Autor Thema: Fahrradfahren  (Gelesen 79788 mal)

Offline klausing

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #40 am: Mai 09, 2008, 09:19 »
Weiterstadt liegt ja zu weit südlich. Auf dem Rückweg vom Feldberg sind wir Richtung Frankfurt bis zum Höchster Gewerbegebiet und dann dem Fernradweg R3 entlang am Main und Rhein entlang bis Rüdesheim gefahren. Wir waren auch recht froh, dass nach 80km und 2000 überwundenen Höhenmetern die restlichen 70km flache Strecke waren. ;-)
Genaueres kannst du im Blog sehen. Da ist eine Google-Karte eingefügt und man kann reinzoomen und genau sehen wo lang wir gefahren sind.

@unknown das siehst Du völlig richtig

Offline breschdlingsgsaelz

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #41 am: Mai 09, 2008, 11:24 »
Du machst mich neidisch! Lt. Röntgenbild von vorgestern ist mein Schlüsselbein zwar wieder einigermassen zusammengewachsen, aber MTB fahren ist noch nix für mich. Werde beim Malevil Cup morgen erstmal nur zuschauen :mauer: Vielleicht wird das noch was bis zum nächsten Rennen im Juni...

3-4BE/h ist ganz schön viel für eine GA-Fahrt - ist das schon bei reduzierter Insulindosis? Soviel habe ich bisher nur bei Rennen verbraucht, oder bei einer Bergetappe am dritten Belastungstag im Trainingslager. Kannst Du vorher einigermassen abschätzen, vieviel Du verbrauchst? Ich habe das bisher noch nicht geschafft. Wie oft misst Du auf so einer Tour?

Wünsche viel Spass beim Alpencross. Ich werde wohl auch erst im August fahren können.

Offline klausing

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #42 am: Mai 09, 2008, 23:04 »
Bei GA1 brauch ich so 1-2 BE bei GA2 wie wir dort gefahren sind brauch ich im Schnitt so 3 BE.  Auf den Feldberg hoch (5-15% Steigung) sind wir fast ausschließlich über Wurzeltrails bergauf gefahren. Dabei hatte ich fast immer einen Puls zwischen 130 und 150 und das über 3-4 Stunden. Da brauch ich dann schon 4 BE. Messen tu ich konstant jede Stunde. Dafür spritze ich mir dann für die SportBE überhaupt kein Insulin. Ich habe ja noch eine Restproduktion welche Basal abdeckt. Bei solchen Fahrten reicht das dann sogar für den Bolus.

Mittlerweile kann ich so ziemlich genau, so auf 1BE Unterschied pro Stunde, voraussagen was ich brauche. 1BE ist dabei abgedeckt wenn ich mich im BZ zwischen 5 und 6 bewege. Maximal passiert es dann, dass ich auf 4,5 rutsche. Dann nehm ich auch mal 1BE Traubenzucker. Ansonsten hat sich eine Mischung aus Bananen und Balisto Riegeln bewährt. Balisto hat für meine Verhältnisse genau die richtige Mischung aus schnellen und relativ langsamen BE.

Wenn es kälter ist, wie bei meinen Wintertouren, dann kann der BE-Verbrauch auch mal höher sein. Der Körper braucht ja auch was um den Wärmehaushalt zu decken.

Dazu muss ich aber sagen, dass mein Mitfahrer absolut über meinen DM informiert ist und auch weiß was er zu tun hat. Wir haben es sogar mal (natürlich mit 20min Messabständen um nichts zu riskieren) mal riskiert auf einen 2er WErt also nahe einer handfesten Hypo zu gehen. Das habe ich als notwendig erachtet, damit auch er mal meine Reaktionen sieht und mitbekommt falls ich eine Hypo im Eifer des Gefechts übersehe.
Das ist ja das schlimme, dass man ja bei intensiven Sport von Haus aus schwitzt und das Adrenalin was man bei einer MTB Fahrt haben kann, kann ja auch Hyposymptome überdecken.
Er fand das ganz interessant und hat Dinge (Wesensveränderungen, Veränderungen der Sprache und veränderte Reaktionsgeschwindigkeiten) bemerkt, die mir bisher immer glatt durchgegangen sind.
Auf diese Art und Weise sind wir dann schon zu zweit wenn es darum geht eine Hypo im Gelände zu verhindern. Bisher hatte ich seine Hilfe noch nie nötig, aber ich finde man sollte darauf vorbereitet sein.

Übrigens, meine Pulsuhr hat mir errechnet, dass ich über 7500kcal auf der Tour zum Feldberg verbraucht habe. Nahrungszufuhr ist also auch als gesunder Mensch unerlässlich. Von meinen Erfahrungen profitiert auch mein Mitfahrer als gesunder Mensch.  Glaubt mir selbst er als gesunder Mensch kennt mittlerweile die Erfahrung einer Unterzuckerung! So etwas passiert nicht nur uns! Er war ganz irritiert, als er Hyposymptome hatte. Da hatte er einen BZ von 3 (54) und das nur weil er dachte er müsse bei diesen Anstrengungen in den ersten 3-4 Stunden nix essen!

