Autor Thema: Der >8 Club…  (Gelesen 21018 mal)

Offline Gyuri

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #60 am: April 15, 2019, 12:32 »
Da geht bei SiDiary scheinbar einiges automatisch, wofür ich meinen Kopf schräg halten musste damit das bisschen Hirn zusammen läuft … und noch viel mehr.  :super:

Müsste/Muss ich öfter solche Spielereien machen, würde ich mir ein Excel-Makro basteln. Nur - ich bin inzwischen schon etwas außer Übung.  :rotwerd:

Die Diabetesberaterin wollte aber keine Diagramme sehen, sondern ein ganz "normales" Tagebuch.
Ich holte die historischen Daten ins Excel und suchte (manuell) nach den Spritz- und Ess-Ereignissen und nach Werten zwei Stunden danach.
Für dieses 7-Tage-Werk benötigte ich einen ganzen Sonntag zum Zusammenschreiben.



Öfter mache ich so etwas nicht mehr. Ich achte jetzt darauf, dass ich wenigstens 2 Stunden nach dem Essen einen Scan durchführe. So findet man sich in den historischen Daten leichter zurecht.
Hätte ich (eher für mich) Diagramme gewollt, hätte ich mein altes Excel-Management nutzen können und die Ereignisse vor und nach dem Essen eintragen können.
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Archimedes

Offline Gyuri

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #61 am: April 15, 2019, 14:29 »
 :rotwerd: Es hat mir jetzt dann doch keine Ruhe gelassen und ich wollte mithilfe meines guten alten Management mal kucken, was es mit den Daten meiner Frau zu kucken gibt.



Ab dem 29.3. haben wir damit begonnen 50IE Tresiba in der Früh um ca. 6 Uhr zu spritzen.
und wir haben die (mehr oder weniger) festen Boluseinheiten Fiasp halbiert.

Nach meiner unbedeutenden HbA1c-Schätzung hat sich dadurch der Langzeitwert geringfügig verbessert, wobei die Gesamtlage immer noch eine Katastrophe darstellt.
Dem von mir errechneten Trend würde ich keine besondere Bedeutung beimessen. Jedoch kann man schon sagen, dass sich der Trend NICHT nachteilig entwickelt.

Bin ja gespannt was nach Mergentheim gemessen wird! :ja:
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Archimedes

Offline Kladie

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #62 am: April 15, 2019, 15:28 »
Hallo Gyuri,

hast du wirklich einen Termin für Bad Mergentheim vereinbaren können? Soweit ich informiert bin werden dort nur Type 1 angenommen und speziell solche mit Pumpe. Type 2er werden eher mit Naserümpfen bedacht oder hat sich da was geändert?

Offline Gyuri

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #63 am: April 15, 2019, 15:50 »
Ich habe (noch) keine Zusage aus Mergentheim.
Aber da kümmert sich meine Diabetespraxis drum. Die ordnen den Fall meiner Frau mit "Dringlichkeitsstufe" ein.
Wenn es dort nix werden sollte gäbe es noch andere Häuser.
Nur Bad Heilbrunn kommt nicht mehr in Frage obwohl das näher wäre. Die hätten 2016 über 4 Wochen lang eine Möglichkeit gehabt. Aber das Personal benügte sich damit, mit ihrem Diabdok nur anzugeben.
Gesehen hat er meine Frau damals nie. So wurde sie mit lausigen Werten entlassen.  :daumenrunter:
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Offline Kladie

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #64 am: April 17, 2019, 13:01 »
Da ist Bad Mergentheim sicher besser geeignet!

Dort wird deine Frau aber wohl ein "Exot" werden - aber es kann natürlich auch sein, daß Sie als eine Herausforderung angesehen wird. Dann ist Sie in den besten Händen die man sich vorstellen kann. Ich habe schon viel Gutes über Mergentheim gehört.

Offline Gyuri

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #65 am: Mai 30, 2019, 15:01 »
So langsam wirds Zeit…  :erstaunt:

Ich habe den nicht direkt messbaren Verdacht, dass sich die ständig zu hohen Werte auf den Gesundheitszustand meiner Frau immer mehr auswirken.
Es könnte aber auch sein, dass die Verschlechterung nur eine Folge ihrer Schlaganfälle ist.
Von den Ärzten kommt da sehr wenig Reaktion … sieht man mal von der Einweisung in Bad Mergentheim ab.

Unser Hausarzt hat wohl nicht gerade den vollen Diabetes-Durchblick.  :daumenrunter:

Als die Frau den Langzeitwert von 13% überschritten hat meinte er, sie müsse dringend neu eingestellt werden.
Das wissen wir auch ohne diesen Wert.  :moser:
Bei mir hat er übrigens das selbe gesagt, weil ich von 6,5% über Ostern  :rotwerd: auf 7,1% anstieg.
Außer dem Langzeitwert (und dem aktuellen Blutdruck) wurde ÜBERHAUPT NICHTS geprüft.

