Autor Thema: Libre zeigt extrem falsche Werte an  (Gelesen 125023 mal)

Offline Duff Rose

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #260 am: Januar 23, 2018, 19:40 »
Sagen wir Du sitzt im Auto, das Libre zeigt 42mg/dl an. Du fährst umgehend rechts ran und bist erschrocken, dein Körpergefühlt sagt eigentlich was anderes. Die Blutmessung schließlich ergibt 95mg/dl. Was machst Du?

Weiterfahren und mich freuen, dass es blinder Alarm war. Besser dreimal zu früh gewarnt als einmal zu spät.

Viele Grüße,
Jörg

Ja genau! Für den Einzelfall reagiere ich genau so. Kommt es häufiger vor, wird’s aber irgendwann inakzeptabel. Je nachdem wie hoch die Reizschwelle beim einzelnen ist.

Weiterhin wird das Ersatzmessgerät (Blut) irgendwann ja für einen Pflicht dabei zu haben, um für regelmäßige Entwirrung zu sorgen. Das kann aber jeder anders empfinden.

Bei mir ist das wahrscheinlich Kopfsache, wenn ein CGM mich zweimal täglich Kalibrieren lässt fühle ich mich auf jeden Fall sicherer.

Bei den 1000en Blutmessungen hatte ich übrigens fast nie Bedenken und es brauchte nur bei ganz hohen Werten selten eine Vergleichsmessung mit einem Zweitgerät, aus Angst mich mit Korrektur in die Hypo zu spritzen. Immer jedoch lag die Zweitmessung da wo auch die erste war, vielleicht mit Abzug einer absolut akzeptablen Toleranz.

Ich muss aber immer wieder erwähnen, dass die letzten 5 Sensoren allem Anschein nach  prima funktionierten.
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Offline Duff Rose

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Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #261 am: Januar 23, 2018, 20:03 »
(…)
Sagen wir Du sitzt im Auto, das Libre zeigt 42mg/dl an. Du fährst umgehend rechts ran und bist erschrocken, dein Körpergefühlt sagt eigentlich was anderes. Die Blutmessung schließlich ergibt 95mg/dl. Was machst Du?
(…)
Gegenfrage: Was machst du, wenn du nur das Ergebnis einer blutigen Messung hast? Du kannst IMMER nur abwägen ob du deinem Messgerät glauben kannst oder nicht und müsstest dazu wissen, was genau du im Grunde gemessen hast.


Hmm. Eine Frage mit einer Gegenfrage beantworten, okay von mir aus.

Ich beantworte Deine Frage folgend:
Es stimmt, dass ich jedem Messgerät glauben muss. Selbst dem Arzt muss ich die Labormessung glauben.

Jedoch konnte ich in den letzten zwölf Jahren auf das (Blut) Messgerät Verfahren VERTRAUEN, wenn es auch viel umständlicher ist. Das macht den Unterschied.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #262 am: Januar 24, 2018, 12:40 »
Ja genau! Für den Einzelfall reagiere ich genau so. Kommt es häufiger vor, wird’s aber irgendwann inakzeptabel. Je nachdem wie hoch die Reizschwelle beim einzelnen ist.

Absolut!
Ich hab mir neulich einen Rauchmelder installiert weil das in NRW Pflicht ist. Würde der dauernd lospiepsen, würde er in der Tonne landen, Pflicht hin oder her.

Wenn das Libre dauernd Blödsinn zeigen, der zum blutig nachmessen animiert, dann würde das ja irgendwann den Alarmcharakter verwässern.
Und irgendwann reagiert man dann nicht zeitnah genug und dann passiert wirklich mal was.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Kladie

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #263 am: Januar 30, 2018, 12:14 »
Zitat
orginal Joerg Moeller:
Wenn das Libre dauernd Blödsinn zeigen, der zum blutig nachmessen animiert, dann würde das ja irgendwann den Alarmcharakter verwässern.
Und irgendwann reagiert man dann nicht zeitnah genug und dann passiert wirklich mal was.

Genau das ist mein Problem. Mein Vertrauen in das Libre ist extrem gestört!

Seit November messe ich wieder mit Accu Chek und letzte Woche ergab mein HbA1c einen um 0,1% geringeren Wert (trotz Urlaub und Weihnachten). Das ist nicht viel und beweist nichts. Allerdings ist der Anstieg des letzten Jahres gestoppt. Ich werde sehen wie es weiter geht.

Offline Dirk B.

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #264 am: Januar 30, 2018, 12:46 »
Ich Frage mich wann die Kassen den Nutzen des FSL anzweifeln.

Viele Grüße

Dirk
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Offline Kladie

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #265 am: Januar 30, 2018, 12:49 »
Hallo Dirk B.

Das ist ausschließlich eine Frage des Geldes

Offline Joerg Moeller

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #266 am: Januar 30, 2018, 14:13 »
Ich Frage mich wann die Kassen den Nutzen des FSL anzweifeln.

