Autor Thema: Krebsgefährlichkeit von Lantus  (Gelesen 27009 mal)

Offline Biene

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Krebsgefährlichkeit von Lantus
« am: Juni 29, 2009, 19:44 »
Heute kam auf WDR5 dieser Bericht:
http://www.wdr5.de/sendungen/leonardo/sendungsdetailseite.html?tx_wdr5ppfe_pi1%5BshowUid%5D=4281638&tx_wdr5ppfe_pi1%5BbeitragsUid%5D=22542&cHash=41c46b32c2
Die dort zu Wort kommenden Journalistin erzählt völligen Blödsinn zum Sinn und Zweck von Analoginsulinen, habe schon eine Hörerinnenmail geschrieben. Mal sehen, was sie antworten.

Neulich, auf der Fahrt in den Urlaub kam (ich glaube, es war NDR2) auch schon einmal so ein grottenschlechter Bericht über Diabetes, wo ununterbrochen Typ1 und Typ2 durcheinander gewirbelt wurde, daß einem nur schwindelig werden konnte.  ::)

Nichtsdestotrotz stellt sich nun die Frage nach der Krebsgefährdung, die ich mit meinem Humalog bisher immer verdrängt habe.  :hilfe:

Viele Grüße,
Biene

Offline Friedel

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #1 am: Juni 29, 2009, 20:38 »
Menno... der Bericht sagt letztendlich nix anderes aus als das man keine Ahnung hat in Sachen Krebsrisiko... kein Wunder.
Trotzdem danke für die Info, ist hörenswert (und klingt irgendwie kompetent)!

Warten wir weitere Ergebnisse ab.


Gruß

Friedel

Offline Joa

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #2 am: Juni 30, 2009, 01:04 »
Nichtsdestotrotz stellt sich nun die Frage nach der Krebsgefährdung, die ich mit meinem Humalog bisher immer verdrängt habe.  :hilfe:

Nee, die Frage stellt sich nicht erst nun! Die stellte sich natürlich schon von Anfang an. Allerdings hat auch unser witziger Peter T. Sawicki zu anderen Analoga nicht mal den Anschein eines entsprechenden Risikos ausgemacht.

Und selbst die ADA (American Diabetes Association) hat direkt eine Stellungnahme zu der Veröffentlichung abgelassen: > ADA Stellungnahme <

Ich würde das jedenfalls erst mal als eine typische SaWITZki Sache sehen.

Übrigens habe ich aus ähnlichen Bedenken raus erst 2003 den Wechsel von Insuman Insufat zu Humalog gemacht, nach einem Versuch, in dem sich dann allerdings Humalog als deutlich üblerlegen erwies. Das (vermutlich geringe) Restrisiko habe ich als kalkuliertes folglich für mich in Kauf genommen.

Gruß
Joa
Typ 1 seit 85;  Pumpe seit 1988; P 754/Apidra

Offline johann

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #3 am: Juni 30, 2009, 09:44 »
Zur Beruhigung:

Pressemitteilung des Informationsdienstes Wissenschaft idw                                                                           
Für die kurzwirksamen Insulinanaloga Lispro und Aspart fand sich kein Unterschied zu Humaninsulin.

http://idw-online.de/pages/de/news323048
Mit freundlichen Grüßen
johann

Offline Biene

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #4 am: Juni 30, 2009, 20:55 »
                                                                     
Für die kurzwirksamen Insulinanaloga Lispro und Aspart fand sich kein Unterschied zu Humaninsulin.
Ja, das beruhigt. 

Ich glaube auch, daß diese betont vorsichtig formulierten Ergebnisse von der Sawitzki-Fraktion instrumentalisiert werden. Deshalb fand ich auch so ätzend, wie der WDR darauf reingefallen ist nach dem Motto "Die Patienten können auch auf Humaninsulin umstellen, ist genauso gut".

Viele Grüße,
Biene

Offline eagleton

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #5 am: Juli 01, 2009, 13:33 »
Ohne die Ergebnisse der Studien in Frage stellen zu wollen: Wie kann Lantus das Krebsrisiko erhöhen, wenn es ausschließlich genommen wird, und in Kombination mit anderen Insulinen nicht? Und warum nur bei Typ-2-Diabetikern? Wie könnte man das medizinisch erklären?


