75 IE Actrapid auf drei mal verteilt.

Fiasp spritzt meine Frau meist selbst. 0-25-40 und für ungeplante KH nach (Pi * Daumen) mit Faktor 5.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Joerg Moeller am Dezember 10, 2018, 11:39
Eine Garantie gibt dir keiner, da bleibt nur Trial&Error.

Ich kann mich noch an einen Diabetiker erinnern, bei dem ein Analogon dieselbe Wirkung wie Wasser hatte. Ebenso an die, bei denen NovoRapid schneller als Humalog wirkte (und bei mir wirkt NovoRapid genauso langsam wie Normalinsulin).

Wenn für eine saubere Kurve nachts Boli nötig sind, dann wäre das eigentlich schon ein Fall für eine Insulinpumpe. Ob das jetzt speziell für deine Frau in Frage kommt lass ich mal offen im Raum stehen, aber ich denke spätestens mit einer Hybrid-ClosedLoop wie der 670G von Medtronic könnte das auch für sie interessant werden.

Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Quo am Dezember 10, 2018, 13:42
Irgendwo habe ich gelesen, dass man bei Tresiba (ähnlich wie bei Lantus) zwar spritzen kann wann man will, aber dann immer genau nach 24 Stunden nachspritzen muss. Und man sollte nicht mehr als 40 IE davon spritzen. Ich sprize bei meiner Frau alles in allem 75 IE Actrapid auf drei mal verteilt.

Hallo Gyuri,

Mit Tresiba hatte meine Diabetologin es bei mir auch probiert, genau mit der Begründung dass es damit weniger Probleme gibt, wenn man es zu etwas variierenden Zeiträumen spritzt. Bei mir waren das auch gerne mal 2 oder 3 Stunden Offset, und es funktionierte prima.

Laut Webseite soll eine verpasste Injektion so früh wie möglich nachgeholt werden, und man soll sicherstellen, dass immer mindetens 8 Stunden zwischen Einzelinjektionen liegen.

Das Zeug wirkt nach Hersteller über 42 Stunden, hat also (geplant) immer Überlappungen in der Wirkung.

Damit hast Du dann am ersten Tag auch noch nicht die volle Wirkung, da die Überlappung der Vortage fehlt.
Wenn man die weiterführenden Informationen liest, findet man, dass Tresiba mit einer Halbwertszeit von 25.4 Stunden  (https://www.tresibapro.com/archived-pages/tresiba-phase-1-5/clinical-overview/duration-of-action-and-profile.html)angegeben wird (Lantus mit 12.5 -13.5), damit wird auch deutlich, warum bei einer Dosisänderung erst nach 3-4 Tagen der erwünschte Zustand erreicht ist, und empfohlen wird bei Therapieanpassungen entsprechend lange nach der letzten Änderung abzuwarten. Dafür geht das dann ziemlich kontinuierlich, was mir für ein Basalinsulin ersteinmal vorteilhaft erscheint.
In dem Kontext gefunden: https://info.profil.com/insulin-steady-state-simulator (https://info.profil.com/insulin-steady-state-simulator)

Mit Deiner Diabetologin solltest Du dann vermutlich besprechen (oder selbst rechnen) wie Du den Übergang zwischen altem und neuen Basalinsulin gestaltest.

Zumindest in den USA ist Tresiba auch als U200 Insulin erhältlich. Beim Insulinbedarf Deiner Frau vermutlich eine Option, sofern hier der Zugang dazu möglich ist. Die Fertigpens, die der Hersteller vertreibt gehen beim U100 von 80IE als maximaler Einzeldosis aus, und beim U200 von 160IE (in 2 IE-Schritten)

Viele Grüße, Tatjana
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am Dezember 14, 2018, 19:14
(…)
Wenn für eine saubere Kurve nachts Boli nötig sind, dann wäre das eigentlich schon ein Fall für eine Insulinpumpe.
(…)
Das habe ich mir schon öfter so gedacht, besonders wenn ich nachts aufstehen muss, messen und nach Daumen *Pi etwas Actrapid spritzen, was dann den Frühwert auf vielleicht unter 200mg/dl bringen kann … aber nur vielleicht.
Ich glaube die erste Frage an die Diabetologin wird schon aus reinb praktikablen Gründen um eine Pumpe gehen.

Mit den von Herstellern angegebenen Wirkkurven ihrer Insuline stehe ich schon lange auf Kriegsfuß. Da entsprechen sicher viele Angaben (hat auch was mit angeben zu tun  :-X ) nur "schlauem" Blabla, was auf keinen Fall auf alle Anwender übertragbar ist.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Joerg Moeller am Dezember 17, 2018, 13:30
Mit den von Herstellern angegebenen Wirkkurven ihrer Insuline stehe ich schon lange auf Kriegsfuß. Da entsprechen sicher viele Angaben (hat auch was mit angeben zu tun  :-X ) nur "schlauem" Blabla, was auf keinen Fall auf alle Anwender übertragbar ist.

