Autor Thema: intensivierte konservative Therapie  (Gelesen 8635 mal)

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intensivierte konservative Therapie
« am: Dezember 01, 2003, 21:53 »
hat schon irgendwer von euch mal dieser Thapie gehört?  ???
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Offline Joerg Moeller

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Re:intensivierte konservative Therapie
« Antwort #1 am: Dezember 03, 2003, 01:50 »
Das ist die Therapie, die du jetzt auch schon durchführst: Basalinsulin plus mahlzeitenabhängiger Bolus.

Die wird meistens mit ICT bezeichnet:
Intensified Conventional Therapy

Manche übersetzen die Abkürzung auch so:
Intensified Conventional Treatment

Und auf Deutsch sagen eben die einen "intensivierte konventionelle Therapie", die anderen "intensivierte konservative Therapie".

Gemeint ist damit jedenfalls immer, daß die lange Zeit gültige Therapie (Nur langwirkendes Insulin; die Mahlzeiten mußten von der Menge und der Uhrzeit her darauf abgestimmt werden)
durch die zusätzliche Boli (=die Mehrzahl von Bolus) intensiviert wurde.

Und da hat man sich eben nie so ganz auf eine einheitliche Bezeichnung einigen können.

So wird es von manchen auch als BBT (Basis-Bolus-Therapie) bezeichnet, oder als NIS (Normnahe Insulin Substitution) oder FIT (Funktionelle Insulin Therapie).

International kommt man aber mit der Bezeichnung ICT am weitesten. (Englisch ist eben eine Weltsprache, gerade im wissenschaftlichen Bereich)

Viele Grüße
Jörg
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Re:intensivierte konservative Therapie
« Antwort #2 am: Dezember 04, 2003, 22:02 »
nein, ich hab diejenige gefragt die das schrieb und sie meinte, das sei Mischinsulin und dazu kurzwirkendes Insulin zum korrigieren!
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Re:intensivierte konservative Therapie
« Antwort #3 am: Dezember 05, 2003, 10:58 »
nein, ich hab diejenige gefragt die das schrieb und sie meinte, das sei Mischinsulin und dazu kurzwirkendes Insulin zum korrigieren!

Das kannst du trotzdem noch als ICT bezeichnen (ich nenne das immer ICT-Light).
Grund ist die Möglichkeit mit Insulinkorrigieren zu können, was bei der CT ja nicht vorgesehen ist.
Mischinsulin ist ja eine Mischung aus NPH und Normalinsulin (Alt-Insulin). Mixtard von Novo ist z.B. eine feste Mischung aus Insulatard und Actrapid.
Wenn du eine Spritze nimmst und darin 14 IE Insulatard und 6 IE Actrapid aufziehst, dann hast du dasselbe wie 20 IE Mixtard 30/70.

Manche ziehen sich das tatsächlich in einer Spritze auf, weil sie so eine freie Mischung nutzen können.

Sie können also selbst festlegen, wie hoch der Anteil Normalinsulin ist und ersparen sich damit eine zweite Injektion.

Wenn sich ein ICT´ler morgens also mit dem einen Pen 14 IE Insulatard und mit dem anderen Pen 6 IE Actrapid zum Frühstück gönnt, dann macht er nichts anderes als der CT´ler mit 20 IE Mixtard 30/70.
Das "intensivierte" daran ist, daß er auch 8 IE Actrapid nehmen könnte (weil er heute mal mehr Hunger hat oder weil sein BZ etwas zu hoch ist).

