Autor Thema: Normbereich und HBA1C  (Gelesen 11090 mal)

Offline klausing

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Normbereich und HBA1C
« am: September 08, 2007, 09:54 »
Könnt ihr mir bitte den Zusammenhang zwischen dem Normbereich des Labors und dem HBA1C erläutern?
Mein Labor hat die Methode umgestellt. Der Unterschied meines HBA1C ist marginal. Beim letzten mal hatte ich 5,1 und diesmal 5,4.
Das Labor gibt als Normbereich 4,1 bis 6,2 an. Grund für die Umstellung war laut Labor, dass sie zwar bei dem HBA1C immer gut lagen, Ringtests aber gezeigt haben, dass sie beim ermitteln des BZ oftmals um fast einen Punkt zu tief lagen.
Da ich nun im Forum an mehreren Stellen gelesen habe, dass man den Normbereich berücksichtigen soll wenn  man sich den HBA1C anschaut, würde ich hier gern den Zusammenhang begreifen.

Offline unknown

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Re: Normbereich und HBA1C
« Antwort #1 am: September 08, 2007, 10:08 »
Dann versuche ich mal eine Erklärung warum die Kenntnis und die Angabe des Normbereich wichtig ist:

Der Normbereich des Labors und der in dem Labor verwendeten Messmethode gibt die obere und untere Grenze des HBA1c von Nichtdiabetikern an.

z. B. 4 - 5.7 oder 4.5 - 6.5 (Grenzen mal rein willkürlich gewählt.)

Wenn Du jetzt einen HBA1c von 6.0 der in beiden Labors für verschieden Diabetiker ermittelt wurde vergleichen willst liegt im Labor mit 4.0 - 5.7 die 6.0 über dem Normbereich der Nichtdiabetiker während im Labor mit dem Referenzbereich 4.5 - 6.5 der Wert 6.0 im Bereich der Nichtdiabetiker liegt. Diesen HBA1c würde man also als besser bewerten als den im Labor mit 4.0-5.7.

Grüßle

Norbert


Offline klausing

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Re: Normbereich und HBA1C
« Antwort #2 am: September 08, 2007, 10:12 »
Danke für die anschauliche Erklärung. ... dann bin ich ja ein durchschnittlich gesunder ... :D

Offline Joerg Moeller

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Re: Normbereich und HBA1C
« Antwort #3 am: September 08, 2007, 14:30 »
Man kann das auch in etwa damit vergleichen: wenn einer sagt, sein BZ ist 25, dann sind zwei Leute entsetzt. Der eine hält ihn für viiiiel zu hoch (der misst nämlich in mmol/l) und der andere für viiiiel zu tief (der misst in mg/dl).

Um etwas vergleichen zu können ist es also wichtig zu wissen, wie gemessen wurde. Beim HbA1c ändern sich zwar nicht die Einheiten (die sind immer in Prozent des mit Glucose verzuckerten roten Blutfarbsstoffs), aber die eine Messlatte hat die Normbereich und die nächste schon wieder eine andere.

Und wieso in % und nicht in mg/dl (mmol/l)?

Das ist wie mit dem Schmutzrand in der Badewanne. Je mehr Liter da drin waren, desto höher (mehr Zentimeter) findet sich dieser Rand. Den kann man direkt messen, die Literzahl müsste man dann im Nachhinein ausrechnen.
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Offline Taurec

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Re: Normbereich und HBA1C
« Antwort #4 am: Oktober 28, 2008, 18:10 »
Wenns nicht hier hin gehört bitte verschieben.

Ich musste mir eben anhöhren das mein HBA1C mit 7.0 doch etwas hoch sein. Bis dato bin ich eigendlich davon ausgegangen das für einen Insulinpflichtigen Diabetiker das ein ganz passabler Wert ist.

Wie sind den dort die "Normwerte"?
CU

Lars

Offline Joa

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Re: Normbereich und HBA1C
« Antwort #5 am: Oktober 28, 2008, 18:17 »
Wenns nicht hier hin gehört bitte verschieben.

Ich musste mir eben anhöhren das mein HBA1C mit 7.0 doch etwas hoch sein. Bis dato bin ich eigendlich davon ausgegangen das für einen Insulinpflichtigen Diabetiker das ein ganz passabler Wert ist.

Wie sind den dort die "Normwerte"?

Je nach Labor und Messmethode unterschiedlich. Jedes Labor gibt seinen Normbereich als Referenzbereich (RB) an.
Wenn Dein Labor einen RB bis 6,5 hätte, wäre 7 noch recht tolerabel.
Läge der obere RB aber bei 5,8, fände ich ihn auch verbesserungswürdig.

Gruß
Joa
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hws

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Re: Normbereich und HBA1C
« Antwort #6 am: Oktober 28, 2008, 18:53 »
Begriffen habe ich es immer noch nicht.
Wählen wir mal eine andere Ebene. Ich bin 190 cm lang. Die eine Meßstation sagt, dass die Norm bei 2oo cm liegt - die andere sagt es seien 150 cm.
Trotz verschiedener Normen bin ich 190 cm lang.
Was sehe ich da nicht richtig. Als ehemaliger Landmesser bin ich wahrscheinlich zu sehr an absolute Zahlen gewöhnt. Anfang dieses Monates wurde mein HbA1c innerhalb von Tagen 2 x bestimmt 6,5 und 6,9. Das ist für mich ein nicht tolerierbarer Unterschied. Dann kann ich ja auch demnächst meinen HbA1c der Einfachheit halber schätzen - das ist auch nicht viel ungenauer  ;)
Adeus
HWS

Offline Joerg Moeller

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Re: Normbereich und HBA1C
« Antwort #7 am: Oktober 28, 2008, 20:26 »
Begriffen habe ich es immer noch nicht.

Im Grunde ist es dieselbe Geschichte wie damals beim Meter. Da gab es ständig Streit, weil alle Längenmaße meistens in Gliedmaßen des Körpers gemessen wurden, z.B. Fuß oder Elle.

Wenn man ein Stück Stoff kaufte um sich einen Rock zu schneidern, dann hat die hühnenhafte Schneiderin das ausgemessen und z.B. "3 Ellen Stoff" verlangt. Der kleinwüchsige Stoffhändler hat das dann mit seiner Elle (Unterarm) nachgemessen und zugeschnitten. Und dann gab es Stress, weil die Schneiderin da gerade mal einen Minirock rausbekam und damit konnte sie nichts anfangen (der Minirock war ja noch nicht erfunden).

Nachdem sich immer mehr darüber beklagten einigte man sich dann als allgemeingültiges Maß auf den "Meter". Ein Meter von der großen Schneiderin gemessen war dann genausoviel wie vom kleinwüchsigen Händler.

So in etwa ist es jetzt beim HbA1c. Um zu wissen ob man einen Minirock (HbA1c zu tief) oder einen zu langen Wickelrock (HbA1c zu hoch) vor sich hat muß man schon wissen, wie bei dieser Messung ein perfekt passender Rock (HbA1c im Normbereich) aussieht.
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