Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Theorie => Thema gestartet von: Andi am Januar 29, 2013, 14:07

Titel: Sind Kohlenhydrate zwingend erforderlich?
Beitrag von: Andi am Januar 29, 2013, 14:07
Hallo, Forengemeinde

Bei mir im Büro sind wir über das Thema gestossen, dass ich Kohlenhydrate für erforderlich halte.
Jedoch, wie soll es anders sein, wird dagegen gehalten.

Folgender Link soll dies darstellen:
http://strunz.com/news.php?newsid=2034

Nun bin ich mir nicht klar, wie ich die benannte Quelle (Prof. Dr. Kämmerer Ulrike (https://www.google.de/search?q=Prof.+Dr.+K%C3%A4mmerer&aq=f&oq=Prof.+Dr.+K%C3%A4mmerer&aqs=chrome.0.57j0l3.3359&sourceid=chrome&ie=UTF-8#hl=de&tbo=d&sclient=psy-ab&q=Prof.+Dr.+K%C3%A4mmerer+Ulrike&oq=Prof.+Dr.+K%C3%A4mmerer+Ulrike&gs_l=serp.3..0i8i30l2.368903.368903.1.369619.1.1.0.0.0.0.57.57.1.1.0...0.0...1c.1.viGllKtln0M&pbx=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_cp.r_qf.&bvm=bv.41524429,d.Yms&fp=242611fcb2aa9e94&biw=1039&bih=683)) einsortieren soll.

Auch meine ich mich zu erinnern, dass der Name Strunz seinerzeit in der NewsGroup DSMD ausgiebigst diskutiert wurde. Leider finde ich die zugehörigen Diskussionsfäden nicht mehr.

Kann ich hier auf Erhellung warten ;)


Gruß Andi
Titel: Re: Sind Kohlenhydrate zwingend erforderlich?
Beitrag von: Oggy am Januar 29, 2013, 14:13
Komisch :D
Bin zwar fast ganz an einer Ketoazidose und absolutem Insulinmangel hops gegangen :mauer:
Wenn ich dieser Erklärung aber folge, dann würde ich ja kaum Insulin mehr benötigen :banane:

Gehe mal eben ein Schwein schlachten und harre der Dinge ;D
Titel: Re: Sind Kohlenhydrate zwingend erforderlich?
Beitrag von: moewe am Januar 29, 2013, 14:20
Aha, dann haben wir uns also seit der Eiszeit nicht mehr weiterentwickelt? Naja... manchmal könnte man das ja fast glauben...  :wech:
Was allerdings in der Rechnung fehlt, ist meiner Ansicht nach die Lebensdauer. Ich glaube, in der Eiszeit lag das Durchschnittslebensalter deutlich unter dem heutigen, oder? Woran das wohl lag? Außerdem ist inzwischen auch bewiesen, daß der Neanderthaler (der aus der Eiszeit) sich deutlich vom "modernen" Menschen unterschied und sogar von ihm verdrängt wurde....

Ich halte generell nichts von diesem "zurück zu den Wurzeln", das kann ganz schön ins Auge gehen, wenn man das verallgemeinert....

Gruß
Ulrike
Titel: Re: Sind Kohlenhydrate zwingend erforderlich?
Beitrag von: Adrian am Januar 29, 2013, 14:29
Komisch :D
Bin zwar fast ganz an einer Ketoazidose und absolutem Insulinmangel hops gegangen :mauer:
Wenn ich dieser Erklärung aber folge, dann würde ich ja keinInsulin mehr benötigen :banane:

Ich habe in dem Artikel, den Andi gepostet hat, nichts über Insulin gelesen.

Es steht drinnen, dass der Körper aus Fett und Eiweiß Zucker bildet und weiteres. Aber über Insulin steht dort nichts.

lg
Adrian
Titel: Re: Sind Kohlenhydrate zwingend erforderlich?
Beitrag von: Adrian am Januar 29, 2013, 14:45
Außerdem ist inzwischen auch bewiesen, daß der Neanderthaler (der aus der Eiszeit) sich deutlich vom "modernen" Menschen unterschied und sogar von ihm verdrängt wurde....