Offline Andi

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #6 am: Juli 01, 2009, 14:14 »
Wie könnte man das medizinisch erklären?

Das mußt Du schon dem Sawitzki fragen. :schwirr:
.                                                       ,---> SiDiary ==> Bericht ist für den DOC
FSL3 ---> JugGluco ---> xDrip ---{
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Offline Andreas

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #7 am: Juli 01, 2009, 15:07 »
Was ich nicht ganz verstehe, sind die Sawicki-Reflex: Im Artikel der Sueddeutschen wird von VIER (!) Studien berichtet, die in diesen Tagen veröffentlicht werden sollen, davon ist eine auf dem Mist vom angesprochenen Kostsparer gewachsen. Die anderen drei wohl nicht ... Dass die deutschen Journalisten sich dann auf die eine Studie aus unserem Sprachraum stürzen, wo zudem ein gern Auskunft-Gebender erreichbar ist, ist doch logisch.
Nur: Die Inhalte der anderen DREI Studien gleichen Tenors (Krebsgefahr durch Lantus) würden mich a) interessieren und sollten b) nicht ignoriert und ebenfalls mit dem Sawicki-Reflex vom Tisch gefegt werden.
Denn mit dieser Voreingenommenheit wird man dem seit Jahren zumindest gerüchteweise bekannten Problem sicherlich nicht gerecht. Und dass der Hersteller Sanofi-Aventis, der seit Jahren keine Studien durchführt, die die Krebsgefahr ausräumen, nicht objektiv den Fall betrachten, das dürfte doch außer Frage stehen.

Gruß, Andreas
Eine gute Diabetes-Therapie muss einfach sein.


Offline Akina

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #8 am: Juli 01, 2009, 22:27 »
Was ich nicht ganz verstehe, sind die Sawicki-Reflex: Im Artikel der Sueddeutschen wird von VIER (!) Studien berichtet, die in diesen Tagen veröffentlicht werden sollen, davon ist eine auf dem Mist vom angesprochenen Kostsparer gewachsen. Die anderen drei wohl nicht ... Dass die deutschen Journalisten sich dann auf die eine Studie aus unserem Sprachraum stürzen, wo zudem ein gern Auskunft-Gebender erreichbar ist, ist doch logisch.
Nur: Die Inhalte der anderen DREI Studien gleichen Tenors (Krebsgefahr durch Lantus) würden mich a) interessieren und sollten b) nicht ignoriert und ebenfalls mit dem Sawicki-Reflex vom Tisch gefegt werden.
Denn mit dieser Voreingenommenheit wird man dem seit Jahren zumindest gerüchteweise bekannten Problem sicherlich nicht gerecht. Und dass der Hersteller Sanofi-Aventis, der seit Jahren keine Studien durchführt, die die Krebsgefahr ausräumen, nicht objektiv den Fall betrachten, das dürfte doch außer Frage stehen.

Gruß, Andreas

So sehe ich das auch.

Sanofi weigert sich Studien durchzuführen (warum wohl, verdienen sich eine goldene Nase an Lantus) :kratz:

Und könnte es nicht sein, dass Sawicki in Ansätzen Recht hat ?

Nur mal so,
Liebe Grüße,

Akina

Offline eagleton

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Re: Krebsgefährlichkeit von Lantus
« Antwort #9 am: Juli 01, 2009, 23:26 »
Mal abgesehen von der sicher spannenden Frage, welchen Studien man trauen kann und welchen nicht: Gibt es denn Beispiele für Substanzen, die nur bei bestimmten Leuten das Krebsrisiko erhöhen, und nicht bei allen (wie hier nur bei Typ-2-Diabetikern? Oder Substanzen, die nur dann karzinogen wirken, wenn sie nicht zusammen mit einer bestimmten anderen Substanz verabreicht werden (also Lantus + andere Insuline, wie in diversen Artikeln nachlesbar)?

Ich habe so etwas noch nie gehört, habe aber auch keine medizinische Ausbildung.