Diabetesfragen > CSII - Pumpentherapie
Pumpenantrag abgelehnt (Typ 2)
Joerg Moeller:
--- Zitat von: hws am Mai 26, 2006, 19:07 ---Des weiteren sind die Möglichkeiten der ICT nicht nachvollziehbar ausgeschöpft worden.
--- Ende Zitat ---
Wie könnte das gemeint sein? Hast du unter ICT denn auch schon andere Insuline probiert? Und was war damals deine Indikation für eine Pumpe?
hws:
Also so -------- Ende vorigen Jahres stellte ich (und auch mein Diabetologe) einen Antrag auf Kostenübernahme einer Insulinpumpe Aufgrund der Stellungnahme des Medizynischen Dienstes der Krankenkasse (MDK) wurde mir nach Überlassung meiner Tagebuchaufzeichnungen eine solche probeweise für drei Monate genehmigt. Danach wurde mein HbA1c und die Tagebuchaufzeichnungen gefordert. (HbA1c 6,2 trotz Hüft OP und Reha) .
Danach wurde der Antrag abgelehnt - mit den im Anfangsbeitrag genannten Begründungen.
--- Zitat ---Also an alle beide: keep cool, ihr hattet dort einen schlechten Start und hier könnt ihr jetzt einen Neuanfang machen, okay?
--- Ende Zitat ---
An mir soll es absolut nicht liegen - ich wollte auch zuerst nicht darauf eingehen aber dann dachte ich mir, dass die anderen ein falsches Bild von mir bekommen.
Llarian
Ich finde die Ausdrucksweise der Gutachterin auch etwas seltsam. Laut den beigebrachten Unterelagen fehlen bei Typ 2 Diabetes medizinischwissenschaftliche Belege für die Überlegenheit der Pumpentherapie (CS II) gegenüber der intensivierten konventionellen Insulintherapie (ICT) in der Dauerversorgung. Entweder sie fehlen grundsätzlich oder fehlen nicht.
Meine HbA1c-Werte vore der Pumpenprobe
20.09.2004 7,5
06.05.2005 8,3
31.05.2005 7,3
14.07.2005 6,6
03.08.2005 6,4
03.10.2005 7,4
Nach der Pumpenprobe 6,2
Bevor die Insulinpumpe zum Einsatz kam, wurden täglich durchschnittlich 120,2 iE Insulin benötigt – danch nur noch 83 iE
Vor Pumpe Insulin 60,2 Bolus plus 60 Basal = insgesamt 120,2 iE/Tag
mit Pumpe Insulin 53,6 Bolus plus 29,4 Basal = insgesamt 83 iE/Tag
Fazit: 31% weniger Insulin
Adeus
HWS
Joerg Moeller:
--- Zitat von: hws am Mai 29, 2006, 19:41 ---An mir soll es absolut nicht liegen - ich wollte auch zuerst nicht darauf eingehen aber dann dachte ich mir, dass die anderen ein falsches Bild von mir bekommen.
--- Ende Zitat ---
Das war ja auch völlig korrekt von dir, das direkt mal richtigzustellen.
Zu deiner Pumpe: mir ist immer noch nicht so ganz klar, warum du eine Pumpe statt einer ICT brauchst. Dein 1c ist nicht unbedingt besorgniserregend. Zudem hattest du den ja auch schon unter ICT ganz gut im Griff.
Also wo würdest du die medizinische Indikation sehen?
hws:
HbA1c vor der Pumpe im Durchschnitt 7,25 nach der Pumpe 6,2
31% weniger Insulin
Die für die basale Insulinversorgung verwendeten Verzögerungsinsuline ergeben von Tag zu Tag Resorptionsschwankungen von 10 bis 50%, wodurch es zu ‘unerklärlichen’ Blutzuckerschwankungen und Unterzuckerungen kommen kann. Bei der Pumpe, die ständig die Basalrate in kleinsten Mengen mit kurzwirksamem Insulin bzw. -analogon abgibt, liegen die Resorptionsschwankungen unter 2 bis 3%. Die Basalrate wird den individuellen Bedürfnissen angepasst und kann bei Bedarf gesenkt (körperliche Aktivität) oder angehoben (Krankheit) werden.
Meine Kreatininwerte lagen vor der Pumpe bei 1,9 danach 1,2 (was immer noch zu hoch ist).
Das Nephropathierisiko reduziert sich auf zirka ein Drittel (OR 0,33), wenn die Diabetestherapie mit einer Insulinpumpe (CSII) erfolgt.
Wenngleich der günstige Einfluß von intensivierten Insulintherapieformen allgemein auf diabetische Spätfolgen bereits bekannt ist, so existieren bislang kaum Daten zur Insulinpumpentherapie (CSII) bei diabetischer Nephropathie. Schlußfolgerung: Die CSII sollte bei erkennbarem Beginn der diabetischen Nephropathie, spätestens jedoch im Stadium der präterminalen Niereninsuffizienz in Erwägung gezogen werden.
Adeus
HWS
Llarian:
--- Zitat von: hws am Mai 30, 2006, 10:52 ---Meine Kreatininwerte lagen vor der Pumpe bei 1,9 danach 1,2 (was immer noch zu hoch ist).
--- Ende Zitat ---
Der Verlauf ist beim Kreatinin, wenn es durch eine diab. Nephropathie ansteigt, eigentlich nicht rückläufig, sondern hört normalerweise allenfalls auf, anzusteigen. Wie hat sich Deine Kreatinin-Clearance in dieser Zeit verhalten? Gibt es andere Möglichkeiten zur Erklärung des damals erhöhten Wertes (Muekslstoffwechsel)? Wie hoch ist Deine Eiweißausscheidung, wie ist der Kaliumwert? Was tust Du medikamentös gegen die Nephropathie?
--- Zitat ---Das Nephropathierisiko reduziert sich auf zirka ein Drittel (OR 0,33), wenn die Diabetestherapie mit einer Insulinpumpe (CSII) erfolgt.
--- Ende Zitat ---
Aber nicht per se, sondern durch die dann meist bessere Einstellung. Die Pumpe allein ist kein Garant.
--- Zitat --- so existieren bislang kaum Daten zur Insulinpumpentherapie (CSII) bei diabetischer Nephropathie.
--- Ende Zitat ---
Weil eben nicht die Pumpe der ausschlaggebende faktor ist, sondern das, was mit ihr gemacht wird. Es gibt auch mit Pumpe Leute, die einen HbA1c >10 haben und ebenso solche, die mit ICT einen <5 erreichen.
--- Zitat ---Resorptionsschwankungen von 10 bis 50%, wodurch es zu ‘unerklärlichen’ Blutzuckerschwankungen und Unterzuckerungen kommen kann.
--- Ende Zitat ---
Korrekt. Das klingt aber jetzt nach einem Satz aus einem Prospekt eines Pumpenherstellers, nicht nach Deinen Gründen für eine Pumpe.
--- Zitat ---HbA1c vor der Pumpe im Durchschnitt 7,25 nach der Pumpe 6,2
31% weniger Insulin
--- Ende Zitat ---
Wär ich jetzt der Sachbearbeiter (bin ich nichct, aber mit der Argumentation muß Du rechnen), würd ich sagen, daß vor der Pumpe ja auch schon ein HbA1c von 6,4 dabei war und du halt einfach mehr Eisnatz bringen und auch die verschiedenen Insuline (Langzeitanaloga, Semilente) durchprobieren mußt.
Die sache mit dem verringerten Insulinbedarf ist natürlich angenehm, dürfte aber zur Argumentation nicht ausreichen.
Grüße
Anja
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln