Autor Thema: Minimed 670g  (Gelesen 7251 mal)

Offline Markus99

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Re: Minimed 670g
« Antwort #20 am: April 10, 2020, 00:26 »
In nächste 2 Jahren kommt nächste Minimed Generation.
Ich glaube Minimed 780👍
Ich glaube da bin ich dran.
Solange wird meine BSD nicht mehr mit machen können.
Dann werde ich auch sofort  nutzen wollen und Berichten. 😁

Zu erst mit meine Dexii bin ich zufrieden
Und ich hoffe ich werde hoffen, dass ich Sensoren nicht wechseln muss . :kratz:
Dexcom weiter nutzen kann ,obwohl die halten bei mir nicht länger wie 7 Tage ::)


Offline Floh

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Re: Minimed 670g
« Antwort #21 am: April 12, 2020, 08:33 »
Noch nicht ganz eine Woche rum, aber ich habe etwas Zeit bevor die Sonne rum kommt und die Ostereier schmelzen.

Teil 1: Kleber

Wie schon oben geschrieben: ich reagiere heftig auf die meisten Kleber. Ich trage diesen Sensor jetzt seit 5 Tagen und formuliere es mal so: Das ist der beste Kleber (bisher) aus der Gruppe der CGM-Systeme, es juckt nur manchmal. Aber wenn es beim ersten Sensor schon juckt rechne ich natürlich damit, dass es im Lauf der Zeit schlimmer wird. Trotzdem kein Vergleich zu der Frechheit, die das Libre System zu meiner Haut war. Gut ist was anderes, halten soll es ja schon irgendwie.

Ich suche nach einem neuen Blasenpflaster in der richtigen Größe.

Teil 2: Automodus und Kalibrieren.

Diese zwei Punkte muss ich in eines packen. Der Hauptbedarf des Kalibrieres kommt aus dem Automodus. Für die nicht Minimed 670g-Leser: Das ist die Loop-Funktion, in der die Pumpe alleine Versucht den Blutzucker auf 120 mg/dl zu halten.
  • Am ersten Tag eines neuen Sensors brauchte meine Pumpe 4 Messwerte. Der Abstand ist normalerweise 12 Stunden (das reicht auch mir zum Schlafen und es wird in einem Symbol direkt auf dem Hauptablesebildschirm angezeigt - man kann also vor dem Schlafengehen noch mal schaun. Die zweite Kalibrierung kommt nach 6 Stunden (wie oben beschrieben - auch mitten in der Nacht) und mir wurde zwei mal mitten in längeren Ruhephasen gesagt "jetzt mach mal in den nächsten 2,5 Stunden, sonst kein Automodus für dich".


Ansonsten gab es bei mir bisher keine Probleme. Aber - leider - das Kalibrieren zu den Mahlzeiten ist dringend notwendig. Ich bin da vermutlich verwöhnt, aber die Übereinstimmung von Dexcom 4/5/xDrip zu Blut war erheblich besser als Guardian. Um meine Zahlenwerte herauszukramen (und ein Grundsatzdiskussion über Fehlerverteilungen anzustoßen): Bei meinem Dexcom System war nach dem dritten Tag die Abweichung zwischen Blutzuckermesswert zum Zeitpunkt der Kalibrierung und CGM-System typischerweise zwischen 1mg/dl und 5 mg/dl (Vorraussetzung in allen Fällen: halbwegs stabiler Verlauf). Beim Guardian war es in den ersten Tagen auch gerne mal 40 mg/dl, typisch sind 10 mg/dl bis 20 mg/dl zu jeder Kalibrierung. Der Meßwert driftet auch nicht (wie bei Dexcom in Woche drei), sondern kann sowohl zu hoch als auch zu niedrig sein. Das tragische ist: das kann nicht an der Software liegen. Gerüchteweise ist ja Dexcom 6 noch besser als 4/5 (sagt meine Diapraxis) und damit wären dann die Guardiansensoren zwei Generationen hinterher. Das ist Schade.

Was der Automodus nicht kann ist übrigens zaubern. Wer bei fallendem Blutzucker anfängt Radl zu fahren und nicht isst, den rettet auf die Basalratenreduktion nicht vor dem Unterzucker. Irgendwie war mir das schon klar, bin trotzdem drauf reingefallen - auch, weil ich dem Gerät nichts falsches beibringen wollte. Mein Gedankengang war so etwas dummes wie: "Ich mache jetzt gleich Sport. BZ derzeit 88 mg/dl, fallend. Wenn ich in die Pumpe jetzt eintrage, dass ich 2 BE esse, dann schlägt sie einen Bolus vor, den ich im Automodus nicht abbrechen kann. Dann esse ich lieber nichts".