Warum sollten sie? Es gibt auch Insuliner, bei denen Analoga kaum bis gar nicht wirken. Daraus lässt sich aber nicht ableiten, dass es bei allen so ist.

Man findet zu so gut wie jedem Gerät Beispiele, bei denen es nicht die Erwartungen erfüllt hat. Mein heißgeliebtes Accu-Chek Mobile mag auch nicht jeder, weil es bei ihm zu viele Fehler produziert. Bei mir kommt das 1-2mal im Quartal vor und meistens weiß ich das schon im voraus, weil ich beim Blut-auftragen geschlampt habe.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Dirk B.

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #267 am: Januar 31, 2018, 16:45 »
Hallo Dirk B.

Das ist ausschließlich eine Frage des Geldes

Hallo Kladie,

Das befürchte ich allerdings auch.

Viele Grüße

Dirk
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Offline Gyuri

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #268 am: Februar 20, 2018, 15:06 »
Weil es vielleicht ganz gut hier her passt …

Ich habe jetzt einmal die "Zuverlässigkeit der Libre-Daten" anhand des geschätzten HbA1c mit einem Laborwert verglichen.
Ob das überhaupt geht, hatte ich schon mehrfach bezweifelt. Zum einen können in den Messreihen aus verschiedenen Sensoren schon Rechenfehler entstehen. Andererseits hat es aber sicherlich keinen Sinn, nur 14 Tage für eine Vergleichsrechnung zu erstellen.
So habe ich erst mal den geschätzten Libre-Langzeitwert über verschiedene Zeiträume aufgeschrieben. Die letzten…
14 Tage = 6,4% (jeweils geschätzt von Libre)
28 Tage = 6,3%
56 Tage = 6,4%
85 Tage = 6,7%
90 Tage = 6,7% (mehr geht bei mir nicht)

Das Labor hat bei mir jetzt 6,8% gemessen.

Nun könnte man hergehen und schauen um wie viel Prozent ein Libre-Scan hinter blutigen Messungen her hinkt und den geschätzt ermittelten Langzeitwert entsprechend erhöhen.  :gruebeln:
Das führt aber zu nichts genauem, weill meine "Gegenmessungen" nicht normalverteilt vorgenommen wurden sondern nur zu Ereignissen, bei bei denen ich die Libremessung anzweifelte. Zudem waren die Abweichungen auch nicht immer in der gleichen Richtung.
Was bringt mir jetzt der Vergleich? Scheinbar braucht das Libre Daten über 90 Tage, um annähernd den Laborwert erraten zu können. Oder?

Jetzt habe ich auch noch die Libre-Daten (und Labordaten) meiner Frau zur Verfügung:
14 Tage = 10,0% (jeweils geschätzt von Libre)
28 Tage =  9,5%
56 Tage = 10,0%
85 Tage = 10,2%
90 Tage = 10,1% (mehr geht auch bie ihr nicht)

Das Labor hat bei ihr jetzt 9,1% gemessen.

Blutige Gegenmessungen zu einem Scan gab es bei meiner Frau nur ganz wenige und die waren eindeutig zufällig verteilt.
Bei ihr könnte man jetzt aufgrund des Vergleichs der Langzeitwerte behaupten, das Libre misst scheinbar zu schlecht/hoch.

Ich sage jetzt dazu: Es ist genau so, wie ich vermutet habe. Man kann die Messergebnisse aus zwei grundverschiedenen Systemen nicht einfach so vergleichen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, woran es liegen kann, dass man bei verschiedenen Leuten oder verschiedenen Begebenheiten verschiedene Ergebnisse erziehlt.

Und immer wieder meine ich: Das Libre ist FÜR SICH BETRACHTET genauso "genau" wie jedes andere System.

Und wer sich daran stört, auf dem Display "LO" zu lesen, müsste sich genauso daran stören, wenn ein Teststreifen seinen Dienst versagt weil man ihn zu lange mit dem Blutstropfen warten ließ oder die Blutmenge zu gering war.

btw: Es gibt auch Blutzuckermessgeräte, die trotz zu wenig Blut irgend ein Ergebnis anzeigen … das man dann glauben kann, wenn es einem gefällt oder durch Widerholung was anderes raus bekommt und man dann einen Würfel entscheiden lässt, was wohl eher stimmt.  :patsch:
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline Kladie

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #269 am: Februar 20, 2018, 15:47 »
Zitat
orginal Gyuri:
Nun könnte man hergehen und schauen um wie viel Prozent ein Libre-Scan hinter blutigen Messungen her hinkt und den geschätzt ermittelten Langzeitwert entsprechend erhöhen.  :gruebeln:

Das darf für einen Langzeitwert überhaupt keinen Einfluß haben, da die Unterschiede sich aufheben (Vor- und nachlaufen bei Erhöhung und Senkung des BZ)

Mir wären die angezeigten Werte egal, wenn ich nicht so viele Fehlalarme wegen zu niedrigem BZ sehen würde. 40 mg/dl bringen mich zum nachdenken - egal ob der Wert vielleicht richtig oder vielleicht falsch ist.