Wüsste er von meinem stark schwankenden Verlauf über Jahrzehnte und von dem was mein Diabetologe dazu sagte ("…bei Ihnen nicht aussagekräftig…") hätte er das nicht gesagt.
Ich bleibe ganz stur bei meinem bewährten Management, auch wenn es da manch einen Ausreißer geben kann. Gelegentliche Ausflüge bis 7,4% sind für einen 66jährigen Diabetiker mit 21 Jahren Spritzerfahrung statistisch vertretbar.  8)

Jetzt und gerade in diesem Thema geht es aber um den geschätzten HbA1c von 15% meiner Frau.
Wie kommt so ein Wert zustande?  :kratz:
Da müsste ich weit ausholen ohne es mit Bestimmtheit erklären zu können.

Das heutige Tagesprotokoll meiner Frau zeigt aber die typische Lage  auf.
  • Viel zu hoher Verlauf über Nacht, der sich auch von einem "Gupf" + Tresiba in der Früh vor dem Aufwachen nicht beeindrucken ließ.
  • 292-297mg/dl als NÜCHTERNWERT  :kreisch:
  • Unterschätzte 100g KH für ein reichhaltiges Buffet  :mahl:
  • überhaupt keine Möglichkeit sich sportlich zu bewegen.

Man mag mir vorwerfen, dass ich einfach so auf Verdacht (beim Anblick von 500mg/dl) weitere 30g KH über den Daumen geschätzt habe und 15 IE Fiasp hinterher spritzte.
Inzwischen messe scanne ich bei ihr: 434mg/dl.
btw: blutig kommt manchmal bei den hohen Libre-Werten deutlich mehr und manchmal deutlich weniger raus.

So sah der heutige Vormittag bei uns aus:
(größer durch CLICK)

Es sollte klar sein … oben das Protokoll meiner Frau
und unten meines.

Wen es interessiert: In unseren Libre gilt keine Sommerzeit!

Ich würde mir ganz gern verschiedene Meinungen anhören, wie ich die Zeit bis zum 7. Juni (= Aufnahme in Bad Mergentheim) besser überbrücken könnte.  :hilfe:
Seitens der Ärzte kommt da nicht mehr viel. :nein:
Ansonsten muss ich einfach so weiter machen.
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Re: Der >8 Club…
« Antwort #66 am: Mai 30, 2019, 18:06 »
Weil in einer PM gerade von Basalratentest die Rede war:  :zwinker:

Ich glaube nicht, dass so ein Test bei meiner Frau funktionieren wird, weil sie Werte jenseits von gut und böse hat.

Auch wäre das mehr die Aufgabe eines Diabetologen oder einem beauftragten Diabetesberater. Beide Berufsgruppen haben sich dabei über Jahrzehnte zurückgehalten … und ich werde jetzt mit dem Problem allein gelassen.  :'(

Ich kann jetzt nur bis zum 7.6. etwas rum probieren um das Schlimmste zu verhindern und hoffen, dass die in Bad Mergentheim sich was einfallen lassen. So um die 12 Tage wollen sie dafür brauchen.
 
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Re: Der >8 Club…
« Antwort #67 am: Mai 30, 2019, 18:53 »
Ich habe mir wieder mal mit meiner Libre-Software das Tagesmuster und das Mahlzeitenprotokoll der letzten Woche angeschaut und mit den letzten Wochen-Diagrammen verglichen.

So sehr ich hier jammere, dass ich keine Fortschritte erziele … glaubt man den Statistiken der Software, kann man zwar keine absoluten Werte auslesen, jedoch durchaus beurteilen  ob es zwischen den Wochen Veränderungen gegeben hat.

Das Tagesmuster sieht wie immer alarmierend aus, ist jedoch im Schnitt etwas rückläufig.

Der geschätzte HbA1c-Wert war schon bei ca. 15% … und das obwohl oder weil(?) wir die Bolus-Menge halbiert hatten.

Das Mahlzeitenprotokoll über eine Woche sieht inzwischen fast schon lesbar aus. Das dürfte davon kommen, dass wir regelmäßiger essen. Nur das Mittagessen ist noch etwas ungleichmäßig und die Nachtmahlzeit wurde nicht registriert.

