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Diabetes Typ II und ihre Behandlung - auch ohne Medikamente?

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Gyuri:

--- Zitat von: AlterPapabär am Dezember 03, 2019, 05:45 ---(…)
Zum Libre:
In meiner aktuellen Situation sehe ich erst einmal nicht wieso ich mir den kaufen sollte. In die Gefahr einer Unterzuckerung kann ich eher nicht kommen. Alle 14 Tage einen Sensor für 60 Euro kaufen ist schon mal richtig teuer. Es wird das Gewebeblut gemessen. Der Libre hat eine Werkseinstellung, die kann gegenüber der klassischen BZ-Messung stark abweichend sein, er soll auch immer mal wieder seltsame Abweichungen gegenüber der anderen Messmethode anzeigen.
Die BZ-Messung per Blutstropfen kostet mich weniger als 50% wenn ich die Messstreifen rechne, das Gerät war sogar kostenlos, das Stechen bereitet mir keine Probleme und bisher waren die Werte, die ich gemessen habe, alle reproduzierbar. Wenn ich mit / ohne Medikmanet den Bereich von 160 nicht überschreite brauche ich auch nicht ständig zu messen, wenn ich erst einmal weiß welche Lebensmittel wie wirken. Selbst wenn der Wert ausbricht welchen Vorteil hat dann der Libre gegenüber der klassischen Methode? In dem Moment kann ich als Typ 2 Diabeteker nichts machen.
(…)

--- Ende Zitat ---
Nicht falsch verstehen! Hier wird dir nicht zum FSL geraten, weil das so toll ist. Man muss die Vor- und Nachteile schon abwägen um sich für die eine oder die andere Messmethode zu entscheiden. Theoretisch gäbe es noch mehr Methoden, die dann alle verschiedene Ergebnisse anzeigen können. Früher wurde viel der Harnzucker gemessen. Mit den Ergebnissen konnte man nicht viel anfangen, aber die Teststreifen sind äußerst günstig.
MIt dem Libre kann man aber kontinuierlich messen, was dazu führen kann, dass man Verläufe viel besser beobachten kann und sich nicht nur auf Theorien verlassen muss, die da oft aufgestellt werden.
Ich hatte bereits mit der blutigen Messung solche Zusammenhänge erkannt … mit der Hilfe von statistischen Auswertungen, die aber leider nicht von allen verstanden werden. Jetzt zweifelt auch nicht mehr der schwächste Mathelaie wenn er FSL-Diagramme zu sehen bekommt. Die Vorteile des FSL sehe ich auch weniger in der Bekämpfung von Unterzucker, obwohl uns das der Hersteller erzählen will.

Und natürlich spielen die Kosten schon auch eine Rolle. Aber das FSL zuerst mal am Anfang (auf eigene Kosten) einzusetzen, ist gar nicht soooo dumm. Viel Geld wird auch für sinnlosere Dinge ausgegeben, die einem viel Gesundheit versprechen. Wer in die Glukosemessung selbst einsteigen will ist mit dem FSL nicht ganz schlecht beraten!

AlterPapabär:
Das muss bestimmt jeder für sich selber beantworten. Wie ich ja zuvor ausführte sehe ich für mich persönlich nicht den Bedarf. Ich habe jetzt in 2 Wochen zu ganz verschiedenen Situationen Messungen durchgeführt und Auswertungen (z. T. mit der Herstellersoftware, aber auch selber) gemacht und ein ziemlich gutes Bild davon wie Sport, Tagesablauf, Verweildauer zwischen Nahrungsaufnahme, Tageszeit, Stress sich auf meinen persönlichen BZ auswirken. Ich schaffe es bereits den BZ für viele Stunden eindeutig unter 130 zu halten. Ich hatte nur keine Lust gehabt alle 2 Stunden in der Nacht aufzustehen und zu messen. Aber 3 bis 5 Werte habe ich auch in der Schlafperiode genommen. Bei mir ist es so, dass ich normal, egal welche Situation das ist, etwa 1,5 Stunde nach der Mahlzeit wieder in einem Bereich von unter 150 fahre und streckenweise eben im Bereich von 100 bis 110 liege. Im Regelfall aber knapp über der magischen Grenze von 126 Nüchternwert. Die Spitzen habe ich nach der Mahlzeit, ca. 1 Stunde, die eben über 160 gehen und daran arbeite ich. Ich will meien Insulinresistenz durch Gewichtsabnahme senken. Auf Grund meiner persönlichen Situation sehe ich das Libre einfach nicht für mich.

