Diabetesfragen > Schäden und ihre Folgen

Überweisung zum Podologen

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Gyuri:
Unser aktuelles Problem ist zwar kein neues, stellt uns aber jetzt (daran ist jetzt Corona mit schuld) vor ganz neue Probleme.

Vor zwei Jahren war es schon ähnlich. Da zogen wir in eine andere Stadt, weit weg, um.
Schon vorher hatten wir das Problem, dass es weit und breit keinen Podologen gab, der mit den kranken Kassen abrechnen konnte/wollte. Wenn man da nicht aufpasst, bleibt man auf den vorgeleisteten Kost sitzen und/oder die Überweisung verfiel bevor man den ersten Termin bekam.

Von den kranken Kassen gab es dazu nur ein Schulterzucken. Man wüsste nicht, welcher zugelassene Podologe einen Termin hätte.  :kratz: Wenn es gar keinen gab, konnte man bei der Kasse seines Vertrauens fragen, ob wenigstens ein Teil der Kosten getragen würden. Bei uns hat es dann ursprünglich geklappt … mit einer Zuzahlung von 20 € je Sitzung.

Aber kaum waren wir umgezogen - schon ging das gleiche Theater los. Mit viel Glück fanden wir eine Podologin in der Nachbarstadt (12km entfernt) die uns Doppeltermine gab (für Frau und mich) und die mit den Kassen abrechnete.

Im Frühjahr hatte sie dann ein paar Wochen "zur Sicherheit"  :patsch: zu. Sie war zwar nicht erkrankt, aber ein Patient von ihr wurde positiv getestet…

Kurz nachdem ihre Praxis wieder eröffnet wurde, wurde sie krank (ich weiß nicht was) und später meldete sie auf dem Anrufbeantworter, dass sie länger ausfalle und wir uns einen anderen Podologen suchen müssten.

Jetzt erlebe ich wieder das gleiche "Buchbinder Wanninger"-Syndrom, welches ich schon insgesammt drei mal erlebte. Nur dieses mal ist es noch schwieriger, weil weit und breit die meisten Podologen ausgefallen sind und die wenigen Patienten mit Glück bei den übrigen Podologen noch irgendwie eingeschoben wurden.

Sowohl meine Frau, als auch ich haben aktuell (verschiedenen) Probleme und wissen nicht, wer uns bzw. unseren Füßen helfen könnte. Die kranken Kassen werden noch sturer als früher und verweisen nur noch auf Suche im Internet. Wenn ich jetzt einen Podologen mit Termin finden sollte, muss ich wieder zuerst die Kasse fragen, ob ich da überhaupt hin kann (um dann nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben), dann eine neue Überweisung besorgen (da hat man mir schnelle Hilfe versprochen) und wenn alles gut geht, kann der versprochene Termin sogar klappen. Wie es dann mit weiteren Terminen weiter geht, können einige Podologen auch nicht sagen.

Bei der telefonischen Suche schimpften alle Podologen auf die kranken Kassen, die nicht ihren Verpflichtungen nachkämen. Nur - was hilft mir das?
[Sarkasmus on]
Sieht man hier eine Möglichkeit, wie man als Diabetiker einen Podologen-Termin bekommt noch BEVOR der Fuß weg muss?
 :kreisch:
[Sarkasmus off]

Kladie:
Hallo Gyuri,

da wird man ja fast schon genötigt ein Krankenhaus aufzusuchen. Bis die merken, daß man regelmäßig kommt, ist die Podologin wieder gesund. Ist leider immer zeitaufwendig - aber wat mut dat mut!

Gyuri:
Jetzt muss ich erst mal Urlaub machen. Wenn ich (wie geplant) zurück komme, kann ich ja mal unsere Hausärztin fragen.
Die ist auch Chirurgin und hat meiner Frau einen eingewachsenen Zehennagel ganz gut operiert.
Vielleicht macht sie mir auf ein Hünerauge weg? Das stört mich beim Gehen ungemein.

Die normale Hornhautentfernung und die Kürzung der Nägel bringe ich ZUR NOT auch selber hin. Aber bei meiner Frau trau ich mich nicht und selber kann sie das überhaupt nicht mehr.

Eine ganz kleine Hoffnung habe ich bei einem sehr guten Podologen, der mir einen Thermin Ende September VIELLEICHT in Aussicht stellte. Wie es dann aber weiter geht …  :kratz:

Joerg Moeller:

--- Zitat von: Gyuri am August 15, 2020, 15:35 ---Wenn ich jetzt einen Podologen mit Termin finden sollte, muss ich wieder zuerst die Kasse fragen, ob ich da überhaupt hin kann ...

--- Ende Zitat ---

Wieso? Wenn Du eine Verordnung hast und der niedergelassene Podologe mit der Kasse abrechnet, brauchst Du die KK doch nicht erst zu fragen. Du musst ja auch nicht fragen, ob Du Deine Rezepte bei Apotheke XYZ einlösen darfst.

Schau doch mal hier rein: https://www.podo-deutschland.de/podologenliste.html

Viele Grüße
Jörg

Insulinjunkie:
Hallo,

ganz so einfach ist es nicht (zumindest in Berlin).

Es gibt viele Podologen, bei denen darfst du als Patient alles bezahlen und sollst es dir dann von deiner Kasse wiederholen. Angeblich dauert es so lange, bis die Kassen bezahlen (Aussage von einer Podologin). In Wirklichkeit leiten die Podologen größtenteils die Rezepte an eine Sammelstelle weiter und die erstellen dann Rechnungen die die an die KK's weiterleiten. Dann kommt das Geld zu denen und dann wird das verteilt. Und das dauert.

Genauso unverschämt ist das verlangen des Patientenanteils vor der ersten bzw. zweiten Behandlung. Darauf haben Podologen und Physiotherapeuten keinen Rechtsanspruch. Trotzdem machen Sie es und wenn du nicht zahlst wird auch mal die Behandlung verweigert. Selbst den Verweis auf deren eigenen Regeln, das kein Recht auf Vorauszahlung besteht, wird ignoriert und auch die "Drohung", es an die KK, Ärztekammer oder ähnliches weiterzuleiten wird mit einem höhnischen Grinsen abgetan. Das zeigt doch, das die machen können was sie wollen. Mir ist es auch schon so ergangen und in einem Fall musste ich meinen Geld bzw. den fehlenden Behandlungen hinterher rennen, weil es die Praxis auf einmal nicht mehr gab.

Und den vielgepriesenen Hypokratischen Eid kann man getrost vergessen. Mir hat die KV (Kassenärztliche Vereinigung) auf eine Beschwerde mal geschrieben:
"So wie der Patient das Recht auf freie Ärztewahl hat hat der Arzt das Recht auf freie Patientenwahl."

VG
Insulinjunkie

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