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Duff Rose:
Also ich bin ja kein Fachmann, aber für mich sieht das aus als wirkt das ganze extern zugeführte Insulin viel zu wenig. Denn man müsste ja irgendwann auch mal etwas weiter runter kommen.

Gyuri:
Mit einem Bolusrechner (bzw. einer "Korrektur-Strategie") kommt man nicht viel weiter. Oft habe ich den Eindruck, dass ich meiner Frau spritzen kann was ich will … es wird nichts bewirken.
Das einzige was hilft ist "Hungern lassen".
Nehmen wir z.B. den 6.9. (nicht typisch aber fast ganz normal)

Gegen 4 Uhr spritzte ich 25 IE Actrapid (wie immer)
sie hatte da 328mg/dl (wie so oft)
ich ließ meine Frau weiter schlafen bis 8:30
und spritzte bei 243mg/dl 30 IE Fiasp (wie immer)
und kontrollierte um 9 Uhr noch mal… 257mg/dl
ich entschloss mich, das Frühstück ausfallen zu lassen,
bis 14 Uhr geschah aber nichts besonderes.
Dann spritzte ich zum verspäteten Mittagessen 25 IE Fiasp und es gab dann 50g KH zum Essen.
Ab 15 Uhr stieg dann der Zucker "als ob ich das Spritzen vergessen hätte"…
Ab 19 Uhr lief nichts mehr normal. Die Frau bediente sich unkontrolliert mit Schokolade, Eis, Nüsse und was weiß ich noch alles. (Keine Ahnung wie viele BE)
Ich wollte das Abendessen ausfallen lassen.
Die Scannes bis 21 Uhr waren von ihr ohne mein Wissen. Dann schickte ich sie bei 390mg/dl mit 35 IE (=Daumen * Pi) Actrapid ins Bett.

btw: Unsere Libre laufen immer auf MEZ. Nach Sommerzeit war es immer eine Stunde später.

Fazit:
Wieviel gespritzt wird hat kaum Einfluss. Fasten bringt hingegen mehr bzw. Naschen macht alles wieder kaputt.  :mauer:

Floh:
Tarabas/Gyuri: Ihr seid - glaube ich - die beiden die das mit der Eigenproduktion verfolgen. Erklärt es mir.

Ich sehe von 4 Uhr bis 8.30h einen Abfall von ~100 mg/dl bei 25 I.E. Actrapid (4 mg/dl/I.E). Das ist jetzt kein Schnellinsulin, würde aber recht gut in die Wirkzeit passen. Zwischen 8.30 und 9 wirkt Fiasp nicht senkend, dass ist also nur das Ende vom Actrapid.

Von 9 bis 14 Uhr (naja, das geht etwas über die vermutliche Wirkzeit von Fiasp um 8.30 hinaus, aber nicht viel) sinkt der BZ um 50 mg/dl durch 30 I.E. Fiasp (2 mg/dl/I.E.).

Dann gab es 25 I.E. Essensbolus und 50g KH (also 1 I.E. / 2g KH) und keinen zusätzlichen "Basalbolus", den du die ganze Nacht und "Vormittags" laufen hattest. BZ steigt, wobei mir natürlich die Informationen zum "normalen" Verlauf fehlen.

Ihre Werte scheinen ja immer so auf knapp unter 400 mg/dl begrenzt (siehe Statistik im ersten Post), da scheint dann also irgend eine Eigenkorrektur noch zu funktionieren. Wenn wir mal behaupten, dass die Fressattacke (die mich nach ~24h fasten nicht wundert) um 21h zu ende war, dann verpasst du 35 I.E., die nach 3 Stunden schon eine Senkung um 100 mg/dl bewirkt haben (3 mg/dl/I.E. - Wert ist aber falsch weil noch Essen verdaut wird und die Zeit um Mitternacht endet).

Wenn deine Frau ein Typ 1 wäre, würde ich dieses sagen:

Für mich gibt es nachts eine höhere Insulinempfindlichkeit als Tags (4 mg/dl/I.E. statt den 2 mg/dl/I.E. tags), einen vielleicht falschen Essensfaktor tagsüber, der sehr gut an der Fettsäureresistenz durch langes Fasten liegen kann. Ihr quält auch mit Fressattacken durch fehlende Mahlzeiten statt KH freie Optionen einzuplanen. Und die Insulinmenge ist schlicht viel zu niedrig. Entweder deine Korrekturen müssten mit den zwei Zeilen weiter oben angegebenen Faktoren richtig berechnet werden (also verdoppelt bis verdreifacht) oder ihr braucht zusätzlich eine Basalrate von knapp 200 I.E. pro Tag (vielleicht mehr ... die Anzahl der KH pro Tag war ja untypisch klein).

