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Diabetes Typ 2 und Sport

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Joerg Moeller:

--- Zitat von: Joa am März 20, 2007, 23:53 ---
Für beide allerdings ist Sport/Bewegung unbedingt zu empfehlen.

--- Ende Zitat ---


Mit anderen Worten: da gibbet keinen Unterschied...

Willy_Wuff:
naja, wenn ich es richtig mitbekommen habe... an der wirkung des sportes wohl nicht, aber an der Art und weise wie ;-)
Wenn ich unterzucker krieg ich nur nen leistungsknick und weiß das nun gut ist.... ne halbe stunde später habe ich wieder nen zucker von 80 und es geht mir gut, als insulinpflichtiger Diabeteker stell ich mir das um ein vielfaches komplizierter vor.

Joa:

--- Zitat von: Willy_Wuff am März 21, 2007, 10:32 ---
Zum Beispiel bei meinen Nachtdiensten...... da macht der wat er will ;-)

--- Ende Zitat ---


Das könnte in Verbindung mit dem Biorythmus zu sehen sein.

Es gibt, lt. dem was ich so gelernt habe, zyklische Hormonausschüttungen des Körpers, die wesentlich vom Einschlafzeitpunkt gesteuert werden.
Ein guter Teil dieser Hormone (z. B. Wachstumshormone, Cortison) ist kontrainsulinär und der bestimmende Faktor für das sogenannte Dawn-Phänomen in der BZ-Kurve.

Grade im round-about-the-clock Schichtdienst ist das sehr schwer, oder auch nur bedingt in den Griff zu bekommen. Denn der hormonelle Biorhythmus wird vom letzten Einschlafzeitpunkt gesteuert. Ein erneutes Einschlafen innerhalb eines Zeitraumes von etwa 15h löst den Rythmus nicht aus, später wird er wieder neu angestartet.

Mehr will ich jetzt mal nicht dazu schreiben, weil, ehrlich gesagt, ich müsste mich erst mal wieder einpfriemeln.  ;)

Gruß
Joa

Willy_Wuff:
Naja, ich muß gestehen in der Zwischenzeit sehe ich es auch sehr viel entspannter, anfangs war ich dann immer ein klein wenig in Pahnick gewesen, wie schon erwähnt bin ich Pfleger, und naja, berufsbedingt habe ich eigentlich herrzlich selten mit "gesunden" Diabetekern zu tun, dafür um so öffter mit den Leuten die sich herrzlich wenig um ihren Zucker gekümmert hatten.
Somit sind dann natürlich bei Diagnosestellung dutzendweise die fast blinden Dialyse Patienten in ihren Rollstühlen an mir vorbei gerollt.
Andererseits muß ich gestehen das diese Menschen für mich immer noch nen immenser Motivator sind auch brav und artig weiter zum Sport zu gehen ;-)
Ich vertrete zwar die These das meine Füße nicht besonders schick sind, aber ich finde sie dennoch ungemein Funktionell ;-)
Primär is mein Ziel zwar immer noch möglichst lange und möglichst auf Körperfremdes Insulin zu verzichten, sprich ich stelle mein Essen immer noch zum großen Teil auf den Zucker ein, und da ( Um mal wieder zum einstiegsthema zu kommen ;-) ) regelmäßiger Sport mir dabei ungemein hilft ( Auch wenn ich die kompletten Zusammenhänge nicht wirklich begreife, laut meines Arztes kommt da noch ne ganze Menge mehr dazu, außer nur das insulin besser wirkt u.s.w., sondern auch dadurch das ich es recht lange und ziemlich intensiev mache werden laut ihm wohl auch noch dieverse Stoffe von unterschiedlichen Muskeln ausgeschüttet die dann auch noch irgendwie positiev in den Stoffwechsel eingreifen, allerdings hat er zugegeben das er diese Zusammenhänge auch nicht wirklich alle kennt, er wisse nur das das so ist, und das unterschiedliche Muskeln wohl auch noch unterschiedliche Botenstoffe ausschütten würden.

Und was ich halt in der Zwischenzeit nicht mehr ganz so eng sehe ist halt der Umstand das ich evtl. im Nachtdienst doch mal ein klein wenig Rapied Insulin brauche.
Klar, wenn der Zucker nach oben hin spinnt isses logisch das ich nicht wie Blöd Butterkäkse oder Salzstangen esse, sondern halt einfach nur eine Scheibe Vollkornbrot und den rest der Nacht irgendwie mit Grünfutter überstehe ( Soll ja auch mal ganz gesund sein ;-) )
Und wenn dann vor dem Essen mal der Zucker bei 130 ist ( kurioser weise hab ich unter normalen Bedingungen gar keinen Hunger wenn der zucker über 100 ist ) dann guck ich mir halt an was ich essen will und überlege wieviel Rapid insulin ich brauchen könnte. ( Haubtsächlich mit dem Hintergedanken meine eigene Insulin Fabrick ( nicht das der Eindruck entsteht ich hätte in der oben genannten Diabetes Einsteigerseite gelesen ;-) ) nicht unnötig zu stressen. )
Kommt aber glücklicherweise selten vor, in der Regel nur wenn ich wegen Krankheit längere Zeit keinen Sport machen kann, oder halt wenn ich mal wieder meine 5 Nachtdienste habe, da is dann sowieso alles möglich. Von futtern wie blöd bei nem Zucker von 60 bis hin zu Kohldampfschieben bei nem Zucker von 130.

