Autor Thema: Neuerscheinung ab 1.10.2011: Die Logik meines Diabetes, Dr. Teupe  (Gelesen 93575 mal)

Offline Yvonne

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Re: Neuerscheinung ab 1.10.2011: Die Logik meines Diabetes, Dr. Teupe
« Antwort #60 am: Oktober 03, 2011, 14:08 »
Ich habe festgestellt, daß ich den Großteil im Alltag nicht anwenden kann.... 108 Regelwerke lassen sichmit meinen unregelmäßigen Dienstzeiten nicht vereinbaren... Also bleibt nur "Back tu teh rules"  und vieles was in den Regelwerken drin steht, weiß der Diabetologe vor Ort auch... Heißt nur anders... Mein jetztiger DiaDoc lehnt seine Therapie in vielen Dingen an Teupe an, sagt aber immer wieder, es paßt nu mal nicht bei jedem... Also geht es immer noch nach "Try and Error" und ich komm so mit der Therapie zurecht... 2008 hat Teupe mir super geholfen und ich habe immer noch die BR von damals... Allerdings schaff ich es nicht, allesin den Alltag einzubauen, dafür läßt mir der Job auch recht wenig Zeit(arbeite in der Pflege in ner Uni-Klinik im 3-Schicht-System) und da hab ich keine Zeit, alle 3h zu messen und jetzt zur Wies´n Zeit schon gar nicht... Ich habe das für mich umsetzbare rausgezogen und den Rest hab ich in meinen Mitschriften zu Hause und kann dann nachlesen... So läuft es gut und ein HbA1c von 6,4 Ohne schwere Hypo´s gibt mir Recht...Und die 6,x sind seit Herbst 2008 stabil...
Geht nicht gibt´s nicht

Offline Llarian

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Re: Neuerscheinung ab 1.10.2011: Die Logik meines Diabetes, Dr. Teupe
« Antwort #61 am: Oktober 03, 2011, 15:01 »
Es ist ja auch nicht Sinn un dZweck der REgelwerke, alle 108 stehts und pberall parat zu haben. Es geht darum Sondersituationen zu erkennen und ein zu individualisierendes Werkzeug bereit zu haben, damit umzugehen.

Ich weiß auch nicht, wie ich auf eine Reise nach China reagieren müßte. Aber ich habe im Hinterkopf "da gibts was, an das ich denken muss", schlage dann im Fall der Fälle nach, passe es an meine Bedürfnisse an und wende es dann an. Es geht NICHT darum, 26/7 alle 108 Regelwerke penibelst anzuwenden.

Zitat
Ich habe das für mich umsetzbare rausgezogen und den Rest hab ich in meinen Mitschriften zu Hause und kann dann nachlesen...

Genau das meint "nach Teupe".

Grüße
Anja


Offline Scrat

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Re: Neuerscheinung ab 1.10.2011: Die Logik meines Diabetes, Dr. Teupe
« Antwort #62 am: Oktober 03, 2011, 15:03 »
Zitat
Gibt es hier laaaaaaaaaaaangjährige Diabetiker mit ner guten Einstellung, die das ohne Teupe schaffen?
Klar doch! Allerdings müsste es bei mir "schaffte" heissen... In den 41 Jahren meiner DM-"Karriere" kannte ich den Dr.Teupe nicht mal vom Erzählen (und ausserdem wäre ich davon 27 J. gar nicht an ihn rangekommen!). Allerdings habe ich immer Diabetologen gehabt, die sehr wohl ein umfangreiches Fachwissen hatten, so dass ich die ersten 24 J. mit CT (1962-86)  recht ordentlich lief und danach mit CSII auch immer Ärzte hatte, die wussten, wovon sie reden. In meiner CSII-Zeit habe ich HbA1c von um die 6 gehabt und "richtige" Hypos habe ich erst zu Ende des DM gehabt, da ich die UZ nicht mehr merkte. Was ich so gelesen habe, ist Doc Teupe sicherlich ein kompetenter, engagierter Diabetologe - aber: er ist mit Sicherheit nicht der Einzige, der weiss, wo's langgeht (zumal mein Lieblingsspruch eh immer ist: jeder DM ist anders) und ich habe es immer vorgezogen mit meinem DM zu leben und nicht für ihn. Aus diesem Grund wäre sein (Lebens-)Regelwerk für mich auch nicht unbedingt das Nonplusultra...

