Autor Thema: Diabetes und Zähne  (Gelesen 24046 mal)

Offline Angela

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Diabetes und Zähne
« am: Juni 03, 2005, 07:58 »
Also momentan bin ich in Behandlung bei meinem Zahnarzt. Und der Kerl macht mich total fertig.  :'(
Weiß wer was über Zähne und Diabetes?
Ich hab mal irgendwo einen Bericht gesehen, den ich nicht gelesen habe.  ;D Ich glaube in einer Diabeteszeitschrift. Und ich glaube da sollte man etwas aufpassen.
Jörg, du weißt ja immer alles, hast du irgendwelche Infos darüber?
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Offline Alf

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Re: Diabetes und Zähne
« Antwort #1 am: Juni 03, 2005, 08:10 »
Mir sind eigentlich nur kleinere "Problemchen" präsent:
Da Diabetiker ab und zu mal zu hohe Werte haben und in diesem Moment (wie wir alle leidvoll wissen) der Mund trocken wird, damit wir Durst bekommen und der zu hohe Zucker mit dem Harn ausgeschwemmt wird, haben in solchen Situationen die Bakterien im Mund leichteres Spiel. D.h. schlecht eingestellte Diabetiker mit regelmäßigen Besuchen oberhalb der Harnschwelle sind sicherlich auch Kandidaten für häufigere Zahnarztbesuche ;)

Ansonsten bei größeren Geschichten im Mund, wie Zahn ziehen, Weisheitszähne herausoperieren, Unterkiefervorverlagerungen (*) kommt nat. die Wundheilung ins Spiel und die ist bei Diabetikern manchmal schlechter als bei Nichtdiabetikern.

Meine Devise: Wer sich um seine Zähne halbwegs so kümmert wie um seinen BZ wird in etwa das ernten, was er verdient... ;)

(*) Das haben sie mit mir mal gemacht und es war echt kriminiell: Vor der OP war zwar klar, dass ich Diabetes habe und wir beschlossen, dass ich meine Werte selbst kontrolliere und handle. Nach der OP fand ich mich dann mit einem aufgedunsenen Presskopp wieder und beide Kiefer (weil durchgesägt) mit Drähten zusammengedrillt. Als dann das Thema Nahrungsaufnahme dran war, meinten sie allen ernstes: Fruchtsäfte per Strohhalm durch die Zahnzwischenräume einsaugen...
Das funktionierte genau einmal, danach waren die Zwischenräume perfekt abgedichtet und ich fand mich in einer etwas prekären Situation ohne die Möglichkeit einer berechenbaren Nahrungsaufnahme wieder. Ich habe dann beschlossen, mich für eine Woche, bis ich die Kiefer minimal bewegen konnte, auf satten 250 zu halten...mit gestrichen vollen Hosen...
 
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Offline LordBritish

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Re: Diabetes und Zähne
« Antwort #2 am: Juni 03, 2005, 09:01 »
Das funktionierte genau einmal, danach waren die Zwischenräume perfekt abgedichtet und ich fand mich in einer etwas prekären Situation ohne die Möglichkeit einer berechenbaren Nahrungsaufnahme wieder. Ich habe dann beschlossen, mich für eine Woche, bis ich die Kiefer minimal bewegen konnte, auf satten 250 zu halten...mit gestrichen vollen Hosen...

 :kreisch:

das muss wirklich die Hölle auf Erden gewesen sein...
Vor allem hat man ja auch nicht soviel Erfahrungen mit dem BZ nach einer OP.

Offline Angela

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Re: Diabetes und Zähne
« Antwort #3 am: Juni 03, 2005, 09:39 »
Mir sind eigentlich nur kleinere "Problemchen" präsent:
Da Diabetiker ab und zu mal zu hohe Werte haben und in diesem Moment (wie wir alle leidvoll wissen) der Mund trocken wird, damit wir Durst bekommen und der zu hohe Zucker mit dem Harn ausgeschwemmt wird, haben in solchen Situationen die Bakterien im Mund leichteres Spiel. D.h. schlecht eingestellte Diabetiker mit regelmäßigen Besuchen oberhalb der Harnschwelle sind sicherlich auch Kandidaten für häufigere Zahnarztbesuche ;)
Tja die machen setzt eine Bakterienanalyse. Da dürfte ich so einiges haben. Aber ich bin nicht schlecht eingestellt. Also das alleine dürfte es nicht sein. Aber danke mal für den Tip. Er sagte meine Zahntaschen sind eigentlich für mein Alter zu tief.  :-[ Und ich denke das dadurch mehr Bakterien da sind.
Ich sags euch, bei mir ist immer alles anders.  :sauer:
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Offline Gela

