Autor Thema: Wenn Metformin nicht geht, was dann?  (Gelesen 6947 mal)

Offline Meli-2009

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Wenn Metformin nicht geht, was dann?
« am: Juni 07, 2020, 22:41 »
Guten Tag, ich bin neu hier. Hab Diabetes 2 - sollte Metformin einschleichen. Da ich parallel aber auch noch Clopidogrel nehmen muss und das auch auf den Darm wirkt, sitz ich jetzt nach 3 Tagen 1/2 Tablette Metformin einzuschleichen hier, mir tut alles weh, Magen, Darm, und das Blödste, ich krieg Durchfall und das kann ich mir nicht leisten, mein Blutverdünner muss wirken können... Spritzen kommt nicht in Frage, Metformin war eigentlich mein Mittel der Wahl. Und nu? Krieg ich jetzt alle zwei Wochen neue Medis und dann geht mein Magen ganz kaputt??? Ich bin etwas ratlos gerade...

Offline Andi

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Re: Wenn Metformin nicht geht, was dann?
« Antwort #1 am: Juni 08, 2020, 06:17 »
Spritzen kommt nicht in Frage, ...

Darf ich fragen, warum?  :kratz:
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Offline Meli-2009

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Re: Wenn Metformin nicht geht, was dann?
« Antwort #2 am: Juni 08, 2020, 13:41 »
Ach, *seufz*, weil ich das ganze Thema irgendwie überhaupt nicht kann... ich hab schon genug mit meiner PTBS und der Durchblutungsstörung zu tun, ich merke, dass ich komplett dicht mache bei dem Thema, und weiß mir eben keinen Rat. Ich dachte, okay, ich kann ne Tablette schlucken - aber die geht halt nicht, diese Metformin. Die einzige Lösung, die ich derzeit sehe, ist so schnell wie möglich 15 Kilo abzunehmen und darauf zu hoffen, dass dann die Diabetes weg ist. Fühl mich echt grad sehr ratslos, weil ich damit einfach nicht auch noch umgehen kann... ich hatte so gehofft, die Tablette funktioniert, aber ich kann auch nicht jeden Tag totale Magenschmerzen und Darmgrummeln haben und ständig Perenterol Forte essen, damit ich keinen Durchfall bekomme...

Offline Oggy

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Re: Wenn Metformin nicht geht, was dann?
« Antwort #3 am: Juni 08, 2020, 13:45 »
Hallo

Du hast im Moment die klassischen Nebenwirkungen von Metformin bei der ersten Anwendung - deswegen ja das Einschleichen...
Das legt sich aber nach einiger Zeit... Dran bleiben
Gruß Oggy   DM 3c, HbA1c 5,9

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Offline Joerg Moeller

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Re: Wenn Metformin nicht geht, was dann?
« Antwort #4 am: Juni 08, 2020, 15:40 »
Neben Metformin gibt es noch eine ganze Reihe anderer Substanzklassen an oralen Antidiabetika. Ich würde aber auch erstmal bei Metformin bleiben, wie Oggy schon sagte. Sprich doch mal mit Deinem Doc, ob er Dir vielleicht mal ein anderes Metformin-Präparat geben kann. Evtl. liegt das auch nicht am Metformin selbst, sondern an den anderen Inhaltsstoffen.
Gliptine wären sonst auch noch einen Versuch wert; die machen auch keine Hypoglykämie.

Aber ich fürchte von einem Gedanken musst Du Dich verabschieden: Diabetes geht nicht weg, wenn er einmal da ist.
Mit einer Lebensstil-Änderung kann man in eine Phase kommen, in der keine medikamentöse Intervention mehr nötig ist, aber der DM bleibt trotzdem da. Deswegen kann man da auch nicht von einer Diät sprechen, sondern einer dauerhaften Änderung der Gewohnheiten: Normgewicht anstreben, gesund ernähren und mehr Bewegung haben. Das alles kann man zusammenfassen unter "Basistherapie" und die sollte für jeden Diabetiker für den Rest des Lebens gelten, wenn man das Risiko für Folgeschäden minimieren will.

Ich würde aber auch nochmal über das Thema "Spritzen" nachdenken. Nicht unbedingt Insulin, aber es gibt da gewisse Präparate (GLP-1-Analoga, bzw. Inkretine), die neben dem Blutzucker auch das Hungergefühl beeinflussen und einem so einem DM2er beim Abnehmen helfen können.

Viele Grüße
Jörg
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Offline Meli-2009

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Re: Wenn Metformin nicht geht, was dann?
« Antwort #5 am: Juni 08, 2020, 20:44 »
Mei, ist das nett, dass ihr mir alle antwortet, und dass ihr mir Mut macht wegen des Metformins... ich möcht so gern, dass das klappt. Vielleicht kann er mir einen Magenbeschützer verschreiben, der zumindest die schlimmen Magenschmerzen weg macht... oder ich schleiche das ein mit einer viertel, statt einer halben Tablette? Wichtig ist halt, ich darf keinen Durchfall bekommen, weil ich dann den notwendigen Blutverdünner nicht drinnen behalten kann. Es ist halt nicht die erste Erkrankung, mit der ich mich jemals befassen musste und ich bin dessen so müde... Danke, dass ihr mich nicht verurteilt. Für mich ist es schon ne Mutprobe, überhaupt hier zu schreiben, das heißt, dass ich das Thema doch zumindest ansatzweise versuche, zu integrieren, es fällt mir wirklich sehr schwer. Blöderweise ist mein Doc jetzt für 2 Wochen im Urlaub, Mittwoch sehe ich einen anderen Doc aus der Praxis, vielleicht kann er mir helfen. Jeden Tag massive Übelkeit im Magen und im Darm, das ist sehr destabilisierend und so würde ich das sicher nicht für lange durchhalten können... *seufz*... ich strebe sehr an, dass ich abnehme und dass ich keine Medis mehr brauche, ich bin eigentlich gut im Abnehmen. Danke nochmal für eure Antworten.

