Autor Thema: Laborwerte C-Peptid und Co.  (Gelesen 15563 mal)

Offline KevinFelix

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Laborwerte C-Peptid und Co.
« am: Dezember 15, 2011, 00:58 »
Liebe Forenmitglieder,

mein Arzt hat die Laborwerte zu C-Peptid, Insulin, Proinsulin, Ruhe-Laktat und Pyruvat bestimmt, da bei mir eine Belastungsintoleranz vorliegt und dies zur möglichen Aufklärung dieser dient. Wohlgemerkt habe ich vorher ein wenig gegessen.

C-Peptid: 0.58 Referenzbereich: 0.3 - 2.4
Insulin: 3.0 Referenzbereich: 3.0 < 17.2
Proinsulin: 6.0 Referenzbereich: 6.0  <11.0
Ruhe-Laktat: 1.0 Referenzbereich: 0.5 - 2.2
Pyruvat: 1-4 Referenzbereich: 3.6 - 5.9

Ich wollte nun Fragen wie diese Werte einzuschätzen sind. Ich habe das Gefühl das bei mir eine Insulinresistenz vorliegt, allerdings ist der Proinsulinwert dazu zu niedrig. Dann ist es eher eine Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse aufgrund des C-Peptids weshalb die Werte insgesamt zwar nicht unter dem Strich sind aber relativ niedrig, da auch direkt nach dem Essen der C-Peptid Wert der analog zum ausgeschütteten Insulin steht relativ nah an der unteren Grenze liegt.

Gruß

KevinFelix

Offline Joerg Moeller

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Re: Laborwerte C-Peptid und Co.
« Antwort #1 am: Dezember 15, 2011, 10:33 »
Die gemessenen Parameter sind eindeutig normwertig. Wie genau ist denn bei dir der oGTT ausgefallen, warum wurde der überhaupt gemacht und wie sieht es in Punkto Gewicht/Körpergröße aus?

Viele Grüße,
Jörg
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Offline KevinFelix

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Re: Laborwerte C-Peptid und Co.
« Antwort #2 am: Dezember 15, 2011, 21:35 »
Hallo,

mein Körpergewicht ist 67 kg auf 183 cm. Die Werte liegen im Normbereich. Der oGTT hat lediglich eine gestörte Glukosetoleranz ergeben. Umsomehr ich zunehme desto schlechter wird mein Stoffwechsel. Spürbar an der schlechter werdenden Sprache, Denkweise etc..Meine Freunde bemerken desöfteren das ich nach Aceton rieche. Je größer die körperliche Belastung im Alltag ist desto mehr entwickle ich eine Insulinresistenz. Es ist also genau umgekehrt zum normalen Verhalten beim Diabetiker. Eigentlich sollte ich mich ja mehr bewegen, was ich auch tue, es wird nur nicht besser sondern eher schlechter dadurch. Die Frage ist nun warum.

Welche pathologischen Mechanismen außer der Insulinresistenz, Hyperinsulinismus gibt es denn noch welche eine gestörte Glukoseverwertung darstellen ?

Kommt ein Hormonmangel dafür in Frage ?

Gruß KevinFelix

Offline KevinFelix

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Re: Laborwerte C-Peptid und Co.
« Antwort #3 am: Dezember 15, 2011, 21:37 »
Die gemessenen Parameter sind eindeutig normwertig. Wie genau ist denn bei dir der oGTT ausgefallen, warum wurde der überhaupt gemacht und wie sieht es in Punkto Gewicht/Körpergröße aus?

Viele Grüße,
Jörg

Klar sind die noch im Normbereich und stellen keinen Diabetes dar. Kann es denn aber nicht sein das ich mich in einer Vorstufe eines Diabetes befinde. Schließlich habe ich ja etwas gegessen und der Insulinwert und die anderen Werte sind immernoch niedrig, als ob die Bauchspeicheldrüse schon weniger produziert. Dies könnte man doch testen wenn man die IAA testet, auf ihre vorhanden sein.

Gruß KevinFelix

Offline Joerg Moeller

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Re: Laborwerte C-Peptid und Co.
« Antwort #4 am: Dezember 16, 2011, 10:09 »
Klar sind die noch im Normbereich und stellen keinen Diabetes dar. Kann es denn aber nicht sein das ich mich in einer Vorstufe eines Diabetes befinde.

Ja, davon würde ich auf jeden Fall ausgehen, wenn du eine gestörte Glucosetoleranz hast. Allerdings weniger im Sinne eines DM2 (Insulinresistenz) sondern eher in Richtung DM1 oder LADA. Daher würde ich da auch als nächstes die Antikörper testen.
LADA ist ja so eine Art sich langsam entwickelnder DM1, daher auch mit vorhandenen Antikörpern.

