Diabetesfragen > Diabetes-Technik
Libre zeigt extrem falsche Werte an
d1werner:
Ich nutze zum Auslesen meiner Libre Sensoren inzwischen fast ausschliesslich iosXdrip in Verbindung mit einem blucon.
Das funktioniert äusserst stabil (im Gegensatz zur originellen BLucon Software).
Durch die regelmässige Kalibrierung (2* am 1. Tag, im Anschluss einmal täglich) mit Xdrip sind auch die ermittelten Werte des Sensors deutlich verbessert.
Das gilt insbesondere nachts, wenn (zumindest bei mir) der Libre durchgängig viel zu niedrige Werte anzeigt.
Mit der nächsten Version von ioxXdrip wird es auch einen Sidiary Export geben, so dass ich künftig eher auf diese Werte zugreifen werde als auf die Original-Libre-Daten.
Joerg Moeller:
Ich würde die Genauigkeit der Libre-Daten weniger vom BZ-Gerät, sondern eher am HbA1c festmachen. (Geht natürlich nur, wenn man mindestens über 8 Wochen FGM-Werte zur Auswertung hat)
Wenn das Labor-HbA1c zu den aus den Libredaten berechnetem HbA1c passt, dann misst es korrekt. Unabhängig davon, was das BZ-Messgerät sagt.
BZ-Messgeräte messen nicht, die schätzen eher, wenn man sich die vom Gesetzgeber erlaubten Abweichungen ansieht. Und die einen schätzen mehr, die anderen weniger gut. Leider lässt sich das nicht erkennen, in welche Kategorie das eigene fällt, wenn man es nicht mit einem Messgerät in Laborqualität vergleichen kann.
Viele Grüße,
Jörg
Gyuri:
Wenn ich immer wieder was von Libre "kalibrieren" lese, krieg ich immer nen Vogel. :patsch:
Es ist sowas von daneben, zwei grundverschiedene Messsysteme, die BEIDE ihre gewaltigen Abweichungen haben dürfen miteinander zu vergleichen … und nicht nur das! Es wird dann davon ausgegangen, dass das eine (wohl das blutige) Messsystem als Referenz taugt und die Werte des anderen (wohl des Libre) ständig an diese Scheinreferenz angepasst werden soll.
Ich sage, es spielt überhaupt keine Rolle, ob ich dem einen oder anderen Messgerät mehr traue. Ich entscheide aufgrund von Messdaten nur eines Systems was ich gedenke zu verbessern.
Nur mal ein kleines Beispiel, was mir heute Früh (erstmalig!) passiert ist.
Gegen 02:30 spritzte ich 5 IE Apidra (Warum? Das ist jetzt hier nicht das Thema)
Danach legte ich mich zum Schlafen hin, was mir aber nicht gelingen wollte.
Ich hatte die ganze Zeit leichte Unterzuckererscheinungen.
Gegen 05:20 stand ich dann auf und prüfte erst Blutdruck und dann mit dem Libre den aktuellen Glukosewert.
"Aha 62mg/dl"
Bei mir beginnt echter Unterzucker mit 60mg/dl von einem echten Hypo spreche ich bei <50 mg/dl. Wenn mir das Libre was in Rot anzeigt, ist mir das fast egal. 8)
Weil mir kleine Unterschiede bekannt sind, ich aber keine Libre-Teststreifen habe, gab es mit meinem OneTouch eine Gegenmessung um 02:26 mit 135 mg/dl :gruebeln:
Was macht man, wenn man nicht so genau weiß, welches Gerät jetzt zuverlässiger arbeitet?
Nach dem HbA1c-Wert schauen!
Nein - war nur ein Witz. :lachen:
Ich traue da immer meinem Gefühl mehr als allen Messgeräten auf der Welt. Und mein Gefühl sagte mir, ich hatte Unterzuckererscheinungen. Ich aß dann "auf die Schnelle" etwas Schokolade, weil nichts anderes greifbar war und legte mich nach einem Beruhigungstee noch mal hin - bis ich dann um 09:30 zum Frühstück aufstand, die gewohnten 18 IE spritzte und dann gegen 10:30 ca. 40g KH aß.
Was mir das OneTouch heute anzeigte wurde ignoriert … und das war auch gut so.
Ein andermal glaube ich vielleicht dem Libre weniger … falls mir mein Gefühl was anderes sagt.
Auf jeden Fall weiß ich aber immer, dass ich dem angezeigten Trend auf dem Libre-Display trauen kann.
(Und damit meine ich nicht den popeligen und unzuverlässigen Trendpfeil. :daumenrunter: )
Gyuri:
Dieser Witz von mir könnte leicht falsch verstanden werden.
--- Zitat von: Gyuri am Januar 17, 2018, 22:31 ---(…)
Was macht man, wenn man nicht so genau weiß, welches Gerät jetzt zuverlässiger arbeitet?
Nach dem HbA1c-Wert schauen!
Nein - war nur ein Witz. :lachen:
(…)
--- Ende Zitat ---
Nach reiflicher Überlegung meine ich jetzt das etwas genauer und vor allem auf das Libre bezogen erklären zu müssen.
