Diabetesfragen > Diabetes-Technik

Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen

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Floh:
Sorry Gyuri, aber nein.

Wenn du Werte korrigierst, ohne ganz genau zu wissen was die mathematische und chemische Grundlage der Abweichungen ist, dann kannst du auch gleich beliebige Werte eintragen. Das ist genau das Selbe wie einfach Werte zu erfinden.

Gyuri:
Wenn ein neu gesteckter Sensor mir "LO" angibt, ich aber keine Unterzuckererscheinungen habe, dann könnte ich auch einfach garnix machen, und den LO-Wert LO-Wert sein lassen. Dann bräuchte ich mich aber nicht wundern, wenn man mir bei der vierteljährlichen Untersuchung vogehalten würde, dass ich in drei Monaten sechs starke Unterzuckerungen gehabt hätte, nur weil mein Libre stur nach Schema F ausgelesen wurde. Beim Diabetologen bringe ich auch immer schön mein BZ-Messgerät mit und sage denen, dass ich da die ganzen Gegenmessungen habe die ich aus Kostengründen (Libre-Teststreifen bekomme ich nicht verschrieben) extern messen musste.

Wenn ein "Sachverständiger" meine Libredaten anschaut und ihm höchstwarscheinlich alle anderen Aufzeichnungen egal sind, weil er schon mit den Libredaten leicht überfordert ist, bekomme ich in meiner Beurteilung ein ein großes Problem. Das wäre für mich dann Grund genug, ihm alle Libre-Daten als "Rohdaten" zu verschweigen und einen abschließenden und kompletten Bericht abzuliefern.

Gestern fiel mir ein Sensor vorzeitig ab und ich musste ohne "Vorlaufzeit" einen neuen Sensor setzen. Prompt meldete er mir 42mg/dl. Ich fühlte keinen Unterzucker und stellte dann blutige 87mg/dl fest. Seit heute früh hat sich mein Libre-Sensor beruhigt und liefert Werte, die durchaus vergleichbar mit dem Blutzucker sind.

Ich bin zur Zeit keinem eine Rechenschaft über meine Glukosewerte schuldig.  8) Stünde aber mein Führerschein auf dem Spiel, wenn ein Sachverständiger sich auf Libre-Daten für sein Urteil beschränken könnte, bekäme er von mir nur Fehler bereinigte Daten in einem Tagebuch.

btw: Ich bin auch überzeugt, dass es "Fachleute" gibt, die genau auf das HbA1c schauen und davon ausgehen, dass Werte unter … sagen wir mal 5,5% mit vielen Unterzuckerungen erkauft wurden. So etwas hört man leider immer wieder - auch hier. Und was macht man, wenn man feststellt, dass man an so einen Gutachter geraten ist? :gruebeln:

Duff Rose:
Meine Diabetoloin hat irgendwas mal von einer Therapie- Zulassung erzählt welches als CGM/FGM nur das Dexcom hat mit Maximalabweichung von 9% zur Blutglukose.

„Das Dexcom G5 Mobile rtCGM-System zeichnet sich durch hohe Messgenauigkeit aus. Dies erlaubt Ihnen, Therapieentscheidungen zu treffen ohne dafür extra Blutzucker messen zu müssen.“

So Die Erklärung bei Dexcom.

Ich wollte damit nur sagen, dass vielleicht Blutmessungen eh angebracht sind, da die Toleranz des Libre, gerade für rechtliche Dinge, viel zu hoch ist.

Kladie:
Hallo Duff Rose,


--- Zitat ---orginal Duff Rose:
Ich wollte damit nur sagen, dass vielleicht Blutmessungen eh angebracht sind, da die Toleranz des Libre, gerade für rechtliche Dinge, viel zu hoch ist.
--- Ende Zitat ---
Laut Abbott ist das Libre ja schon gar nicht geeignet seine Insulintherapie danach auszurichten. Umso weniger ist es für Gutachten geeignet. Ob das Dexcom als rechtlich zugelassenes Meßgerät zugelassen ist, ist eine ganz andere Sache.

Für meinen Geschmack ist Floh etwas zu vorsichtig in seiner Bewertung. Auch ich würde einen Fühererschein nicht vom Libre und seinen Werten abhängig machen wollen.

Gyuri:

--- Zitat von: Kladie am September 16, 2018, 21:30 ---(…) Auch ich würde einen Fühererschein nicht vom Libre und seinen Werten abhängig machen wollen.

--- Ende Zitat ---
Zurzeit sehe ich das notgedrungen genauso!
Es könnte besser werden, wenn ALLE, die mit dem Libre arbeiten genau informiert werden würden was das Libre besser kann als andere Messsysteme und was es nicht besser kann und dass man es sich beim Messen von irgendwas etwas zu leicht macht, wenn man ein Messergebnis immer nur kritiklos annimmt ohne zu ahnen, was man da denn wirklich gemessen hat und was das Ergebnis für die zu bewältigende Aufgabe bedeutet. Wenn aber die höchsten "Schiedsrichter" nicht wissen, was Libre misst, wie kann man dann eine gerechte Beurteilung erwarten?

Einfach davon auszugehen, dass ein Wert unter 70mg/dl zu niedrig ist und Umstände zu vernachlässigen, die zu dem unerwünschten Messergebnis führen, ist dumm und für eine Fachkraft akzeptierbar. Man kann aber auch nicht einfach sagen, der Fachmann hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Abbott müsste eben viel mehr Aufklärung betreiben und sich nicht nur stark theoretisierte Fehlmessungen groß und breit erklären, die sich niemals auf praktische Probleme übertragen lassen.



Ich denke dabei an die Grafik des zeitverzögerten Profils, wenn ein Glukosewert ansteigt und/oder abfällt. Damit ließen sich die wenigsten Unstimmigkeiten zwischen Libre und blutiger Messreihe erklären.

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