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Semaglutid: Hohe Wirksamkeit bei Diabetes und Übergewicht

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Joerg Moeller:

--- Zitat von: Tarabas am Oktober 26, 2018, 21:35 ---Welche Form der Resistenz ist denn nun die, die bei T2ern als Grunderkrankung zum Tragen kommt?

--- Ende Zitat ---

Eigentlich zumindest die genetisch bedingte Form und die Down-Regulation. Durch die genetisch bedingte steigt ja zunächst die Insulinausschüttung an (Hyperinsulinämie) und das bewirkt dann - wie auch bei anderen insulinpflichtigen Diabetikern, die zuviel Insulin spritzen - eben die Downregulation.

Bei DM2 ist eine Downregulation aber schwerer zu erkennen als bei DM1, wo die sich langsam entwickelt. Der DM1er kann ja seinen Quotienten "Gesamtinsulin pro Kilo Körpergewicht" im Auge behalten. Steigt der an ist das ein klares Anzeichen für eine Resistenzentwicklung.

Ganz klar zuordnen lässt sich das aber nicht, weil es ja auch körpereigene Hormone gibt, die an der Resistenz beteiligt sein können. Da müsste das schon ein Endokrinologe abklären.

Viele Grüße
Jörg

Joerg Moeller:

--- Zitat von: Kladie am Oktober 27, 2018, 11:09 ---deine Aufzählung der Resistenzen ist vielleicht noch nicht einmal komplett. (Es gibt z. B. mehr als ca. 10 Gene, die für einen Diabetes von Relevanz sind) Es ist aber auch nur eine Liste die keine Aussage macht welches Medikament gegen welche Resistenz angewendet wird bzw. werden kann. Zusätzlich kann es sich ja auch um Kombinationen der einzelnen Resitenzarten handeln und immer wird alles in einen Topf geworfen.

--- Ende Zitat ---

Ja, "Genetisch bedingt" ist ja auch nur ein Überbegriff. Schau dir allein mal die ganzen MODY-Typen an: http://www.diabetes-deutschland.de/mody_diabetes/
Und bei Diagnosestellung hat der DM2 ja mindestens schon zwei Ursachen für eine Resistenz (siehe meine Antwort an Tarabas)


--- Zitat ---Um also gezielt OADs anzuwenden ist erst mal notwenig, zu erkennen welches Problem vorliegt. Nur "schlechte Insulinwirkung" reicht meiner Meinung nach nicht aus. Aus diesem Grund bin ich gegen Tabletten, die nicht gezielt wirken und vielleicht Schäden verursachen, die ebenso unerwünscht sind wie Diabetes selbst.

--- Ende Zitat ---

Das wird ja in der Regel auch versucht, indem man eine Lifestyle-Änderung andenkt. Die genetische Komponente kann man nicht beseitigen, aber zumindest den Anteil, den die Hyperinsulinämie beiträgt.
Kommt natürlich immer auch auf den jeweiligen Arzt an, bzw. auf die konkrete Anamnese und Befunde.

Und nicht zuletzt auf die Compliance seitens des Pat. Wenn die da ist, dann kann man in vielen Fällen etwas erreichen. Allerdings acuch nicht in jedem Fall, und dann kann man da nur symptomatisch vorgehen.

Viele Grüße
Jörg

Tarabas:
Und dann soll es doch (wohl gerade auch bei T2 relevant) irgendwelche Aktivitäten von schlechtem Fett oder so geben, daß eine Resistenz bewirkt?

Kladie:
Hallo Joerg,


--- Zitat ---orginal Joerg Moeller:
Das wird ja in der Regel auch versucht, indem man eine Lifestyle-Änderung andenkt.
--- Ende Zitat ---
Ich meinte doch etwas anderes: Wurde bei irgend jemandem versucht herauszufinden welche Art der Resistenz vorliegt ehe eine Therapie beginnt? Ich meine immer noch: Es wird sofort versucht den BZ zu senken unabhängig von der eigentlichen Ursache. (Ich spreche hier ausschließlich vom T2. Beim T1 sieht es anders aus - Hier sollte vielleicht mehr geforscht werden warum der Körper beginnt die eigenen Betazellen zu bekämpfen). Mag sein, daß geforscht wird aber ich höre seit Jahren keinerlei Ergebnisse darüber. Nur immer wieder neue Medikamente die an immer neuen Stellen in den Stoffwechsel eingreifen.

Eine Lifestyle-Änderung ist sicher hilfreich aber eben auch nur begrenzt wirksam wenn es eine physische Ursache hat die den BZ steigen lässt. Es ist sicher nicht falsch den BZ senken zu wollen aber mir reicht das nicht. Ich möchte wissen warum mein BZ gestiegen ist um danach die am genauesten wirksamen Antidiabetika verschrieben zu bekommen. Das Gießkannenprinzip lehne ich ab.

Gyuri:

--- Zitat von: Kladie am November 01, 2018, 10:35 ---(…) Ich möchte wissen warum mein BZ gestiegen ist um danach die am genauesten wirksamen Antidiabetika verschrieben zu bekommen. Das Gießkannenprinzip lehne ich ab.

--- Ende Zitat ---
Besonders deutlich mag man das an der Therapie meiner Frau erkennen. Wir haben z.Zt. nur die Steuerschraube Insulinzufuhr um ein Entgleiten ihrer Glukosewerte (was anderes können wir nicht messen) in Bereiche >400mg/dl zu verhindern … verringern.
Mit gelegendlichen Einzelmessungen, wie sie früher bei uns üblich waren, könnten wir nicht einmal sicherstellen, dass die jeweilige Insulindosis zur Ernährung passt. AUfgrund der kontinuierlichen Messung wissen wir aber auch nicht viel mehr als dass es für sie besser wäre nichts mehr zu essen.
Es ist nahezu unerheblich, was ich ihr spritze. In der Nacht werden Fresssünden, die vielleicht beim letzten Abendessen, vielleicht aber auch beim letzten Mittagessen begangen wurden, bestraft.
Eines weiß ich sicher: Hinterherspritzen führt zu keinem befriedigenden Ergebnis. Die besten Ergebnisse erziele ich, wenn ich bei ihr das Frühstück ausfallen lasse, jedoch so viel spritze, wie es bei einem 7BE-Frühstück nötig wäre. So gelangen wir von vielleicht 300mg/dl auf vielleicht 140mg/dl … bis zum verspäteten Mittagessen.
Wie schon geschrieben: Ich kann nur den Glukose-Spiegel messen und die BE schätzen. Ach ja, Wiegen kann man auch noch. Und ich habe keine Ahnung was man besser machen könnte um die Lage zu verbessern. Trulicity hat übrigens bei ihr langfristig nichts bewirkt … außer für unerwünschte Nebenwirkungen zu sorgen. Meine Frau jetzt als Versuchskaninchen für Semaglutid freizugeben, kann genauso keine Option sein wie der Wechsel von einen Insulin zum Anderen.
Am 14.11. haben wir wieder einen DMP-Thermin. Dort kann ich zwar ungestraft meinem Frust freien Lauf lassen, großartig ändern wird das aber nichts. Es wird weiter an den Symptomen herumgebastelt, weil diese Strategie bei den meisten Diabetikern so aufgeht.

[Sarkasmus on]
Vielleicht sollte man uns das Libre wegnehmen und auch keine Teststreifen mehr verschreiben?
So kommen wir nicht mehr auf die Idee, aufgrund des Blutzuckers auf den Gesundheitszustand zu schließen. Vierteljährlich eine HbA1c-Messung sollte doch genügen?
[Sarkasmus off]

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