Diabetesfragen > ICT - Basis/Bolus

Verwertung aller BE einer Mahlzeit

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Joerg Moeller:

--- Zitat von: Kladie am Oktober 23, 2017, 17:05 ---Bei 130 mg/dl hast du mehr Eingeninsulin als bei 100 mg/dl ...

--- Ende Zitat ---

Kann man nicht pauschal so sagen. Das hängt davon ab, wie die Betazellen überhaupt noch mitarbeiten. Die werden ja insbesondere in der Manifestationsphase durch die Resistenz über die Maßen beansprucht, so dass sie irgendwann so erschöpft sind, dass es nicht mehr ausreicht. Und da kann es dann durchaus sein, dass sie z.B. die 100 noch kompensieren können (die Insulinproduktion setzt ja schon bei >60-70 ein, die 130 aber nicht mehr.

Das kann man nur schätzen, oder aber durch einen C-Peptid- oder Proinsulin-Test messen. Erhöhtes Proinsulin (http://www.labor-limbach.de/Intaktes-Proinsulin.320.0.html) zeigt dann ja schon an, dass die Betazellen überbeansprucht sind.

Viele Grüße,
Jörg

Kladie:
Hallo Joerg,


--- Zitat ---orginal JoergMoeller:
Kann man nicht pauschal so sagen. Das hängt davon ab, wie die Betazellen überhaupt noch mitarbeiten......
--- Ende Zitat ---
ich möchte dir nur ungern widersprechen aber nur wenn du absolute Sonderfälle betrachtest magst du vielleicht recht haben - wenn es sie gibt.
Ich habe noch nie davon gelesen oder gehört, dass Betazellen bei höheren BZ Werten weniger Insulin produzieren und nur das habe ich geschrieben. Ob die produzierte Menge ausreicht um 100, 130, 200mg/dl oder noch höhere BZ Pegel zu regulieren lasse ich einfach offen.
Generell ist es aber so, dass die Betazellen bei höheren BZ Werten sensitive ATP Kaliumkanäle schließen und Calziumkanäle öffnen und damit mehr (Pro-)Insulin ausgeben. https://de.wikipedia.org/wiki/Kaliumkanal#Selektivit.C3.A4t
Ausschweifender beschrieben: http://www.uni-heidelberg.de/presse/ruca/ruca04-01/18.html

--- Zitat ---Auszug:
...... Die Beta-Zellen sind es, die in der Bauspeicheldrüse Insulin herstellen und es je nach Zuckerkonzentration in das Blut abgeben. Die Patch-Clamp-Technik erlaubte es nun, die verschiedenen Ionenkanäle in der Plasmamembran zu beschreiben und zu untersuchen, wie sie sich bei unterschiedlichen Zuckerkonzentrationen verhalten.
--- Ende Zitat ---



Im Link beziehst du dich auf das vermehrte Auftreten von unprozessiertem Proinsulin was die Wirksamkeit des Insulins weiter herabsetzt. Das stelle ich überhaupt nicht in Frage obwohl auch das unprozessierte Proinsulin abhängig von der BZ Höhe ausgegeben wird. Das sind aber zwei unterschiedliche Baustellen.

Joerg Moeller:

--- Zitat von: Kladie am Oktober 24, 2017, 16:38 ---Ich habe noch nie davon gelesen oder gehört, dass Betazellen bei höheren BZ Werten weniger Insulin produzieren

--- Ende Zitat ---

Das ist ja auch nicht physiologisch, sondern pathologisch. Die zugehörige Krankheit heißt "Diabetes mellitus" und die beschriebene Funktionsstörung nennt man bei DM2 "Sekundärversagen" (das dann eine Indikation für das Umstellen der Therapie auf Insulinsubstitution bedeutet)

Viele Grüße,
Jörg

Duff Rose:
Moin,
meine Diabethologin meinte heute dass es durchaus Patienten gibt, die ab 6BE nur mit dem halben BE-Faktor kalkulieren müssen. Kann ich mir beim T2 gut vorstellen, beim T1 ohne Eigenproduktion nicht. Es sei denn, die Kohlehydrate gehen bei übermäßiger Aufnahme noch über einen anderen Weg, Nierenschwelle z.B., flöten. 

 

Hobbit:
Ich bin Typ1 (ICT ohne Restproduktion und mit relativ wenig Basalinsulin => von alleine sinkt mein BZ nur wenig) und reduziere mein Bolus-Insulin bei größeren KH-Mengen (ab circa 8 BE) auch.
Habe den Thread mitverfolgt und finde die Theorie, dass nicht alle KH verwertet werden, einigermaßen annehmbar (wenn auch etwas dünn).

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