Autor Thema: Fiasp  (Gelesen 27709 mal)

Offline Kladie

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Re: Fiasp
« Antwort #40 am: August 07, 2017, 19:13 »
Hallo Joerg,

Zitat
orginal Joerg Moeller:
.... Bei Reibekuchen lande ich in der Hypo, wenn ich vor dem Essen spritze/drücke.
Als T1er bist du ja viel Insulinsensitiver als ich. Da kann ich schon gut verstehen, dass du an vielen Stellen mehr Probleme hast als ich. Ich spritze bei Pizza und Nudeln auch erst nach dem Essen und über die Dosis des Insulins brauche ich mir nicht so viel Gedanken machen. Bei einer Pizza kann ich 15, 20 , 25  oder noch mehr IEs spritzen. Je nach dem wie groß die Pizza ist gleiche ich an. Eine Hypo habe ich nie zu befürchten weil die Pizza mehr als 4 Stunden braucht um komplett verdaut zu sein.

Als T2er habe ich eben einige Privilegieen und darum bin ich auch froh kein T1 zu sein. Mein Gewicht halte ich jetzt schon einige Jahre aber ich schaffe es nicht abzunehmen. Das ist mein großes Problem und da muss ich noch dran arbeiten. Aber mit einem BMI von 27 - 29 bin ich noch nicht adipös und kann mir Zeit lassen. Leider ist diese Einsicht auch kontraproduktiv denn ich mach zu viele Ausnahmen. Aber das ist ein anderes Thema....

Danke für deine Klarstellungen.

Hinerk

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Re: Fiasp
« Antwort #41 am: August 07, 2017, 19:31 »
Moin,
ich meine irgendwo in einem Beitrag vom Jörg gelesen zu haben bei der Bolusberechnung unterscheiden sich 1 und 2 nur in Ihren Faktoren, wie sich ja innerhalb der zweier nur auf einem anderen Niveau auch unterschiedliche Werte für die Faktoren benutzt werden.

MlG

Hinerk

Offline Duff Rose

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Re: Fiasp
« Antwort #42 am: August 07, 2017, 19:34 »
Hallo Joerg,

Zitat
orginal Joerg Moeller:
.... Bei Reibekuchen lande ich in der Hypo, wenn ich vor dem Essen spritze/drücke.
und über die Dosis des Insulins brauche ich mir nicht so viel Gedanken machen. Bei einer Pizza kann ich 15, 20 , 25  oder noch mehr IEs spritzen. Je nach dem wie groß die Pizza ist gleiche ich an. Eine Hypo habe ich nie zu befürchten weil die Pizza mehr als 4 Stunden braucht um komplett verdaut zu sein.

Hallo Kladie,
Also 15 oder 25 Einheiten ist ein enormer Unterschied. Typ 2 Diabetiker können sich pp schon ordentlich in die Hypo schießen, es sei denn eine hohe Insulinresistenz liegt vor. Da frage ich mich aber, ob denn das eigene Insulin ebenso nicht in die Zellen gelangt wie das extern zugeführte, oder ob das Körpereigene eben noch sehr gut verarbeitet wird.

Wie auch immer. Wenn du angibst die Pizza benötigt 4 Stunden zum Verdauen und du spritzt Insulin-Analoga mit 3 Stunden Wirkdauer ist eben die Gefahr nach sagen wir 1-2 Stunden (je nach SEA) gegeben für eine Hypo. Denn ob T1 oder T2, Insulin ist in dem Moment einfach zu viel im Körper. Ausgenommen mein 1. Absatz, wird kein Insulin verwertet wirkt es sich eben auch nicht aus.
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Offline Kladie

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Re: Fiasp
« Antwort #43 am: August 07, 2017, 21:32 »
Hallo Duff Rose,

ich habe schon oft versucht meine Vorgehensweise zu beschreiben aber es gibt immer wieder diese Verständigungsprobleme weil von unterschiedlichen Voraussetzungen ausgegangen wird.

