Autor Thema: Berlin Marathon - Diabetiker-Betreuung  (Gelesen 19317 mal)

Offline Andreas

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Re: Berlin Marathon - Diabetiker-Betreuung
« Antwort #20 am: September 25, 2006, 18:05 »
aber könnte evtl. aufgrund der Wettkampfsituation Adrenalin eine Rolle gespielt haben??
Das wirkt sich bei mir an den Wettklampftagen zumindest immer in Richtung eines erhöhten BZs aus bei vergleichbaren BEs/iEs... Ist halt immer was anderes, wenn man "nur" trainiert oder "es gilt"... :zwinker:
Ja, daran habe ich auch schon gedacht, aber beim Halbmarathon 6 Wochen zuvor - habe extra noch einmal in SiDiary zurück geblättert ;) -, war dieses Phänomen in keinster Weise zu beobachten. Der BZ stieg wie erwartet um mein typisches Verhältnis (1 BE --> BZ +40) an und sank kontinuierlich während des Laufens ab (habe zusätzlich während des Laufens 4 BE zugeführt), bei allerdings deutlich schnellerem Tempo (4:30 gegenüber 5:08 pro km).
Vielleicht war ich beim Marathon euphorisierter und aufgeregter als 6 Wochen zuvor - aber in gewisser Weise ist doch Wettkampf Wettkampf, oder?

Ich muss mal meinen (gesunden, aber dicken) Schwager anrufen und fragen, welche Zeit er gelaufen ist. Würde mich aber wundern, wenn er schneller war als Du.
Und, wie ist es ihm ergangen?

Der Verlauf deutet auch mit wenig Ketos auf absoluten Insulinmangel hin. [...]
Dass Du nicht "richtig" in der Keto gelandet bist, schreibe ich entweder einer geringen Menge Restinsulin oder Insulin, das doch "angekommen" ist, zu.
Dagegen spricht, dass nach drei Stunden laufen - endlich! - eine deutliche Tendenz nach unten zu beobachten war (BZ 347>308>267>242>196, während die Ketone von 0,6 auf 1,6 anstiegen ). Das ist mit absolutem Insulinmangel eigentlich nicht zu erklären. Mit einem relativem sicherlich schon. Dass ich sonst - bei geringerer Belastung mit einer Absenkung der BR auf 60% locker hingekommen bin, spricht auch für ein - vielleicht auch nur zwischenzeitliches - Katheterproblem.

Aber was soll´s: Ich find´s Klasse, dass Du es in so einer guten Zeit geschafft hast - Ohne den hohen BZ wären ja wohl unter 3h ´drin gewesen  :staun2:  :zwinker:
Nun ja, ich hatte als Ziel 3:30, das habe ich nicht ganz geschafft. Aber ich glaube nicht, dass beim gestrigen Wetter (relativ warm, Wind) mehr drin gewesen wäre. Mein Muskelkater heute sagt mir eigentlich, dass das wirklich das Limit war ;)

Aber mit BZ>300 laufen ist bestimmt nicht angenehm... Ich fühle mich am leistungsfähigsten bei 80-100, und je höher der BZ geht, desto schlapper fühle ich mich.
Abgesehen vom trockenen Mund und dem relativ großen Durst (dennoch habe ich um den hohen BZ wissend mehr getrunken als ich vom inneren Gefühl her musste) und dem mehrminütigen Anhalten am Diabetesstand bei km 34 (was mich einiges an Rhythmus bzw. Trott gekostet hat) fühlte ich mich durch den hohen BZ eigentlich nicht eingeschränkt (insbesondere auf den ersten 20km habe ich mich bewußt gebremst, so gut fühlte ich mich).
Teilweise ist sogar das Gegenteil der Fall, meine Diabetesberaterin erzählt von Leistungssportlern - allerdings eher im Spiel und Kurz- und Mittelstreckenbereich -, die sich vor Wettkämpfen auf über 250 hochschießen, weil sie sich dort am leistungsstärksten fühlen. Ich selbst fühle mich am besten zwischen 100 und 160.

@all: Danke für Eure lieben Glückwünsche!!!
Sie sollten eigentlich auch den anderen mehr als 30 Diabetiker gelten, die sich gestern dem Marathon gestellt haben (diese 30 wurden an den Ständen betreut, wieviele wirklich mitgelaufen sind, weiß natürlich niemand). Der schnellste lief 3:17, der langsamste ? ? ?

