Diabetesfragen > ICT - Basis/Bolus
Basal/Bolus - IE-Faktor - Denkhilfe
Twen:
Hallo Jörg,
danke... ich weiß zwar das ich derzeit sehr emotional reagiere, aber deine Worte haben es geschafft das mir echt Tränen vor Dankbarkeit die Wangen hinabgelaufen sind.
Ich wär nicht abgeneigt gegen eine Schulung wo dir beigebracht wird wie du den Morgengupf berechnest, wie du selbst an deiner Diabetes herumschrauben kannst... nur ich brauch echt nicht zum 4. mal hören welche Arten es gibt, weshalb was wie nicht funktioniert oder das ein Hypo bei jedem sich anders anfühlt. Dafür 4 Tage opfern, sorry das bringt mir allein dadurch nichts, weil ich mir die Zeit nicht gönne (bzw ich sie mir seelisch nicht gönnen kann da ich weiß was alles liegenbleibt und wer darunter leidet). Wenn es einen Hardcore Kurs gebe wo ich das komprimiert wirklich super erklärt bekomme, dann bin ich sofort dabei.
Ich weiß wogegen ich mich sträube. Ich weiß es zu gut und da werd ich immer ein Problem haben. Dabei ist es verdammt simpel. Ich sträube mich dagegen das ich mein Leben, so wie ich es leben möchte, einschrenken muß. Ich bin brav, ich spritze brav um 0.00 (auch wenn ich schon seit ner Stunde oder länger schlafen will). Ich bin brav, ich spritze um 8.00 (auch wenn ich länger schlafen wollen würde am WE, und dannach kann ich nicht mehr schlafen). Ich bin - jetzt wieder - brav und nehm die Tabletten. Nur schau. Ich bin eigentlich ein Mensch der sehr spät schlafen geht. Ich bin ein Morgenmuffel durch und durch und kapier nicht was in der Früh rund um mich passiert. Jetzt bin ich eh schon so brav und steh um 7.00 auf und geh erst um 7.30 außer Haus und ich bin brav und ess gegen - spätestens - 8.30 wenigstens eine Kleinigkeit. Nur wenn ich dann höre ...
--- Zitat ---Ein Gupf zwischen 8 und 10h ist mit ziemlicher Sicherheit Sinnlos da nichts mehr abzufangen ist - der Anstieg ist bereits erfolgt.
--- Ende Zitat ---
obwohl ich mich eh schon so brav daran halt gleich nach dem Aufwachen zu messen und zu spritzen. Wenn ich dann mitbekomme das mir erklärt wird ich sollte doch wenigstens soweit bereit sein für meine Diabetes um 6.00 aufzustehen... dann trifft es. Denn das was ich bis jetzt - bzw jetzt wieder - leiste, das ist für meine Lebensart schon eine 180° Wende. Nur noch mehr - für mich gesehen - mich einzuengen, das ist für mich ... das wäre echt heftig.
Die Spielregeln alla, Medis nehmen, brav spritzen, brav korregieren, auf gesunde Ernährung achten und jetzt sogar Sport zu betreiben, diese Spielregeln befolge ich. Ich bin sogar schon soweit - und darauf darf ich stolz sein, jeder der mich kennt weiß wie sehr ich mich dagegen gewärt habe - das ich, sobald die Werte in nem passenden Bereich sind, den Basaltest machen will, ebenso dann den wegen dem Korrekturwert.
So und nun das letzte *fg* - ja ja, ich weiß ich antwort schon wieder so lange - das Schlafessen.
Tja, ich räum die Süßigkeiten weg, ich fall über den Kühlschrank her.
Ich stell was vor den Kühlschrank, ich fall über die Konserven her.
Und wenn ich nichtmal die zu Hause habe... dann geh ich in den Teil der Wohnung den meine Mutter bewohnt.
Es GEHT einfach nicht, ich kann die Wohnung nicht von allen Lebensmitteln befreien. Wenns wenigstens nur Süßes wäre, aber nein, Wurst, Milch, Essiggurkerln, Thunfischdosen ... egal was mir - wenn ich nen Hunger hab - über den Weg läuft wird gegessen. *seufzt* aber darum möcht ich natürlich wissen wie ich in der Früh dann den BZ wieder am besten korregieren kann. Selbst meine Ärzte haben gesagt das es dagegen kein Mittel gibt.
So, aber nun danke fürs zuhören, ähm lesen :)
bis bald
Petra aka Twen
Avidflyer:
Hallo Petra!
Wenn dein Profil stimmt, bist du wie ich Typ 2. Dies bedeutet, du hast mehr oder weniger Eigeninsulin und mehr oder weniger Insulinresistenz.
Damit lässt es sich aber bei 1-ern hervorragend spicken, man muss aber nicht unbedingt alles gleich machen.
Da ich von dir zu wenig weiss, kann ich dir auch keine konkreten Hilfen geben. Ich kann nur versuchen, dir anhand meiner Einstellung zu beschreiben, wie du die Werte in den Griff bekommen kannst.
Zum Ersten: auch ich bin ein absoluter Morgenmuffel, Aufstehen vor 9.00 ist fast unmöglich und versaut einem den ganzen Tag. Abends komme ich erst gegen 22.00 nach Hause, dann füttere ich meine Pferde und Katzen und dann mich ab. Da ich nur Frühstücke und aus technischen Gründen mittags nichts Esse, ist diese Portion verhältnismäsig gross, so 5 - 10 BE.
Ausserdem nasche ich beim Fernsehen bis in die Morgenstunden gerne, Nüsse, Schokolade, Eis und in letzter Zeit Unmengen an Pop-Corn. Letzteres schlägt bei mir im BZ seltsamerweise kaum an, obwohl es sich um 14 BE handelt.
