Autor Thema: Libre zeigt extrem falsche Werte an  (Gelesen 125021 mal)

Offline Gyuri

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #230 am: Januar 18, 2018, 18:25 »
(…) In den 8 Wochen sind mindestens 4 Sensoren benutzt worden und jeder kann mehr oder weniger gut messen. Das Gerät selbst zeigt ja nur an. Da taugt auch kein HbA1c um die Verlässlichkeit einzuschätzen. (…)
:patsch: Wie konnte ich nur dieses allerwichtigste Argument gegen eine bedingungslose Vergleichsorgie vergessen?
Ein Messgerät kann immer nur so zuverlässig sein wie es die Sensoren sind. Bei der heimischen blutigen Messung ist das ganz extrem durch die Teststreifen gegeben. Das sind "Einmal-Sensoren" bei dem jeder der vollen Fertigungstoleranz unterlegen ist. Im Labor fällt diese Fehlerquelle weg.
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Archimedes

Offline Duff Rose

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #231 am: Januar 18, 2018, 20:40 »
Moin, ich geb auch mal ein Update, hatte ja auch so meine Probleme mit falschen Werten.

Pro Libre kann ich erwähnen, dass die Werte sich verbessert haben seit ich den Sensor am Arm befestige. Am Bauch war dies leider Chaos, und Libre sagt ja selbst man soll den nur am Arm anbringen.

Aktuell hat sich mein 1C so von 6,7 auf 6,2 verbessert und wir sind in etwa wieder auf dem Level der Blutmessungen zuvor.

Ich habe dennoch das Dexcom beantragt, da ich über Alarmmeldungen Hypos vermeiden möchte, von denen ich definitiv zu viele habe. Schließlich vermute ich hier eine Verbesserung der Blutzuckereinstellung. Ziel ist es, den 1C mindestens zu halten und die Hypos mindestens zu halbieren. Dies ist mir mit dem Libre leider nicht gelungen, jedoch kann ich derzeit die Genauigkeit wieder etwas mehr bestätigen als zuvor.
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Offline Kladie

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #232 am: Januar 19, 2018, 12:26 »
Hallo Duff Rose,

ob deine bessere Einschätzung des Libre wirklich von der Setzstelle abhängig ist, musst du über einen längeren Zeitraum kontrollieren. Ich habe meine Sensoren immer nach Vorschrift am Arm angebracht und ähnliche Probleme wie du gehabt.
 
Für mich ist es reine Glücksache ob die Sensoren gut sind oder nicht. 60 € zu zahlen und darauf zu hoffen Glück zu haben ist mir zu teuer - obwohl meine KK die Kosten voll übernimmt. Die teilweise inkompetente Hotline von Abbott ist ja auch noch zu bemängeln.

Offline Gyuri

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #233 am: Januar 19, 2018, 18:03 »
(…) Ich habe meine Sensoren immer nach Vorschrift am Arm angebracht und ähnliche Probleme wie du gehabt.
 
Für mich ist es reine Glücksache ob die Sensoren gut sind oder nicht. (…)
Das sehe ich genauso, hatte nur bisher immer das Glück, keine all zu großen Unstimmigkeiten bei den Messergebnissen zu lesen. Bei meiner Frau kommt es auf 50 mg/dl mehr oder weniger nicht so an und bei mir läuft die Auswertung sowieso ganz anders. Ich reagiere nur im Ausnahmefall auf einzelne Messergebnisse und orientiere mich mehr an der aktuellen Verlaufskurve die man mit jedem Scan sieht oder zwischendurch auch am Tagesdiagramm, immer vor dem Hintergrund des Tagesmusters. An den Grafiken der Auswertesoftware orientiere ich mich nur längerfristig.

Ganz aktuell!
Gestern setzte ich einen neuen Sensor. Die letzen Sensoren wurden mehrere Stunden vor dem Ablauf des jeweil aktuellen Sensor gesetzt und es ging dann problemlos weiter. Dieses mal verpasste ich den rechtzeitigen Wechsel und prompt begann das Libre heute Nacht an zu spinnen. Wie gesagt, ich reagiere nicht automatisch auf eine "seltsame" Einzelmessung. :smoking:
Früher wurde tagelang gar nicht gemessen und ich kam trotzdem klar. Um zu sehen, was bei so einer Spinnerei passierte, gibt es in der Software unter "Momentaufnahme" ein "nettes" Diagramm das sonst wohl zu nichts nütze ist.

