Diabetesfragen > Der Erklärbär - Ich will's wissen
Diabetiker ohne Medikamente
guest4390:
--- Zitat von: Gyuri am September 12, 2020, 04:02 ---Ich habe es zwar noch nicht versucht, bin mir aber sicher :kreisch: mit nur 60 g KH täglich zu verhungern. So etwas kann doch keiner auf Dauer durchhalten (meine ich) und von einer "gleichmäßigen" Ernährung kann dann auch nicht gesprochen werden.
--- Ende Zitat ---
Sicher kann man das. Kohlehydrate sind nicht essentiell. Kann der Körper sogar selbst bilden und macht er auch teilweise im Überfluß. Erstaunlicherweise reguliert sich bei vielen der Fettstoffwechsel sehr zum positiven. Obwohl man viel mehr Fett konsumiert, sinkt der Cholesterinspiegel und das HDL steigt deutlich an. Ich habe super Fettwerte die ich früher unter normaler Ernährung nie hatte.
Man macht damit sozusagen eine Entziehungskur von den KHs. Was sich bei mir immer sehr positiv ausgewirkt hat. Allerdings habe ich nie lc gelebt zum abnehmen.
LC als Diät wird mittlerweile negativ gesehen. LC nicht als Diät gelebt empfinde ich nicht als negativ. Die angeblich üblichen Heißhungerattacken bei lc kenne ich nicht. Im Gegenteil, wenn ich KH esse habe ich Heißhungerattacken.
Mein aktuelles Problem sind meine Gallensteine. Ich kann nicht ausreichend Eiweiß essen um satt zu werden. Das mag die Galle gar nicht. Ich möchte aber jetzt auch keine OP in Corona Zeiten. Abgesehen davon bedeutet eine OP auch nicht, dass ich anschließend wieder mit mehr Eiweiß klar komme. Immerhin fehlt dann die Gallenblase als Speicher.
Also irgendwie derzeit alles Hickehackehühnerkacke.
Hexe:
Hallo
--- Zitat von: stern3007 am September 12, 2020, 19:47 ---
LC als Diät wird mittlerweile negativ gesehen. LC nicht als Diät gelebt empfinde ich nicht als negativ...…..
Also irgendwie derzeit alles Hickehackehühnerkacke.
--- Ende Zitat ---
verstehe ich nicht. 1. Wo ist der Unterschied und 2. woher weiss der Stoffwechsel den Unterschied ?
Eine mögliche Folge von Low Carb kann ein schwer einstellbarer Blutzucker sein, verschiedene Werte bei gleichen Bedingungen zum Beispiel.
Liebe Grüsse Vera
Gyuri:
Ich meine, hier geht es primär um Ratschläge für Diabetiker OHNE Medikamente. Was man mit Insulin alles machen kann, steht auf einem anderen Blatt, trifft aber Diabetker ohne Medikamente überhaupt nicht.
Grundsätzlich, aber besonders bei Diabetikern (mit und ohne Medikamente) kann eine wirkungsvolle Einstellung nur über eine ausgeglichene und regelmäßige Ernährung stattfinden. Alle anderen "Diäten" klappen, wenn überhaupt, nur zeitlich sehr begrenzt, wodurch es auch keine zielführende Dauer-Einstellung geben kann.
Wir können zwar verschiedener Meinung sein, was eine ausgeglichene Ernährung ist, ich gehe aber davon aus, dass die gute alte Ernährungspyramide immer noch seine Bedeutung hat.
Kohlenhydrate gehören dazu, wenns was werden soll. Weglassen kann nur bei bestimmten Krankheiten vorübergend sinnvoll sein, aber nicht auf Dauer und nicht mit dem Anspruch auf eine vernünftige Einstellung.
Schon bei meiner ersten Schulung wurde davor gewarnt, Kohlenhydrate gegen Fett und/oder Eiweiß zu tauschen. "An Kohlenhydraten satt essen!", lautete da für nichtinsulinpflichtige Diabetiger die Parole.
Die einzige Trennkostregel, die ich bereits erfolgreich ausprobiert hatte, lautet: "Keine Kohlenhydrate mehr nach 18 Uhr!". In unserem Rentner-Alltag ist das nicht mehr so einfach einzuhalten, aber ich habe mir schon vorgenommen, es wieder REGELMÄßIG so zu machen. Moderate Werte über die Nacht auch ohne Insulin-Korrekturen werden es mir danken.
guest4390:
Gyuri ich habe zur Zeit doch keine andere Chance. Aktuell habe ich nur die Möglichkeit Metformin zu nehmen und via Ernährung einzugreifen.
Habe gestern mal versucht morgens (9.00 Uhr) KH zu essen. Nüchternwert mit Cortison war 169 mg/dl. Eine Scheibe Vollkornbrot mit gekochten Schinken. Ergebnis war ein BZ von 220 trotz Metformin. Dieser Wert fällt auch nicht ab, sondern hält locker bis ca. 14 Uhr. Dann läßt die Wirkung vom Cortison nach und Metformin senkt den Zucker bis auf 120-130. Ergo esse ich aktuell gar nichts oder streng lc bis nachmittags und mit lc werde ich satt.
Eine Scheibe Vollkornbrot mit gekochten Schinken verpufft hungertechnisch bei mir sehr schnell. Ich hab dann um 12 wieder richtig Kohldampf und wenn ich dann wieder "normal" esse steigt mein BZ noch höher. Mit Rührei mit Speck oder Gemüse drin werde ich deutlich satter vor allem länger anhaltend. Ich habe das Gefühl, dass KH mich hungrig machen anstatt zu sättigen.
Typ 3 soll essenstechisch wie Typ 2 gehandhabt werden. Wenn ich das mache, habe in 3 Monaten wieder ein HBA1 von 9 und mehr.
Ich muß jetzt erstmal die Zeit bis zum Termin bei meiner Ärztin überbrücken und dann kann ich nur hoffen, dass sich die Ambivalenzen verziehen, weil sonst wirds schwierig mit der Einstellung des Insulins, insofern sie mir welches verschreibt.
Joerg Moeller:
--- Zitat von: stern3007 am September 11, 2020, 23:23 ---Ich habe derzeit das Problem, dass mein Körper total unregelmäßig reagiert. Selbst wenn ich 1 Woche konstant täglich dasselbe esse, fällt mein Blutzucker sehr unterschiedlich aus.
--- Ende Zitat ---
Gastroparese vielleicht?
Ich hab auch eine und da fällt der BZ manchmal auch sehr unterschiedlich aus. Mal hab ich die Anstiege vom Abendessen schon in der Nacht, an anderen Tagen dann wieder erst morgens nach dem Aufstehen.
Und es gibt auch noch den sogenannten "Brittle-Diabetes", bei dem es durch hormonelle Ursachen zu unvorhersehbaren Schwankungen kommt.
Viele Grüße
Jörg
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