Eines ist aber überdeutlich klar:
Morgens: vor dem Essen 298 und nach dem Essen(+2h) 380
Mittags:  vor dem Essen 361 und nach dem Essen(+2h) 371
Abends:  vor dem Essen 360 und nach dem Essen(+3h) 369

Das sind zwar grottenschlechte Werte, die Veränderungen Mittags und Abends deuten aber auf einen gar nicht so schlecht verwendeten Bolus hin.
In der Früh sollte mehr gespritzt werden ODER BESSER weniger gegessen werden.
Das Frühstück wäre auch MEIN Problem.  :rotwerd:

Das alles in allem zu hohe Niveau müsste durch eine bessere Basalversorgung gesichert werden. Da kann ich aber nur machen, was mir aufgetragen wurde und nur Medikamente verwenden, die wir bekommen.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #68 am: Mai 31, 2019, 10:41 »
Weil in einer PM gerade von Basalratentest die Rede war:  :zwinker:

Ich glaube nicht, dass so ein Test bei meiner Frau funktionieren wird, weil sie Werte jenseits von gut und böse hat.
Der Sinn eines solchen Tests ist ja nicht der, dass man dafür eine Art TÜV-Plakette kriegt, sondern der, dass man Fehler findet und die dann behebt.Und speziell der Basaltest soll zeigen wie es aussieht, wenn keine Mahlzeiten eingenommen werden.
Was der Arzt/Diabetesberater daran macht ist die Auswertung. Aber die Durchführung (nichts essen und messen) muss schon der Diabetiker selber machen.Oder willst Du deine Frau da für 8 Stunden in die Praxis setzen?
Meiner Meinung nach sollte Deine Frau in eine Fachklinik für Diabetes stationär eingewiesen werden und dort dann neu eingestellt werden.Und dann würde ich da erwarten, dass Sie mit wesentlich besseren Tageskurven wieder entlassen wird.
Aktuell muss man sich mit den Kurven nicht näher beschäftigen, denn die zeigen nur eine durchgängig insuffiziente Therapieführung.
Das ist jetzt kein Vorwurf an dich, das ist nur meine ehrliche Meinung. Und ich pflichte dir vöällig bei: das sollte nicht an Dir hängenbleiben, da muss ein Profi ran.
Viele Grüße
Jörg
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Offline Gyuri

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Re: Der >8 Club…
« Antwort #69 am: Mai 31, 2019, 17:07 »
(…) denn die zeigen nur eine durchgängig insuffiziente Therapieführung.
Das ist jetzt kein Vorwurf an dich, das ist nur meine ehrliche Meinung. (…)

Etwas anderes erwarte/erhoffe ich hier auch gar nicht.  :zwinker:
Es ist ja auch nicht so, dass ich an der aktuellen Therapie großartige Anteile habe.

Die Therapie im kranken Haus wegen Schlaganfall war schlimm.
(Parole: Hauptsache nie unter 80mg/dl)

Ich machte dann so weiter, wie die Frau vor der Erkrankung vor ging … nur konsequenter und erzielte umgehend einen besseren Langzeitwert.
Die neue Diabetologin änderte dann die Therapie wieder nach dem Schema des Krankenhauses - weil in dem Krankenhaus ein allgemein anerkannter Diabetologe praktiziert (der aber meine Frau nie zu Gesicht bekam). Es gab dann einen kurzen Streit und ich nahm meine Frau zu meinem Diabetologen mit. Dieser wechselte dann im Wesentlichen zu meiner Strategie, aber mit anderen Insulinen und mit der Verschreibung von Libre ( :super:)

Mit diesen Aufzeichnungen zeigte sich u.a. dass Lantus überhaupt nicht mehr wirkte. Ihre Werte wurden zunehmend schlechter und wir probierten mit der Nachfolgerin meines Arztes (er ging in Rente) weiter, zuletzt mit Tresiba.
Die Diabetesberaterin meinte dann sicherlich zu Recht, dass zu viel Fiasp nicht die Lösung sein könnte.
Wir erhöten das Basalinsulin an die obere Grenze und ich halbierte die Fiasp-Gaben …

Das alles brachte keine deutliche Verbesserung der Lage und die Ärztin wollte die Verantwortung für eine ambulante Therapie nicht mehr übernehmen. Die Einweisung nach Bad Mergentheim war dringend nötig. Leider geht das mit dem Termin aber nicht so schnell, wie ich es gern hätte. So müssen wir halt jetzt noch mal eine Woche lang "rumpfuschen".  :kreisch:

Ich bin ja schon gespannt, was da in Mergentheim gemacht wird. Ich werde vor Ort sein und hier ganz sicherlich berichten, wie es gelaufen sein wird.

btw: Die kranke Versicherung meiner Frau wirft mir Prügel in die Beine, weil ich sie mit ihrem GdB100 G B H und dem Pflegegrad 4 begleiten will. In Mergentheim ist man zwar im Prinzip auf meiner Seite, aber die Kasse will erst mal nichts zahlen.  :mauer:
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