Diabetesfragen > Theorie
Ich bekomme den BZ nicht runter
(1/1)
Jocko:
Moin.
Vorabinfo:
DM1, 2001 diagnostiziert, Pumpe seit über 5 Jahren. HbA1c meist um die 6 bis 6,5; BMI im grünen Bereich; 53 Jahre; sportlich.
Aktuell: Kaum Stress, keine bemerkten sonstigen Erkrankungen. Nur gestern zwei Stunden lockeres Radfahren im Harz.
Bolus und Korrekturen: 1 IE reicht für 1 BE / 1 IE senkt und und 1 BE erhöht um 50 - ganztags.
Ein interessantes Phänomen, das ich nicht in den Griff bekomme.
Dat Uhr BZ BE IE
30.05.2010 02:20 280 4
30.05.2010 07:15 230 3
30.05.2010 08:10 248 3
30.05.2010 09:00 8 8
30.05.2010 09:00 0,1
30.05.2010 11:15 444 6,7
30.05.2010 12:45 325 1,2
30.05.2010 13:45 307 2,4
30.05.2010 14:50 269 1,6
30.05.2010 15:40
30.05.2010 15:55 294 2,4
30.05.2010 16:45 0,5
30.05.2010 17:00 242 0,4
Die Summe der Basalraten liegt (seit langer Zeit) bei 12 IE/24 Stunden. Diese BZ-Spitzen sind per Basalratenanpassung nicht in den Griff zu bekommen.
Die Insulingaben um 7:15 und 8:10 erfolgten per Pen.
Gibt es - außer einem Pumpendefekt, von dem ich erstmal nicht ausgehe - sonst noch eine denkbare Ursache?
Danke für ein paar Denkanstöße vorab. Ich gehe jetzt erstmal was essen, komme um vor Hunger.
Joa:
--- Zitat von: Jocko am Mai 30, 2010, 19:05 ---
Ein interessantes Phänomen, das ich nicht in den Griff bekomme.
...
--- Ende Zitat ---
Seit wann hast Du denn dieses "interessante Phänomen", das mit Basalanpassungen nicht in den Griff zu bekommen ist?
Denkanstoß: http://www.chrostek.de/Curriculum/schema-a-b-c
Gruß
Joa
Jocko:
--- Zitat ---Seit wann hast Du denn dieses "interessante Phänomen", das mit Basalanpassungen nicht in den Griff zu bekommen ist?
--- Ende Zitat ---
Seit ungefähr drei Wochen schlage ich mich damit herum. In unterschiedlicher Intensität, der 444er war die Spitze, die mich nun aus der Letargie ("das repariert sich von selbst") gerissen hat.
Danke für den Link.
Joa:
--- Zitat von: Jocko am Mai 30, 2010, 19:25 ---Seit ungefähr drei Wochen schlage ich mich damit herum ... der 444er war die Spitze, die mich nun aus der Letargie ... gerissen hat.
--- Ende Zitat ---
Na, dann mal viel Erfolg mit Schema B. :super:
Ist eigentlich eine ganz normale Entwicklung gewesen, scheint es.
Es kommt aus irgendeinem Grund zu einer noch kleinen basalen Lücke/Mangelversorung mit dann leicht erhöhter Lipolyseaktivität der Fettzellen und moderat gesteigerter Insulinresistenz. Bei keiner, oder nur zögerlicher Anpassung der Therapiegrößen wird versucht der Fettsäurenresistenz mit normalen Korrekturmengen, ggf. in zeitlich kürzerer Folge zu begegnen.
Im Ergebnis gibt es dann eine merkliche Erhöhung der Tagesgesamtdosis an Insulin, was nach kurzer Zeit zu einer Down-Regulation der Insulinrezeptoren führt, die auf steigende Insulinmengen mit einer Reduzierung ihrer Anzahl reagieren.
In der Folge vergrößert sich dann der Gesamtinsulinbedarf zusätzlich und die Lage fängt an immer weiter nach oben zu entgleisen, wenn man nicht das Signal auf STOP stellt, und erst mal die Fettsäurenresistenz aus den Zellen bläst. Was halt nur mit einer deutlichen Insulinmengenerhöhung machbar ist.
Danach ist damit zu rechnen, dass sich der basale Insulinbedarf, wie auch die anderen Therapiefaktoren auf einem Niveau befinden, das ein Stück höher liegt, als vor der Entgleisung.
Also viel Erfolg!
Und falls was unklar ist, dann frag ruhig nach.
Gruß
Joa
p.s.
Zu empfehlen ist es, die Chrostek-Seiten gründlich durchzuarbeiten. :ja:
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