Diabetesfragen > Theorie

Insulinwirkungen war: Re: Wirkungsweise von Insulinarten

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Joa:

--- Zitat von: diotmari am September 07, 2007, 07:58 ---
Mir geht es im Moment wie Klausing, fühle mich abgehenkt.... :kratz:
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist die Gesamtbasalrate die richtige, die es schafft, auch Ausrutscher im BZ, zu einem späteren Zeitpunkt diesen in die Schranken zu bringen?

--- Ende Zitat ---

Im Prinzip ja. Sofern Du Ausrutscher, bedingt durch Essenseinfluss meinst.
Für Ausrutscher durch fehlendes Basalinsulin ist das nicht anzuwenden.


--- Zitat ---
Dann hab ich das ja in den letzten Wochen intuitiv richtig gemacht, als mein BZ pp davonflog. Denn zur nächsten Mahlzeit (abends) war er nicht mehr so unangenehm hoch. So janz verstäh ick dös net...

--- Ende Zitat ---


Deine Erfahrung lässt sich hier jetzt nicht so ganz als Beispiel nehmen, weil Deine eigene BSD ja noch mit ihrem Insulin +/- dazu regeln kann.
Die Frage ist, ob das Siebbeispiel, bezogen auf Insulin (=Löcher im Sieb) und Glukose (=Siebinhalt), grundsätzlich anwendbar ist.

Gruß
Joa

Joerg Moeller:

--- Zitat von: Joa am September 07, 2007, 01:51 ---
Nachfrage: kann im Sinne von Homöostase, somit nach physikalischen Gesetzen, bei einer Ausgangssituation von 110 mg/dl Glukose im Blut und im
Zwischenzellwasser der eine oder der andere Wert tatsächlich, bei entsprechender Absenkung des jeweils gegenständigen Wertes auf 150 mg/dl ansteigen.   :kreisch:

--- Ende Zitat ---


Nicht ohne Intervention. Ziel der Diffusion ist ein Ausgleich. Ist dieser Ausgleich vorhanden fehlt die treibende Kraft für die Diffusion.


--- Zitat ---Es ist eine eher theoretische Größe, mit der sich allerdings z. B. überpürfen ließe, ob die BR tatsächlich funktional ausformuliert ist.
Aber nur, wenn Teupe da recht hat.  :kratz:
--- Ende Zitat ---


Ich denke schon, daß er da recht haben könnte. Allerdings habe ich keine Lust es auf diese Art auszuprobieren. Ich greife da lieber zum herkömmlichen Basaltest. Und beim letzten (vor drei Monaten oder so) schwankte der BZ bei mir zwischen 80 und 110.
Warum sollte ich mich also freiwillig für ein paar Stunden hochtreiben nur um zu sehen, ob er von allein wieder runterkommt :kratz:

Joerg Moeller:

--- Zitat von: Joa am September 07, 2007, 02:14 ---
...dann ist die funktionierende Basalrate die Kernaussage von Teupes Lehransatz.

--- Ende Zitat ---


Das ist nicht nur bei Teupe so. Bei jedem, der ein bißchen Ahnung von der Materie hat steht und fällt die ganze Einstellung mit den Basalraten. Wenn die (noch) nicht stimmt brauche ich mir gar nicht erst die Mühe zu machen meine BE-Faktoren und Korrekturregeln zu finden. Du kannst ein Haus nicht auf Treibsand bauen :zwinker:

dingo1:
morgen:)

> Wenn eine funktionierende Basalrate tatsächlich in der Lage ist unter Normbedingungen

> a) einen überhöhten Blutzucker ohne Bolusinsulin auf Normwerte zu senken

kann ich bestätigen!
   
> b) eine Hypoglykämie unter Normbedingungen zu jeder (Tages)Zeit zu verhindern
>    und, wie sich auch aus a) ergibt

kann ich nicht allgemeingültig bestätigen (evtl. kenne ich aber auch nicht alle
Möglichkeiten der Hypoerkennung)

> c)  den Blutzucker ohne Essenseinfluss nicht über Normwerte ansteigen zu lassen

Nein, ne optimale Basalrate fängt auch keinen fehlenden/vorhandenen Kick auf!

> dann ist die funktionierende Basalrate die Kernaussage von Teupes Lehransatz.

Die funktionierende Basalrate ist der Grundpfeiler der ICT/CSI. Teilweise sogar
unter OAD. Wie man das hinbekommt ist egal. Wenn man das nicht hinbekommt...siehe Jörg.

mfG
dingo1

Joa:

--- Zitat von: Jörg Möller am September 07, 2007, 11:48 ---

--- Zitat von: Joa am September 07, 2007, 02:14 ---
...dann ist die funktionierende Basalrate die Kernaussage von Teupes Lehransatz.

--- Ende Zitat ---

... steht und fällt die ganze Einstellung mit den Basalraten. Wenn die (noch) nicht stimmt brauche ich mir gar nicht erst die Mühe zu machen meine BE-Faktoren und Korrekturregeln zu finden. Du kannst ein Haus nicht auf Treibsand bauen :zwinker:

--- Ende Zitat ---


Klaro. :ja:
Mal wieder schön in's Bild gesetzt!  :respekt2:
Letztlich ist die "Kernaussage" von Teupe eben keine mysteriöse Zauberformel, sondern verdammt einfach, fast banal.
Was sich bei ihm unterscheidet ist insbesondere die Faktorenanalyse der Zusammenhänge und deren praktisch orientierte Vermittlung.

Die Aussagen zu den Bedingungen einer funktionierenden BR fand ich aber schon beeindruckend.
Daran wurde mir erst so richtig bewußt  :patsch:, was für ein verdammt stabiles Grundgemäuer eine funktionierende BR darstellt, auf dem sich dann die weiteren Stockwerke mit guter Verlässlichkeit aufbauen lassen (siehe Regelwerke).

Nebenbei halt auch die Folgerung, dass die Normalisierung eines überhöhten BZ alleine aufgrund BR-Wirkung, z. B. im Nachtverlauf, nicht zwingend bedeutet, dass die  Insulinwirkung *zu groß* ist.


--- Zitat von: Dingo1 ---
> b) eine Hypoglykämie unter Normbedingungen zu jeder (Tages)Zeit zu verhindern
>    und, wie sich auch aus a) ergibt

kann ich nicht allgemeingültig bestätigen (evtl. kenne ich aber auch nicht alle
Möglichkeiten der Hypoerkennung)

--- Ende Zitat ---

Nur noch mal zur Klarstellung angemerkt:
"unter Normbedingungen" bedeutet dabei auch, keine die individuelle Gegenregulationskapazität überschreitende körperliche Aktivität.

Ansonsten sollte die Fähigkeit zur Hypovermeidung mittels Gegenregulation (Glukohomöostase) insbesondere von der
Funktionsfähikgeit der hormonellen Antworten von insbesondere

Adrenalin
und ggf.
Glukagon

abhängig sein.

Ist die Adrenalinantwort durch Überreizung (zu viele und zu lange niedrige BZ-Perioden < etwa 70 mg/dl) desensiblilisiert,
klappt das System nicht mehr. Dann greifen erst die Gegenregulationen auf weiterer Ebene, nämlich durch Hormone, die eine
deutlicher kontrainsulinäre (resistenzauslösende) Wirkung haben.
Funktioniert die Adrenalinantwort merkst Du eine deutliche Unterzuckertendenz zuerst an den adrenalinbedingten Symptomen.

Gruß
Joa

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