Ja, und er wurde nach meinem Kenntnisstand genau in der letzten Kaltzeit verdrängt, in der der moderne Mensch sich viel besser zurecht fand ;)

lg
Adrian
Titel: Re: Sind Kohlenhydrate zwingend erforderlich?
Beitrag von: moewe am Januar 29, 2013, 14:45
Tja Oggy, ich würde dann auch mal sagen, ohne Schnellkurs in FPE-Insulinierung wirst du das Schwein leben lassen müssen  :wech:


Gruß
Ulrike
Titel: Re: Sind Kohlenhydrate zwingend erforderlich?
Beitrag von: Oggy am Januar 29, 2013, 15:01
Schon so richtig, daß ich mich falsch ausgedrückt habe :ja:
Habs ausgebessert :ja:
Titel: Re: Sind Kohlenhydrate zwingend erforderlich?
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 30, 2013, 10:49
Bei mir im Büro sind wir über das Thema gestossen, dass ich Kohlenhydrate für erforderlich halte.
Jedoch, wie soll es anders sein, wird dagegen gehalten.

Folgender Link soll dies darstellen:
http://strunz.com/news.php?newsid=2034

Nun bin ich mir nicht klar, wie ich die benannte Quelle (Prof. Dr. Kämmerer Ulrike (https://www.google.de/search?q=Prof.+Dr.+K%C3%A4mmerer&aq=f&oq=Prof.+Dr.+K%C3%A4mmerer&aqs=chrome.0.57j0l3.3359&sourceid=chrome&ie=UTF-8#hl=de&tbo=d&sclient=psy-ab&q=Prof.+Dr.+K%C3%A4mmerer+Ulrike&oq=Prof.+Dr.+K%C3%A4mmerer+Ulrike&gs_l=serp.3..0i8i30l2.368903.368903.1.369619.1.1.0.0.0.0.57.57.1.1.0...0.0...1c.1.viGllKtln0M&pbx=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_cp.r_qf.&bvm=bv.41524429,d.Yms&fp=242611fcb2aa9e94&biw=1039&bih=683)) einsortieren soll.

Das ist alles völlig korrekt so. Sowohl die Aussage, daß wir auch ohne Kohlenhydrate auskämen (und ohne Zucker ganz sicherlich; das sind für mich 2 Paar Schuhe) als auch die Aussagen von Prof. Kämmerer zur ketogenen Diät bei Krebserkrankungen (zumindest wenn es da um solide Tumore geht). Das erinnert mich an die Workshops, die ich damals zur Ernährung bei Tumor-Patienten hatte. Ist schon fast 20 Jahre her, aber schon damals wurde gesagt daß die KH vor allen den Tumorzellen gut täten.

Der verlinkte Artikel beschreibt auch korrekt die Zellen, die ihre Energie ausschließlich aus Glucose beziehen, aber eben auch die Substrate, die zur Gluconeogenese herangezogen werden.

Allerdings bezieht sich das alles auf gesunde Menschen, also auf die ohne Fettstoffwechselstörung. Wie das bei denen aussieht, bzw. wie es sich da auf die Blutfette auswirkt weiß ich nicht. Zumindest was das Fett angeht sollte man dnn ja deutlich weniger essen, weil Fett eine doppelt so hohe Energiedchte wie KH/Eiweiß hat. Und die Begrenzung der Kalorien gilt für eine ketogene Ernährug genauso wie für alle anderen Ernährungsformen.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Sind Kohlenhydrate zwingend erforderlich?
Beitrag von: Llarian am Februar 01, 2013, 07:38
Allerdings bezieht sich das alles auf gesunde Menschen, also auf die ohne Fettstoffwechselstörung. Wie das bei denen aussieht, bzw. wie es sich da auf die Blutfette auswirkt weiß ich nicht. Zumindest was das Fett angeht sollte man dnn ja deutlich weniger essen, weil Fett eine doppelt so hohe Energiedchte wie KH/Eiweiß hat. Und die Begrenzung der Kalorien gilt für eine ketogene Ernährug genauso wie für alle anderen Ernährungsformen.
Die hohe Energiedichte ist in einigen Fällen ja auch gewünscht. Wer kein Schreibtischtäter ist, will vielleicht eine effektive Kalorienzufuhr. Oder die in solchen Diskussionen gern genannten Eskimos benötigen auch eine hohe Energiedichte einfach zur Wärmeerzeugung.

vG
Anja
Titel: Re: Sind Kohlenhydrate zwingend erforderlich?
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 01, 2013, 10:17
Die hohe Energiedichte ist in einigen Fällen ja auch gewünscht. Wer kein Schreibtischtäter ist, will vielleicht eine effektive Kalorienzufuhr. Oder die in solchen Diskussionen gern genannten Eskimos benötigen auch eine hohe Energiedichte einfach zur Wärmeerzeugung.

