Diabetesfragen > ICT - Basis/Bolus
Ersteinstellung - was passiert jetzt?
Tarabas:
Hi!
Ich bin ja seit rund drei Wochen auf Insulin - momentan noch feste Einheiten zu den Mahlzeiten, wobei die telefonisch gegenüber den Werten aus dem Krankenhaus verändert wurden.
Nächste Woche habe ich meinen ersten Termin bei der Diabetes-Assistentin, zum Dosiseinstellen. Was passiert da? Wie geht das jetzt weiter?
Meine Vermutung: erst die Basaldosis korrekt einstellen, dann rausbekommen, um wieviel mein BZ sinkt bei 1IE und danach dann wieviel IE für eine BE?
Stimmt das? Und wie geht das praktisch vor sich? Regelmäßig zum Arzt? Oder telefonisch? Oder mache ich da selbst was anhand der Meßwerte?
Oder sollten zB meine Blutwerte kontrolliert werden, zB C-Peptid, um zu schauen, wieviel Insulin eigentlich in meinem Körper so rumschwirt - sprich um die Diagnose Insulin-Resistenz labortechnisch mal abzusichern? Weil meine Werte am Tag meiner Krankenhauseinlieferung (mit Glukose >400) lag bei 2,25 und zwei Tage später nüchtern bei 1,99 und damit doch absolut im Normbereich. Laut http://flexikon.doccheck.com/de/C-Peptid sollten sie aber deutlich erhöht sein!?
Klimbim2012:
Hallo Tarabas,
.... auf jeden Fall die Ruhe bewahren!
Bei mir war das so, eine nette Diabetes Beraterin hat mir an mehreren Nachmittagen alles erklärt, - zusätzlich habe ich in das DMB eingetragen, -
denn sonst hätte Sie mich vielleicht nicht weiter beraten .... - aber ich glaube doch, denn wir haben auch viel gelacht! Später habe ich dann nochmal
eine Stationäre Schulung gemacht, - und nun gehe ich alle 1/4 Jahr ins Gespräch mit Diadoc, und BZ und Langzeitwertbestimmen, Füsse und Bauch gucken, Augenarzt etc...
... und das wichtigste ist für mich, - ich habe sehr guten DiaDoc, - wo ich jeder Zeit in den Sprechstunden anrufen kann, oder inzwischen viele Dinge
auch per EMail los werde, - und IMMER ein offenes Ohr finde.
Ob wohl Kassenpatient, würde ich mir diese Behandlung und Anerkennung von so manchen anderen Arzt auch wünschen!
Alles Top, und das finde ich wichtig!
Gyuri:
Obwohl DMP später kaum eine Verbesserung der Versorgung bringt, wäre das meiner Meinung nach gerade bei Anfängern anzuraten. Es kann dann mit der Krankenkasse besser abgerechnet werden, was besonders für die Finanzierung von Schulungen von Bedeutung sein könnte. Auch mein Diabetologe meint, ohne DMP könnte er mich nicht so betreuen/beraten, wie es nötig wäre, weil er dann anders abrechnen muss.
DMP kostet nichts, außer der Verpflichtung regelmäßig zum Arzt zu gehen. Wie regelmäßig bestimmt der Arzt. Meist wird vierteljährlich, manchmal auch halbjährlich ein Termin vereinbart.
Tarabas:
Mit meiner DiaDoc muß ich eh noch warm werden. Bislang nur ein 10min Gespräch (nach einigen Tests seitens des übrigen Personals, Fuß, BZ); meine ausgedruckten Werte und Kurven (4 Tage zwischen Krankenhausentlassung und Termin) wollte sie sich nicht wirklich angucken, zum nächsten Termin soll ich nur vier Tageswerte der letzten vier Tage mitbringen ...!?
Über kürzere Nadeln statt 8mm wollte sie bei meiner Statur nicht reden, Studien zur gleichen Wirksamkeit bei jedem BMI kannte sie nicht. Hab dann nach ein paar Tagen bei den Schwestern gequengelt, daß ich zumindestens im Oberschenkel und bei >30IE das mit Hautfalte schlicht nicht hinbekomme und erstmal dafür 100x4mm bekommen.
Mehr als 350 Teststreifen wollte sie mir nicht verordnen, allenfalls jetzt mal in der Einstellungsphase 400 (daraus sind dann erstmal nur 300 geworden, weil die Schwestern auch nur 300 aufschreiben wollte, ich dann anfing, "aber die Ärztin wollte mir 350 und hat dann 4... " und nicht weiterkam "OK, dann halt 350, aber ich finde nur 100er Packungen im System, nehmen sie erstmal doch die 300"). :mauer:
Wie ich die geforderten 4 Messungen bei 350 Streifen machen soll, ist mir dann allerdings ein mathematisches Rätsel. Von Sondermessungen vorm Sport etc. ganz abgesehen. Oder in der Einstellungsphase auch nach dem Essen ...
Bluthochdruck (auch im Krankenhaus festgestellt) wollen sie nicht mitbehandeln, soll der Hausarzt machen. Vorne sagte man mir, als Diabetologe sei das nicht ihr Gebiet (sie ist Fachärztin für Inneres!). :kratz: Aber Blutdruckschulung bei Diabetes mellitus Typ 2 bieten sie an. :staun2:
Und die Ärztin sehe ich erst Ende Oktober wieder. Dazwischen ist (nur) Schulung und nächste Woche Termin zur "Dosiseinstellung". ???
Gyuri:
Es muss ja nicht immer so (oder so ähnlich) laufen. Meine Frau und ich waren früher auch bei einem Internisten wegen Diabetes … es war ein Trauerspiel. Aber wie schon geschrieben: es muss ja nicht immer so laufen.
Irgendwann mal wurde es zuerst mir dann zu dumm und ich ging zum Hausarzt meines Vertrauens, erzählte ihm was ich erlebte und meinte, ob man nicht mit Insulin anfangen könnte. Der Arzt zögerte zwar, spielte aber dann doch mit, nachdem ich mir einen Diabetesberater von … ich glaube Aventis angehört habe. Danach sollte ich mir einen Diabetologen aussuchen. Es dauerte etwas, aber ich fand dann doch noch einen sehr guten bei dem ich Heute noch bin.
Das Theater mit dem Teststreifenkontingent kennen die meisten hier zu genüge. Man tut sich aber als Insulinpflichtiger bedeutend leichter. Und dann kommt es halt auch darauf an, welche Mathematikkenntnisse der Arzt hat. :rotwerd: Gibt er sinnvolle Anleitungen, wie und wann zu testen ist, kommt man schon mit den verschriebenen Streifen aus. Mir genügten lange Zeit 150 bis 200 Teststreifen im Quartal und das trotz Insulinpflicht. Wie ich das gemacht habe, schrieb ich auch hier schon Bände darüber … und erntete meist nur heftigen Widerspruch. Mit Einführung von Systemen wie das Libre glaubten viele (und glauben es immer noch) einer vermeindlichen Messtreifenknappheit zu entgehen und dennoch die gewünschten Zahlenfriedhöfe zu erhalten. :zwinker: Ich sage als alter Messtechniker immer: "Wer viel misst, misst viel Mist."
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