Nein, ist es auch nicht. Diese offiziellen Wirkkurven sind ein Mittelwert, ausgehend von einer "optimalen Dosis".
Und als optimale Dosis wird das angesehen, was nach Injektion den geringstmöglichen Resoptionsverlust hat. Mehr zum Thema "Resorption" hab ich mal hier beschrieben: https://www.diabetesinfo.de/fortgeschrittene/grundlagen-fortgeschrittene/resorption.html

In der Regel sind diese optimalen Dosen im Bereich von 8-10 I.E.

Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am März 23, 2019, 16:28
Wir haben heute ein kleines Rekordtief beim Pegel meiner Frau verzeichnet  :banane:

(https://up.picr.de/35341681jn.jpg)

Der gestrige Tag lief noch wie er die letzte Zeit "ganz normal" war.
In den historischen Daten gab es um 16:20 einen Höchststand von 485 mg/dl (Glukose im ZZW)

Über Nacht habe ich ihr in meiner Hilflosigkeit einige Sondereinheiten Fiasp verabreicht. Dann, um 7:14 gab es noch mal 20 IE Fiasp und die üblichen 30 IE Tresiba.
Zum Frühstück gegen 10:00 gab es dann noch einmal die üblichen 30 IE Fiasp … da sie aber immer noch bei 260mg/dl lag ließ ich ihr Frühstück ausfallen. Das ging "problemlos" weil sie bis 12:14 Uhr durchschief.
Als sie dann um 13:59 die 115mg/dl erreichte, wurde sie mit sanfter Gewalt zum Essen eingeladen.  :rotwerd:
Essen gab es dann aber erst um 15:03 wozu sie aber ihr Mittagsinsulin 25IE für 50g KH selbst spritzte.

Beobachten tu ich den genauen Verlauf nur gerade so genau, weil ich auch mit den Libre-Aufzeichnungen den "Erfolg" durch die Umstellung auf Tresiba sehen will. Seit drei Wochen bekommt sie das Langzeitinsulin. Ich fürchte aber, dass es keine echte Besserung gibt.  :mauer:

Den "Absturz" in den Normalbereich verdanken wir nur dem Ausfall von Frühstück und verspätetem Mittagessen. Trotzdem hoffe ich, dass vielleicht einwenig hängen bleibt.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Joerg Moeller am März 25, 2019, 15:08
Kommt sie überhaupt mit Werten wie 115 ohne Unterzuckerung zurecht?

Ich weiß von anderen 2ern, die vor der Diagnose auch ewig lange mit solchen (unentdeckten) Werten unterwegs waren und als Folge davon schon ab 200 mg/dl Unterzuckerungssymptome hatten. Die mussten dann auch erst langsam an normale Werte gewöhnt werden.

Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am März 25, 2019, 20:42
Kommt sie überhaupt mit Werten wie 115 ohne Unterzuckerung zurecht?
(…)
Ich kenne solche Erscheinungen von mir auch noch, weiß aber nicht mehr, ob es damals nicht auch ganz andere Gründe hatte. Damals war mir die Blutdruckmessung nahezu unbekannt. Inzwischen wache ich manchmal auf ohne zu wissen, ob ich im Unterzucker bin oder ob mit dem Blutdruck was nicht stimmt.

Meine Frau hatte auch schon mal Unterzuckererscheinungen, als sie noch gar kein Insulin bekam. Da sie damals nur zu bestimmten Ereignissen einen Teststreifen "opfern" durfte, wusste sie auch gar nichts von einem Verlauf, sondern konnte nur rein Gefühlsbezogen sagen, dass ihr plötzlich "schwummrig" wurde.
Seit ihrem Schlaganfall im Februar 2016 (und schon davor) hatte sie niemals so ein Gefühl und auch nie irgend einen niedrigen Scanwert, der Unterzucker vermuten ließ. Die 115mg/dl steckte sie ganz normal weg.
Für die Diabetologin erstellte ich eine Reihe von verschiedenen Tagesmustern um eine Veränderung durch den Wechsel zu Tresiba zu sehen.
Die alle zu zeigen würde den Rahmen dieses Themas sprengen.

(https://up.picr.de/35363794fm.jpg)

Ab dem 3.März spritzen wir Tresiba statt Actrapid zur Basalversorgung… in nahezu der gleichen Gesamtmenge Insulin und auch nahezu der gleichen Kohlenhydrate. Der "Ausflug" zum 115er Wert war aber eine deutliche Ausnahme. An den durchgängigen Durchschnittswerten von 315 bis 380mg/dl, die einen Tagesdurchschnitt von 346 mg/dl über 21 Tage erbrachten zeigt das Librediagramm leider kein aussagekräftiges Tagesmuster, weder beim Median noch bei den Perzentilen. Es waren einige "HI" im Libre-Display zu sehen.  :hilfe: (>500mg/dl)

Unten sehen wir noch ein durchschnittliches Tagesmuster über die letzten 90 Tage. Wenn man bedenkt, dass die Werte bis … zum Ende Januar noch "etwas besser" waren, mag man die Hoffnungslosigkeit erahnen mit der ich da stehe und nicht mehr weiß, was man da noch machen könnte. Hungern, bis wieder Werte unter 200mg/dl erreicht werden - mehr fällt mir nicht ein.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Joerg Moeller am März 26, 2019, 13:34
Du kannst da gar nicht viel machen. Mich wundert eher, warum die Diabetologin da nicht mal Maßnahmen einleitet.
Deine Kurven sind ja nur der Beleg für ein völlig insuffiziente Therapie.