Offline breschdlingsgsaelz

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #43 am: Mai 13, 2008, 11:09 »
Danke für Deine ausführliche Darstellung. Diese Art von Erfahrungsaustausch fehlt mir noch ein bisschen, habe ja noch nicht so lange DM. Beim Rennen meine ich das mittlerweile auch gut abschätzen zu können, da komme ich bei etwa 4BE/h raus. Das ist dann bei mir ein Durchschnittspuls von 150-160, was ca. 10 Schläge unterhalb meiner IANS liegt. Bei GA-Touren schwankt der Verbrauch zwischen 0,5 und 3BE/h und ich habe noch kein vorhersagbares Muster gefunden. Ich versuche auch einmal pro Stunde zu messen, aber das nervt schon ein bisschen, wenn man jede Stunde einmal anhalten muss, so passierts mir eben auch mal, dass ich eine Messung auslasse und dann bei um die 50 lande...

Die meisten meiner Mitfahrer wissen auch Bescheid und merken eine Hypo meist früher als ich: wenn ich nämlich Schwierigkeiten habe, an der Gruppe dranzubleiben. Ich denke dann immer, die haben das Tempo verschärft. Absichtlich in die Hypo fahren würde ich allerdings nicht, wäre mir zu gefährlich. Dass man auch als Stoffwechselgesunder eine Hypo bekommen kann, weiss ich schon, hatte ich vor meinem DM auch ab und zu - Radsportler nennen das "Hungerast".

KH-Zufuhr geht bei mir über Getränk, Riegel und Gels (letztere taugen auch zum Beheben von Hypos). Bananen auch, aber nur am Anfang der Tour, weil wenn ich 15-20BE an Bananen mitschleppen wollte, müsste ich mit Rucksack fahren, ganz abgesehen vom zusätzlichen Gewicht. Wenn unterwegs ne Pause gemacht wird, ess ich auch mal was. Bis zu 4BE zwischendurch gehen problemlos ohne Insulin und ohne allzugroße BZ-Schwankungen.

Den kcal-Angaben von Pulsuhren traue ich übrigens nicht. Das sind nur grobe Schätzungen und bei Modell X kann man da schon locker mal das doppelte angezeigt bekommen wie bei Modell Y.

Offline klausing

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #44 am: Mai 13, 2008, 11:38 »
Zitat
Ich versuche auch einmal pro Stunde zu messen, aber das nervt schon ein bisschen, wenn man jede Stunde einmal anhalten muss,
wenn man sich erst einmal dran gewöhnt hat geht das. Auf der anderen Seite kann man so immer einen Zwischenspurt einlegen um die anderen einzuholen was der Kondition gut tut ;-)
Zitat
ich eine Messung auslasse und dann bei um die 50 lande...
darum mess ich regelmäßig, denn es ist verdammt schwer aus einem Hungerloch wieder raus zu kommen wenn man erst einmal drin ist.
Zitat
Ich denke dann immer, die haben das Tempo verschärft.
Ich hab grad kräftig schmunzeln müssen ... geht mir nämlich genauso
Zitat
mitschleppen wollte, müsste ich mit Rucksack fahren
Ich fahre immer mit Rucksack, denn das werd ich in den Alpen eh tun. Der Trinkrucksack mit nem Ersatzschlauch + Luftpumpe + Regenzeug +Verpflegung  ist immer dabei. Aber ich fahr ja auch MTB querfeldein. Das ist ja was anderes als Rennrad
Zitat
Die meisten meiner Mitfahrer wissen auch Bescheid und merken eine Hypo meist früher als ich
Darum habe ich auch alle darüber informiert.
Zitat
Den kcal-Angaben von Pulsuhren traue ich übrigens nicht.
naja man kann ja mathematisch errechnen welche Energie notwenig ist um mit GewichtX eine gewisse Höhe zu überwinden. Dann noch ein wenig für das geradeaus radeln und man hat einen Wert. Wenn dieser an den Wert der Pulsuhr rankommt, dann hat man mit einer Pulsuhr einen guten Richtwert.

Offline breschdlingsgsaelz

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #45 am: Mai 13, 2008, 18:04 »
Pausen beim Rennradfahren sind kaum wieder einholbar. Ich habe das einmal gemacht: Der Stopp hat so 1-2 Minuten gedauert. Dafür hatte ich dann vier Mitstreiter verpflichtet, mich wieder an die Gruppe ranzufahren. Nach etwa einer Viertelstunde Belgischer Kreisel kurz vor der Kotzgrenze waren wir wieder dran. Dabei war das im Winter und das Feld ist nichtmal besonders schnell gefahren - mache ich nicht wieder.

Rucksack ist auf dem Rennrad extrem unpraktisch, ausserdem kann man da nicht während der Fahrt Essen rausholen. Beim MTB fahren habe ich meist einen dabei, schon alleine weil man daraus besser trinken kann. Da hält man ja auch öfter mal an und schaut nach dem Weg. Aber wegfahren lassen würde ich im Wald niemanden, bei meinem Orientierungsvermögen würde ich die nie wieder finden.

