Diabetesfragen > Orale Therapie
Januvia
Telefonjoker:
Hallo allerseits,
hat jemand von euch Erfahrungen mit Januvia (Sitagliptin)?
Mein Diab hat mir angekündigt, das würde verordnet, wenn der HbA1c auf mehr als die momentanen 6,4 steigt.
Ich nehme Metformin 2*1000 und nahm bis vor einem halben Jahr Starlix, was wir dann abgesetzt haben, um durch weniger Insulin im Blut die BSD zu schonen und die Gewichtsabnahme zu unterstützen (hat aber auch nicht viel genützt :embarassed:)
Sollte man bei einem so relativ neuen Medikament vorsichtig sein oder ist das unbedenklich? Laut dem, was man im Internet findet, sind die Nebenwirkungen ja nicht allzu gravierend...
Besten Dank und viele Grüße,
Frank
Siggi©®:
Unabhängig von dem angesprochenen Medikament.
Ich nehme grundsätzlich keine neuen Pillchen ... weil die ersten Jahre sind ja der Massentest was Wirkung, Nebenwirkung Folgeerkrankung betrifft
Beim PC sehe ich das ähnlich - nicht unbedingt brandneue Programme - lieber warten bis die Kindeerkrankheiten erkannt und abgestellt sind :zwinker:
Joerg Moeller:
Da diese ganze GLP-1 Geschichte schon so eine Art Hobby von mir ist habe ich mir ein bißchen was dazu angelesen. Nebenwirkungen hat Sitagliptin natürlich auch (weil es keine Hauptwirkung ohne Nebenwirkungen gibt), aber ansonsten hört sich das nicht übel an, wenn man auf Spritzen verzichten will.
GLP-1 ist ja ein natürliches Darmhormon, daß die Betazellen in Abhängigkeit vom BZ anregt mehr Glukose abzugeben, sowie gleichzeitig die Glukagonfreisetzung bremst, wodurch die Leber weniger Glukose abgibt.
Dieses GLP-1 wird aber im Blut sehr rasch durch das Enzym DPP-IV abgebaut und bei vielen Diabetikern nur vermindert gebildet. Daraus ergeben sich zwei Lösungsansätze:
1. durch ein Medikament, daß so ähnlich wirkt wie GLP-1, aber nicht so sehr von DPP-IV abgebaut wird. Das gibt es unter dem Namen "Exenatide" und muß - weil es ein Eiweiß ist - gespritzt werden, weil es sonst von der Magensäure zerstört würde.
2. durch ein Medikament, daß die Tätigkeit von DPP-IV hemmt. Und das ist eben Sitagliptin.
Einen kleinen Unterschied gibt es da aber schon: während die Leute in den Studien unter Exenatide abgenommen haben konnte man diesen Effekt bei Sitagliptin nicht beobachten. Dafür braucht man sich bei der Einnahme von Sitagliptin aber auch nicht zu spritzen.
Telefonjoker:
Hallo,
erstmal danke für die Antworten.
Wenn ich das richtig verstanden habe, würde das durchaus die Insulinsekretion förden, aber halt nicht so wie Sulfonylharnstoffe oder auch Glinide, sondern gezielter bei Bedarf?
Und die Wirkung auf die Glukoneogenese kriegt sich nicht mit Metformin in die Wolle (das ja das gleiche tut), weil anderer Wirkmechanismus?
Naja, hört sich ja nicht so schlecht an...normalerweise bin ich einer, der alle möglichen Pillen ohne Probleme verträgt, insofern wird das mit den Nebenwirkungen schon kein Thema sein. Aber ist ja eh noch nicht so ganz akut, im Moment ist bei mir alles gut stabil.
Viele Grüße,
Frank
Joerg Moeller:
--- Zitat von: Telefonjoker am Juni 20, 2007, 13:19 ---
Wenn ich das richtig verstanden habe, würde das durchaus die Insulinsekretion förden, aber halt nicht so wie Sulfonylharnstoffe oder auch Glinide, sondern gezielter bei Bedarf?
--- Ende Zitat ---
Yep :ja:
--- Zitat ---Und die Wirkung auf die Glukoneogenese kriegt sich nicht mit Metformin in die Wolle (das ja das gleiche tut), weil anderer Wirkmechanismus?
--- Ende Zitat ---
Nein, die ergänzen sich. Als wenn statt des einen Maurers aus Bayern noch ein zweiter aus Hamburg hilft die Mauer hochzuziehen.
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