Es gibt Diabetiker, die wirklich extrem unsensibel auf Insulin reagieren, deswegen gibt es ja Hersteller, die auch U500 im Programm haben. Aber das heißt nicht, dass man es nicht versuchen sollte, das in den Griff zu kriegen. Dia Diabetologin wird schon ihre Gründe haben, die kenne ich ja nicht. Würde mich aber interessieren.

Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Kladie am März 26, 2019, 16:39
Hallo Gyuri,

Zitat
orginal Joerg Moeller:
Es gibt Diabetiker, die wirklich extrem unsensibel auf Insulin reagieren, deswegen gibt es ja Hersteller, die auch U500 im Programm haben.

Das hatte ich mir auch schon gedacht, es aber immer mit deinem Status als Gesetzlich Versicherter entschuldigt. Die Werte deiner Frau sind jedoch nicht zu tolerieren und Du solltest deiner Diabetologin die Aufgabe geben daran wie auch immer etwas zu ändern - und zwar ohne dich zu verpflichen dreimal in der Nacht aufzustehen um ihr eine Injektion zu geben. Als Risikopatientin, die schon Schlaganfälle gehabt hat darf die Kostenfrage eigentlich kein Thema sein.

Du hast ja schon öfter geschrieben, dass der Diabetologin nichts mehr einfällt, aber es ihre Aufgabe sich Gedanken zu machen um Verbesserungen zu erzielen. Deine Geduld und dein Einsatz ehrt dich aber eine Diabetologin sollte besser wissen welche Möglichkeiten ausser den jetzt schon versuchten Therapieen es gibt. Schulterzucken ist kein Fach im Medizinstudium
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am März 26, 2019, 21:16
In einem Telefonat haben wir besprochen, dass es nicht sinnvoll sein kann, den Basalbedarf mit schnellen Insulinen aus dem Pen abzudecken. Das geht ginge (wenn überhaupt) nur mit einer Pumpe.
Besonders beunruhigend ist das Verhältnis zwischen Fiasp und Tresiba.  :kreisch:
114 : 31,4 war es über die letzten 3 Wochen.
Kleine Eingabefehler sind möglich - was bei der Bedienung des Libre schon an anderer Stelle beanstandet wurde.  :daumenrunter:

Jetzt soll ich Tresiba von 30 auf erst mal 40IE täglich erhöhen … und wenn das nicht fruchtet, dann auf 50IE gehen.
Auf Sondergaben bei Extrem-Situationen (="Korrektur") von Fiasp soll ich möglichst verzichten.

Das hört sich alles recht "durchführbar" an….

(größer durch CLICK) (https://thumbs.picr.de/35371386aj.jpg) (https://show.picr.de/35371386aj.jpg.html)

Heute sah es so aus. Der Eintrag vor dem Mittagessen gegen 13 Uhr ist irgendwie verschwunden. :gruebeln: … vielleicht Fehlbedienung.
Kurz vor 16 Uhr stand im Display nicht 500mg/dl, sondern "HI".
Zuhause angekommen gab es dann einen weiteren Scan (497) und eine Gegenmessung mit einem alten FS Lite (454)
Einen Blick in den Verlauf in den historischen Daten, um den Verlauf über dem messbar höchsten Wert "abschätzen" zu können,habe ich mir jetzt erspart … weil ich halt zu faul dazu bin.

Das Libre(1) misst jedenfalls nicht immer zu wenig.  :zwinker:

Fazit:
Bei solchen Extremwerten fällt es mir schon sehr schwer NICHT extra was dazu zu spritzen.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Floh am März 27, 2019, 08:52
Ich stehe ja klar dazu, dass ich Typ 2 eigentlich nicht verstehe. Das könnt ihr besser als ich.

Dennoch: Fiasp war ja bisher nicht nur Mahlzeiteninsulin, sondern auch und mit Korrektur/Basal/Wasauchimmer. Die Einheiten sind dabei fast austauschbar (nicht so ganz, sagt die Pumpenumstellung, aber fast). Deswegen bin ich jetzt so ein ganz kleines Fitzelchen irritiert, dass deine 114 Einheiten Fiasp (die ja scheinbar auch nicht gereicht haben) durch ganze 10 Einheiten Tresiba ersetzt werden sollen.

Ich habe echt Schwierigkeiten mit dem Diabetologen...
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am März 27, 2019, 14:59
(…), dass deine 114 Einheiten Fiasp (die ja scheinbar auch nicht gereicht haben) durch ganze 10 Einheiten Tresiba ersetzt werden sollen.

Ich habe echt Schwierigkeiten mit dem Diabetologen...
:kratz: Ganz so ist es wohl nicht.
Bis zum letzten Arztbesuch gab es:
Fiasp (10 bis 20) - 30 - 25 - 40 - (10 bis 20)
(Klammer-Einheiten sind ganz früh zum Actrapid und ganz spät als "Gutenacht-Insulin")
Actrapid 30 - 0 - 0 - 0 - (0)
und wenn wir eine Mahlzeit ausfallen ließen, gab es meist statt Fiasp auch Actrapid.