Yep. Aber wie schätzt du die Auswirkungen von LOGI/Low Carb etc. auf Menschen mit Hyperlipidämie ein? Ich bin mir da echt nicht sicher :-\

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Sind Kohlenhydrate zwingend erforderlich?
Beitrag von: Llarian am Februar 03, 2013, 21:10
Die hohe Energiedichte ist in einigen Fällen ja auch gewünscht. Wer kein Schreibtischtäter ist, will vielleicht eine effektive Kalorienzufuhr. Oder die in solchen Diskussionen gern genannten Eskimos benötigen auch eine hohe Energiedichte einfach zur Wärmeerzeugung.

Yep. Aber wie schätzt du die Auswirkungen von LOGI/Low Carb etc. auf Menschen mit Hyperlipidämie ein? Ich bin mir da echt nicht sicher :-\

Ich habe keine Ahnung. Bei allem, was ich lese, ist immer von einem gesunden Stoffwechsel die Rede. Aber wer hat den heutzutage? Wir in den Industriestaaten nicht, weil wir uns entgegen jedem gesunden Menschenverstand verhalten was Bewegung und Art/Menge der Nahrung betrifft, die in den Nichtindustriestaaten nicht, weil dort eher Mangel in allen oder einigen Bereichen vorherrscht.

Die oft kohlenhydratarme Ernährung stammt aus der Zeit der Jäger und Sammler... hat sich unser Stoffwechsel seit dem massgeblich so verändert, dass wir damit nicht mehr klarkommen? Lt. Wikipedia fand der Übergang von Jäger/Sammler zu Ackerbau/Viehzucht in Mitteleuropa etwa 7500 bis 4000 v.Chr. statt. Als Vergleich: Nofretete lebte etwa 1400 v. Chr., Sokrates etwa 400 v. Chr. Die Stammkunden der Orthopäden sind nicht die körperlich arbeitenden, sondern die Schreibtüschtäter. Zumindest unser Knochenapparat scheint also mit den damaligen Menschen noch reccht kompatibel.

Davon ab: Sekundäre Hyperlipidämien sind in einer Grunderkrankung begründet und "nur" ein Ausdruck dieser Grunderkrankung.  Da wäre es interessant, bei welchen Grunderkrankungen sich eine derartige Ernährung positiv auswirken würde.

vG
Anja
Titel: Re: Sind Kohlenhydrate zwingend erforderlich?
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 04, 2013, 14:58
Die Stammkunden der Orthopäden sind nicht die körperlich arbeitenden, sondern die Schreibtüschtäter.

Ja, kann ich bestätigen.  :zerknirscht:
Bei mir ist die Bandscheibe L5/S1 auch schon äußerst abgenutzt. Hab gerade bei der Rentenkasse einen Antrag auf Kostenzuschuß für einen ergonomischen Bürostuhl gestellt.

Und das mit LowCarb v.s. Hyperlipidämie werd ich mal recherchieren...

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Sind Kohlenhydrate zwingend erforderlich?
Beitrag von: Aron am März 10, 2017, 12:25
Die Stammkunden der Orthopäden sind nicht die körperlich arbeitenden, sondern die Schreibtüschtäter.

Ja, kann ich bestätigen.  :zerknirscht:
Bei mir ist die Bandscheibe L5/S1 auch schon äußerst abgenutzt. Hab gerade bei der Rentenkasse einen Antrag auf Kostenzuschuß für einen ergonomischen Bürostuhl gestellt.

Und das mit LowCarb v.s. Hyperlipidämie werd ich mal recherchieren...

Viele Grüße,
Jörg

Also ich kann es nur bestätigen, denn auch ich habe leider einen Job, wo ich hauptsächlich sitze. Und mein Orthopäde duzt mich schon und mit meiner Physiotherapeutin war ich schon Kaffee trinken ;).
Titel: Re: Sind Kohlenhydrate zwingend erforderlich?
Beitrag von: Hinerk am März 10, 2017, 13:38
Moin,

Zusätzlich zu den vorgenannten ist die Berufsgruppe der Außendienst Techniker sehr stark betroffen,

Die Ihnen gestellten Fahrzeuge sind so gut wie nie mit den notwendigen Rücken entlastenden  Sitzen ausgestattete.

Die sich aus dem Missverhältnis ergebenden Ausfall Tage wegen Krankheit und deren Kosten werden nicht in der Profit Maximierung berüksichtigt.


Da ist nur  die Gier von heute ausschlaggebend.

MLG

Hinerki