Hier bei uns gab es mal eine Regelung, nach der ein CT´ler Anspruch auf 200 Teststreifen pro Quartal hat, während ein ICT´ler 600 bekommen konnte. (Der kann korrigieren, muß also mehr messen).
In dem häuslichen Pflegedienst, für den ich damals gearbeitet hatte gab es eine Patientin mit Mixtard (auf CT-Basis), der sollte dreimal täglich der BZ gemessen werden. 3 mal 90 Tage macht 270 Streifen, die sie als CT´ler nicht bekam.
Also haben der Doc und ich beschlossen, daß wir bei hohem BZ etwas zur Korrektur spritzen. Damit war sie eine ICT´lerin und die Streifen waren kein Problem mehr :)

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Re:intensivierte konservative Therapie
« Antwort #4 am: Dezember 05, 2003, 16:57 »
naja wenn du meinst. Ich hab auch mit Monotard angefangen vor Jahren. Aber zum korrigieren hatte ich damals nichts bekommen. Hatte damals keine Ahnung was es da so alles gibt... naja, aber jetzt intressiert es mich auch nicht mehr.
Stimmt bei Basis Bolus bekommt man bei uns auch mehr Teststreifen pro Quartal (750 Stück)
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Re:intensivierte konservative Therapie
« Antwort #5 am: Dezember 08, 2003, 00:21 »
Ich hab auch mit Monotard angefangen vor Jahren. Aber zum korrigieren hatte ich damals nichts bekommen. Hatte damals keine Ahnung was es da so alles gibt...

Ist das schon lange her? Ich bin vor 18 Jahren auf Ultratard und Actrapid eingestellt worden. Dann eine Woche Intensivschulung (die ging von morgens bis abends) und da war eine ICT auch noch etwas relativ neues. Ich sollte mir aussuchen, ob ich lieber das oder eine CT machen sollte. Aber am Wochenende den Wecker stellen müssen um Isulin zu spritzen und zu frühstücken hat mir gar nicht gefallen :o

Zitat
naja, aber jetzt intressiert es mich auch nicht mehr

Jetzt weißt du es ja auch.  ;)

Zitat
Stimmt bei Basis Bolus bekommt man bei uns auch mehr Teststreifen pro Quartal (750 Stück)

Lassen wir uns mal überraschen, wie lange das noch geht. Ab nächstes Jahr müssen wir in D ja viel mehr zuzahlen als bisher; die Kassen genehmigen immer weniger. (Als Pumpi hätte ich vor zwei Jahren nch Anspruch auf 1000 Streiferln gehabt, heuer sind es nur noch 600.

Ich fürchte, das wird irgendwann auch zu euch rüberschwappen.

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Re:intensivierte konservative Therapie
« Antwort #6 am: Dezember 08, 2003, 14:22 »
Ist das schon lange her?
Naja, ich hab Diabetes seit 8,6 Jahren. Ich hatte 0 Ahnung und bei uns am Land  ;D die Ärzte auch nicht. Ich hab angefangen mit Monotard, hab dann sehr lange CT mit Insulatard und Actrapid gemacht. Ich hab sehr lange gebraucht um ICT zu akzeptieren und jetzt bin ich froh darüber. Mir ging es eigentlich auch am Nerv immer zu einer bestimmten Zeit essen zu müssen. Aber andererseits war es auch immer eine gute Ausrede.  ;D
Ich fürchte, das wird irgendwann auch zu euch rüberschwappen.
Das befürchte ich sowieso Jörg. Unserer KK gehts ja auch nicht gut und ich denke da wird sich noch einiges ändern. Sie wollen ja jetzt die Chefarztpflicht abschaffen und ist dann die Frage was das für uns bedeuten wird. Und sie wollen auch das man pro Arztbesuch zuzahlen muß. Na super, ich brauch relativ oft was vom Arzt. Weißt ich sag immer da sind wie chronisch Kranken arm dran, weil wir brauchen das ja alles. Ist die Frage ob sie das dann berücksichtigen ???
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Re:intensivierte konservative Therapie
« Antwort #7 am: Dezember 10, 2003, 13:17 »
...eigentlich auch am Nerv immer zu einer bestimmten Zeit essen zu müssen. Aber andererseits war es auch immer eine gute Ausrede.  ;D

 ;) Na das kann ich mir vorstellen. Kann eine Hypo heute immer noch sein  8)

Zitat
Sie wollen ja jetzt die Chefarztpflicht abschaffen und ist dann die Frage was das für uns bedeuten wird.

Ich vermute mal, daß sich das eher als Erleichterung herausstellen wird, wenn der Hausarzt jetzt jedes Medikament verschreiben kann, was er für nötig hält.

