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Trulicity spritzen - Nebenwirkungen?

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Dirk B.:
Hi Jörg,

ich finde diesen Trend schon sehr bedenklich. Wenn da jemand Brigitte Diäten machen möchte - bitte. Aber Medikamente? Truli sollte beim Diabetiker T2 den BZ regulieren was es auch tut. Bei mir tat es das sogar sehr gut. Wer die Nebenwirkung, wie Appetitlosigkeit und Völlegefühl positiv besetzten und mitnehmen kann um einen Start in die Ernährungsumstellung zu erleichtern. Auch gut.
Aber ich denke das das nach wie vor Nebenwirkungen sind. Diese machen immer irgend etwas mit dem Menschen. Wenn ein Medikament einen "Schalter" bei mir drückt dann gibt mir das zumindest zu denken. Denn ich kann als Laie nicht erklären ob es ein biochemischer Prozess ist der meldet Magen voll, "Du willst nix essen, Du willst nix Süsses" oder ist etwas was da direkt im Hirn einen Schalter umlegt.
Die vom Hersteller und auch Ärzten beschriebene längere Verweildauer der Nahrung im Verdauungstrakt kann auch das Sättigungsgefühl nicht alleine erklären. Denn ich hatte die Nebenwirkung "sehr stark beschleunigte Verdauung" über mehrere Tage.

Gyuri:
Bedenken habe ich in diesem Fall überhaupt keine.
Trulicity bekommt man nicht so einfach in die Finger, wie z.B. eine Kontaktadresse zu den "Gewichtsguckern".

Unser Dibetologe hat meiner Frau das Medikament schon recht "vorsichtig" verschrieben. Zeig mir ein einziges echtes Arzneimittel OHNE Nebenwirkungen! Selbst Plazebos haben welche bzw. Nocebo-Effekte, wenn man es dem Patienten glaubhaft mitteilt.

Meine Frau hat die (bekannten) Nebenwirkungen von Trulicity höchstwarscheinlich überwunden. Jetzt in der zehnten Woche meint sie, überhaupt nichts mehr zu spüren. Ich bemerke aber, dass ihre Portionen deutlich kleiner geworden sind. Am BZ wirkt sich das leider überhaupt nicht aus :nein: und die Waage zeigt auch kaum Veränderungen, die größer als die normalen Schwankungen wären. Es ist jedoch eine "schwierige Zeit" bis die ganzen Weihnachtsleckereien aufgegessen sind.  :rotwerd: Auf schnelle, kalorienreiche Sachen kann Trulicity (zumindest bei meiner Frau) nicht rechtzeitig reagieren. Es gibt dann oft Sodbrennen, dann ist es aber schon zu spät.

Nächste Woche haben wir wieder beide Termine beim Diabetologen. Dann werden wir sehen, was der Fachmann davon hält, mit dem Medikament weiter zu machen. Aber diese Frage sollte sich wie gesagt bei ALLEN Arzneien immer stellen - auch bei Insulin und Betablockern und Blutdrucksenkern und Kopfschmerztabletten und …

Trulicity automatisch abzulehnen halte ich für wenig zielführend.

Dirk B.:
Na ich vermute mal der der eine oder andere betuchte seinen Doktor schon recht schnell überreden kann ihm das Medikament auf eigene Kosten zu verschreiben. Der Kassensterbliche wird sich das auf Dauer eh nicht leisten können. Und das es von den Kassen im Falle von Adipositas verschrieben wird?

Mit den Nebenwirkungen habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt. Ich hätte schon die bekannten NW ertragen in der Hoffnung das diese irgendwann verschwinden. Nur leider habe ich darüber hinaus halt Wirkungen gehabt die ich nicht akzeptieren kann (Blutdruck, Kopfschmerzen, Wassereinlagerungen). Und die haben mich schon sehr nachdenklich gemacht und ich habe mir die Frage gestellt was Trulicity halt "bei mir" bewirkt. Ich kann nur noch mal betonen das meine Nebenswirkungspalette nicht auf dem Beipackzettel steht und ich habe auch nichts darüber gelesen. Auf der anderen Seite wird auch nur ein Bruchteil der Anwender seine Erfahrungen im Internet niederschreiben.

Das das bei deiner Frau nicht so wirkt wie man sich das wünscht ist natürlich schade. Vor allem das die BZ steuernde Wirkung nicht wie erhofft eintritt. Als ich gestern meine Diabetologin die BZ Kurve mit den dazu eingenommen KH,s zeigte war sie auch ein wenig baff. So sah meine Truli-Woche aus. Am Freitag dem 13. Gespritzt und am darauffolgenden Freitag war die Wirkung fast vorbei was man am ersten Wert der etwas höher liegt sieht. Am 18. habe ich versuch den BZ mal mit Traubenzucker zu pushen um zu sehen was passiert. Daher die vielen Messungen dort.



Joerg Moeller:
Bei Medikamenten ist es grundsätzlich eine Risiko-/Nutzen-Abwägung, ob und was man verordnet. Wenn der Nutzen das Risiko überwiegt ist es in Ordnung.