Quark. Einfach essen, weiter machen, klar. Jetzt so. Damals halt nicht. War nicht schlau.

Was sie versucht, aber nicht schafft ist vergessene Insulinmengen für BE auszugleichen. Wer die Pizza einfach isst und nichts spritzt, der bekommt einen hohen Blutzucker. Was sie aber kann - und das beeindruckt mich jeden Tag mehr - ist kleine BE Mengen einfach auszugleichen. Kaffee mit Milch und Zucker - bügelt die Pumpe weg. Eis am Nachmittag - schafft sie. Und eben auch Fehlberechnungen, die nicht wahnsinnig groß sind. Ich hab ja keine Ahnung, was so ein Brötchen vom Bäcker an Kohlenhydraten hat. Das ging häufig schief (ich bin inzwischen bei der Annahme von 10 BE, und selbst das scheint manchmal nicht zu reichen). Automodus regelt das aber.

Und das beste: In keiner Nacht, seit in den Automodus am laufen habe, kam bisher ein CGM Alarm. Weder hoch, noch niedrig. Ich wache bei 115 bis 130 mg/dl auf. Nicht 40 und auch nicht 350. Das ist mit Sicherheit einigen nicht gut genug - was ich völlig verstehe (sieh Oben). Aber für mich ist das ein enorm großer Zugewinn an Schlafqualität und stabilem Verlauf. Und den würde ich eigentlich nicht mehr aufgeben wollen. Kann ich auch nach einer Woche schon sagen.







  • Ich unterbreche hier mal mit Sternchen: Ja, 120 mg/dl ist mir auch zu hoch. Mein, wählen kann man nicht. Man kann kurzzeitig (also, bis 24 Stunden) für Sport den Zielwert auf 150 mg/dl setzen und das ist auch eine sehr wichtige Idee - nur so weiß die Pumpe natürlich, dass man Sport betriebt und verändert nicht dauerhaft die Basalrate. Zurück zu den 120 mg/dl: Für schwangere zu hoch. Ich sehe nur drei Workarounds: auf nächste Pumpengeneration warten, eigenen Loop programmieren oder dran denken bei jeder Kalibrierung ein fremdes Testgerät zu verwenden, das den Messwert nicht automatisch an die Pumpe übertrtägt und falsche Werte einzugeben. Wenn die Pumpe denkt, dass sie auf 120 mg/dl korrigiert wäre das möglich. Bei der letzten Möglichkeit sehe ich VIEL ZU VIELE Fehlerquellen beim Benutzer - das wird nie was (Ablesen des Gewebezuckerwertes wäre ja dann auch jedesmal falsch).

Offline Frau_Holle

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Re: Minimed 670g
« Antwort #22 am: April 13, 2020, 19:53 »
Floh, kennst Du den nachfolgenden Vortrag von Dr. Wegenast? Er ist selbst Typ 1 und hat die 670g selbst getragen und berichtet von seinen Erfahrungen.

https://www.idaa.de/2020/01/31/diy-loop-oder-medtronic-670g-die-antwort-scheint-klar/

Er hat die 670g zugunsten des selbst gebastelten Loops wieder in die Ecke gelegt.
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Liebe Grüße
Manuela





DM Typ 1 seit April 1979
Dana R und Dexcom G5 refurbished und xdrip+ und AndroidAps im closed loop

Offline Floh

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Re: Minimed 670g
« Antwort #23 am: April 13, 2020, 21:10 »
Danke @Frau_Holle. Kannte ich noch nicht, aber schön zu sehen.

Ich sag es mal so: Mein erster Versuch mit dem Loop war zu den Zeiten, als ein anderes Forum plötzlich alle Dokumentation gelöscht hat. Dann habe ich das Projekt über Github wieder gefunden und versucht mit der Combo einzurichten - was damals noch nicht ging. Inzwischen läuft auch das, aber ganz ehrlich? Mir ist das ständige Hinterherrennen von neuen Möglichkeiten zu anstrengend.

Ich bin kein Fan von Diabetes, aber auch kein Fan von Programmieren und Hardware löten und recherchieren. Ich fand es auch schade, dass die Kombination Dexcom und Tandem nicht rechtzeitig auf den Markt kam - trotzdem bleibe ich bei der benutzerfreundlichen Lösung. In vier Jahren kommt meine nächste Iteration. Von "Pipi im Reagenzglas kochen" zu "naja, so mittelprächtige CGM-Lösung mit closed Loop" ist schon ein weiter Weg gewesen. :)

Offline Joerg Moeller

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Re: Minimed 670g
« Antwort #24 am: April 14, 2020, 17:05 »
Ich bin kein Fan von Diabetes, aber auch kein Fan von Programmieren und Hardware löten und recherchieren.