Offline Gyuri

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Re: Wenn Metformin nicht geht, was dann?
« Antwort #6 am: Juni 08, 2020, 23:13 »
 :hi: Hallo und  :herz:-lich Willkommen.

Ich kann mich so ganz schwach auch an Clopidogrel erinnern und es sind keine schönen Erinnerungen.  :-\
… und wenn ich so über die Nebenwirkungen lese,
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… würde ich Metformin als das deutlich geringere Übel betrachten.

Meine Frau und auch ich hatten wegen anderen Medikamenten auch Probleme mit der Verdauung.
Ich setzte eine gewisse Zeit Metformin ab wodurch es aber nicht besser wurde. Bei meiner Frau empfahl die Diabetologin den Abbruch. 
Wegen unseres Umzugs wechselten wir dann den Diabetologen. Die neue Ärztin meinte dann, bei meiner Frau sei Metformin äußerst wichtig. Sie soll gaaaaanz langsam erst mit nur 1x 500mg beginnen und nur ganz vorsichtig erhöhen.
btw.: ich setzte meine 2x1000mg schlagartig ab und begann dann später wieder schlagartig mit der selben Dosierung - ohne Probleme.
Nun nimmt meine Frau 2x 500mg. Demnächst werden wir vielleicht auf 1x1000mg und 1x500mg erhöhen.

Es wäre auch noch möglich in kleineren Schritten zu erhöhen.
Meine Frau bekommt zu jeder Packung Victosa "zwingend" Metformin verschrieben. Weil so normal ihr Vorrat immer größer werden würde, bekommt sie zum Viktosa immer nur eine kleine Packung Metformin mit teilbaren(!) 500mg Tabletten. Man könnte also auch in 250mg-Schritten sehr langsam zum Gewöhnen auf die üblichen 2x1000mg erhöhen ohne großartige Probleme zu bekommen.

Übrigens!
Meine Frau und ich sind seit 22 Jahren INSULINPFLICHTIG und waren damit immer voll zufrieden. Besonders meine Frau hatte sich Jahre lang mit verschiedenen Tabletten gegen Diabetes vollgestopft … ohne nennenswerten Erfolg (außer Magenprobleme). Ich probierte ein gutes Jahr lang nur eine Diät und stieg dann sofort (erst ohne Tabletten) mit Insulin ein. Wir hatten vielleicht das Glück, dass unser damaliger Arzt da mit dem Insulinverschreiben mitspielte? Für uns war es aber garantiert die beste Lösung.
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Archimedes

Offline Gyuri

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Re: Wenn Metformin nicht geht, was dann?
« Antwort #7 am: Juni 08, 2020, 23:32 »
Ach ja … zum Abnehmen sage ich mal, da hatten wir ab dem Einstieg mit Insulin ein echtes Problem.

Je mehr man selbst basteln kann,  :rotwerd: desto größer ist die Gefahr, dass man meint, man könne mit Insulin seinen Blutzucker immer runter spritzen. Das mag dann im Prinzip auch funktionieren, aber eine Spritze/ein Medikament gegen die Kalorien gibt es nicht wirklich - man nimmt leicht zu und schwer wieder ab.

 :teufelchen:

Für mich war dann Trulicity eine Lösung - für meine Frau nicht!
Sie bekommt jetzt (wie schon geschrieben) Victosa.
Leider  ;D werden beide Medikamente gespritzt, ähnlich wie Insulin. Wer also (unbegründete) Angst vor Spritzen hat, muss an sich arbeiten.
Auf jeden Fall sollte man mit seinem Arzt ein paar Worte wechseln und in dem Zusammenhang mal nach solchen Medikamenten fragen.
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Archimedes

Offline Meli-2009

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Re: Wenn Metformin nicht geht, was dann?
« Antwort #8 am: Juni 09, 2020, 03:08 »
Ich wusste gar nicht, dass Clopidogrel solche Nebenwirkungen haben kann... dann weiß ich ja, woher die Magenprobleme kommen. Danke für die Info. Ich bin gespannt, was der Doc am Mittwoch sagt, ich hatte ja schon 500 mg Metformin und es ging nicht, also müsste ich die Tablette noch mal teilen... oder eben es gäbe was, was den Magen beschützt... ist das alles ein Mist...

Offline Andi

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Re: Wenn Metformin nicht geht, was dann?
« Antwort #9 am: Juni 09, 2020, 06:42 »
Ach, *seufz*, weil ich das ganze Thema irgendwie überhaupt nicht kann...

Mir erging es zu Beginn meiner DM-Karriere nicht anders.  :o

Ich akzeptierte aber von Anfang an, dass ich insulinpflichtig bin.  :ja:

Der heute verwendeten Pen mit den 'hauchdünnen' Nadeln ist so gut wie nicht zu spüren, wenn ich mir meinen 'Schuß' verpasse  ;)

Von daher wäre meine Ansicht, dass Du Dich bitte nicht zu sehr dagegen wehren würdest und auch die Belastung mit Nebenwirkungen durch die oralen Therapieformen nicht zu sehr malträtieren würdest.

Mir war von Anfang an wichtig, zeitlich unabhängig und von der Menge her sehr variabel meine Mahlzeiten gestalten zu können. Das war dann mein Entschluss, es erst gar nicht mit oralen Therapien zu versuchen.

Ansonsten wünsche ich Dir die nötige Kraft, sich auf das neue Thema einzulassen und die nötige Geduld, das zu Verändern, was Dir im weiteren Leben weiterhilft.  8)
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