Auch du setzt anscheinend Eigeninsulin und Bolusinsulin in der Wirkung gleich - ist es aber nicht, da Eigeninsulin BZ abhängig produziert wird und keine feste Menge ist. Dieses Insulin hat auch nur eine Wirkzeit von wenigen Minuten und wird dadurch weniger wenn der BZ fällt bzw. mehr wenn der BZ steigt. Das unterstützt bei mir die Insulinregelung ernorm.
Wie ich schon geschrieben hatte verändern KHs bei mir den BZ um ein vielfaches schneller und mehr als Insulin wegen meiner Resistenz und so kann ich kräftig dosieren wenn ich über die Insulinwirkzeit von 4 Stunden genug KHs bekomme. Eine Pizza hat jede Menge davon und sie gehen wegen des geringen GIs über Stunden in mein Blut. Selbst die 30 IE ( bei einer großen Pizza mit ordentlich Belag ) wären bei mir evtl. zu wenig wenn das Eigeninsulin nicht auch noch kräftig helfen würde den BZ nicht zu stark steigen zu lassen.
Sollte ich zu viel gespritzt haben und der BZ würde runtergehen, so würde auch sofort weniger Eigeninsulin produziert, was den BZ wieder weniger stark fallen bzw. wieder ansteigen lassen würde. Das alles habe ich schon oft getestet und ich kann es schon ganz gut schätzen.

Zitat
orginal Duff Rose:
Da frage ich mich aber, ob denn das eigene Insulin ebenso nicht in die Zellen gelangt wie das extern zugeführte, oder ob das Körpereigene eben noch sehr gut verarbeitet wird.
Auch das Eigeninsulin wirkt - genau wie der Bolus - nicht richtig. Sonst wäre ich ja nach Definition kein T2 Diabetiker mit relativem Insulinmangel.
10 IE Eigeninsulin wirken wie 10 IE Bolusinsulin aber mit wesentlich kleinerer Wirkzeit. Anders ausgedrückt: Bolusinsulin wirkt genau so stark wie Eigeninsulin wenn die Eigenproduktion über 4 Stunden (Boluswirkzeit) aufrecht erhalten würde.

Allerdings spritze ich nicht oft 30 IE für eine Pizza. Normal sind 20 IE....
Aber wie gesagt auch mehr kann ich gut vertragen jedoch sagt mein Diabetologe ich sollte nicht zu viel spritzen und lieber mal höhere BZ Werte zulassen. Und ein Sicherheitspuffer ist mir auch ganz recht.

Offline Joerg Moeller

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Re: Fiasp
« Antwort #44 am: August 08, 2017, 11:23 »
Als T1er bist du ja viel Insulinsensitiver als ich. Da kann ich schon gut verstehen, dass du an vielen Stellen mehr Probleme hast als ich. Ich spritze bei Pizza und Nudeln...

Etwas sensitiver als Du bin ich bestimmt, aber zu sehr auch nicht. Ich hab ja einen Doppeldiabetes, d.h. wenn der DM1 nicht zuerst gekommen wäre, hätte man bei mir früher oder später einen DM2 diagnostiziert.
Daher auch meine TDD von 120 - 140 IE pro Tag.

Pizza ist nicht so das Problem, da sind ja auch jede Menge schnell verfügbare KH dabei. Aber ordentliche Reibekuchen triefen von Öl, was die Magen-Darm-Motilität ordentlich absenkt.
Bei meinen ersten Versuchen hat das eine Mordshypo gegeben, weil die KH noch alle im Magen festsaßen, als der Bolus ins Blut ging. Und TZ essen hätte da auch nicht viel gebracht, weil der sich dann den wartenden Reibekuchen-KH hinzugesellt hätte. Ich hab mir dann damit beholfen, den TZ so lange wie möglich im Mund zu behalten, um die Resorption der Mundschleimhaut zu nutzen. War aber trotzdem nicht schön :knatschig:

Ich hab dann mit Trial&Error rausgefunden, dass der BZ stabil bleibt, wenn ich erst eine halbe Stunde nach dem Essen mit Insulin anfange. Und dann am besten als Dualbolus, weil die Leber das Glycerin aus dem Fett als Substrat für die Gluconeogenese verwendet.