Insulin ist ein schönes Beispiel dafür: Risiko Unterzuckerung, aber Nutzen ist die Vermeidung von Folgeschäden, bzw. dass der Patient verstirbt.
Sportler hätten das auch manchmal ganz gerne, aber denen verordnet der Arzt das nicht, denn da überwiegt das Risiko (weil der Nutzen bei Null liegt)

Auch so manches Übergewicht entsteht durch ein hormonelles Ungleichgewicht. Und wenn man da eingreifen kann, um mögliche Folgeschäden zu vermeiden/vermindern: warum denn nicht?

Viele Grüße,
Jörg

Dirk B.:

--- Zitat von: Joerg Moeller am Januar 25, 2017, 12:01 ---Bei Medikamenten ist es grundsätzlich eine Risiko-/Nutzen-Abwägung, ob und was man verordnet. Wenn der Nutzen das Risiko überwiegt ist es in Ordnung.

Insulin ist ein schönes Beispiel dafür: Risiko Unterzuckerung, aber Nutzen ist die Vermeidung von Folgeschäden, bzw. dass der Patient verstirbt.
Sportler hätten das auch manchmal ganz gerne, aber denen verordnet der Arzt das nicht, denn da überwiegt das Risiko (weil der Nutzen bei Null liegt)

Auch so manches Übergewicht entsteht durch ein hormonelles Ungleichgewicht. Und wenn man da eingreifen kann, um mögliche Folgeschäden zu vermeiden/vermindern: warum denn nicht?

Viele Grüße,
Jörg

--- Ende Zitat ---
Ich finde es bedenklich das die einstigen Nebenwirkungen wie Völlegefühl etc. jetzt auf einmal Wirkungen sind. Ich bekomme dann das Gefühl als wenn ich gerade Opfer eines Straßenraubes wurde und der daraus resultierende Nachteil, eine schlagartig einsetzende temporäre Armut, plötzlich als Vorteil angepriesen wird. "Du bist gerade überfallen worden? dann brauchst du ja nicht mehr einkaufen gehen" .
Die Aussagen zum nachhaltigen Gewichtsverlust der meisten Nutzer von Truli kann man fast immer auf eine Veränderung der Essgewohnheiten zurückführen. "ich habe ein schnelles Sättigungsgefühl und weniger Appetit auf süßes....daher habe ich meine Ernährung verändert, und habe in den letzten Monaten x Kg"abgenommen". Hier würde ich sagen das temporäre einnehmen zum anstoßen der nachhaltigen Ernährungsumstellung = o.k.. Obwohl es fehlen die Stimmen zum Thema "was geschah nach dem absetzten von Trulicity?". Oder sie verlieren Gewicht weil sie sich aufgrund der Nebenwirkungen über einen längeren Zeitraum die Seele aus dem Leib scheissen einer stark beschleunigen Verdauung ausgesetzt sehen und/oder sich ständig übergeben. Was passiert wenn die Nebenwirkungen nachlassen? Verändert der Patient dann seine Ernährungsgewohnheiten? Oder sagt er sich Bulimie ist auch eine Ernährungsumstellung?

Wenn es eine Pille gäbe mit der ich ein lecker großen Sahne/Eis Becher mit allem und extra  in meinem Körper neutralisieren könnte die keine NW hat und mich am besten auch nichts kostet weil die Kasse die zahlt würde ich die ohne mit der Wimper zu zucken essen. Allerdings würdest du mich dann wahrscheinlich auch nicht mit einem Sattelschlepper aus der Eisdiele rausziehen können weil ich mich am Eisbecher festklammer und meine Diabetologin würde mit dem Rezeptblock neben mir sitzen müssen. Daher: ich würde meine Ernährungsgewohnheiten nicht ändern.

Adipösen Menschen muss natürlich geholfen werden. Zum einen mit Ernährungsschulungen und anderen therapeutischen Maßnahmen und Hilfe zur Selbsthilfe. Und wenn das nicht ausreicht auch mit Medikamenten und vielleicht Operationen. Leider zeigt die Erfahrung aber auch das solange der unbedingte Wille einer Verhaltensänderung nicht vorliegt helfen der Einsatz von Medis oder Operationen immer nur kurzfristig. Der mit dem Magenband verflüssigt irgendwann das Glas Nutella um das zu trinken wenn er nicht gelernt hat sich anderes zu ernähren und das vielleicht auch nicht will.

Als ich noch bei dir um die Ecke wohnte bin ich in einer SH zu dem Thema Adipositas gewesen da habe ich so einige Leidensgeschichten gehört.

Aber wenn es tatsächlich hilft sticht natürlich dein Argument


--- Zitat von: Joerg Moeller am Januar 25, 2017, 12:01 ---Auch so manches Übergewicht entsteht durch ein hormonelles Ungleichgewicht. Und wenn man da eingreifen kann, um mögliche Folgeschäden zu vermeiden/vermindern: warum denn nicht?
--- Ende Zitat ---

Und bitte: Das geht auf keinen Fall gegen die "dicken". Denn wer im Glashaus sitzt sollte nicht ständig nackt rum laufen. ;D

Viele Grüße

Dirk




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