Die Fahrt über die Alpen wird bei mir eher gemütlich werden. Trotzdem grauts mir vor stündlichen Zwangspausen, Messen im Regen stell ich mir auch nicht spassig vor.

Offline brain

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #46 am: Mai 13, 2008, 18:31 »
Ich fahr halt auch nur MTB und halte es da genauso wie klausing. So jede Stunde messen, allerdings schlepp ich keinen Hänger mit Bananen mit ;) Ich nehme diese Fitness-Riegel vom Aldi. Damit komm ich jetzt gut hin, am Anfang bin ich immer noch mit Apfelschorle gefahren, aber seitdem ich ungefähr weiß wie sehr ich meine Basalrate vorher absenken kann, läuft das super, auch das Biken ohne Pumpe klappt wunderbar :)

Offline klausing

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #47 am: Mai 18, 2008, 09:19 »
Die Riegel vom Aldi habe ich auch schon entdeckt. Pro Riegel eine BE ist echt schön zu berechnen. Ich werde in nächster Zeit auf verstärkt auf Riegel setzen. Man weiß ja nie ob ich beim AlpenX so viele Bananen bekomme wie ich brauche.
Ja auf dem Rennrad ist ein Zeitunterschied der bei einer solchen Meßpause entsteht wirklich schwer aufholbar. Mit dem MTB geht das schon. Allerdings fahre ich auch kaum Rennen.
Am 15.6. will ich mich mal am Rheingauer Bike Marathon in Rüdesheim Aulhausen probieren. 70km mit 1800hm. Das wird dann so eine erste Standortbestimmung für mich werden. Bin schon mal gespannt wo ich lande.


(noch 90Tage bis zu den Alpen)

Offline breschdlingsgsaelz

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #48 am: Mai 18, 2008, 11:16 »
Ich nutze oft die Riegel von Plus - haben 1,5BE/Riegel. Zum Wettkampf oder Alpencross nehme ich dann ausser den Gels Powerbar-Riegel. Die haben 4BE pro Riegel und man muss nicht soviel mitschleppen. Die hatte ich dann auch bei den cyclassics verwendet. Das war übrigens mein bisher einziges Windschatten-Rennen und vemutlich auch mein letztes. Grade bei den Jedermannrennen sind ne Menge Leute dabei, die nur lutschen und nie selbst vorne ackern. Da haben wir zu dritt Führungsarbeit für ne 30köpfige Gruppe gemacht  :moser: Habe während der ganzen 4 Stunden nur einmal den BZ gemessen und musste eine gute Gruppe fahren lassen... Immerhin habe ich in der Gruppe die dann von hinten kam noch ein paar Bekannte getroffen.

Die angesprochene Situation war bei einer ganz normalen Trainingseinheit, die eher sogar langsam war - etwas über 31 im Schnitt. Im Feld mitfahren ist bei der Geschwindigkeit echt gemütlich und auch vorne überanstrengt man sich nicht. Da aber hinten ran zu fahren nach wenigen Minuten Zeitverlust ist echt schwer. Bei einer Sommertrainingsrunde, mit vielleicht 35 Schnitt oder mehr ist aussichtslos, das schafft man nicht. Bei Rennen oder RTF wäre das nicht so schlimm, weil ja immer von hinten langsamere nachkommen.

Ich habe mal auf den Tipp eines Typ1 Triathleten, mit dem ich ab und zu Mailkontakt habe das Accu Chek Compact Plus geordert, wegen der Einhand-Bedienung. Habe das zwar auf dem Rad noch nicht ausprobiert, aber ich bin bisher nicht so begeistert. Liegt zwar gut in der Hand und man hat alle Utensilien in einem Gerät (muss also nicht fummeln) aber es braucht viel Blut, der Teststreifen ist schwer sichtbar und das ganze Gerät ist groß und klapprig. Während dem Laufen hab ich das mal getestet, da hatte ich mehr Schwierigkeiten, als mit meinem Ultra Easy. Nur die Stechhilfe ist super. Ich werde von meinen Versuchen berichten, muss doch auch möglich sein, während der Fahrt zu messen.

Viel Erfolg beim MTB Marathon. Ich werde an jenem Wochenende, aber einen Tag später beim http://www.marathonman-europe.com/ in Gluszyca starten. Mal sehen, wo mich drei Monate Trainingspause hinkatapultiert haben. Das Rennen in Malevil wollte ich meinem zusammengedengelten Schlüsselbein noch nicht zumuten.

Offline brain

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Re: Fahrradfahren
« Antwort #49 am: Mai 18, 2008, 17:58 »
Das Compact Plus hab ich mir auch für meine Touren schicken lassen, bin davon aber wenig begeistert. Wie du schon geschrieben hast, es braucht viel Blut und irgendwie wollen die Teststreifen teilweise das Blut nicht so recht aufsaugen. Das ist echt nervig. Und das Display kannst du bei Sonneneinstrahlung auch vergessen. Sobald die Teststreifen verbraucht sind werde ich wohl meine Freestyle Lite wieder mit auf Tour nehmen.