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sawicki gestern in den Tagesthemen
klausing:
Hat einer von euch gestern die Tagesthemen 22.15 Uhr gesehen? Sie hatten da einen Beitrag unter dem Titel "STudie fordert andere Diabetesbehandlung!" .Da hat der Sawicki eine Studie heran gezogen, die ihn zum Urteil veranlasste, dass ältere Typ2 Diabetiker absolut nicht mehr an normale Zuckerwerte heran geführt werden sollen, weil dann das Risiko von Herzinfarkten etc steigt.
Gott sei Dank haben sie indem Beitrag auch einige Diabetologen zu Wort kommen lassen, die gesagt haben sie werden ihre Patienten trotzdem daran ausrichten, weil es ihnen wichtig sei Folgeschäden wie Erblindung oder Nierenversagen verhindern wollen und das für wichtiger halten.
Siehe http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/1111826
Taurec:
Die Aussage ist ja auch pauschal getroffen blödsinn. Das ganze ist nur aufgekommen weil es bei einer Studie zu einem Totesfall gekommen ist bei der Diabetiker die lange zeit schlecht eingestellt waren quasi mit HauRuck auf einen HbA1C von 6 geprügelt worden sind. Das da der Körper nicht mit macht hätte man doch eigendlich auch mit klarem Menschenverstand wissen können oder?!
Andreas:
Er äußerte seine Überlegung doch eigentlich sehr klar:
Diese Aussage gelte nur für (sehr) alte Menschen, die - das sagt er zwar nicht so drastisch, aber meint es - aufgrund ihres Alters und des damit verbundenen mittelfristigen Ablebens (Entschuldigung, ich habe nach einer rücksichtsvolleren Formulierung gesucht und nicht gefunden) sowieso nicht mehr erblinden oder ein Nierenversagen erleiden werden.
Bei diesen Menschen sei es nicht notwendig, sie mit dem Ziel normoglykämische Werte und all dem, was damit zusammenhängt, zu quälen, nämlich Tabletten, Messen, Spritzen, Unterzuckerungen, mahnende, Schuldgefühle erzeugende Arztgespräche usw.
Mehr hat er nicht gesagt ... und das ist m. E. doch auch nicht so dumm, erhöht es doch deutlich die Lebensqualität der Menschen.
Gruß, Andreas
klausing:
--- Zitat ---aufgrund ihres Alters und des damit verbundenen mittelfristigen Ablebens
--- Ende Zitat ---
Genau das hat man von meiner Uroma auch gesagt als sie etwas über 80 war. Sie ist dann 101 Jahre alt geworden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese 20 Jahre für einige Schäden ausgereicht hätten. Ärzte sind eben auch keine Hellseher.
Die Frage ist halt wie definiert man Lebensqualität? Wenig Tabletten und lieber eine Erblindung oder mehr Tabletten / Behandlungen und ein körperlich halbwegs normales Leben.
Auf Grund seiner in der Vergangenheit unterstellten Äußerungen unterstelle ich ihm mal, dass er hier ein nicht unerhebliches Sparpotential im Auge hatte.
Schwere Unterzuckerungen wie er sie dort beschreibt sind doch ein Beispiel fehlerhafter Einstellungen aber nicht das Resultat eines niedriger angestrebten HBA1C
johann:
Offenbar berufen sich übereifrige Gesundheitsökonomen mit der pauschalen Forderung auf eine normnahe Blutzuckerführung zu verzichten auf die ACCORD-Studie in den USA, bei der wegen höherer Sterberate als in der Vergleichsgruppe ein „Arm“ abgebrochen wurde. Es handelte sich in dieser Gruppe um Hochrisikopatienten, d.h. Typ-2 Diabetiker mit bereits jahrelang vorhandenen Gefäßschäden, allesamt über 60 Jahre alt und HbA1c-Werten > 8 % , deren Blutzucker im „Hauruckverfahren“ aggressiv mit mehreren oralen Antidiabetika und Insulin in den Normbereich gesenkt wurde.
Mehr dazu hier:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/diabetes/?sid=481494
Diabetiker und Diabetologen sollten sich jedoch keinesfalls von diesen Ergebnissen verunsichern lassen. Die Senkung des Blutzuckers unter 7 % ist eine unerlässliche Forderung, um Diabetes überhaupt erfolgreich zu behandeln und die Risiken chronischer diabetischer Komplikationen zu minimieren.
Allenfalls gilt, dass bei aggressiver Insulintherapie und älteren Hochrisikopatienten die Prognose eher ungünstig sein kann.
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