Ja, kann ich nachvollziehen, geht mir auch so. Ich kann auch Medtronic verstehen, dass die jetzt erst mal auf Nummer sicher gehen wollen, bevor sich irgendwann jeder seinen Wunsch-Zielwert festlegen kann.

Ich hab momentan einfach das Glück, dass mein Tagesrhythmus optimal zu meinen technischen Gegebenheiten passt. Das Libre hat mich bisher gut unterstützt und Probleme haben erst 2 Sensoren gemacht (die keine 24h gehalten haben, bis sie gewechselt werden wollten).
In den letzten zwei Wochen hatte ich einen Schnitt von 92 mg/dL, was will man mehr? Bzw. was könnte mir da ein closed-Loop noch mehr bieten?

Ich finde es trotzdem gut, dass wir in einer Zeit leben, in der es diese Option überhaupt gibt.
In der Zukunft wird das noch ganz anders aussehen, wenn man sich die Forschung mal anschaut: https://www.trendsderzukunft.de/diabetes-therapie-forscher-implantieren-lebende-insulinfabriken/

Diese Option stand schon seit Jahren im Raum, aber wenn da jetzt so prominent darüber berichtet wird, wird es das wohl über kurz oder lang geben. Da spritzt/pumpt man sich dann nicht jeden Tag mehrmals sein Insulin, sondern holt sich alle paar Monate ein Update an frischen Zellen, die das dann steuern können.

Viele Grüße
Jörg
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Offline Floh

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Re: Minimed 670g
« Antwort #25 am: April 22, 2020, 09:36 »
So, heute war meine Pumpe zum ersten Mal ein Ar***. Es geht nicht anders, das muss genau so gesagt werden.

5.05 h des Morgens weckt mich der Alarm des Todes (das ist unglaublich, laut, vibriert, hört nicht auf, wiederholt sich) und verlangt JETZT SOFORT eine Kalibrierung. Natürlich ist die Pumpe nett und sagt "aber klar, du kannst den Termin verschieben, wenn du hier zweiundzwölfzig Knöpfe drückst". Der Standard ist auf 30 Minuten zur nächsten Erinnerung eingestellt. Das wäre dann 5.35h gewesen - immer noch vor meinem Wecker.

Also halt aufgestanden. Kalibriert. Hunde begrüßt, die zwar irritiert schauen ob der frühen Stunde, aber dann natürlich sofort sagen "alles klar! gehen wir raus!". Das haben wir dann halt nicht gemacht, wieder ins Bett und noch mal ~45 Minuten geschlafen. Das ist doch Mist.

Und dann schaffe ich es in die Arbeit, nur wenige Stunden später und der doofe Mistsensor ist abgelaufen. Da hätte das blöde Dings ja auch heute Nacht um 5 still und leise aufgeben können. Diese letzte Kalibrierung war doch für's Gesäß.

Mistviech, Saublödiges.

Offline Joerg Moeller

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Re: Minimed 670g
« Antwort #26 am: April 22, 2020, 11:36 »
5.05 h des Morgens weckt mich der Alarm des Todes (das ist unglaublich, laut, vibriert, hört nicht auf, wiederholt sich) und verlangt JETZT SOFORT eine Kalibrierung.

 :daumenrunter:
Dann ist die aber nicht für jeden geeignet. Ich stelle mir gerade vor, man sitzt in einem wichtigen Meeting und das Ding will gestreichelt werden.  :knatschig:
Das könnte man ja in den Griff kriegen, wenn die in der Firmware eine Nicht-Stören-Funktion einbauen würden. Dann soll das Teil bei Problemen in dieser Zeit eben in den Safe-Mode wechseln, in dem es dann wie eine normale Pumpe läuft.

Viele Grüße
Jörg
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Offline Floh

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Re: Minimed 670g
« Antwort #27 am: April 22, 2020, 15:24 »
So etwas gibt es zum Glück. Nur muss man den eben vorher einstellen - geht bis 24 Stunden in der Theorie. In der Anleitung steht "für Meeting oder Kinobesuch o.Ä.".

Nur: Ich stelle mir natürlich nicht über Nacht die Alarme aus. Zumindest für "low" würde ich schon gerne noch geweckt werden.

Offline Joerg Moeller

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Re: Minimed 670g
« Antwort #28 am: April 23, 2020, 11:04 »
Verstehe ich, mein Libre darf nachts auch piepen.

Aber da hab ich gegenüber einer Pumpe auch einen Vorteil: wenn ich wirklich mal hundemüde bin und nicht geweckt werden will, dann kann ich es einfach unter ein Kissen legen. ;D

Finde ich aber gut mitgedacht, dass die Pumpe so eine Einstellung hat :super:

Viele Grüße
Jörg
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