Diabetesfragen > Orale Therapie

Hier ist noch ein Oraler

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Martin3712:
"Rückblickend war der Patient in einem extrem lebensgefährlichen Zustand" = Auszug aus dem Entlassungsbefund des KH Horn
Am 25.02.2002 wurde ich mit "Diagnose Hinterwandinfarkt" und Blaulicht mit Folgetonhorn ins KH geführt. Weitere Diagnosen folgten und zurück blieb DB II zuerst mit Dauerinsulin, dann Spritzen und danach mit Glucophage zuerst 1000 und dann 850. Ja, keine Bewegung, massives Übergewicht, viel beruflicher Stress haben es erreicht. Es war und ist an der Zeit zu reagieren, sprich Kur, Lebensumstände ändern und nach genaueren Untersuchungen wurde 7 Monate später die komplette Schilddrüse herausoperiert (Folge war alles was an Kilo weg war, kam wieder!)

Heute 2 Jahre nach dieser Geschichte kämpfe ich nach einem zweiten Kuraufenthalt weiter mit massiven Gewichtsproblemen, wobei die bisherige Reduktion geholfen hat, die Anzahl und Dosis des Glucophage sehr zu drosseln und seit einem Tag nehme ich das Pulver am Abend nicht, sofern der BZ-Wert unter 90 ist. Messen tue ich normal 4 x am Tag, aber derzeit öfters, weil ich mit den Werten sehr, sehr tief bin.

Alle Ärzte und Schwestern versichern zwar, dass man bei der Einnahme von Glucophage keinen HYPO bekommen kann, aber ich habe, da ich ja das Gefühl aus der "Junkie-Zeit" kenne, manchmal die ersten Anzeichen Richtung HYPO (Werte <= 70). Ich versuch halt dann zu reagieren, was bei einem Glucophage-Patienten ja nur sehr beschränkt (tief ==> + BE, hoch = + Bewegung) möglich ist.

So jetzt wißt ihr ein wenig über mich und meine Geschichte in Kurzfassung.
Freue mich auf Reaktionen oder Tipps usw.

 :) Martin  :)  vielleicht schaffe ich es vielleicht sogar wieder ohne orale Therapie ==> ist derzeit mein Ziel

Joerg Moeller:
Hallo Martin,

erst mal ein :welcome: in unserer Mitte. Schön, daß du auch hierher gefunden hast.


--- Zitat von: Martin3712 am Juli 29, 2004, 11:48 ---Heute 2 Jahre nach dieser Geschichte kämpfe ich nach einem zweiten Kuraufenthalt weiter mit massiven Gewichtsproblemen,
--- Ende Zitat ---

Das ist auch gar nicht so leicht :nein:


--- Zitat ---Alle Ärzte und Schwestern versichern zwar, dass man bei der Einnahme von Glucophage keinen HYPO bekommen kann,...
--- Ende Zitat ---

Und damit haben sie auch Recht. Der Grund liegt in der Wirkungsweise von Glucophage. Zum einen verlangsamt es die Aufnahme von Kohlenhydraten im Darm etwas, und zum anderen (Hauptwirkung) bremst es die Leber aus. Die gibt nämlich ständig Glucose ins Blut ab (teils aus ihrem Speicher, teils "bastelt" sie die selbst zusammen) und dadurch kann es für einen Typ 2 schwierig werden den BZ im Normbereich zu halten.

Für den Insulinspritzenden Diabetiker wäre das unter Umständen gefährlich. Das gespritzte Insulin wirkt nämlich, egal wie tief der BZ ist.
Für den nicht-Insulinspritzenden Diabetiker ist das aber kein Problem. Seine Bauchspeicheldrüse (BSD) registriert den niedrigen BZ und drosselt daraufhin die Insulinabgabe. Und wenn kein Insulin im Blut ist, dann kann auch der BZ nicht sinken.

Gleichzeitig schüttet die BSD aber auch mehr Glukagon aus. Und das Glukagon regt dann die Leber an, ein bißchen mehr Glucose zu fabrizieren. Das Glucophage bremst das zwar etwas, aber vollständig verhindern kann es das nicht.

Man kann also sagen, daß Glucophage die BSD zwar nicht ersetzt, aber entlastet. Denn wenn wegen der Leberbremse weniger Glucose ins Blut kommt, dann braucht die BSD auch nicht so arg zu arbeiten. (Und hält länger durch...)

Ludwig:
Hallo Martin,
Ein herzliches Servus aus Wien nach Maissau und willkommen in diesem Forum!


--- Zitat von: Martin3712 am Juli 29, 2004, 11:48 ---
Heute 2 Jahre nach dieser Geschichte kämpfe ich nach einem zweiten Kuraufenthalt weiter mit massiven Gewichtsproblemen, wobei die bisherige Reduktion geholfen hat, die Anzahl und Dosis des Glucophage sehr zu drosseln und seit einem Tag nehme ich das Pulver am Abend nicht, sofern der BZ-Wert unter 90 ist. Messen tue ich normal 4 x am Tag, aber derzeit öfters, weil ich mit den Werten sehr, sehr tief bin.

--- Ende Zitat ---

Du bist ja schon auf dem richtigen Weg um dein Ziel zu erreichen.  :super: Jedenfalls sind Bewegung, :beam: kontrollierte Ernährung  :mahl: und (wenn möglich) Stressabbau  :hippie: wichtige Faktoren bei DM.

Ludwig

Martin3712:
Vielen Dank für Euer herzliches Willkommen  :zwitscher:

Als erstes vielen Dank für diese ausführliche Aufklärung  :) an Dich Jörg (Angela hat ja Recht gehabt  :( wie immer)

Ich werde mich bemühen mit gezielter Bewegungstherapie  :banane:, Stressabbau (wird schwer sein) und eisener Ernährung  :mahl: mein Ziel zu erreichen und Euch am laufenden zu halten.

Mit nochmals besten Dank

Martin3712:
 :mauer: bisher habe ich ohne Background versucht ein Ziel (leider nicht mein persönliches) zu erreichen.

 :banane: Seit Dienstag, 10.08.2004, ist wieder ein grosser Schritt getan.  :D Mit Zustimmung des KH Horn habe ich jegliche Einnahme eines "Zuckerpulvers" (=Glucophage) eingestellt.  :super:

Jetzt kann ich auf alle "Blutzucker-Schwankungen" nur mit meinem Körper reagieren kann.  :patsch: Dies bedeutet, da der Körper sich erst auf diese Situation einstellen muss, bei den Mahlzeiten sehr aufpassen (wieder einmal BE beachten), öfters BZ-Messen und bei Abweichungen nach UNTEN mit Traubenzucker oder nach OBEN mit Bewegung helfend eingreifen.  :hilfe:

Ich weiß, dass diese Situation sicher in den nächsten Tagen nicht sehr leicht sein wird, aber DANK  :rotwerd: meiner Partnerin, die mir schon in den letzten Wochen sehr geholfen hat  :knuddel:, glaube ich, dass ich es schaffen kann und auch - was bisher gefehlt hat - schaffen will.

Ich werde Euch weiterinformieren und von meinem Auf und Ab berichten!

Alles Gute von Martin  :)

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