Und ich habs ja nun im letzten halben Jahr nen paar mal mitbekommen, vor allem weil ich ja nun eigentlich von natur aus nicht wirklich der Sporty bin  ;D, wenn ich es schleifen lasse, so nach dem Motto och Zucker is ja jut .... morgen ... morgen.. nur nicht heute, keine Zeit ... zu erschöpft ...... och es gibt so herrlich viele billige Ausreden ;-)..... dann passiert es ganz schnell das mir mein Messgerät vor dem essen werte um die 200 mg/dl präsentiert.
( Und meine Ex Patientten rollen wieder in ihren Rollstühlen in der Schlange an mir vorbei ;-) )

Mal davon abgesehen das ich zugeben muß das es mir insgesammt seit Sport um längen besser geht, ich auch im täglichen Leben weit leistungsfähiger bin...... finde ich es unglaublich was der Sport mit dem Zucker so anstellt. Es muß einfach ziemlich gewaltig sein, was dabei so im Körper passiert.
Deswegen auch eingangs meine Frage warum keine Typ 2 Diabeteker weil grade bei uns ...... die wir doch eigentlich ziemlich froh sein können erstmal ziemlich glimpflich davon gekommen zu sein, sollte doch der Gedanke bestehen das wir nun alles anstellen sollten das geht, um zumindest das was noch da ist zu erhalten.
Ich kriegs ja regelmäßig auf Station mit das die Leute sich lieber Insulin spritzen als sich zu bewegen.

Hinzu kommt dann noch das ich ja schon einige "Diabetes-Beratungen" im Krankenhaus mitbekommen habe, wenn der Berater auf die Station kommt, weil er angefordert wurde, und da gehts dann einfach nur ums Essen, und wieviel Insulin, wie welches Insulin wirkt... was ja wichtig ist, kein Thema, nur wird den Leuten scheinbar nie erzählt wie sie den Insulinbedarf außer mit bewußtem Essen reduzieren können. Im besten Fall kommt der Spruch : Man sollte nen büschen Sport machen .......  :mauer:
Man sollte vieles in seinem leben, tut es aber dennoch nicht.
Teilweise sind Typ 2 Diabeteker ziemlich überrascht wenn ich ihnen meine Zuckerwerte präsentiere und sage wie ich es anstelle.
Wer hat die Beraten ?
Oder hatte ich einfach nur Glück das mein Hausarzt nebenbei auch Diabetologe ist und mit mir nen ziemlich deutliches Gespräch geführt hat ?
So nach dem Motto .... Gelernt hast den kram ja selber mal, nun erinnere Dich gefälligst drann, denk drann was Du riskierst wenn Du nun nicht aus dem Quark kommst, und nun können wir mal gucken wie wir am besten was dagegen machen.

Lange Rede Kurzer Sinn..... Ich habe sowas von keinen Dunst was da alles in meinem Körper passiert wenn ich mich da im Fittnesschenter abrackere, aber ich find es unglaublich genial wie ich doch mit so simplen Mitteln was für meine Gesunderhaltung tun kann.
So ganz nebenbei hab ich dann auch letztens noch feststellen können das 2x40 Min Fahrradfaren auch ganz sinnig sind ( Mit dem Rad zur Arbeit ) aber leider nicht das Fittnesstraining ersetzen können...... schade auch.....  :heilig:

Joerg Moeller:
Ich denke, daß ganz einfach der Satz "Sie sollten mehr Sport machen" schon völlig daneben ist. Das ist in etwa so wie zu sagen, man solle irgendwas besser machen. Das ist auch viel zu schwammig.

Ich denke man könnte mehr erreichen, wenn man "mehr Sport" konkretisiert; individualisiert. Du als Kollege kennst das sicher aus der Pflegeplanung: Problem feststellen -> Ressourcen erheben -> Nah- und Fernziele festlegen ->Schritte planen ->ausführen, evaluieren, wenn nötig anpassen.

Gerade wenn man die Nahziele erreichbar macht ist es von großem Wert für eine Langzeitmotivation. (Es würde ja auch niemand auf die Idee kommen als einziges Ziel nach einer TEP/DHS als einziges Ziel "Teilnahme am nächsten Triathlon" zu definieren)

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