Ihr macht ja die Insulinempfindlichkeit durch diese unglaublich hohen Werte nicht besser.

Tarabas:

--- Zitat von: Floh am September 13, 2018, 08:59 ---Tarabas/Gyuri: Ihr seid - glaube ich - die beiden die das mit der Eigenproduktion verfolgen. Erklärt es mir.

--- Ende Zitat ---

Was verfolge ich?


--- Zitat ---Ihre Werte scheinen ja immer so auf knapp unter 400 mg/dl begrenzt (siehe Statistik im ersten Post), da scheint dann also irgend eine Eigenkorrektur noch zu funktionieren.

--- Ende Zitat ---

Wenn es doch immer so aussieht, als ob hier auch Wasser statt Insulin gespritzt werden könnte, und wir wissen, daß T2er ja ihre BSD oft recht auspowern: wo soll denn hier auf einmal das nötige Insulin für eine Eigenkorrektur herkommen?

Was ich mir vorstellen könnte: wenn ein Teil des Problems darin bestehen könnte, daß die Leber unkontrolliert Zucker rausschmeißt, dann könnte die Leber hier endlich mal Pause machen?

Oder aber: kann Libre mehr als 400mg dokumentieren?


--- Zitat ---Wenn deine Frau ein Typ 1 wäre, würde ich dieses sagen:

Für mich gibt es nachts eine höhere Insulinempfindlichkeit als Tags (4 mg/dl/I.E. statt den 2 mg/dl/I.E. tags), einen vielleicht falschen Essensfaktor tagsüber, der sehr gut an der Fettsäureresistenz durch langes Fasten liegen kann. Ihr

--- Ende Zitat ---

Irgendwelche Phänomene, die ich bei meinen Werten schlicht nicht kenne, ja die könnten hier auch reinspielen.

Gyuri:
Das geht mir hier schon wieder in die falsche Richtung.  :gruebeln:
Ich bin aber selber schuld, weil ich auf Fragen eingegangen bin, die nix mit dem HbA1c zu tun haben.
Der Langzeitwert sagt grundsätzlich nichts über Schwankung aus, sondern nur über Durchschnitt.

Libre zeigt in den Diagrammen nur Werte bis 350mg/dl an.
Diese Grenze wäre für meine Betrachtung interessanter als die Frage ob Werte über 400mg/dl gemessen werden.
Ja - ich habe schon Werte im Display (ich glaube!) über 450mg/dl gesehen.  :gruebeln: Wie "genau" die dann sind kann man aber erahnen.
Da wären zuerst mal die ±15% und dann noch die Frage, wie weit man in dem Messbereich einen Vergleich zur blutigen Messung herstellen sollte.

Ich kann bei meiner Frau bzw. aus ihren Diagrammen beim besten Willen nichts von einer nennenswerten Eigenproduktion erkennen.
Es ist auch immer wieder interessant, dass doch Typ1-Diabetes gern mit Typ2-Diabetes verglichen wird (manchmal auch von mir  :rotwerd: wofür ich dann immer wieder gerügt werde, Typ1er aber nicht) obwohl es verschiedene Krankheiten sind. Erschwehrend kommt bei meiner Frau hinzu, dass sie in den Arztpraxen manchmal als Typ1 geführt wird, meist aber als Typ2.

Hier wollte ich nur eine Plattform bieten, falls der Langzeitwert hoffnungslos außer Kontrolle gerät.
Sicherlich gut gemeinte Ratschläge, extrem hohe Glukosewerte mit extrem hohen Insulinmengen zu "korrigieren" gehen bei meiner Frau nicht mehr auf. Das müsst ihr mir und unserem Diabetologen einfach glauben. Was ihr wohl helfen würde wäre eine sportliche Betätigung. Sag das mal einem Schwerbehinderten mit GdB 100 G B H bei dem bisher vergeblich die Verschlechterung nach aG verlangt wird, dass man mehr Sport machen muss. Ich bin schon froh, wenn ich meine Frau überhaupt aus dem Bett bekomme … und wenn ich es schaffe, sie von Süßigkeiten fern zu halten.

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