Gruß, Andreas

P.S.: Während Alf in einem engen 5-Stunden-Tennis-Match den Gegner niederringt, habe ich mich schon eineinhalb Stunden regeneriert... ;) - Nein, man sollte Sportarten wirklich nicht gegeneinander aufrechen! 5 Stunden Tennis ist für mich so unvorstellbar wie für andere ein Marathon. Wichtig ist doch nur, dass wir Sport machen, daran Spaß haben und wir uns nicht vom Diabetes einschränken und bremsen lassen, sondern es halt nur ein wenig komplizierter, rätselhafter und dadurch etwas mehr Spannung erleben - und noch mehr darüber zu erzählen haben!
Eine gute Diabetes-Therapie muss einfach sein.


DaD67

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Re: Berlin Marathon - Diabetiker-Betreuung
« Antwort #21 am: September 25, 2006, 20:13 »
Und, wie ist es ihm ergangen?

4:23 - Für seine Verhältnisse ganz gut - Ist ja in der M50-Klasse.  ;D Mal hören, was er selber meint ...

Der Verlauf deutet auch mit wenig Ketos auf absoluten Insulinmangel hin. [...]
Dass Du nicht "richtig" in der Keto gelandet bist, schreibe ich entweder einer geringen Menge Restinsulin oder Insulin, das doch "angekommen" ist, zu.

Dagegen spricht, dass nach drei Stunden laufen - endlich! - eine deutliche Tendenz nach unten zu beobachten war (BZ 347>308>267>242>196, während die Ketone von 0,6 auf 1,6 anstiegen ). Das ist mit absolutem Insulinmangel eigentlich nicht zu erklären. Mit einem relativem sicherlich schon. Dass ich sonst - bei geringerer Belastung mit einer Absenkung der BR auf 60% locker hingekommen bin, spricht auch für ein - vielleicht auch nur zwischenzeitliches - Katheterproblem.

Ja, das meinte ich mit dem Insulin, das "doch angekommen" ist, absoluter Insulinmangel ist das ja nicht, stimmt ja ...  :patsch:

Wichtig ist doch nur, dass wir Sport machen, daran Spaß haben und wir uns nicht vom Diabetes einschränken und bremsen lassen, sondern es halt nur ein wenig komplizierter, rätselhafter und dadurch etwas mehr Spannung erleben - und noch mehr darüber zu erzählen haben!

Nett gesagt !  :super:  :zwinker:

Gruss

Stephan

Offline Alf

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Re: Berlin Marathon - Diabetiker-Betreuung
« Antwort #22 am: September 25, 2006, 21:06 »
Vielleicht war ich beim Marathon euphorisierter und aufgeregter als 6 Wochen zuvor - aber in gewisser Weise ist doch Wettkampf Wettkampf, oder?
Der erste Halbsatz spricht evtl. dagegen?! ;) Klar: Jede Wettkampfsituation ist anders als Training aber ich denke speziell im Marathonbereich wirst Du Dich schon auf 1 bis max. 3 Events im Jahr konzentrieren und gezielt daraufhin trainieren und dann ist es sicher noch etwas anderes, wenn man einen Wettkampf auf dem Weg nach Athen hat oder dann endlich das olympische Feuer brennt... ;)

P.S.: Während Alf in einem engen 5-Stunden-Tennis-Match den Gegner niederringt, habe ich mich schon eineinhalb Stunden regeneriert... ;) - Nein, man

Also auf ein 5 Stunden-Einzel habe ich es selbst noch nicht gebracht; 3,5 Stunden haben mir aber schon gereicht, um meinen Kadaver nur noch durch ein anschliessendes Doppel schleifen zu können... ;)

Wichtig ist doch nur, dass wir Sport machen, daran Spaß haben und wir uns nicht vom Diabetes einschränken und bremsen lassen, sondern es halt nur ein wenig komplizierter, rätselhafter und dadurch etwas mehr Spannung erleben - und noch mehr darüber zu erzählen haben!
Nett gesagt ! :super: :zwinker:
So lasst uns dann virtuell mit einem isotonisch und deshalb besonders wertvollen Weizen danach anstossen  :prost:
Der eine mit den kochenden Laufschuhen neben sich, der nächste mit seinem geschundenen Drahtesel und dann noch einer mit qualmenden Tennisschlägern...aber alle drei irgendwie komplett im Ar*** ;D ;D ;D
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Offline Andreas

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Re: Berlin Marathon - Diabetiker-Betreuung
« Antwort #23 am: September 26, 2006, 08:18 »
Ja, das tun wir! Jetzt, sofort! PROST!!!
:prost:
Andreas
Eine gute Diabetes-Therapie muss einfach sein.