Zitat
Und sie wollen auch das man pro Arztbesuch zuzahlen muß. Na super, ich brauch relativ oft was vom Arzt. Weißt ich sag immer da sind wie chronisch Kranken arm dran, weil wir brauchen das ja alles. Ist die Frage ob sie das dann berücksichtigen ???

Haben sie bei uns zumindest getan. Chronisch Kranken müssen "nur" 1% ihres Jahresbruttoeinkommens pro Jahr zuzahlen. (alle anderen 2%)
Sowie diese Grenze einmal überschritten ist kann man sich für den Rest des Jahres befreien lassen.
Daher würde ich allen anraten, sich zu Beginn des Jahres über den entsprechenden Betrag von ihrer Kranken beraten zu lassen. Und ist er erreicht: sofort zur Kasse gehen und die Befreiungskarte holen.

Allerdings gibt es viele Menschen mit einem sehr geringen Einkommen aber vielen Erkrankungen, für die auch viele Medikamente notwendig sind. Die werden diesen Betrag gleich beim ersten Arztbesuch aufwenden müssen und das kann sich sehr negativ auf den Rest des Monats auswirken.
Sich Medikamente leisten zu können ist eine Sache. Aber viele haben ja die Angewohnheit neben den Medikamenten auch ein paar Nahrungsmittel zu verzehren, und dafür gibt es eben keine Befreiung von der Zahlungspflicht.  :(

Ich fände es jedenfalls nicht okay, wenn man für jeden Arztbesuch zahlen muss. Wir müssen da "nur" einmal pro Quartal 10 Euro bezahlen.

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Re:intensivierte konservative Therapie
« Antwort #8 am: Dezember 11, 2003, 22:08 »
Sie wollen ja jetzt die Chefarztpflicht abschaffen und ist dann die Frage was das für uns bedeuten wird.
Ich vermute mal, daß sich das eher als Erleichterung herausstellen wird, wenn der Hausarzt jetzt jedes Medikament verschreiben kann, was er für nötig hält.
Ne das glaub ich nicht. Angeblich soll das so sein, das der Arzt das selber mit der KK abklären muß. Nur wie weiß man ned. Das sind alles irgendwelche Behauptungen und keiner weiß was.
Haben sie bei uns zumindest getan. Chronisch Kranken müssen "nur" 1% ihres Jahresbruttoeinkommens pro Jahr zuzahlen. (alle anderen 2%)
Sowie diese Grenze einmal überschritten ist kann man sich für den Rest des Jahres befreien lassen.
Ja ich weiß auch nicht wie sie sich das vorstellen. Das berichten immer nur die Medien, aber es hat noch keiner was gesagt der damit auch zu tun hat.
Ich fände es jedenfalls nicht okay, wenn man für jeden Arztbesuch zahlen muss. Wir müssen da "nur" einmal pro Quartal 10 Euro bezahlen.
Du ich auch nicht, aber man wird sehen wie die das wirklich machen.
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Re:intensivierte konservative Therapie
« Antwort #9 am: Dezember 12, 2003, 00:50 »
Ich fände es jedenfalls nicht okay, wenn man für jeden Arztbesuch zahlen muss. Wir müssen da "nur" einmal pro Quartal 10 Euro bezahlen.
Du ich auch nicht, aber man wird sehen wie die das wirklich machen.

Es ist nunmal Tatsache, daß die Kosten im Gesundheitswesen steigen. Die Menschen werden älter aber nicht unbedingt auch gesünder. Daß diese Kosten irgendwie aufgefangen werden müssen ist wohl jedem klar.

Werden den Patienten aber zuviele Kosten aufgebürdet, dann werden sie möglicherweise um Geld zu sparen nicht oder zu spät zum Arzt gehen. Und dann sind die Folgekosten u.U. höher, als das was man mit diesen Maßnahmen einzusparen gedenkt. Sollten dann auch noch Menschen zu Schaden kommen möchte ich nicht in der Regierung stecken, die diese "Spramaßnahmen" beschlossen hat.  >:(

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