Aber... muss jeder selber wissen (und er muss es sich leisten können / von der Kasse erstattet bekommen. Das sind schließlich jeden Monat über 100 Euro).

Gyuri:
Sicher muss die kranke Kasse eine zielgerichtete Behandlung bezahlen … sobald man eine Strategie hat. Und ich würde mir das FSL auch nicht kaufen.
Es wäre aber durchaus auch sinnvoll für einen begrenzten Zeitraum das Libre aus eigener Tasche zu nutzen, nur um zu erfahren, wie es bei einem läuft. Denn von einzelnen BZ-Messungen kann man nur sehr begrenzt Rückschlüsse auf eine Verlaufskurve schließen. Da kann zwischen den "Stichproben" viel passieren, was gar nie bemerkt wird.

AlterPapabär:
Wir drehen uns da jetzt im Kreis. Auch wenn ich ein Libre Style hätte würde ich nicht alle 15 Minuten einen Wert nehmen. Ich habe, wie ich schon sagte, dann soll auch mit der Diskussion um die Libre, zumindest von meiner Seite es ein Ende haben, bis zu 7 BZ-Messung mit Blut an einem Tag vorgenommen. Das mehrfach in den letzten 2 Wochen und es hat sich immer wieder bestätigt. Ja und wie ich auch sagte selbst in der Nacht. Mal so ganz ehrlich. Wenn ich Werte nüchtern, nach dem Sport, nach dem Essen und nachts nehme, im Abstand, wenn man mal alle Messungen aufaddiert  von 3 Stunden. Was soll sich da tun? Wenn ich einen BZ von 110 habe und dann weder FLüssigkeit noch Nahrung zu mir nehme und auch keine sportliche Anstrengung mache welche Glucose fordert und ich den nächsten Wert 2 Stunden später nehme und statt 110 wird mir 101 angezeigt, dann weiß ich einfach, dass in den 2 Stunden der Wert sich von 110 auf 101 abgebaut hat. Der wird niemals dazwischen größer 110 oder kleiner 101 gewesen sein. Natürlich mit den zuvor genannten Einschränkungen. Ich halte es für völlig übertrieben den Libre einzusetzen wenn dafür kein medizinischer Bedarf besteht; nicht bei dem Preis und nicht bei den Komplikationen, die ggf. eintreten. "Nur" für die Erfahrung ist mir das persönlich einfach nicht akzeptabel.

Joerg Moeller:

--- Zitat von: AlterPapabär am Dezember 03, 2019, 05:45 ---Zurück zu den Medikamenten

--- Ende Zitat ---

Da bin ich ganz bei Dir: wenn es ohne geht, dann umso besser. Schont Leber und Nieren. Aber denk daran, dass die in den Hormonregelkreislauf eingreifen. D.h wenn Du mal eine weglässt und das den BZ nicht beeindruckt heißt es nicht, dass das auch in Zukunft so ist. Sowohl das An- als auch das Absetzen von Antidiabetika dauert meist ein paar Tage, bis das im Regelkreislauf richtig angekommen it.


--- Zitat ---Zum Libre:
In meiner aktuellen Situation sehe ich erst einmal nicht wieso ich mir den kaufen sollte.

--- Ende Zitat ---

Wie ich schon sagte: zum Ausprobieren, welchen Einfluss eine Maßnahme hat. Nur gelegentlich den BZ messen ist in etwa so, als würdest Du dir ein paar Szenenfotos anschauen und solltest dann eine Beurteilung zum zugrundeliegenden Film schreiben. Je mehr "Bilder" man sieht, desto eher kann man zu einem konkreten Ergebnis kommen. Mein Vorschlag war ja auch nicht, dass Du den immer tragen müsstest. Ein Sensor reicht 14 Tage und in denen kann man so einge Experimente durchführen.

Viele Grüße
Jörg

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