Offline Angela

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Re: Berlin Marathon - Diabetiker-Betreuung
« Antwort #24 am: September 26, 2006, 10:42 »
Ich muß mal schauen. Irgendwo hab ich einen Bericht über einen Diabetiker gelesen der einen Marathon gelaufen ist. Aber ich fürchte das war in einer Zeitschrift. Ich muß mal nachfragen, ob das in unserer Zeitschrift war. Ist aber schon länger her. Wenn ich ihn finde stell ich ihn hier rein.
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Offline Angela

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Re: Berlin Marathon - Diabetiker-Betreuung
« Antwort #25 am: September 26, 2006, 11:10 »
Ich hab jetzt nur den ironman 2004 gefunden. Vielleicht war das damals eh das? Bin mir jetzt nicht sicher: http://www.aktive-diabetiker.at/67_3.htm  :gruebeln:
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 :unschuldig: LGAngela :unschuldig:

DaD67

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Re: Berlin Marathon - Diabetiker-Betreuung
« Antwort #26 am: September 26, 2006, 11:29 »
Ich hab jetzt nur den ironman 2004 gefunden. Vielleicht war das damals eh das? Bin mir jetzt nicht sicher: http://www.aktive-diabetiker.at/67_3.htm  :gruebeln:

Aaaaaaaalt  ::)  :zwinker:

Und ausserdem ein Beispiel, wie man es tunlichst nicht machen sollte, auch wenn die Leistung wirklich Respekt verdient.

Gruss

Stephan

Edith sagt:
Ich hab was gefunden. Ist aber ein anderer Bericht. Das ist sicher nicht der Mann von dem Bericht von mir, weil der ist nicht im Rhein-Main-Donaukanal geschwommen. Ich habs nur überflogen, aber ich denke is sicher ganz interessant: http://www.diabeticus.de/infos/sport/gsch01.html

Ach ja, das war der, der BE´s immer doppelt gezählt hat ........

Offline Angela

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Re: Berlin Marathon - Diabetiker-Betreuung
« Antwort #27 am: September 26, 2006, 12:12 »
Aaaaaaaalt  ::)  :zwinker:
2 Jahre ist nicht alt.
Und ausserdem ein Beispiel, wie man es tunlichst nicht machen sollte, auch wenn die Leistung wirklich Respekt verdient.
Wieso? Er hatte Erfolg, also kann es nicht falsch gewesen sein.

Und wenn du es besser weißt, dann mach es und berichte dann. Man kann immer leicht was kritisieren was man selber nie gemacht hat.  :nixweiss:
**************
 :unschuldig: LGAngela :unschuldig:

DaD67

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Re: Berlin Marathon - Diabetiker-Betreuung
« Antwort #28 am: September 26, 2006, 13:19 »
2 Jahre ist nicht alt.

Offensichtlich alt genug .....


Wieso? Er hatte Erfolg, also kann es nicht falsch gewesen sein.

Und wenn du es besser weißt, dann mach es und berichte dann. Man kann immer leicht was kritisieren was man selber nie gemacht hat.  :nixweiss:

... um zu vergessen, dass ich weiss, wovon ich rede und Du könntest, oder solltest es eigentlich auch wissen. Also, was soll der blöde Spruch ?

Schaust Du einfach mal hier:

http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,1046.0.html

Ehrlich gesagt finde ich es schon ein wenig seltsam ... Erst Alf, der meinte, ich würde Eistauchen und jetzt kommt hier schon der 2te Moderator und wirft mir vor, keine Ahnung zu haben.
Wenn Ihr nicht wollt, dass ich hier schreibe, dann solltet Ihr mir das direkt sagen und nicht so einen Eiertanz veranstalten.

Jedenfalls tut es mir leid um diesen Thread.

Tschö

Stephan

Offline Alf

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Re: Berlin Marathon - Diabetiker-Betreuung
« Antwort #29 am: September 26, 2006, 13:38 »
Hi Stephan,

also ich weiß nicht, weshalb Du Dich so angegriffen fühlst?! :nein: Ich habe zu Beginn der Diskussion lediglich davon gesprochen, dass bei einer Koordinationssportart zusätzliche Muskelgruppen beansprucht werden als wenn man "nur" läuft. Ich habe mit keiner Silbe unterstellt, Du hättest von Ausdauersport keine Ahnung und ich weiß wirklich nicht wie Du zu dem Schuh gekommen bist?! :nixweiss:
Ich weiß es ja schliesslich hier aus dem Forum, dass Du gerne ausgiebig mit dem Rad unterwegs bist, warum sollte ich Dir diese Erfahrungswerte absprechen...
:kratz:

 :prost:

Viele Grüße, Alf.
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