Gemeint ist jetzt primär das mittlere rote Diagramm.
Erfassungen von …  :gruebeln: … 40mg/dl und weniger sind IMMER unrealistisch wenn man nichts spürt, besonders wenn beim Diagramm drüber so ein niedriger Bereich überhaupt nichts angezeigt wird.

btw: Wenn bei der Sensorbenutzung (ganz unten) zu wenige erfasste Sensordaten angezeigt werden, sollte man sich zu Zeiten, wo es besonders fehlt öfter mal einen Scan durchführewn, auch wenn man meint nicht messen zu müssen. Eine durchschnittliche Scanzahl von 10 am Tag kostet auch nicht mehr als nur … zwei drei Scannes am Tag.  :zwinker:
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Archimedes

Offline Duff Rose

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #234 am: Januar 20, 2018, 09:54 »
Hallo Duff Rose,

ob deine bessere Einschätzung des Libre wirklich von der Setzstelle abhängig ist, musst du über einen längeren Zeitraum kontrollieren. Ich habe meine Sensoren immer nach Vorschrift am Arm angebracht und ähnliche Probleme wie du gehabt.
 
Für mich ist es reine Glücksache ob die Sensoren gut sind oder nicht. 60 € zu zahlen und darauf zu hoffen Glück zu haben ist mir zu teuer - obwohl meine KK die Kosten voll übernimmt. Die teilweise inkompetente Hotline von Abbott ist ja auch noch zu bemängeln.

Hallo Kladie,

Ja klar, deine Unzufriedenheit kann ich voll nachvollziehen. Unterm Strich ist das für mich auch kein Zuverlässiges Messsystem, das habe ich ja selbst bemerkt. Wobei wie gesagt die Auswertung am Arm besser wurde - habe ja jetzt schon ca. ein Quartal am Arm hinter mir.

Den konventionellen Blutmessungen vertraue ich total, weil ich in zehn Jahren Diabetesdauer keine Abweichungen feststellen konnte. Und wenn doch, konnte ich dies auf süße Finger zurück führen.

Ich hoffe nun dass das Dexcom genehmigt wird und ich so meine gewünschte Sicherheit über 2 Blutmessungen am Tag zwecks Kalibrierung zurück erlange.

Was wirst Du machen?

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #235 am: Januar 20, 2018, 10:48 »
Zitat
orginal Duff Rose:
Ich hoffe nun dass das Dexcom genehmigt wird und ich so meine gewünschte Sicherheit über 2 Blutmessungen am Tag zwecks Kalibrierung zurück erlange.

Was wirst Du machen?

Fürs Dexcom wünsche ich Dir toi toi toi!
Ganz am Anfang waren die BZ Verläufe noch interessant und aufschlussreich. Dadurch habe ich die Sicherheit gewonnen auch ohne zu messen die passende Menge an Insulin zu spritzen. Zum Schluß war das Libre nur etwas bequemer. Jetzt messe ich nur noch 3 - 4 mal blutig, wobei ich zur Not ja auch darauf verzichten könnte.

Es ist eben ein Vorteil Type 2 zu sein wenn der BZ Verlauf so träge ist wie bei mir. Mir reicht also die tägliche Nüchtern BZ Kontrolle und kann dann jede Mahlzeit auf Verdacht insulinieren. Ob 5 IE mehr oder weniger gespritzt werden ist bei mir relativ egal. Wenn ich nicht messe bin ich etwas vorsichtiger und wenn ich wieder einen besseren HbA1c haben will muss ich eben auch vor den Mahlzeiten messen was ich zur Zeit mache.

Jetzt warte ich entweder auf eine Alternative zum Libre oder darauf daß Abbott seine Hausaufgaben macht und bessere Qualität liefert.

Hinerk

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #236 am: Januar 20, 2018, 18:33 »
Moin,
gerne würde ich ein System wie das libre nutzen wenn es mir Vorteile bringen würde.

Zur Zeit messe ich meinen BZ ca. 1,5 mal pro Tag, in der Regel immer den nüchtern BZ, im 4 Quartal 17, Ds Wert 128 angestrebter Wert 130.
Durchschnittlicher Wert aller Messungen in dem Quartal 132.

Ich habe gelernt, dass größere BE Mengen nicht auch entsprechend mehr IE bedeuten, heutiges Beispiel 7,3 BE (Streuselkuchen) linear gerechnet wären ca. 23 IE erforderlich gewesen nach der Korrektur Berechnung des BE/IE Verhältnis wurden 19,6 empfohlen, da ich aber meine maximale IE Menge auf 18 begrenzt habe wurden diese auch nur gespritzt auf Grund dieser etwas ungewöhnlichen Konstellation bezogen auf das soll ist Verhältnis der IE Menge wurde 2,5 Stunden pp der BZ gemessen 140, es wurde ein SEA von 20 Minuten eingehalten.

Der Ergebnisse des vorherigen Absatz konten erreicht werden durch langfristige Auswertungen vergangener BE/IE Mengen Verhältnisse.