Zum Arztbesuch wurde Actrapid abgesetzt und statt dessen Tresiba verschrieben, von dem dann immer 30 IE nur in der Früh gespritzt wurden.
Wurden dann Mahlzeiten ausgelassen, wurde immer trotzdem Fiasp mit den gleichen Dosen gespritzt. (30 - 25 - 40)
… und nur bei Werten >400 noch weitere Fiasp-Zugaben.

Jetzt habe ich die schlechten Auswirkungen seit Tresiba beklagt und die Empfehlung erhalten:
Fiasp weiter 30 - 25 - 40 aber möglichst nichts mehr außer der Reihe.
Weil das KH-Schätzen nicht so einfach klappt (unkontrollierbare Naschereien :burger:  :lecker:) wird meist pauschal mit 50g KH gerechnet.
Tresiba soll ich aber erst mal einmalig 40IE spritzen und, wenn das nichts bewirkt, auf bis zu 50 IE erhöhen.

Fazit:
Beim Fiasp ändert sich wenig bis garnix.
Die Basalversorgung mit erst Lantus dann Actrapid und jetzt Tresiba hat sich schon verändert … aber nicht um 10 Einheiten statt 114 IE Fiasp.

Nach zwei Tagen mit Basal 40 IE kann ich beim besten Willen noch nichts sagen. Ich werde schon die Daten von einer Woche zusammen fassen um Unregelmäsigkeiten bei der Ernährung als scheibaren Grund ausschließen zu können. Danach wird es wohl darauf hinauslaufen, dass 40 IE nicht reichen. Dann probiere ich es eine Woche (oder weniger/oder mehr) mit 50 IE (Bolus:Basal = 95:50) bis ich mich wieder bei der Diabetologin melde.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am April 09, 2019, 00:35
Es läuft jetzt auch nach ein paar Tagen Versuch darauf hinaus, dass die Diabetologin für keinen zielführenden ambulanten Plan mehr die Verantwortung übernehmen will und dringend zu einem stationären Aufenthalt drängt.

Es kostet noch eine gewisse Überzeugungskraft, weil ihr (meiner Frau) eine Klinik von mehreren bereits bekannt ist und sie diese nicht in guter Erinnerung hat.
Die andere ist halt weit weg. Sie will nicht von mir weg, auch nicht für vielleicht nur zwei Wochen. Ob sie ihren "Betreuer" mitbringen kann? Wenn man ihr dort etwas zu ihrem Spritz- und Essverhalten erzählt, wird das nicht viel bringen - schätze ich mal. Und ob es reicht, irgend einen Zettel mit Tipps nach hause zu bringen…?
 :kratz:
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Joerg Moeller am April 09, 2019, 11:24
Ob sie ihren "Betreuer" mitbringen kann?

Das fragst Du am besten mal die betreffende Klinik. Kostenlos mit Sicherheit nicht, da käme u.U. eine Pension oder ein Hotel in Frage.

Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am April 15, 2019, 10:21
Beim Kontakt mit unserer Diabetesberaterin fiel mir ein Problem auf welches uns FS Libre bereitet.
Die Beraterin wollte für einen Einstellversuch die Glukose-Werte vor dem Essen bzw. beim Spritzen wissen UND die postprandialen Werte zwei Stunden nach dem Essen.

 :kratz: Wenn man ausschließlich vorher misst und nachher nur sporadisch, weil Libre ja kontinuierlich aufzeichnet, kann man zwar "normal" den Verlauf in den Diagrammen sehen, jedoch so keine verlässlichen Daten liefern. Nicht umsonst gäbe es die Möglichkeit, sich eine und zwei Stunden nach der KH-Eingabe erinnern zu lassen, einen Scan durchzuführen.
Jetzt ist das mit dem Alarm hören so eine Sache…  :rotwerd:
Und dann haben wir bis neulich gar nicht gezielt postprandial gescannt. Da blieb mir nur die Fleißarbeit , in den "historischen Daten" nach Werten zwei Stunden nach Mahlzeiten zu suchen.

Bei Libre gäbe es ja extra ein Diagramm für den Verlauf nach den Mahlzeiten … ABER!
Ich habe mal 18 Tage zu Begin von Tresiba aufgezeichnet.

(https://thumbs.picr.de/35520190ss.jpg) (https://up.picr.de/35520190ss.pdf)

Anfangs spritzten wir noch sehr viel Fiasp und wir begnügten uns mit 30 IE Tresiba.
Dann kam die Direktive: Tresiba bis 50IE erhöhen aber Fiasp deutlich zu reduzieren. bis über 100IE Bolus sind eindeutig zu viel auf Dauer.
Die Frau erhält nun nur noch die Hälfte vom Fiasp gegenüber vorher. (ca. 57IE)

(https://thumbs.picr.de/35520191xk.jpg) (https://up.picr.de/35520191xk.pdf)

Das sieht erst mal genauso chaotisch aus, man kann aber auch hier erkennen, dass ein Bolusrechner hier überhaupt keine Wirkung haben kann.
Wir spritzen jetzt "einfach" weniger bei nahezu gleichen Werten.

