Autor Thema: FSL2 vs FSL1 vs BZ  (Gelesen 11618 mal)

Offline Alf

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Re: FSL2 vs FSL1 vs BZ
« Antwort #20 am: März 11, 2019, 13:24 »
Ein ganz besonders böser Schelm könnte nat. in den Raum werfen, dass jemand der sowohl ZZW-Werte anzeigt als auch BZ-Werte gar nicht mehr größere Abweichungen anzeigen möchte...
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Offline Duff Rose

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Re: FSL2 vs FSL1 vs BZ
« Antwort #21 am: März 12, 2019, 09:25 »

Zitat
Der erste FSL1-Sensor hat über die gesamte Laufzeit große Unterschiede zum FSL2-Sensor und zu den meist zwischen FSL1 und FSL2 liegenden BZ-Werten gezeigt.
Der neue FSL1-Sensor stimmt bislang deutlich besser mit dem FSL2-Sensor überein. Die Werte des neuen FSL1-Sensors liegen jetzt knapp unter den zugehörigen FSL2-Werten und knapp über den BZ-Werten.

In der Tat scheint es Unterschiede zwischen den einzelnen Sensoren zu geben. Aufgrund meiner Häufigkeit der "Montagssensoren" geht halt das Vertrauen verloren.....

Zitat
Dexcom setzt auf einen ‚Kalibrier‘-Algorithmus, der die Kurve so verschiebt, dass sie möglichst nahe an die mit dem gleichen Gerät gemessen BZ-Werte heranrückt.

Frage:
1.) Kann man aus Dexcom eigentlich zusätzlich zu den Transformierten Daten auch die Originaldaten exportieren, um sich ein Bild davon zu machen, was der Algorithmus genau mit den Daten gemacht hat?
2,) Kann man BZ-Daten, die man mit Dexcom gemessen hat, so markieren, dass sie nicht in den Algorithmus eingehen?
3.) Kann man zur  ‚Kalibrierung‘ von Hand Daten eingeben, die man mit einem anderen BZ-Gerät gemessen hat?

Die Verlaufskurven sind zwar alle etwas Zeitversetzt, haben aber sowohl bei Libre als auch bei Dexcom G5/G6 gut gepasst und im direkten Vergleich (Libre 1 -> Dexcom G5 oder G5 -> G6) grundsätzlich gut übereingestimmt. Klar, der Verlauf ist ja denke ich auch der gleiche wie der des Anteils Glukose im ZZW. Somit ist es nicht schwer eine verlässliche Kurve zu kreieren, aber den BZ- Wert zu berechnen hingegen schon. Dafür ist die Kalibriermöglichkeit Gold wert.
Mein derzeitiger G6- Sensor musste überhaupt nicht kalibriert werden, passt schon erschreckend genau mit meinen BZ- Werten überein. Die zwei Sensoren davor hingegen musste ich etwas korrigieren. Aber danach haben auch diese Sensoren 10 Tage absolut gute Werte geliefert. Gerade für die Alarmmeldung hoch/niedrig ist es unheimlich wichtig dass der angezeigte Wert in etwa passt.

Zu Deinen Fragen kann ich leider nur 3.) beantworten, mit ja. Du gibst physisch einen BZ- Wert ein, egal wo dieser her kommt.

Zitat
Davon würde ich abraten. So groß ist die für den Sensor geeignete Zone an einem einzelnen Arm nicht. Man würde wahrscheinlich beim Scannen des einen Sensors immer auch in den Sendebereich des anderen Sensors geraten und dann nur Fehlermeldungen bekommen.

Die Stelle wo der Sensor gesetzt wird ist in meinen Augen auch eine große Unbekannte. Ich merke meistens das Setzen des Sensors nicht oder kaum. Hin und wieder scheine ich aber wohl einen kleinen Nerv zu treffen oder ein Blutgefäß. Es enstehen Schmerzen, evtl. eine leichte Entzündung. Ein verfälschen der Werte ist vorprogrammiert. Meine Arme haben so wenig Fett, ich hab mir den Faden auch schon in den Muskel geschoben, dort herrscht sicher auch ein anderer Glukosewert. Ich halte es von Vorteil, wenn der Faden schräg eingeführt wird, so ist es beim Dexcom der Fall.
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Offline Dirk B.

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Re: FSL2 vs FSL1 vs BZ
« Antwort #22 am: März 12, 2019, 09:26 »
Update:

Die Hoffnung auf was besseres lebt glaube ich in uns allen. Ich bin sicher das bessere Energiezellen neue Werkstoffe und bessere Logarithmen die Qualität vorhandener System verbessern und non invasive Meßgeräte irgendwann Einzug in den Alltag halten.
 
Logarithmen sind Umkehrfunktionen von Exponentialfunktionen und sind für diese Aufgabe bereits optimal geeignet und nicht mehr verbesserungsfähig.
Was die Qualität vorhandener Messystem verbessern soll sind die Algorithmen.


Ja weißt du, ich habe 1974 die Schule abgeschlossen und von daher gönne ich mir ab un an das verwechseln von Begrifflichkeiten da ich ja weiß das es ausreichend Menschen gibt die das auf die eine oder andere Weise richtig stellen. ;-)

LG

Dirk
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Offline Tarabas

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Re: FSL2 vs FSL1 vs BZ
« Antwort #23 am: März 13, 2019, 03:00 »
Meinen Erfahrungen mit Montagssensoren beim 1er nach würde ich auch stark darauf tippen, daß bei der ersten Versuchsreihe einfach Pech im Spiel war.
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Offline Floh

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Re: FSL2 vs FSL1 vs BZ
« Antwort #24 am: März 13, 2019, 09:11 »
Zitat
Frage:
1.) Kann man aus Dexcom eigentlich zusätzlich zu den Transformierten Daten auch die Originaldaten exportieren, um sich ein Bild davon zu machen, was der Algorithmus genau mit den Daten gemacht hat?
2,) Kann man BZ-Daten, die man mit Dexcom gemessen hat, so markieren, dass sie nicht in den Algorithmus eingehen?
3.) Kann man zur  ‚Kalibrierung‘ von Hand Daten eingeben, die man mit einem anderen BZ-Gerät gemessen hat?

Ich habe nur Dexcom 4 zur Verfügung, daher sicher teilweise inzwischen anders:

1) Nein. Dexcom exportiert Daten nur in Höhe der "auf dem Empfänger angezeigten" Daten und verwirft alles andere. Auch original-Sensorspannungen sind nicht vorhanden. Spart Daten. Der Empfänger ist vergleichsweise robust, aber kein Supercomputer.

2 und 3) Mein Dexcom kann nicht messen. Ich muss die Daten immer von einem anderen Gerät eingeben. Die Kalibrierung ist damit nur so gut, wie das Fremdgerät. Bei mir passt das gut. Ich habe typische Abweichungen <5 mg/dl, solange der Blutzucker unter 200 mg/dl bleibt. Darüber nimmt die Genauigkeit stark ab.

Zum Algorithmus: Schau dir halt den von xDrip an. Der ist offen https://github.com/NightscoutFoundation/xDrip/releases und für jeden (sozusagen) lesbar. Ich hatte keine merklichen Unterschiede zwischen xDrip und Dexcom-Lesegerät.

Offline Gyuri

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Re: FSL2 vs FSL1 vs BZ
« Antwort #25 am: März 14, 2019, 22:37 »
(…)
Auch eine Verschwörungstheorie, nach der ich bei Abbott auf einer roten Liste gelandet bin, so dass sie immer in die Ecke mit Gammelsensoren greifen, wenn der SCHM mal wieder bestellt, kann ich nicht 100%ig ausschließen. Immerhin liegt Harsewinkel, wo die Sensoren herkommen, verdächtig nahe bei Bielefeld (wenn es denn existieren sollte).   :baeh:
(…)
[/quote]
 :lachen: Nein, ich bin davon überzeugt, dass es Bielefeld wirklich gibt.
Ich halte zwar unbemerkte "Montags-Sensoren" für möglich aber die müssten dann in sehr kleiner Streuung auftauchen. Das typische Ausfallen in den ersten Stunden/Tagen ist das große Problem. Kleinere Abweichungen zwischen dem einen und dem anderen Messgerät halte ich aber durchaus vertretbar.