Besonders wenn du vor der Blutabnahme schon was gegessen hast würde ich bei einer Resistenz einen deutlich höheren Proinsulinspiegel erwarten. Und insgesamt einen höheren BMI (deiner ist ja normwertig).
Resistenz führt ja zu erhöhtem Proinsulin und damit auch zu erhöhtem Körpergewicht (weil es nur ca. 10% der BZ-senkenden Wirkung hat, aber 100& der adipogenen Wirkung)

Viele Grüße,
Jörg
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Re: Laborwerte C-Peptid und Co.
« Antwort #5 am: Dezember 17, 2011, 02:04 »
Hallo,

eine weitere Möglichkeit ist der mitochondriale Diabetes bei dem ein anderes Erscheinungsbild des Diabetes vorliegt.
Es liegt eine verzögerte, geringe Glukagon Sekretion vor und ebenfalls eine verzögerte, geringe Insulinsekretion vor. Allerdings kann sich dies auch mit dem Erscheinungsbild des LADA oder MODY überschneiden, da niedrige C-Peptid und Insulinspiegel auch für einen LADA sprechen (laut Wikipedia). Klar ist, dass etwas vorliegt. Ich denke schon das Insulin hilft. Nur wer bekommt schon Insulin und wie rechtfertigt man das. Liegt ein mitochondrailer Diabetes vor sind Metformin und Co problematisch da diese mitotoxisch wirken und die Mitochondriendefekte nur noch mehr verschlimmern.

Wenn bereits ein Insulinbedarf da ist, da die Körpereigene Energieversorgung problematisch ist die Frage warum es nicht zum Koma oder ähnlichen kommt. Die verzögerte Freisetzung von Glukagon muss dies rechtfertigen, da dies die einzige Möglichkeit ist denn Zustand der starken Benommenheit zu rechtfertigen ohne das etwas im Blutbild sichtbar wird.

Gruß

KevinFelix

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Re: Laborwerte C-Peptid und Co.
« Antwort #6 am: Dezember 19, 2011, 12:03 »
Ich würde mal sagen Insulin bekommt, wer es benötigt.

Du solltest dir einen guten Diabetologen suchen und das mit dem durchsprechen. Keine oralen Antidiabetika zu nehmen hat ja auch den Vorteil, Leber/Nieren nicht damit zu belasten.

Vielleicht hat der Diabetologe auch die Möglichkeit dich mal für ein paar Tage an ein CGMS zu hängen um zu sehen, wo/wann es bei dir überhaupt klemmt, also ob du eher Unterstützung beim Basalinsulin oder beim prandialen Insulin benötigst.

Metformin wird am Anfang bei DM2 gern gegeben, weil es keine Spritze ist (viele Pat. scheuen davor zurück) und weil es sich positiv auf das Körpergewcht auswirken kann. Beides wäre bei dir ja kein Problem.

Aber wie schon gesagt: da die richtige Strategie/Dosierung zu finden ist Trial&Error. Mit Berechnen ist da nichts...

Viele Grüße,
Jörg
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Re: Laborwerte C-Peptid und Co.
« Antwort #7 am: Dezember 19, 2011, 13:41 »
Jetzt ist die Frage wer Insulin benötigt. Bei einem Blutzuckerwert der nach 2h auf 100 steht ist nichts schlechtes zu Sagen, weshalb sich die Frage stellt woher die scheinbare Unterzuckerung kommt. Dies liegt wohl an einem Defekt der oxidativen Phosphorylierung der Atmungskette wodurch kein ATP gewonnen wird und der betroffene einen schein-Unterzucker (aufgrund des ATP Mangels) hat. Solche Krankheiten hengen auch oft mit der reduzierten Speicherfähigkeit von Glucose im Muskel zusammen. Wenn die Glucoe schon im Muskel fehlt ist es fraglich ob der betroffene im Hirn richtig versorgt ist. Durch den Defekt der oxidativen Phosphorylierung ist aerobe Energiegewinnung angesagt, wodurch eine Übersäuerung des Muskels eintritt und früher oder später eine fehlende Wirkung (z.B. Insulinresistenz) entsteht. Das Problem der mitochondrialen Diabetes kann also viele Facetten haben. Die Frage ist nur wie man etwas dagegen macht. Im Prinzip ist das Pathophysiologische Modell der mitochondrialen Diabetes nichts anderes als dasselbe des Typ 2 Diabetes allerdings auch mit niedrigen Gewicht von Natur aus mit viel größerer Ausprägung.

Gruß

KevinFelix

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Re: Laborwerte C-Peptid und Co.
« Antwort #8 am: Dezember 20, 2011, 09:49 »
Was denn jetzt? Erst redest du von einer gestörten Glucosetoleranz, jetzt von einem 2h-Wert von 100 und Unterzuckerungssymptomen?
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Re: Laborwerte C-Peptid und Co.
« Antwort #9 am: Dezember 20, 2011, 12:03 »
Ich habe teils eine gestörte Glukosetoleranz. Es ist nicht klar wodurch es bei mir ausgelöst wird, da möglicherweise die Glukagon und Insulinsekretion gering und verzögert auftreten. Dadurch ist es schwerer zu Sagen was man hat. Ob hoher Blutzuckerspiegel oder zu niedrig etc..Ich fühle mich teils stark unterzuckert habe aber einen normalen Blutzuckerwert was auf diesen ATP Mangel schließen lässt.
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Gruß

KevinFelix