Autor Thema: Gastroparese  (Gelesen 20076 mal)

Offline sonrisa

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Gastroparese
« am: Februar 10, 2008, 17:00 »
Nachdem ich schon seit einigen Jahren mit Magenentleerungsstörungen rumdoktore, ist es im letzten halben Jahr richtig schlimm geworden. Ich habe überhaupt keinen Appetit mehr und habe schon 20kg abgenommen. Zum Glück hat sich mein Körper jetzt anscheinend an das wenige Essen gewöhnt uns ich halte seit einem Monat mein Gewicht.
Das mit dem Gewicht finde ich ja gar nicht so schlimm (wiege jetzt so viel wie mit 18  ;D), aber leider ist mir auch sehr häufig übel und ich habe Magenschmerzen. Nehme zwar Tabletten, die die Magenperistaltik anregen, aber viel bringen die leider nicht.
Habe demnächst einen Termin in einer Klinik hier in Hamburg, die sich mit Gastroparese wohl sehr gut auskennen. Mal sehen, was die noch für Tipps haben.

Kennt jemand von Euch das auch? Habe mal gelesen, daß bei vielen Diabetikern der Magen Probleme macht.
LG Hella

Offline klausing

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Re: Gastroparese
« Antwort #1 am: Februar 10, 2008, 19:47 »
wie schaut es bei Dir mit Sport aus? Der beeinflußt ja auch die Verdauung.
Ich habe bei sehr fettem Essen auf Grund meiner Bauchspeicheldrüsenveränderungen so meine Erfahrungen. Mir fällte es auch schwer zuzunehmen, aber das ist wohl eher das Gegenteil von dem was dich betrifft.

Offline johann

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Re: Gastroparese
« Antwort #2 am: Februar 11, 2008, 11:31 »

Hallo Hella,

ja, leider kann die  autonome Polyneuropathie auch  den oberen Magen-Darmtrakt  heimsuchen und man spricht von einer diabetischen Gastroparese, d.h. die Nahrung wird arg verzögert weitertransportiert.

Ich konnte bisher die Magenentleerung und die Dünndarmpassage sehr effektvoll beschleunigen mit dem Medikament Paspertin.
Offenbar handelt es sich bei mir aber nur um eine leichte Form dieser chronischen diabetischen Komplikation. Eine gute Blutzuckerführung – regelhaft < 140 mg/dl - kann die Beschwerden offenbar auch lindern und die Situation verbessern.
Mit freundlichen Grüßen
johann

Offline Llarian

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Re: Gastroparese
« Antwort #3 am: Februar 11, 2008, 12:58 »
ja, leider kann die  autonome Polyneuropathie auch  den oberen Magen-Darmtrakt  heimsuchen und man spricht von einer diabetischen Gastroparese, d.h. die Nahrung wird arg verzögert weitertransportiert.
Kann auch anders herum laufen... wenn die Nahrung zu früh aus dem Magen gelassen wird, geraten nicht-denaturierte Eiweiße in den Darm und sorgen für Blähungen. Außerdem ist der Magen dann ständig leer, was zu häufigerem Hungergefühl führt.

Grüße
Anja

Offline Joerg Moeller

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Re: Gastroparese
« Antwort #4 am: Februar 11, 2008, 15:25 »
Kann auch anders herum laufen... wenn die Nahrung zu früh aus dem Magen gelassen wird, geraten nicht-denaturierte Eiweiße in den Darm und sorgen für Blähungen. Außerdem ist der Magen dann ständig leer, was zu häufigerem Hungergefühl führt.

Ja, aber hier geht es eben speziell um die Gastroparese.
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Offline zuckersuesse1975

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Re: Gastroparese
« Antwort #5 am: März 02, 2008, 18:07 »
hallo sonrisa,
habe beruflich die erfahrung gemacht, dass bewohner mit gastroparese aufgrund langjährigem schlecht eingestelltem diabetes oft ein auf und ab der werte haben. hast du das bei dir auch schon gemerkt? kann direkt von 400 auf 100 runtergehen, innerhalb ner viertelstunde... oder war das was anderes, was ich da beobachtet habe?
kennt jemand das phänomen?
liebe grüsse
c.

Offline Joa

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Re: Gastroparese
« Antwort #6 am: März 02, 2008, 21:20 »
Hallo c,
habe beruflich die erfahrung gemacht, dass bewohner mit gastroparese aufgrund langjährigem schlecht eingestelltem diabetes oft ein auf und ab der werte haben.
kann direkt von 400 auf 100 runtergehen, innerhalb ner viertelstunde... ?
kennt jemand das phänomen?

starke Schwankungen sind schon möglich, bei schlecht eingestelltem Diab, wie bei GP. Beides zusammen natürlich umso mehr.
Da aber eine Blutzuckersenkung nur aufgrund von Insulinwirklung zustande kommt, muss ein hoher Blutzuckerabfall auch mit einer entsprechend hohen Insulinwirkung zusammenfallen. Den Einfluss körperlicher Aktivität lassen wir bei AltersheimbewohnerInnen mal etwas außen vor.

Und klar, wenn jemand mit einem NPH-Insulin eingestellt ist, zum Mittagessen noch eine reichliche Ladung Normalinsulin (ge)spritzt (bekommt), und dann der Magen die Kohlenhydrate erst 1 1/2 Stunden später als geplant freigibt, kann es schon zu heftigen Abstürzen des BZ führen.

Allerdings scheint mir eine reale BZ-Senkung von 300 mg/dl innerhalb von 15 Minuten unrealistisch, selbst wenn man noch die, teilweise erheblichen, Messschwankungen des Gerätes berücksichtigt.

Für den "Brittle-Diabetes" sind solche Spannen zwar schon im Umlauf, einen soliden Beleg kenne ich aber nicht.

Gruß
Joa
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Offline Joerg Moeller

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Re: Gastroparese
« Antwort #7 am: März 02, 2008, 23:20 »
Allerdings scheint mir eine reale BZ-Senkung von 300 mg/dl innerhalb von 15 Minuten unrealistisch, selbst wenn man noch die, teilweise erheblichen, Messschwankungen des Gerätes berücksichtigt.

Dem schließe ich mich an. Derjenige müsste Hypo-Symptome vom allerfeinsten haben. Ich würde das eher als Fehlmessung interpretieren. Ich bin auch schon von knapp 300 auf 100 runtergekommen: ganz einfach durch Händewaschen :zwinker:
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Offline zuckersuesse1975

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Re: Gastroparese
« Antwort #8 am: März 03, 2008, 10:44 »
lach, fehlmessung und händewaschung kenn ich schon von mir... bei meinen bw pieks ich dann ins ohrläppchen... "sauberere" werte...
die bw, an die ich da hauptsächlich gedacht hab... da sah man keine hypo - symptomatik, aber vielleicht hings daran, dass sie eh aufgrund demenzieller veränderung stark unruhig war...
und stimmt, die frau bekam viel insulin, 3 mal zum essen und für nachts.
liebe grüsse
c.

Offline sonrisa

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Re: Gastroparese
« Antwort #9 am: März 06, 2008, 16:34 »
Habe schon ab und zu komische Werte oder Hypos direkt nach dem Essen. Je nachdem, was ich esse und wie schnell es wirkt. Manchmal steigt mein BZ Stunden nach dem Essen an, weil das Essen dann erst anfängt zu wirken. Im Großen und Ganzen klappt es aber ganz gut. Ich spritze grundsätzlich nach dem Essen und teilweise mit verzögertem Bolus.
LG Hella