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Typ1 & Marathon ...
vehikelneuling:
Hallo,
@Nordwork
Ob sich dein Doc von diesem Bericht beeinflussen lässt, das kann ich nicht beurteilen, allerdings ist es ein Faktum, dass Ausdauersportler meistens, wenn nicht alle, eine Pumpe tragen.
Niemand bekommt das Insulin aus dem Körper, welches dich beim Sport umhaut, das ist nicht der Sinn einer Therapie, dass man sich bei ein wenig Anstrengung umhaut.
Wir leben im Jahr 2011, die Gesellschaft ist bemüht Menschen in Bewegung zu bekommen.
Slogans wie: "Deutschland bewegt sich" ist nur ein Beispiel.
Ausdauersport wird von der Medizin als die anzustrebende Bewegungsform empfohlen, aber gerade diese Form stellt stoffwechseltechnisch die meisten Aufgaben.
In den Siebzigern hat die Fachkompetenz noch den 100m Sprint für Diabetiker empfohlen, sicher, da kann nichts passieren mit dem Blutzucker, ist aber für die Gesundheitsförderung nicht wirklich das Optimum.
Sicherlich sollte dein Doc eine Lösung parat haben, wenn er meint, dass du dein Vorhaben auch ohne Pumpe schaffst.
Zu deiner Aussage,
"Ich hab ihn zB. mal drauf angesprochen das es ja beim Laufen einfacher ist wenn ich zb. die Basalrate um x% senken könnte. Da meinte er nur das, das so einfach dann auch nicht funktioniert."
kann ich keine fachgerechte Antwort erkennen!
Dein Mediziner muss doch eine Empfehlung aussprechen können, wie du das basale Insulin aus dem Körper bekommst, wie du dich ausreichend substituierst, also ausreichend mit Kohlenhydraten versorgst.
Auch deine Probleme mit den Lücken in der Basalversorgung sind unter Lantus bekannt.
Ich weiss nicht, ob ich meine Marathonerfahrung posten soll, mit und ohne Pumpe.
Die Erfahrungswerte liegen schon lang zurück, da gab es "Lantus" noch nicht, aber das war so grenzwertig, dass man feststellen muss, dass die Sache nicht ungefährlich war. Ohne Pumpe war der Lauf absolut zufällig, was sollte ich da berechnen?
Ich bin faktisch ohne Insulin gelaufen, habe immer mit einer Keto gerechnet, aber bin von einer Hypo in die Nächste gelaufen.
Ich war zwar mit nur 96g Dextrose bewaffnet gewesen, aber ich habe Spritze und Insulin dabei gehabt, wollte faktisch eine Pumpe imitieren.
Dass wenn der BZ steigt, kleine Dosen Insulin zu injizieren sind, genau wie es die Pumpe auch macht.
Wenn Bedarf besteht, dann kann ich den Murks im Vergleich gern mal posten.
Sicher kenne ich auch das Problem, dass immer eine Nadel im Körper hängt, aber das fand ich nach dem ersten Probetragen einer Pumpe nicht mehr schlimm. Die Vorteile überwiegen, zumal man die Pumpe auch mal ablegen kann, wenn der Sport z.B. etwas härter wird.
Aber überzeugen kannst du vielleicht mit deinen Werten, welche ungünstig scheinen. Im Weiteren gibt es Richtlinien für eine Pumpengenehmigung, fällst du unter einen dieser aufgeführten Punkte, dann wird bei Kassenpatienten hochwahrscheinlich der Medizinische Dienst eine Pumpe genehmigen.
Wie auch immer, viel Erfolg...
Ludwig:
--- Zitat von: vehikelneuling am Februar 05, 2011, 12:55 ---
Auch deine Probleme mit den Lücken in der Basalversorgung sind unter Lantus bekannt.
--- Ende Zitat ---
Also das bezweifle ich sehr, denn gerade Lantus macht keine Versorgungslücken weil es ja extrem gleichmäßig wirkt! Allerdings nicht bie jedem Patienten 24 Stunden lang. Das kriegt man aber mit 2 Spritzen pro Tag spielend in den Griff und ebenfalls ohne Versorgungslücken!
Das ändert allerdings nichts daran, dass Lantus für Ausdauersportler nicht geeignet ist! Da bin ich voll bei Dir!
lg
Ludwig
Andreas:
Und die Versorgunslücken unter Lantus entstehen in der Tat beim Sport, weil die Depots im Unterhautfettgewebe beim Sport schneller resorbiert werden. Das führt zum einen zu Hypos (selbst Reduktionen auf 20% halfen nicht), das führt zum anderen dazu, das am frühen Abend die Depots leer sind und eine Basallücke sich auftut. So war es zumindest bei mir: Ohne Sport reichte eine Injektion am Abend gegen 22 Uhr für 24 Stunden, mit Sport war um 18 Uhr ein deutlich steigender BZ zu beobachten.
Gruß, Andreas
Nordwork:
So war heute beim Doc und nun sieht die Lage schon etwas anders aus, ich denke er hat gemerkt wie wichtig mir das Laufen mittlerweile ist und das ich es durchaus ernst meine.
Bin jetzt ca. 7 Jahre Patient bei Ihm und habe in der ganzen Zeit noch nie eine so gute Dokumentation und auch Einstellung wie in letzter Zeit gehabt.
Er war auch nicht mehr gegen eine Pumpe sagte aber auch gleich das man mit einer Pumpe teilweise noch ein wenig aufwendiger ist die Einstellung zu finden.
Warum er das so sagt verstehe ich nicht ganz, können das die Pumpenträger nachvollziehen.
Das mit dem Lantus hat er aber direkt so bestätigt und mir direkt Levemir verschrieben, dies soll ich auch 2x spritzen naja schauen wir mal.
So wie er sich ausgedrückt hat wird das dieses Jahr nichts mehr mit der Pumpe, und den Köln Marathon mit einer ganz "frischen" Pumpe ist glaube ich auch nicht das richtige.
Naja schauen wir mal wie es sich mit Levemir läuft ;-)
Ich werde euch in meinen Blog auf dem laufenden halten.
Joerg Moeller:
--- Zitat von: Nordwork am Februar 07, 2011, 20:40 ---Er war auch nicht mehr gegen eine Pumpe sagte aber auch gleich das man mit einer Pumpe teilweise noch ein wenig aufwendiger ist die Einstellung zu finden.
Warum er das so sagt verstehe ich nicht ganz, können das die Pumpenträger nachvollziehen.
--- Ende Zitat ---
Da gibt es im wesentlichen zwei Dinge, die anders sind:
1. Wenn man auf Pumpe umsteigt verringert sich der Insulinbedarf (um ca. 20-30%)
2. Statt 1-2 Basalspritzen hast du jetzt 24 Basalraten.
Im Grunde ist das wie der Umstieg von einer Kompaktkamera für Einsteiger auf eine semiprofessionelle DSLR, bei der nur der M-Modus nutzbar ist. Du hast du wesentlich mehr Möglichkeiten zum Feintuning und ein wirklich gutes Bild kriegst du erst dann, wenn alle Möglichkeiten (Belichtungszeit, Blende, ISO, Brennweite) optimal aufeinander abgestimmt sind.
(Bei der Pumpe eben alle Basalraten, BE-Faktoren und Korrekturregeln)
Viele Grüße,
Jörg
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