Da gibts jetzt nur eines: So schnell wie möglich nach Bad Mergentheim zum Einstellen.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Joerg Moeller am April 15, 2019, 11:25
Das ist dann wohl doch etwas, was SiDiary einfacher machen kann:

(http://www.sidiary.org/snapshot/04EY4DZFM.png) (http://www.sidiary.org/ssc.asp)

Damit kann man sich bestimmte Werte aus den CGMS/FGM-Daten extrahieren und dem Programm als BZ hinzufügen. Im gezeigten Beispiel eben einen Wert ca. 90 Minuten nach einem BE-Eintrag.
(und einen genau zum BE-Eintrag)

 :zwinker:

Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am April 15, 2019, 12:32
Da geht bei SiDiary scheinbar einiges automatisch, wofür ich meinen Kopf schräg halten musste damit das bisschen Hirn zusammen läuft … und noch viel mehr.  :super:

Müsste/Muss ich öfter solche Spielereien machen, würde ich mir ein Excel-Makro basteln. Nur - ich bin inzwischen schon etwas außer Übung.  :rotwerd:

Die Diabetesberaterin wollte aber keine Diagramme sehen, sondern ein ganz "normales" Tagebuch.
Ich holte die historischen Daten ins Excel und suchte (manuell) nach den Spritz- und Ess-Ereignissen und nach Werten zwei Stunden danach.
Für dieses 7-Tage-Werk benötigte ich einen ganzen Sonntag zum Zusammenschreiben.

(https://thumbs.picr.de/35520833su.jpg) (https://up.picr.de/35520833su.pdf)

Öfter mache ich so etwas nicht mehr. Ich achte jetzt darauf, dass ich wenigstens 2 Stunden nach dem Essen einen Scan durchführe. So findet man sich in den historischen Daten leichter zurecht.
Hätte ich (eher für mich) Diagramme gewollt, hätte ich mein altes Excel-Management nutzen können und die Ereignisse vor und nach dem Essen eintragen können.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am April 15, 2019, 14:29
 :rotwerd: Es hat mir jetzt dann doch keine Ruhe gelassen und ich wollte mithilfe meines guten alten Management mal kucken, was es mit den Daten meiner Frau zu kucken gibt.

(https://thumbs.picr.de/35521358cc.jpg) (https://up.picr.de/35521358cc.pdf)

Ab dem 29.3. haben wir damit begonnen 50IE Tresiba in der Früh um ca. 6 Uhr zu spritzen.
und wir haben die (mehr oder weniger) festen Boluseinheiten Fiasp halbiert.

Nach meiner unbedeutenden HbA1c-Schätzung hat sich dadurch der Langzeitwert geringfügig verbessert, wobei die Gesamtlage immer noch eine Katastrophe darstellt.
Dem von mir errechneten Trend würde ich keine besondere Bedeutung beimessen. Jedoch kann man schon sagen, dass sich der Trend NICHT nachteilig entwickelt.

Bin ja gespannt was nach Mergentheim gemessen wird! :ja:
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Kladie am April 15, 2019, 15:28
Hallo Gyuri,

hast du wirklich einen Termin für Bad Mergentheim vereinbaren können? Soweit ich informiert bin werden dort nur Type 1 angenommen und speziell solche mit Pumpe. Type 2er werden eher mit Naserümpfen bedacht oder hat sich da was geändert?
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am April 15, 2019, 15:50
Ich habe (noch) keine Zusage aus Mergentheim.
Aber da kümmert sich meine Diabetespraxis drum. Die ordnen den Fall meiner Frau mit "Dringlichkeitsstufe" ein.
Wenn es dort nix werden sollte gäbe es noch andere Häuser.
Nur Bad Heilbrunn kommt nicht mehr in Frage obwohl das näher wäre. Die hätten 2016 über 4 Wochen lang eine Möglichkeit gehabt. Aber das Personal benügte sich damit, mit ihrem Diabdok nur anzugeben.
Gesehen hat er meine Frau damals nie. So wurde sie mit lausigen Werten entlassen.  :daumenrunter:
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Kladie am April 17, 2019, 13:01
Da ist Bad Mergentheim sicher besser geeignet!

Dort wird deine Frau aber wohl ein "Exot" werden - aber es kann natürlich auch sein, daß Sie als eine Herausforderung angesehen wird. Dann ist Sie in den besten Händen die man sich vorstellen kann. Ich habe schon viel Gutes über Mergentheim gehört.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am Mai 30, 2019, 15:01
So langsam wirds Zeit…  :erstaunt:

Ich habe den nicht direkt messbaren Verdacht, dass sich die ständig zu hohen Werte auf den Gesundheitszustand meiner Frau immer mehr auswirken.
Es könnte aber auch sein, dass die Verschlechterung nur eine Folge ihrer Schlaganfälle ist.
Von den Ärzten kommt da sehr wenig Reaktion … sieht man mal von der Einweisung in Bad Mergentheim ab.