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Re: Diabetes und Zähne
« Antwort #4 am: Juni 03, 2005, 10:19 »
Er sagte meine Zahntaschen sind eigentlich für mein Alter zu tief.
Hört sich nach einer bevorstehenden Parodontosebehandlung an.
Parodontose kann jeder bekommen; Diabetiker sind durch ihre diabetische Mundflora auch anfälliger dafür.
Ab einer bestimmten Taschentiefe ist diese Behandlung angezeigt. Ansonsten kann es im schlimmsten Fall zum Zahnverlust führen.
Im Anfangsstadium hat man natürlich die besten Chancen. Wenn dein Arzt eine Bakterienanalyse durchführt, kann er diese "Kumpels" gezielt bekämpfen.

Nach der Parodontosebehandlung kann eine medizinische Zahncreme das Wiederauftreten verringern oder sogar verhindern.

Meine Freundin arbeitet beim Zahnarzt und ist dort nur für die Prophylaxe zuständig. Von ihr weiß ich das.
Sie meinte, bei Diabetikern tritt das Problem in der Praxis häufig auf.

Diese Diabs sind aber sicherlich in Diabetessachen nicht so aufgekärt und engagiert wie wir hier!

Kopf hoch, das wird schon wieder. Du bist in guten Händen!

Alles Liebe
GelA

Offline Joerg Moeller

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Re: Diabetes und Zähne
« Antwort #5 am: Juni 03, 2005, 11:01 »
Weiß wer was über Zähne und Diabetes?

Ja. Diabetiker neigen eher zu Problemen mit den Zähnen als Nichtdiabetiker. (Diabetes ist halt eine Stoffwechselerkrankung)
Und ein Diabetiker sollte bei einer Extraktion ("Zähne ziehen") auch möglichst mit einem Breitband-Antibiotikum abgedeckt werden. Braucht aber nicht für lange eingenommen werden, 48 Stzd. reichen da i.d.R.

Zahnbehandlungen sind besser unter Lokalanästhesie durchzuführen, weil es sonst durch den Schmerzstress zu einer Hyper kommen kann. (Damit müssen besonders ängstliche Patienten eh rechnen)

Und die kleinen Mengen Adrenalin in den Lokalanästhetika sind bedenkenlos; die sind zu gering um sich auf den BZ auszuwirken. (Für die Behandlung selbst aber sinnvoll, weil Adrenalin durch zusammenziehen der kleinen Blutgefässe zu geringeren Blutungen führt)

Ansonsten: http://www.aerztezeitung.de/docs/2001/08/02/143a1402.asp?cat=/medizin/akademie_2001/diabetes_2001
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Re: Diabetes und Zähne
« Antwort #6 am: Juni 03, 2005, 12:30 »
Hört sich nach einer bevorstehenden Parodontosebehandlung an.
Parodontose kann jeder bekommen; Diabetiker sind durch ihre diabetische Mundflora auch anfälliger dafür.
Ab einer bestimmten Taschentiefe ist diese Behandlung angezeigt. Ansonsten kann es im schlimmsten Fall zum Zahnverlust führen.
Im Anfangsstadium hat man natürlich die besten Chancen. Wenn dein Arzt eine Bakterienanalyse durchführt, kann er diese "Kumpels" gezielt bekämpfen.
Nach der Parodontosebehandlung kann eine medizinische Zahncreme das Wiederauftreten verringern oder sogar verhindern.
Genau das sagte er. Er meinte es gäbe die Möglichkeit einer Laserbehandlung ----> schweineteuer oder die Behandlung durch Antibiotika. Naja und die sind ja auch nicht gerade ungefährlich. Aber jetzt machen sie mal diese Analyse. Aber von einer Zahncreme sagte er nix. Muß ich mal fragen
Ich war verzweifelt gestern. Warum immer ich?  :nixweiss:
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Offline Gela

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Re: Diabetes und Zähne
« Antwort #7 am: Juni 03, 2005, 12:44 »
Aminomed heißt die über Apotheken zu beziehende Zahnpasta. Vielleicht gibts die bei euch auch.
Alles Liebe
GelA

Offline Angela

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Re: Diabetes und Zähne
« Antwort #8 am: Juni 03, 2005, 18:13 »
aha danke, werd ich mal schauen.
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Offline Angela

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Re: Diabetes und Zähne
« Antwort #9 am: Juni 03, 2005, 23:29 »
Also ich hab den Artikel jetzt gefunden und da stand man sollte eine Zahnpasta mit Flour nehmen. Ich nehme an das ist so eine......
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