Zum Frühstück wird das Brot abgewogen, 3,5 BE , und mit einem Faktor von 3,9 mit Apidra abgedeckt, vor 9.00 ist der Faktor sogar 4.2.
Abends sind die Anzahl der BE unkritisch, da ich dann bei einem Faktor von 1,5 bin.
Den ganzen Nachmittag un frühen Abend halte ich mich - ohne irgendein Basal-Insulin mit der Eigenproduktion bei ca 80- 95. Dabei sind auch kleine Süssigkeiten am Nachmittag tolerierbar.
In der Nacht zwische 2.00 und 08.00 würde mein BZ massiv ansteigen, deshalb spritze ich irgendwann zwische 23.30 und 1.00 34 IE NPH-Insulun, weil dieses von der Wirkkurve gerade ungefähr hinkommt und am späten Vormittag weg ist. Das entspricht in etwa dem, was du um 7.00 zu korrigieren versuchst.
Mit Levemir oder Lantus wäre ich am Nachmittag ständig im Unterzucker.
Manchmal kommt es vor, dass ich den Eindruck habe, dass mein BZ im Laufe des Tages ganz leicht ansteigt, dann gebe ich ganz wenig Lantus zum NPH dazu.
Die Dosierung musst du experimentell ermitteln, was bei mir insgesamt 2 Monate dauerte.
Im Prinzip musst du halt mal sowas ähnliches wie einen Basaltest machen. Dieser kann ja auch vereinfacht sein, Ausserdem musst du deine individuellen BE-Faktoren ermitteln. Wie ich schon sagte, meine schwanken zwischen 4.3 und 1,5 !! und da der Körper keine Sprünge kann, kann man die fehlenden Stunden interpolieren.
Ansonsten mit verschiedenen Insulinen mit verschiedenen Wirkprofilen zaubern.
PS: Für Kartoffelchips und Pizza benutze ich kein APIDRA sondern ACTRAPID wegen der flacheren Wirkkurve, die passt dann sehr gut.
Wie du gesehen hast, Nasche und Esse ich abends auch sehr gerne. Ich verzichte auf Nichts.
Das Einzige, BZ-Messen vor dem Essen und ca 2 h danach ist wichtig. Wenn du dir nach einiger Zeit mit dienem BE-Faktoren und KH sicher bist, kannst du diese Messorgie auch reduzieren. Ich messe derzeit nur noch zwische 4 und 6 mal pro Tag. Verschätzen ist ja auch inzwischen fast unmöglich, da die KH auf beinahe allen Waren draufstehen.
PPS: Mein Hba1c hat sich im Laufe der letzten 1 1/2 Jahre von 6,8 konstant auf 5,x verbessert, und das obwohl ich mich nicht im Geringsten eingeschränkt habe.
Gruss KLaus
Twen:
Hallo Klaus,
es scheint so als lasst du dir auch nicht alles von deinem Zucker diktieren, sondern lebst dein Leben, soweit es geht, genauso wie du willst. Und das ist genau das was ich gerne hätte... sicherlich geht es in einigen Punkten nicht mehr, aber ich weiß was ich will, ich weiß wie ich es so gut wie möglich hinbekomme, aber in den Punkten, in denen ich es nicht schaffe frag ich um Hilfe.
Nur mir tat halt weh das es so rüber kam als wär das mindeste was ich machen muß, mein Leben so umzustellen das es für mich nicht mehr mein Leben ist. Und da stell ich auf sturr, das seh ich nicht ein, das akzeptier ich einfach nicht. Man ändert sein Leben mit der Diabetis sowieso um soviel das ich mir das noch erhalten will was das Mindeste ist.
Ich weiß das ich langsam mich im Kreis drehe, doch im Endefekt kam die Diskussion weil ich nur wissen wollte ob ich die Korrektur zum Gute-Morgen-Güpfchen oder zum - irgendwann leider notwendigen - Frühstück gegeben werden soll.
Sicherlich tut sich in mancher Hinsicht ein Typ 1 wohl leichter weil ihn seine eigene Insulinproduktion nicht hineinpfuscht. Aber manche Dinge sind ja gleich oder?
Mir kommt ein - vielleicht blöder - Vergleich für das "Problem"
Nehmen wir an, jemand kann echt gut kochen. Das einzige wovor er wirklich Respekt hat ist zB Wild. Aber nur weil er Wild nicht zubereiten kann oder sich traut heißts ja noch lang nicht das er in einen Kochkurs gehen muß um dort zu lernen wie man Wasser in einen Topf giesst und den Topf auf den Herd stellt um das Wasser zum kochen zu bringen. Wenn so jemand fragt wie das geht, dann gibt man Tipps und erklärt dieses eine Problem.
Und genau das ist es... ich möchte mir die Tipps von euch holen. Doch eine Vorraussetzung das man so lebt wie es ein anderer kann, davon kann ich doch nicht ausgehen. Ich drück doch auch keinen anderen meine Lebensart auf, nur weil ich damit zurecht komme ;)
ganz lieben Gruss
Petra
Joa:
--- Zitat von: Twen am April 30, 2011, 00:29 ---Man ändert sein Leben mit der Diabetis sowieso
--- Ende Zitat ---
"dem Diabetes" bitte. :zwinker:
Gruß
Joa
Twen:
--- Zitat von: Joa am April 30, 2011, 00:52 ---
--- Zitat von: Twen am April 30, 2011, 00:29 ---Man ändert sein Leben mit der Diabetis sowieso
--- Ende Zitat ---
"dem Diabetes" bitte. :zwinker:
--- Ende Zitat ---
langsam kommt mir das vor wie der Magistrat und nich das Magistrat :heilig:
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