Autor Thema: Protaphane für die Nacht  (Gelesen 14623 mal)

Offline Zottellot

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Protaphane für die Nacht
« am: Juni 22, 2020, 16:14 »
Moin,

da mein Blutzucker nach dem Einschlafen immer gestiegen ist, habe ich das Thema beim Diabetologen angesprochen.

Mir wurde daraufhin Protaphane verschrieben, mit der Info, dass es etwa 8 Stunden wirkt. Around 5 IE standen zur Debatte. Ein Basalinsulin benutze ich noch nicht. Lediglich FIASP zu den Mahlzeiten bzw. zur Korrektur.

Die Packungsbeilage spricht jedoch von 24 Stunden und im Internet finde ich Angaben, die von 12 - 16 Stunden sprechen.

Insbesondere vormittags habe ich nun das Problem, dass der Blutzucker nach und nach sinkt und ich irgendwann gegensteuern muss. Faktor von 1 passt morgens nicht mehr. Bin noch dabei es anzupassen aber 0,75 scheint hinzukommen... Allerdings sinke ich dann bis zum Mittag trotzdem gaaaanz langsam Richtung Unterkante, obwohl das FIASP nicht mehr wirksam sein sollte.

Hat jemand Erfahrung mit Protaphane bzw. auch Probleme mit einem nächtlichen Anstieg?

Offline Oggy

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Re: Protaphane für die Nacht
« Antwort #1 am: Juni 22, 2020, 19:03 »
Hallöchen
Zwei Fragen:
Ab wann steigt der BZ Spiegel bei Dir an und wann spritzt Du das Protaphane?
Da Du sonst kein Basalinsulin hattest, ist es ganz normal, daß das zusätzliche Insulin jetzt zu einer Faktor Reduzierung beim Bolus führt.
Bei mir hat Protaphane noch nie 24 gewirkt - am Anfang hatte ich mit morgens und abends angefangen - dann 3 Mal am Tag - und bin jetzt bei Levemir 2 Mal am Tag.
WIE das Insulin wirkt, sagt Dir in Anhaltspunkten die Packungsbeilage - aber schlussendlich nur Dein Körper - ist bei jedem anders.
Gruß Oggy   DM 3c, HbA1c 5,9

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Offline Gyuri

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Re: Protaphane für die Nacht
« Antwort #2 am: Juni 22, 2020, 21:37 »
(…)
Bei mir hat Protaphane noch nie 24 gewirkt - (…)
WIE das Insulin wirkt, sagt Dir in Anhaltspunkten die Packungsbeilage - aber schlussendlich nur Dein Körper - ist bei jedem anders.
Auch ich hatte mal eine Zeitlang Protaphane.
Ich wollte dann auch über meine durchschnittlichen Verlaufskurven einwenig steuernd eingreifen und wollte das mit meinem damaligen Diabetologen darüber diskutierren.
Der winkte dann gleich ab, weil meine Kurven mit den wenigen Messungen zu ungenau waren. (An FSL o.ä. war damals noch nicht zu denken. :nein: )
Er gab mir dann Lantus. So richtig gut wurden meine Kurven dennoch nicht.
Ich konnte einfach noch nicht meine optimale Basal-Versorgung bestimmen. Undokumentierte Zwischenmahlzeiten machten die "schönsten Statistiken" ungenau.

Seit FSL spritze ich Fiasp und Lantus (war Libre  :rotwerd: ) gleichmäßig, wie es sich als gangbar erwießen hat und steuere (theoretisch) mit Fiasp. Da ich als Rentner viel gleichmäßiger essen kann, wird die Bolusrechnerei auch immer einfacher. Seit vielleicht zwei Jahren habe ich an meinen Faktoren nichts mehr geändert. Schwankungen gibt es fast nur noch an Esstischen außer Haus …  :mahl:
« Letzte Änderung: Juni 23, 2020, 06:32 von Gyuri »
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Archimedes

Offline Andi

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Re: Protaphane für die Nacht
« Antwort #3 am: Juni 23, 2020, 06:17 »
Seit FSL spritze ich Libre gleichmäßig, ...