Mit den "Tagesmustern" aus der Libre-Software erhält man eine "vorsichtige Schätzung" des Langzeitwertes über den eingestellten Zeitraum. So habe ich das mal mit meinen Daten schätzen lassen:
Zuerst mal über eine Woche:
Natürlich sagt so eine Schätzung nicht viel über den zu erwartenden Labor-Langzeitwert aus.
Wenn man sich aber geschickt eien entsprechenden Zeitraum aussucht, kann man so gut Veränderungen beobachten.
Darum gleich mal meine letzten 2 Wochen:
Auch zwei Wochen dürften für einen Vergleich mit einem Laborergebnis recht unsicher sein
Sehen wir uns mal die letzten 4 Wochen an:
In Schulungen habe ich schon ganz unterschiedliche Zeiträume aufgezeigt bekommen für die der HbA1c gelten soll. Für bis zu 3 Monate sollen die Blutzuckermessergebnisse eine Rolle spielen. Allerdings wurd mir auch manchmal erzählt (leider nicht immer) dass es schon eine Rolle spielt aus welchen Messungen der Zahlenfriedhof zusammen gesetzt würde. Das erscheint mir (statistisch betrachtet) logisch. Mit den permanent aufgezeichneten historischen Daten des Libre sollte dies aber (nur vielleicht!!!!) keine Rolle mehr spielen.
Hier noch mein Tagesmuster über 8 Wochen:
Da der errechnete Tagesdurchschnitt sich bei mir immer mehr verschlechtert wenn ich weiter in die Vergangenheit blicke und weil sich der geschätzte HbA1c-Wert aus diesem Tagesdurchschnitt errechnet…
(siehe Abbott-Erklärung)
… wird mein "echtes" HbA1c in der letzten Zeit wohl etwas gesunken sein.
Dies gibt mir aber immer noch keine Gewissheit, dass ich durch einen Vergleich zwischen Libre und Labor einen Korrekturwert zum "kalibrieren" ableiten könnte/dürfte.
Mir geht es jetzt nicht direkt um die Definition des HbA1c und die daraus resultierende Vergleichbarkeit mit gemessenen Glukosewerten, egal mit welchem Messmittel gemessen.
Immer wieder wird mir erzählt
1.) einzelne Extremwerte spielen bei der Umwertung mit Glukosewerten keine Rolle.
Ab wann sollen die "einzelnen" Werte denn doch eine Rolle spielen? Wenn sie wie lange anhalten? Wenn sie sehr häufig auftreten? Jedes mal, wenn ich behaupte, das dies unter Umständen mit dem Integral unter der Kurve relativ zu betrachten ist, wird mir widersprochen. Nun gut, dann ist es halt anders. Ich brauche keine exakte Umwertung. Diese wäre nur nötig, wenn man über den geschätzten HbA1c-Wert versuchen wollte, das Libre zu kalibrieren.
2.) Eine ganz gewagte These wurde mir auch schon mal erzählt. Die letzten paar Tage vor der Blutentnahme fürs Labor spielen keine Rolle zur Bestimmung des Langzeitwertes. Genauso hört man, dass der Zucker von zwischen sechs Wochen und drei Monaten für das HbA1c verantwortlich seien. Dazwisch kann es GEWALTIGE Unterschiede im Messergebnis geben.
Würde ich jetzt für das Labor mein Blut spenden (ich mache das erst in ca. 3 Wochen) könnte ich das Libre bitten, mir mein HbA1c der letzten acht Wochen zu schätzen, wobei die erste und die letzte Woche nicht zu berücksichtigen wäre.
Bei mir käme dann (unter dem Vorbehalt, dass die Annahme "2" wirklich stimmt) ein fast schon trauriges Ergebnis raus.
Ich werde das in etwa 3 Wochen noch einmal durchtesten und zusehen welcher Zeitraum nun wirklich für den genauesten Schätzwert taugt. Wohl Gemerkt! Das kann dann beim nächsten mal und/oder bei anderen Diabetikern wieder ganz anders sein.
Kladie:
--- Zitat ---orginal Joerg Moeller:
Ich würde die Genauigkeit der Libre-Daten weniger vom BZ-Gerät, sondern eher am HbA1c festmachen. (Geht natürlich nur, wenn man mindestens über 8 Wochen FGM-Werte zur Auswertung hat)
Wenn das Labor-HbA1c zu den aus den Libredaten berechnetem HbA1c passt, dann misst es korrekt. Unabhängig davon, was das BZ-Messgerät sagt.
--- Ende Zitat ---
In den 8 Wochen sind mindestens 4 Sensoren benutzt worden und jeder kann mehr oder weniger gut messen. Das Gerät selbst zeigt ja nur an. Da taugt auch kein HbA1c um die Verlässlichkeit einzuschätzen. Dazu müsste man alle 2 Wochen den HbA1c messen und dann würden kaum verwertbare Ergebnisse entstehen.
Der höhere HbA1c bei mir ( Ich habe das 2 Jahre lang beobachtet ) hat mich aber dazu gebracht nun aufs Libre zu verzichten. Meine jetzigen Nüchtern- und Präprandialen BZ Werte müssten den Diabetologen eigentlich jubeln lassen aber ich denke, bald geht die Diskusion beim Diabetologen wieder los: Jetzt haben Sie wieder einen niedrigeren HbA1c . Also haben Sie ohne Libre sicher wieder mehr Hypos - nicht wahr? :patsch:
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