Diabetesfragen > Schäden und ihre Folgen

Überweisung zum Podologen

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CBM:
Servus Gyuri,

ich denke dass es einfach zu wenig Podologen m/w/d gibt. Die Ausbildung ist anspruchsvoll und teuer. Was man dann arbeitet ist immer gleich.

Frage mal in einer Abschlussklasse einer Schule, wessen Traumjob das ist...

Auch in einem bayerischen Millionendorf war es schwer, einen Platz zu finden. Meine Podologin ist sehr fähig und engagiert und schimpft aber auch jedesmal auf die Kranken Kassen, die wieder Rezepte zurückwiesen wo ein Wort oder Zahl darauf gefehlt hat.

Die lebt auch nicht von uns Diabetikern - da die Praxis in einem "besseren" Stadtteil ist, gibt es da oft feine Damen die für eine Behandlung ein vielfaches hinlegen.

Würde Dir da eine Lösung einfallen? Mir spontan nicht. :kratz:

Gyuri:
Dessen bin ich mir schon bewusst!
Für mich wäre das auch kein Traumjob.
Für mich wäre der Job eines Urologen oder Gynäkologen aber auch nicht automatisch anstrebenswert.
Ich glaube, viele Ärzte beginnen nicht in ihrem Lieblings-Fachbereich, sondern machen das, wo sie am Ehesten unterkommen. Alle Fachärzte sind aber WICHTIG. Die kranken müssen auch (mit) dafür sorgen, dass sich ein Ärztemangel in Grenzen hällt. GENAUSO haben sie die Verpflichtung Diabetikern eine vernünftige Versorgung zu gewährleisten.

Ich war frühe schon bei zwei staatlich anerkannten Podologen, die keinen Kassenvertrag hatten, und sich ihr (wohl verdientes) Geld zum Teil von den Patienten holten.

Und warum?
Die Kassen akzepieren "erst mal" nur Podologen mit Kassenzulassung. Und nur wenn überhaupt kein Podologe zur Verfügung steht, lassen sie sich so weit herab auch einen Podologen ohne grünes Licht der Kassen zu akzeptieren.
Würden die Kassen ihrer Versorgungspflicht nachkommen und z.B. den Podologen eine angemessene Bezahlung einräumen, wäre das Problem sicherlich bald gelöst und auch der Beruf des Podologen ein gutes Stück attraktiver.

CBM:
och - so in der sechsten Klasse wollten wir Buben in der Klasse alle Frauenarzt werden. ;D ;D ;D

Bis wir realisierten, dass es eine große Patientenzahl 60+ gibt. :patsch:

Man müsste das mit der Podologie halt vereinfachen. Es müsste eine Rezept reichen auf dem steht: "Podologische Behandlung wegen drohendem/bestehendem diabet. Fußsyndrom." Fertig.

Recherchiere mal im Net, was ein Podologe mit Kassenzulassung alles an Praxisausstattung haben MUSS. Viel mehr als ein "freier"...

Da ist in der Tat Reformbedarf da!

Grüsse!

Joerg Moeller:

--- Zitat von: CBM am August 30, 2020, 16:08 ---Man müsste das mit der Podologie halt vereinfachen. Es müsste eine Rezept reichen auf dem steht: "Podologische Behandlung wegen drohendem/bestehendem diabet. Fußsyndrom." Fertig.

--- Ende Zitat ---

So einfach ist es aber leider nicht. Ich musste jetzt eine Verordnung neu ausstellen lassen weil da nur "diabetisches Fußsyndrom" als Grund genannt wurde. Seit dem 01.07. muss auch die Polyneuropathie gesondert genannt werden. (Zumindest mit dem zugehörigen ICD10-Code).

Die KK sollte doch eigentlich wissen, dass ich auch eine PNP habe. :mauer:

Ich frag mich wirklich langsam, ob die das als ABM machen nach dem Motto "Wo können wir noch etwas Neues verkomplizieren?".  :balla:

Viele Grüße
Jörg

Gyuri:
Ich weiß: uraltes Thema …  :rotwerd:

Und trotzdem kann ich was "neues" erzählen.

Meine eingewachsenen Zehennägel wurden in einem Bundeswehrkrankenhaus ganz brachial operiert … und nun muss ich seit 45 Jahren damit leben, dass das zwar nicht weh tut, aber nix g'scheits mehr wird.

Bei meiner Frau haben die eingewachsenen Groß-Zehennägel noch nicht sooo lange Probleme gemacht, aber doch immer wieder mal eine kleine OP erfordert.

Vor einiger Zeit hat unsere aktuelle Podologin (  :super:  :respekt: :hi: ) gemeint, es ist schon klar: Geht man zu einem Chirurgen, darf man sich nicht wundern, dass er nur das macht, was sein Job ist - operieren! Sie hat mehrere Patienten mit kaputten Großzehen …  :kreisch:

Weil es bei meiner Frau wieder zu Entzündungen kam, wollte die Podologin es erst mal mit einer "Kunststoff-Blattfeder" (ich weiß nicht wie das heißt) versuchen, die einfach über den Zehennagel geklebt wird … und bei Bedarf erneuert wird, wenn der Nagel raus wächst.

So weit - so gut!  :super:

Als es wieder zur Erneuerung Zeit war, nahm die Podologin inzwischen an einer Schulung teil, bei der ihr gesagt wurde, dass ihr diese "Extra-Leistung" auch extra entlohnt wird, wenn auf der Verordnung was anderes steht. Wir brauchten also eine neue Verordnung mit anderem Text. Unserer Diabetologin war das bekannt, sie wusste aber nicht im Einzelnen wie die Verordnung auszusehen hat. Na ja, zu guterletzt beseitigte ein Telefonat alle Klarheiten.  :zwinker:

Nach 2 mal Plastigstreifen kleben meinte die Podologin diese Woche, sie wolle es mit einem Federstahldraht (?) versuchen. Es wurde ein Abdruck vom Zehennagel erstellt mit dem dann der Draht passgenau gefertigt werden kann. Zur Montage (vielleicht eine Arbeit für einen Uhrmacher?  :zwinker: ) gibt es dann kurzfristig einen Termin.

Diese Technik ist alles andere als neu! Aber wie man so etwas über die krankeKasse abrechnet ist scheibar noch nicht sooo lange bekannt. Wir sind jedenfalls zuversichtig, dass es was wird.

Gehört jetzt nur indirekt zum Thema:
Bis zum nächsten ordentlichen Termin im November baut unsere Podologin den Platz vor der Praxis um. Dann kann man nicht nur besser parken, es steht dann auch eine Walbox für die Patienten mit E-Auto zum Laden mit Solarstrom zur Verfügung. 
:stern: :stern: :stern: :stern: :stern:

Wir gehen immer gemeinsam zur Fußpfege und bleiben dazu bis zu 2 Stunden vor Ort. Da passen dann schon ein paar "Kilo Watt"-Stunden in unseren Akku.  :banane:

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