Diabetesfragen > Diabetes und Sport
Sport und Leber(zuckerausschüttung)
Trüffel:
Komme gerade frisch von einer Diabetes-Schulung, wo beim Thema Sport von der Dia-Beraterin folgendes gesagt wurde:
Muskelauffülleffekt und Leberzuckerauffüllung finden nach Sport IMMER statt. Es sei egal, ob man Basal oder Bolus oder nichts kürze.
Ich war der Meinung - bin mir aber nicht sicher -, dass eine Leberzuckerfreisetzung nur dann stattfindet, wenn Insulin (ausschließlichz Basal) gekürzt wird. Habe ich keine Bolusveränderung zur Verfügung und senke die BR nicht, findet danach auch keine Leberzuckerausschüttung statt, da diese nur statt findet, wenn weniger Insulin wirkt. Also kurz
Vereinfacht gesagt meine ich:
Basalsenkung und Zusatz BE = Leberzucker wird während des Sports ausgeschüttet, Leberauffüllung nach Sport
Keine Basalabsenkung = keine Leberzuckerausschüttung und -Auffüllung nach dem Sport
Wie ist das nun mit der Leber(zuckerfreisetzung) und dem Sport?
Viele Grüße
Trüffel
Hobbit:
Ich denke folgendes:
Wie der Name schon sagt, heißt Muskelauffülleffekt, dass Glucosedepots in den Muskeln aufgefüllt werden. Die können nach dem Sport leer sein (wenn nicht, hat man sich auch nicht angestrengt :P ). Also muss da wieder Zucker rein. Von wo auch immer. So oder so muss dieser Zucker durchs Blut. Wenn da dann zu wenig Zucker ist, weil er in die Muskeln wandert und weil die Leber mit der Nachproduktion nicht hinterher kommt, bekommt man eine Hypo. Deswegen ist es nicht verkehrt, nach dem Sport seine Insulinzufuhr zu senken. Dann wäre nicht die von dir angesprochene Insulinveränderung der Trigger für die Zuckerfreisetzung, sondern (ausschließlich) die leeren Speicher
Keine Ahnung, ob das stimmt - aber es klingt für mich logisch. ;D
Trüffel:
Aber leeren sich die Muskeln bei jedwedem Sport? Also ich meine z.B. 30 Min Gehen ist jetzt für die meisten kein so großes Ding und ich meine, dass hier noch keine Muskeln am BZ-Verlauf beteiligt sind. Ich meine mit Sport mehr Bagatellbelastung und nichts kraftanstrengendes!
Aber vielleicht bringt jemand Wissender noch Licht ins Dunkel ;)
Viele Grüße
Trüffel
Hobbit:
Mei, das wird halt ein fließender Übergang sein. Wenn man seine Muskeln nicht braucht, muss man sie auch nicht auffüllen - also z.B. bei dem angesprochenen Spaziergang. Wenn ein Tour de France-Radler mal ein Stündchen mit 25km/h durch die Gegend radelt, wird er seinen Körper nicht beanspruchen und das Auffüllen dürfte gering sein. Wenn ein vollkommen untrainierter Couchpotato das gleiche macht, wird er sich die nächsten Tage nicht mehr rühren können (Muskelkater) und der Auffülleffekt fällt heftiger aus. Für Gewichtheben gilt dann natürlich das gleiche.
Je anstrengender (und je weniger man an die Belastung gewöhnt ist), desto extremer der Auffülleffekt, vermute ich. "Anstrengend" meine ich hier sehr weitläufig - also egal, ob das Muskelaufbau, Konditionstraining oder Gartenarbeit ist.
Andi:
Ich sehe da keinen Übergang.
Wenn ein Muskel irgendwas tut, dann will die Energie im Muskel wieder aufgefüllt werden.
Dabei ist es wohl egal, wie hoch die Belastung war. Jegliche Bewegung müsste theoretisch diesen "Muskelauffülleffekt" nach sich ziehen. Eben nur mehr oder weniger stark.
Logisch wäre es, dass eine "ordentliche" Belastung mehr zu Buche schlägt und nachgewiesen werden kann, als im Vergleich zu einem einfachen "Spaziergang".
Ich konnte bei mir immer beobachten, dass ich nach dem Abendessen an einem Wettkampftag stets tiefer herauskam, als an sportfreien Tagen.
Ob sich meine "Kraftsportart" mit einer kardiologischen "Sportart" (Laufen, Schwimmen, o.ä) direkt vergleichen lässt, kann ich abschliessend nicht beurteilen.
Zudem muß ich fairerweise sagen, dass ich keine zwanzig mehr bin und mein Stoffwechsel anders reagiert, als bei einem jüngeren Mitmenschen.
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