Unser Hausarzt hat wohl nicht gerade den vollen Diabetes-Durchblick.  :daumenrunter:

Als die Frau den Langzeitwert von 13% überschritten hat meinte er, sie müsse dringend neu eingestellt werden.
Das wissen wir auch ohne diesen Wert.  :moser:
Bei mir hat er übrigens das selbe gesagt, weil ich von 6,5% über Ostern  :rotwerd: auf 7,1% anstieg.
Außer dem Langzeitwert (und dem aktuellen Blutdruck) wurde ÜBERHAUPT NICHTS geprüft.

Wüsste er von meinem stark schwankenden Verlauf über Jahrzehnte und von dem was mein Diabetologe dazu sagte ("…bei Ihnen nicht aussagekräftig…") hätte er das nicht gesagt.
Ich bleibe ganz stur bei meinem bewährten Management, auch wenn es da manch einen Ausreißer geben kann. Gelegentliche Ausflüge bis 7,4% sind für einen 66jährigen Diabetiker mit 21 Jahren Spritzerfahrung statistisch vertretbar.  8)

Jetzt und gerade in diesem Thema geht es aber um den geschätzten HbA1c von 15% meiner Frau.
Wie kommt so ein Wert zustande?  :kratz:
Da müsste ich weit ausholen ohne es mit Bestimmtheit erklären zu können.

Das heutige Tagesprotokoll meiner Frau zeigt aber die typische Lage  auf.
Man mag mir vorwerfen, dass ich einfach so auf Verdacht (beim Anblick von 500mg/dl) weitere 30g KH über den Daumen geschätzt habe und 15 IE Fiasp hinterher spritzte.
Inzwischen messe scanne ich bei ihr: 434mg/dl.
btw: blutig kommt manchmal bei den hohen Libre-Werten deutlich mehr und manchmal deutlich weniger raus.

So sah der heutige Vormittag bei uns aus:
(größer durch CLICK) (https://thumbs.picr.de/35875467em.jpg) (https://up.picr.de/35875467em.pdf)

Es sollte klar sein … oben das Protokoll meiner Frau
und unten meines.

Wen es interessiert: In unseren Libre gilt keine Sommerzeit!

Ich würde mir ganz gern verschiedene Meinungen anhören, wie ich die Zeit bis zum 7. Juni (= Aufnahme in Bad Mergentheim) besser überbrücken könnte.  :hilfe:
Seitens der Ärzte kommt da nicht mehr viel. :nein:
Ansonsten muss ich einfach so weiter machen.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am Mai 30, 2019, 18:06
Weil in einer PM gerade von Basalratentest die Rede war:  :zwinker:

Ich glaube nicht, dass so ein Test bei meiner Frau funktionieren wird, weil sie Werte jenseits von gut und böse hat.

Auch wäre das mehr die Aufgabe eines Diabetologen oder einem beauftragten Diabetesberater. Beide Berufsgruppen haben sich dabei über Jahrzehnte zurückgehalten … und ich werde jetzt mit dem Problem allein gelassen.  :'(

Ich kann jetzt nur bis zum 7.6. etwas rum probieren um das Schlimmste zu verhindern und hoffen, dass die in Bad Mergentheim sich was einfallen lassen. So um die 12 Tage wollen sie dafür brauchen.
 
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am Mai 30, 2019, 18:53
Ich habe mir wieder mal mit meiner Libre-Software das Tagesmuster und das Mahlzeitenprotokoll der letzten Woche angeschaut und mit den letzten Wochen-Diagrammen verglichen.

So sehr ich hier jammere, dass ich keine Fortschritte erziele … glaubt man den Statistiken der Software, kann man zwar keine absoluten Werte auslesen, jedoch durchaus beurteilen  ob es zwischen den Wochen Veränderungen gegeben hat.

Das Tagesmuster sieht wie immer alarmierend aus, ist jedoch im Schnitt etwas rückläufig.
(https://thumbs.picr.de/35878342vp.jpg) (https://up.picr.de/35878342vp.pdf)
Der geschätzte HbA1c-Wert war schon bei ca. 15% … und das obwohl oder weil(?) wir die Bolus-Menge halbiert hatten.

Das Mahlzeitenprotokoll über eine Woche sieht inzwischen fast schon lesbar aus. Das dürfte davon kommen, dass wir regelmäßiger essen. Nur das Mittagessen ist noch etwas ungleichmäßig und die Nachtmahlzeit wurde nicht registriert.
(https://thumbs.picr.de/35878345sp.jpg) (https://up.picr.de/35878345sp.pdf)
Eines ist aber überdeutlich klar:
Morgens: vor dem Essen 298 und nach dem Essen(+2h) 380
Mittags:  vor dem Essen 361 und nach dem Essen(+2h) 371
Abends:  vor dem Essen 360 und nach dem Essen(+3h) 369

Das sind zwar grottenschlechte Werte, die Veränderungen Mittags und Abends deuten aber auf einen gar nicht so schlecht verwendeten Bolus hin.
In der Früh sollte mehr gespritzt werden ODER BESSER weniger gegessen werden.
Das Frühstück wäre auch MEIN Problem.  :rotwerd:

Das alles in allem zu hohe Niveau müsste durch eine bessere Basalversorgung gesichert werden. Da kann ich aber nur machen, was mir aufgetragen wurde und nur Medikamente verwenden, die wir bekommen.
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 31, 2019, 10:41
Weil in einer PM gerade von Basalratentest die Rede war:  :zwinker:

Ich glaube nicht, dass so ein Test bei meiner Frau funktionieren wird, weil sie Werte jenseits von gut und böse hat.
Der Sinn eines solchen Tests ist ja nicht der, dass man dafür eine Art TÜV-Plakette kriegt, sondern der, dass man Fehler findet und die dann behebt.Und speziell der Basaltest soll zeigen wie es aussieht, wenn keine Mahlzeiten eingenommen werden.
Was der Arzt/Diabetesberater daran macht ist die Auswertung. Aber die Durchführung (nichts essen und messen) muss schon der Diabetiker selber machen.Oder willst Du deine Frau da für 8 Stunden in die Praxis setzen?
Meiner Meinung nach sollte Deine Frau in eine Fachklinik für Diabetes stationär eingewiesen werden und dort dann neu eingestellt werden.Und dann würde ich da erwarten, dass Sie mit wesentlich besseren Tageskurven wieder entlassen wird.
Aktuell muss man sich mit den Kurven nicht näher beschäftigen, denn die zeigen nur eine durchgängig insuffiziente Therapieführung.
Das ist jetzt kein Vorwurf an dich, das ist nur meine ehrliche Meinung. Und ich pflichte dir vöällig bei: das sollte nicht an Dir hängenbleiben, da muss ein Profi ran.
Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am Mai 31, 2019, 17:07
(…) denn die zeigen nur eine durchgängig insuffiziente Therapieführung.
Das ist jetzt kein Vorwurf an dich, das ist nur meine ehrliche Meinung. (…)

Etwas anderes erwarte/erhoffe ich hier auch gar nicht.  :zwinker:
Es ist ja auch nicht so, dass ich an der aktuellen Therapie großartige Anteile habe.

Die Therapie im kranken Haus wegen Schlaganfall war schlimm.
(Parole: Hauptsache nie unter 80mg/dl)

Ich machte dann so weiter, wie die Frau vor der Erkrankung vor ging … nur konsequenter und erzielte umgehend einen besseren Langzeitwert.
Die neue Diabetologin änderte dann die Therapie wieder nach dem Schema des Krankenhauses - weil in dem Krankenhaus ein allgemein anerkannter Diabetologe praktiziert (der aber meine Frau nie zu Gesicht bekam). Es gab dann einen kurzen Streit und ich nahm meine Frau zu meinem Diabetologen mit. Dieser wechselte dann im Wesentlichen zu meiner Strategie, aber mit anderen Insulinen und mit der Verschreibung von Libre ( :super:)

Mit diesen Aufzeichnungen zeigte sich u.a. dass Lantus überhaupt nicht mehr wirkte. Ihre Werte wurden zunehmend schlechter und wir probierten mit der Nachfolgerin meines Arztes (er ging in Rente) weiter, zuletzt mit Tresiba.
Die Diabetesberaterin meinte dann sicherlich zu Recht, dass zu viel Fiasp nicht die Lösung sein könnte.
Wir erhöten das Basalinsulin an die obere Grenze und ich halbierte die Fiasp-Gaben …

Das alles brachte keine deutliche Verbesserung der Lage und die Ärztin wollte die Verantwortung für eine ambulante Therapie nicht mehr übernehmen. Die Einweisung nach Bad Mergentheim war dringend nötig. Leider geht das mit dem Termin aber nicht so schnell, wie ich es gern hätte. So müssen wir halt jetzt noch mal eine Woche lang "rumpfuschen".  :kreisch:

Ich bin ja schon gespannt, was da in Mergentheim gemacht wird. Ich werde vor Ort sein und hier ganz sicherlich berichten, wie es gelaufen sein wird.

btw: Die kranke Versicherung meiner Frau wirft mir Prügel in die Beine, weil ich sie mit ihrem GdB100 G B H und dem Pflegegrad 4 begleiten will. In Mergentheim ist man zwar im Prinzip auf meiner Seite, aber die Kasse will erst mal nichts zahlen.  :mauer:
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 03, 2019, 11:51
Gut, eine zuzsätzliche Woche macht den Kohl jetzt auch nicht mehr fett. Und dass die Kasse deine Mitaufnahme nicht bezahlen will überrascht mich auch nicht wirklich. Die Einschränkungen deiner Frau sind da unwesentlich, weil es ja immerhin in ein Krankenhaus geht. Da sollte man schon erwarten dürfen, dass die auch mit Schwerstbehinderten umgehen können.Es ist nunmal so: die Kassen zahlen nicht für optimale Leistungen, sondern "nur" für ausreichende Leistungen. :-\
Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am Juni 03, 2019, 22:14
Eine geringe Hoffnung der Kostenübernahme der Kasse meiner Frau habe ich noch.
Wenn das Krankenhaus meine Anwesenheit (z.B. bei der Schulung) für NÖTIG meldet, zahlt die Kasse schon. Ich werde aber auf jeden Fall dabei sein, auch wenn ich die Unterkunft vielleicht selbst bezahlen muss. Da gibt es, so weit ich informiert bin, zwei Möglichkeiten. Entweder ich bin dann im Hotel des Krankenhauses - das kostet dann ca. 50 € pro Nacht, oder das Krankenhaus vermittelt mir ein Zimmer in der Nähe für ca. 25 € pro Nacht. Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen, zahlen die im ersten Fall "alles", aber im zweiten Fall erstatten sie nur meine Hotelkosten. 
Mir ist das ehrlich gesagt egal.  8)
Wäre Mergentheim nicht gar so weit entfernt (400km), würde ich auch täglich meine Frau besuchen kommen … auf eigene Kosten.

Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 04, 2019, 09:53
Wenn das Krankenhaus meine Anwesenheit (z.B. bei der Schulung) für NÖTIG meldet, zahlt die Kasse schon.
Na dass es nötig ist, dass Du an den Schulungen teilnimmst, das ist aus meiner Sicht aber sowas von völlig unstrittig.Das ergibt sich ja schon fast aus dem Merkzeichen H. Wenn jemand so schwer eingeschränkt ist, dass er als Hilfsbedürftig gilt, dann wird man kaum erwarten können, dass er die Schulungsinhalte in Eigenregie umsetzen kann.
Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: LordBritish am Juni 05, 2019, 06:43
Wenn das Krankenhaus meine Anwesenheit (z.B. bei der Schulung) für NÖTIG meldet, zahlt die Kasse schon.
Na dass es nötig ist, dass Du an den Schulungen teilnimmst, das ist aus meiner Sicht aber sowas von völlig unstrittig.Das ergibt sich ja schon fast aus dem Merkzeichen H. Wenn jemand so schwer eingeschränkt ist, dass er als Hilfsbedürftig gilt, dann wird man kaum erwarten können, dass er die Schulungsinhalte in Eigenregie umsetzen kann.

Das würde ich genauso wie Jörg sehen, der Buchstabe H im Ausweis dürfte den Bedarf begründen.
Es könnte jedoch sein das Du etwas fürs Essen dazuzahlen darfst, Du bräuchtest ja so oder so auch Nahrung und Getränke unabhängig von den Begleitumständen.

Viele Grüße
Markus
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am Juni 05, 2019, 13:24
Ich glaube, die Notwenigkeit, dass ich dabei sein muss, sieht jeder ein der damit zu tun hat … mit Ausnahme der kranken Kasse meiner Frau. Dabei müssten die über den Gesundheitszustand meiner Frau am allerbesten bescheid wissen.
Aber die bleiben stur bei irgend welchen Vorschriften anstatt anzuerkennen, dass eine NÖTIGE Diabetikerschulung gar nicht anders zu machen geht.  :patsch:

Ich fahre schon Morgen um dann für die Aufnahme am Freitag (8 bis 10 Uhr) keinen Stress zu haben.
Dann zahle ich auf jeden Fall eine Übernachtung im Doppelzimmer selbst.  8)

Wäre ich in der Unterkunft des Krankenhauses untergebracht, müsste ich wohl nur die 10€ Zuzahlung löhnen - und das auch nicht, weil wir beide Zuzahlungsbefreit sind.
Könnte aber auch ganz anders sein - ich weiß es nicht. :rotwerd:
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Gyuri am Juni 20, 2019, 15:23
Jetzt habe ich über Bad Mergentheim und deren Strategie ein neues Thema eröffnet zu dem ihr >>> so <<< (https://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,13947.new.html#new) reinklicken könnt.  :zwinker:

Zu Mergentheim als solches wären vielleicht ein paar klärende Worte zu sagen.

Ich hatte bisher Bad Mergentheim immer fest mit Typ1-Diabetes und Dr.Teupe verbunden.
Weil es bei unserem Klinikaufenthalt ganz anders als gedacht zu ging, fragte ich mal nach.

Danach arbeitete Dr. Teupe erst mal im Diabetes Zentrum Mergentheim bevor er sich auf Pumpen und damit auf Typ 1er in einer anderen Klinik konzentrierte.

Wir sahen verhältnismäßig viele Typ 2er und wenige Typ 1er, aber wohl mehr als es die Bevölkerungsverteilung versprechen dürfte.
Erschreckend ( :kreisch: !) groß war die Zahl derer denen man Teile der Füße und/oder Beine entfernen musste.  Dort scheint es aber nach Angaben von Betroffenen um keine "Schlachtbank" handel, bei denen gern entfernt wird. So habe ich auch von Leuten gehört, die aufgrund einer zweiten Meinung noch einiges erhalten konnten. In anderen Kliniken würde wohl schneller geschnippelt werden.

Ich habe nur wenige Vergleiche, bin mir aber ganz sicher, gerade in Bad Mergentheim als Diabetiker (Typ egal) immer gut aufgehoben zu sein.  :super:
Titel: Re: Der >8 Club…
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 21, 2019, 13:09
In anderen Kliniken würde wohl schneller geschnippelt werden.
Ja. Das nennt man dann "Salami-Taktik". Da wird der Fuß nicht von Anfang an ganz abgenommen, sondern immer ein paar Scheibchen mehr. :-\

Viele Grüße
Jörg