Offline Llarian

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Re: Neuerscheinung ab 1.10.2011: Die Logik meines Diabetes, Dr. Teupe
« Antwort #63 am: Oktober 03, 2011, 15:15 »
und ich habe es immer vorgezogen mit meinem DM zu leben und nicht für ihn. Aus diesem Grund wäre sein (Lebens-)Regelwerk für mich auch nicht unbedingt das Nonplusultra...
Das sagen ja auch weder Teupe noch seine Regelwerke. Ich lese solche und ähnliche Äußerungen von vielen und merke dann imemr wieder, dass viele die Regelwerke schlichtweg nicht verstanden haben. Das sind keine Regeln im Sinne von Vorschriften und Müssen, sondern schlicht und einfach Werkzeuge. Ich kann einen Schraubenzieher aus der Schublade nehmen, es schreibt mir aber niemand vor, den Schraubenzieher aus der Schublade nehmen zu müssen. Dieses komplette Falschverstehen des Wortes "Regelwerk" führt dann dazu, dass einige so eine um 180° verkehrte Vorstellung von dem ganzen haben.

Grüße
Anja

Offline Scrat

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Re: Neuerscheinung ab 1.10.2011: Die Logik meines Diabetes, Dr. Teupe
« Antwort #64 am: Oktober 03, 2011, 20:29 »
Zitat
dass viele die Regelwerke schlichtweg nicht verstanden haben. Das sind keine Regeln im Sinne von Vorschriften und Müssen, sondern schlicht und einfach Werkzeuge
Mooooment! Wenn ich das Teupe-Regelwerk nicht gelesen habe, kann ich es auch nicht verstehen! Und wenn es Werkzeuge sind, dann frage ich mich ernsthaft, warumm ich mir einen kompletten Werkzeugkoffer kaufen sollte, wenn ich die notwendigsten "Gerätschaften" zu hause habe? Nicht, dass wir uns missverstehen - ich habe absolut nichts gegen Teupe und sein (sehr) umfangreiches "Regelwerk" und erst recht nichts gegen Leute, die meinen, sie müssten es besitzen, aber ich denke, man kann seinen DM auch ohne Teupe und seinem Werk ordentlich führen (was in der Vergangenheit genug Leute bewiesen haben), denn es gab auch vor Doc Teupe verlässliche Diabetologen. Übrigens meinte ich mit "mit und nicht für..." einfach, dass man auch ohne diese geballte Fachwissen existieren kann. Nebenbei stimme ich natürlich jedem zu, der sagt, nur durch ordentliche Schulungen und Kommunikation kann man seinen DM "gesund" führen (habe ich z.B. ohne Teupe Jahrzehnte hinbekommen - eben mit anderen Werkzeugen!), also auch mit Teupe!

Offline LordBritish

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Re: Neuerscheinung ab 1.10.2011: Die Logik meines Diabetes, Dr. Teupe
« Antwort #65 am: Oktober 03, 2011, 21:20 »
nur durch ordentliche Schulungen und Kommunikation kann man seinen DM "gesund" führen (habe ich z.B. ohne Teupe Jahrzehnte hinbekommen - eben mit anderen Werkzeugen!), also auch mit Teupe!

Eben die Teupe Regelwerke sind EINE Möglichkeit, natürlich gibt es auch andere.
Ich persönlich habe das subjektive empfinden das es mit Teupe-Wissen/Regelwerke wesentlich besser läuft.
Sagen wir mal ich weiß an welcher  Schrauben ich drehen kann und muss um mit weniger Stress die
gleichen Ergebnisse zu erlangen.
Was früher mit dem üblichen vermittelten Wissen nicht möglich war, es war mehr ich probier mal.

Es gibt auch andere gute Diabetologen keine Frage.