Bei sorgfältiger Berechnung der BE einer Mahlzeit und der dafür Menge abhängigen notwendigen IE kann es durchaus genügen mit wenigen Messungen pro Tag auszukommen.
Natürlich steht das Gebäude nur wenn nicht BZ beeinflussendes wie Kortisongaben, Infektionen oder anderes eine Rolle spielt, in solchen Fällen messe ich vor und nach den Mahlzeiten.

Solange mir meine Logik und Berechnungsart die vorgenannten Ergebnisse liefert sehe ich keinen Grund auf ein mit Kontrollmessungen deutlich teureres System wie z. B. libre umzusteigen bzw. es hinzuzufügen.
Zusätzlich sind die aufgezeigten Werte wie häufig erwähnt wurde abweichend.

Übrigens wie schon früher erwähnt, mein System wird immer wieder durch bis zu 7 Messungen pro Tag getestet und überprüft.

MlG

Hinerki

Offline Kladie

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #237 am: Januar 20, 2018, 20:04 »
Hallo Hinerk,

dein System ist ganz toll. Ich würde an deiner Stelle auch nichts mehr daran ändern.

Hinerk

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #238 am: Januar 20, 2018, 20:48 »
Moin Kladie,
danke für Deine Meinung über mein System, mir gehts ähnlich wie Dir nur muss ich etwas vorsichtiger mit den IE Mengen verfahren sonst ev. Hypos.

Nach Jahrelanger  Arbeit bin ich mit meinem System recht zufrieden, nur mein Diadoc erwartet von mir etwa 130 Durchschnitts BZ aber gleichzeitig sollte der 2 Stunden pp nicht über 160 liegen, das bedeutet für mich einen Spielraum von 30 um den einzuhalten ist ein sorgfältig nach GL. und GI abgestimmter SEA erforderlich mit der Ermittlung des SEA soweit möglich, beschäftige ich mich zur Zeit.

Beiträge wie der von Dir sind Anspornend, danke.

MlG

Hinerk

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Re: Libre zeigt extrem falsche Werte an
« Antwort #239 am: Januar 20, 2018, 23:32 »
(…)
Solange mir meine Logik und Berechnungsart die vorgenannten Ergebnisse liefert sehe ich keinen Grund auf ein mit Kontrollmessungen deutlich teureres System wie z. B. libre umzusteigen bzw. es hinzuzufügen.
(…)
Da sprichst du zum einen etwas an was mich zum Libre-Gegner machte: Die Wirtschaftlichkeit.

Nach 20 Sensoren an meiner Frau und 5 an mir habe ich aber eine bessere Meinung gewinnen können. Allerdings hätte ich die nicht, würde ich eine Strategie haben, wie ihr sie mehrheitlich anstrebt. Das Libre käme schon überhaupt nicht in Betracht, wenn ich versuchte voll nach Zahlen eine Linie zu finden. Da zeigt das Libre zu viele Fehler auf, die einem bei einer konventionellen Messung auf immer und ewig verborgen bleiben. Nur so kommt der Ruf zustande, das Libre sei "ungenauer" als andere Systeme. Es misst anders und darauf müsste man achten, wollte man so wie ihr das tut genau nach präprandialen Einzelmessungen den Insulinbedarf errechnen.

Ich habe das NOCH NIE SO GEMACHT!!!!!!
Ich habe früher mit gelegendlichen Tagesmuster & Co. mit je 8 Einzelmessungen zu bestimmten Ereignissen einige Diagramme erstellt, die mir als Entscheidungshilfe dienten, aber mir nichts vorschieben, was ich zu tun hätte. Und siehe da: sehr ähnliche Diagramme finde ich im Libre und in dessen Software wieder.
Ganz klarer Vorteil vom Libre gegenüber meiner Stichpunktprüfungen: Es werden durchgehend täglich 96 historische Daten aufgezeichnet und statistisch aufbereitet. Mit diesen Infos kann ich fast genauso meine Vorgehensweise weiterführen. Nur verschiedene Dinge die wohl ein "blutiger" Theoretiger ersonnen hat,  :zwinker: werden von mir konsequent ignoriert - z.B. der Trendpfeil. Dass ich jetzt mit dem Median (+ Partenzil) leben muss, stört weniger als befürchtet. Dieser läuft bei meinen Daten (und bei der Zuverlässigkeit der Messungen an mir und meiner Frau) nahezu auf das gleiche hinaus, wie es der Mittelwert (± Standardabweichung) auch könnten. Und darum habe ich es noch nicht versucht, den Zahlenfriedhof ins Excel zu ziehen um meine gewohnten Diagramme zu erstellen. Kurzum: mit meiner Strategie kommt mir das Libre wie gerufen.
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