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, in denen es NUR BZ-Messungen gab (neben Harnzuckerteststreifen) und die je nach Teststreifen und Messgeräten auch etwas ganz unterschiedliches raus bekamen. Hinzu kamen noch mögliche Störquellen die man mit Einzelmessungen sowieso nicht richtig erkennen konnte. Damals hat der einzelne Anwender auch nur seinem Gerät getraut und dessen Ergebnisse als Grundlage für seine Maßnahmen verwendet. Es gab dann nur vereinzelt Ärger, wenn eine Vergleichsmessung in der Diab-Praxis zu einem etwas anderen Ergebnis führte, was durchaus erklärbar gewesen wäre…

Dieser Geist herrscht immer noch bzw. noch mehr, wenn man den Anspruch stellt, man müsste eine "Genauigkeit" von maximal einem Digit verlangen können.
Gruß vom Gyuri
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Archimedes

Offline Tarabas

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Re: FSL2 vs FSL1 vs BZ
« Antwort #26 am: März 15, 2019, 01:06 »

Ich halte zwar unbemerkte "Montags-Sensoren" für möglich aber die müssten dann in sehr kleiner Streuung auftauchen.

Nein, müßte es nicht, wenn Abbott sein Qualitätsmanagment nicht unter Kontrolle haben sollte. Haben sie meiner Meinung nach nicht. Oder sie fahren das Level runter zwecks Renditesteigerung / wegen höhere Nachfrage.
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Offline Floh

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Re: FSL2 vs FSL1 vs BZ
« Antwort #27 am: März 15, 2019, 08:31 »
Zitat
Danke für den Hinweis, aber mit Quellcode möchte ich mich im Moment doch nicht wirklich herumschlagen.

Mist. Ich hatte gehofft, ein Anderer machts. Deswegen war meine Aussage ja auch leider so furchtbar wischi-waschi, weil ich nur kurz gesucht habe und mich dann die Lust verlassen hat. Naja.. nehme ich mir halt für "später 2019" noch mal vor.

Zitat
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, in denen es NUR BZ-Messungen gab (neben Harnzuckerteststreifen) und die je nach Teststreifen und Messgeräten auch etwas ganz unterschiedliches raus bekamen. Hinzu kamen noch mögliche Störquellen die man mit Einzelmessungen sowieso nicht richtig erkennen konnte.

Das ist nicht ganz fair, Gyuri. Damals war die Meßmethode noch optisch. Es wurde der Farbumschlag gemessen - und man konnte die Teststreifen auch ohne Meßgerät noch mit den Vergleichsfarben auf der Dose vergleichen. Damit sind mehr Fehler überhaupt möglich (Beleuchtungsstärke, Winkel, farbiges Hemd, Alter der Chemikalien, Luftfeuchte) die bei der Glukoseoxidase-H2O2-Elektrischen Messung keine Rolle mehr spielen. Deswegen bin ich ja eher kein Fan davon die Fehlerfortpflanzung wegzulassen und nur Error-Grid anzuschauen.

Offline Gyuri

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Re: FSL2 vs FSL1 vs BZ
« Antwort #28 am: März 15, 2019, 12:38 »
 :rotwerd: Ich wollte nicht unfair sein.
Mir ging es nur darum, dass man sich früher auch mit "ungenaueren/unzuverlässigeren" Messergebnissen zufrieden geben musste.
Hinzu kam dann noch, dass man sich, je nach Typ, mit sehr viel weniger Einzelmessungen eine funktionierende Strategie entwickeln musste und auch bei der Interpretation von Messergebnissen sehr oft im Dunkeln tappte.

Mein erstes FreeStyle war da eine kleine Revolution. @unknown wird sich vielleicht noch erinnern, wie er mir nach einem USA-Trip dieses Messgerät empfohlen hat.  :zwinker:
Nicht nur, dass es da eine Teststreifenbeleuchtung gab, der Hersteller behauptete (zu Recht) dass dieses Gerät viel genauer misst als das, was sonst so auf dem Anwender-Markt zu haben ist. Auch damals hieß es, man kann die einzelnen Geräte nicht so einfach vergleichen. Ein Mitarbeiter und Forumsteilnehmer (anderes Forum) versorgte mich damals mit Info-Material welches dies belegen konnte … u.a. mit einem ErrorGird.
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