Tut denn das nicht weh?  :wech:

 ;D
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Offline Gyuri

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Re: Protaphane für die Nacht
« Antwort #4 am: Juni 23, 2020, 06:29 »
 :kratz: Da hatte ich mich wohl vertippt?

Na ja, ihr werdet auch mal älter …  :zwinker:
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Archimedes

Offline Zottellot

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Re: Protaphane für die Nacht
« Antwort #5 am: Juni 23, 2020, 07:23 »
Zitat
Ab wann steigt der BZ Spiegel bei Dir an und wann spritzt Du das Protaphane?

Zeitlich unabhängig direkt nach dem Einschlafen steigt der Blutzucker. Wenn ich also früh ins Bett gehe und schlafe steigt er früher an. Ca. eine Stunde vor dem normalen Aufwachen fällt er dann wieder auf "normal". Ohne CGM würde ich davon überhaupt nichts mitbekommen.

Das Protaphane spritze ich um 17 Uhr. Die Information, die ich gestern noch dazu hätte geben sollen war, dass das Protaphane auch einen Teil des Abendessens kompensieren sollte, da das FIASP Abends zu schnell wirkte. Schlussendlich ist dies für mich jedoch plötzlich kein Thema mehr... Warum es Abends nun anders läuft, weiß ich nicht. Hätte ich vor zwei Monaten jedoch Abends eine große Portion Nudeln gegessen (6-8 KE) und entsprechend das ganze Insulin auf einmal gespritzt (6-8 IE) statt es zu verteilen hätte ich nonstop Zucker nachwerfen müssen.

Meine Faktoren haben im Mai sowieso völlig verrückt gespielt. Hab von Faktor 1 auf 2 erhöht, da ich auch Stunden nach dem Essen noch bei 200 + lag und die "leichten" Korrekturen die ich hinterher geschossen haben nichts brachten. Vermute extremen Arbeitsstress dahinter. Nach 2 (?) Wochen, als sich die Situation auch wieder normalisierte, war der Spuk aber vorbei und ich habe Schrittweise nach Bauchgefühl zurück auf 1 reduziert, bzw. liege jetzt sogar beim Frühstück darunter.

Offline Oggy

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Re: Protaphane für die Nacht
« Antwort #6 am: Juni 23, 2020, 08:04 »
Moin moin
Also Protaphane für den Bolus zu missbrauchen wäre mir neu..... Vor allem wegen dem verspäteten Wirkungseintritt halte ich das für nicht sonderlich zieführend.... :ka:
Aber bei Dir steht augenscheinlich eher Ursachenforschung an: Wenn der BZ zu unterschiedlichen Zeiten ansteigt, muss es dafür einen Auslöser geben - und den muss man irgendwie einkreisen  ::)
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Re: Protaphane für die Nacht
« Antwort #7 am: Juni 23, 2020, 17:40 »
Bin halt auch irgendwie der Meinung, dass Protaphane für mich nicht das richtige ist.

Was die Ursachen betrifft, scheint es halt tatsächlich mit dem Einschlafen zusammen zu hängen. Habe halt keine andere Erklärung

Meine Annahme, dass das Protaphane jedenfalls länger als die Nacht andauert wirkt, ist korrekt, oder?

Offline Oggy

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Re: Protaphane für die Nacht
« Antwort #8 am: Juni 23, 2020, 19:23 »
Ja - Deine Annahme ist korrekt
Solange Du nicht in Hypos landest, ist doch im Moment nichts Falschen dran?!
Rumbasteln mußt Du mit jedem Insulin - da wird Dir nichts geschenkt  ;D
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Offline Zottellot

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Re: Protaphane für die Nacht
« Antwort #9 am: Juni 24, 2020, 06:08 »
Das ist ja leider mein Problem. Vormittags muss ich nun in der Regel gegensteuern. Dafür ist der Verlauf in der Nacht besser.

Das ich rumprobieren muss, weiß ich. Mach ich ja im Prinzip gerade.

Gäbe es denn andere "kürzer" wirksame Langzeitinsuline?