Viele Grüße
Markus

Offline Llarian

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Re: Neuerscheinung ab 1.10.2011: Die Logik meines Diabetes, Dr. Teupe
« Antwort #66 am: Oktober 03, 2011, 21:23 »
Gerade den ganzen Werkzeugkasten braucht man ja nicht, sondern für den Alltag ein oder zwei.
Natürlich kommt man auch ohne Biochemie und Fachwissen durchs Leben. Die Regelwerke sind explizit so formuliert, dass man kein Fachwissen benötigt. Auch so ein Vorurteil, das sich viele bilden und dann über Teupe wildeste Theorien verbreiten. Es ist nur halt immer wieder putzig, wie viele von den Ach so uneinstellbaren Diabetikern nach einem Aufenthalt in Althausen plötzlich etwas anders reden. Es ist zwar jeder Diabetes in seinen Ausprägungen anders und individuell, die grundlegenden Spielregeln dahinter sind aber bei allen dieselben. Genauso, wie ein Hammer, den ich irgendwo auf der Erde in die Luft werfe, wegen der Schwerkraft überall auch wieder herunterfallen wird... wenn ich Pech habe, mir auf den Kopf. Der Wert für g mag unterschiedlich sein, aber überall auf der Erde wird der Hammer wieder herunterkommen.
Und es gibt nunmal diverse Dinge im Diabetikerleben, die man mangels Erklärung gern auf "der Mensch ist keine Maschine", "ich bin eben anders" oder "jeder Diabetes ist anders" schickt. Hat man im Mittelalter mit schlechten Ernten und Unwetter auch so gehandhabt. Die haben auch überlebt. Aber ehrlich gesagt bin ich nicht böse drum zu wissen, dass Unwetter und schlechte Ernten andere Gründe haben können. Ich kann mir seit Teupe deutlich mehr Vorkommnisse mit meinem Diabetes erklären. Ich muss mich nicht mit einem "ist halt so" begnügen, sondern kann ggf. gezielt gegen eine Lipolyse vorgehen.

Grüße
Anja

Offline LordBritish

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Re: Neuerscheinung ab 1.10.2011: Die Logik meines Diabetes, Dr. Teupe
« Antwort #67 am: Oktober 04, 2011, 06:59 »
Hallo Anja,

super geschrieben  :super:

Viele Grüße
Markus

Offline Scrat

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Re: Neuerscheinung ab 1.10.2011: Die Logik meines Diabetes, Dr. Teupe
« Antwort #68 am: Oktober 04, 2011, 11:35 »
Zitat
Ich muss mich nicht mit einem "ist halt so" begnügen, sondern kann ggf. gezielt gegen eine Lipolyse vorgehen.
Und das konntest du ohne Teupe nicht? Wie gesagt - ich hatte andere Schulungen und Ärzte, ich hätte es gekonnt.
Und um das ganze abzuschliessen: es gibt halt verschiedene, gleich gute Werkzeugfabrikanten...  ;)

Offline moewe

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Re: Neuerscheinung ab 1.10.2011: Die Logik meines Diabetes, Dr. Teupe
« Antwort #69 am: Oktober 04, 2011, 12:37 »
Zitat
Ich muss mich nicht mit einem "ist halt so" begnügen, sondern kann ggf. gezielt gegen eine Lipolyse vorgehen.
Und das konntest du ohne Teupe nicht? Wie gesagt - ich hatte andere Schulungen und Ärzte, ich hätte es gekonnt.
Und um das ganze abzuschliessen: es gibt halt verschiedene, gleich gute Werkzeugfabrikanten...  ;)

Du bist auch aus der Ex-DDR, gell? Wir waren halt gut geschult. Ich bin ja regelmäßig in Karlsburg gewesen und meine seit Anfang gute Einstellung hängt sicher damit zusammen, daß wir von Anfang an das richtige Handwerkszeug beigebracht bekamen. Auch wenn die wissenschaftlichen Erkenntnisse noch nicht so waren wie heute, klar.
In den letzten 37 Jahren hat sich da so einiges getan.

Meinen aha-Effekt hatte, ich, als ich nach der Wende die ersten westdeutschen Typ 1er Diabetiker kennengelernt habe. Mein Gott, da fehlten für mich völlig selbstverständliche Grundlagen! .... Da wurde mir schlagartig bewußt, wie gut doch eigentlich (von technischen Unzulänglichkeiten abgesehen) die Betreung der Diabetiker bei uns organisiert war.

Sicher habe ich inzwischen einiges von den "Regelwerken" im Insuliner gelesen. Mich stört daran weniger, daß man sich in Biochemie weiterbilden müßte, um alles wirklich zu verstehen und nachzuvollziehen. Ich bin keine von denen, die alles sofort glauben, was mir erzählt wird. (das ist auch DDR-Erbe ;-) )
Viel mehr stört mich, daß ich einen weit größeren Teil meines Bewußtseins für den Diabetes freimachen müßte, und der dadurch verursachte Streß würde zur Verschlechterung meiner Werte beitragen. (und wegen des Anteils an Streßhormonen auch noch unberechenbar) Das habe ich im Selbstexperiment festgestellt, als ich mit der Pumpe angefangen habe,  ohne eine Schulung zu kriegen. (dank an meine Ex-Diabetologin) :wech:

Gruß
Ulrike




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