Ich habe da noch eine grundsätzliche Überlegung, die mich schon vor Jahren dazu gebracht hat, auf eine Datenübergabe des BZ-Messgerätes an den Rechner zu verzichten. Auf die Idee kam ich schon viel viel früher durch meinen Beruf als Messtechniker. Ich war viel mit dem Verfassen von Erstmusterprüfberichten beschäftigt. Da mussten ALLE Parameter, die auf einer Zeichnung zu finden waren, protokolliert werden. Das waren bei komplexen Teilen schon mal 150 rein mechanische Maße, die ich zum größten Teil mit einer Messmaschine zusammenfassen konnte. Ein paar Maße blieben mir aber, die ich mit anderen Messgeräten überprüfte.
Ich mache es jetzt einfach.… und so kurz wie ich kann :oops:
Ein Maß war besser mit einem Messschieber zu prüfen. Natürlich gab es schon damals die Möglichkeit einen Digitalmessschieber an den Rechner anzuschließen. Bis ich für die fünf Maße (es waren fünf Teile zu messen) so in meinen Zahlenfriedhof von 150 x 5 Messmaschinendaten elektronisch zu integrieren, hatte ich diese VIEL SCHNELLER abgelesen und eingetippt. Dann kam vielleicht noch Widerstand/Rauhtiefe/galv. Schichtdicke/Lehrenhaltigkeit eines Gewindes/Gewicht dazu, wofür überhaupt kein elektronischer Datenfluss vorgesehen war, weil es sich um einmalige Messvorgänge handelte bzw. visuelle Beurteilungen.
So!
Wie sieht es bei uns aus? Welche Daten brauchen wir außer den BZ-Messungen? Ich meine ganz viele Dinge müssen irgendwie ermittelt werden. Allein für den Blutdruck haben wir zu den SYS/DIA Werten noch einen Puls und den Zeitpunkt (Tag/Uhrzeit) der Messung. Fiebermessung? Noch mal zwei Werte - zugegeben: nur gelegentlich. Aber zu einem BZ-Wert gehört meistens eine Insulinmenge und/oder BE und/oder Sport, vielleicht auch zwei Zeiten (SEA) und das Datum. Das alles kann teilweise überhaupt nicht gezielt per Datenübertragung erfasst werden und wenn doch nur mit größerem Aufwand, als durch Eintippen von Hand.
Natürlich muss man bei Handeingaben möglichst zeitnah tippen um nichts zu vergessen. Aber sind wir doch mal ehrlich? Wer sammelt viele viele Daten um dann erst viel später Ergebnisse zu sehen? Das wichtigste Instrument wird dann nicht das Messgerät, sondern die Software, die sich um eine aussagekräftige Auswertung des Zahlenfriedhofes kümmert.
Alle Daten quasi automatisch von allen Messmitteln in den Rechner zu bekommen ist aus meiner Sicht als Messtechniker im Ruhestand nur Spielerei oder Mittel zum Selbstzweck.
Schon aus diesem Grund ging ich weitestgehend davon weg, Messdaten einer Uhrzeit zuzuordnen. Statt dessen ordne ich meine BZ-Werte IMMER einem Ereignis zu. So kann ich mein Tagesprofil auch mal einen Tag später alles für ein Tagesprofil zusammen schreiben. Klar, ich arbeite „nur“ mit einem BZ-Messgerät und nicht mit „Libre“ oder ähnlichem. Täte ich das, würde ich natürlich primär mit dessen Ergebnissen unverändert weiter arbeiten und nur besondere Notizen „von Hand“ zufügen.