Viele Grüße,
Jörg
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Offline Hobbit

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Re: Fiasp
« Antwort #45 am: August 08, 2017, 12:10 »
Passt zwar nicht zum eigentlichen Thema, aber dafür in den Zusammenhang.
Wie is(s)t es denn, wenn man ein Essen aus schnellen und langsamen KH bzw mit Fett hat? Gibt es dann einen schnellen und einen verlangsamten Wirkeinsatz oder mischt sich das alles durch?
z.B. Saft & Kotelett, Leberkas- & -Semmel, Marmelade und Reiberdatschi (Kartoffelpuffer)
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Offline Duff Rose

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Re: Fiasp
« Antwort #46 am: August 08, 2017, 12:22 »
Passt zwar nicht zum eigentlichen Thema, aber dafür in den Zusammenhang.
Wie is(s)t es denn, wenn man ein Essen aus schnellen und langsamen KH bzw mit Fett hat? Gibt es dann einen schnellen und einen verlangsamten Wirkeinsatz oder mischt sich das alles durch?
z.B. Saft & Kotelett, Leberkas- & -Semmel, Marmelade und Reiberdatschi (Kartoffelpuffer)

Hallo Hobbit,
Ich kann mir schon vorstellen dass der Saft schneller zersetzt ist als das Kotelett. Aber das Kotelett wird auch die Verdauung von anderen Substanzen bremsen. Also gibt es einen verlangsamten schnellen Wirkeinsatz der Saft-BEs. :-)))
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Offline Kladie

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Re: Fiasp
« Antwort #47 am: August 08, 2017, 12:45 »
Zitat
orginal Joerg Moeller:
... Daher auch meine TDD von 120 - 140 IE pro Tag.
So viel Insulin brauche ich glücklicherweise noch nicht. Mir reichen 40 - 60 IE am Tag. Da liefert meine BSD wohl auch noch eine ordentliche Portion dazu.

Ansonsten kann ich zu den Stoffwechselvorgängen des Magens allgemein nicht viel beitragen, da ich es alles nur durch Trial & error ermittelt habe. Meine Eßgewohnheiten ändern sich ja auch nicht so stark und andere haben da ganz andere Anforderungen. Reibepfannkuchen esse ich z. B. nur ganz selten und dann behandele ich sie als kleine Kartoffelportion. Manchmal spritze ich gar nichts dafür wenn z. B. auf der Kirmes zwei oder drei kleine Dinger verputzt werden.
Dafür habe ich meist >200er Werte wenn ich mal wieder die Finger nicht vom Lakritz lassen konnte. So viel kann ich gar nicht spritzen wie nötig wäre um das zu verhindern.
Diabetes ist eben recht individuell.

Offline Gyuri

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Re: Fiasp
« Antwort #48 am: August 08, 2017, 19:57 »
(…) Ich hab ja einen Doppeldiabetes, d.h. wenn der DM1 nicht zuerst gekommen wäre, hätte man bei mir früher oder später einen DM2 diagnostiziert.
Daher auch meine TDD von 120 - 140 IE pro Tag.
(…)
Für so einen ähnlichen Satz wie dem ersten, wurde ein Forenfreund vor vielen Jahren mal als … Lügner/Sprücheklopfer/Troll bezeichnet. Ich habe ihm das aber geglaubt.

"TDD von 120 - 140 IE pro Tag" stimmt mich aber zuversichtiger. Meine Frau braucht 20IE Lantus und "normal" 115IE Fiasp und mir war da nie Wohl bei der Sache, wenn ich extreme Ausflüge über die 400er Grenze bekämpfen versuche…

wie jetzt gerade nach einem Geburtstagsessen für einen Enkel (1Jahr)  beim Chinesen.

(größer durch KLICK)


Mir geht es hier nicht um irgend eine Bolusberechnung und auch nicht um das Libre.
Ich nutze nur das heutige Tagesprotokoll um die Fiasp-Wirkung bei meiner Frau zu verdeutlichen.


Jetzt interessant soll die Aufzeichnung ab kurz vor 12 Uhr sein als 189mg/dl gescannt wurden und (ganz normal) 25IE fällig waren.
Kurz nach 12 Uhr wurde dann gegessen (leider ohne Einflussnahme durch mich) als die gescannte Glukose leicht anstieg … auf 191mg/dl
Danach stellte Libre ein Maximum nach dem Essen von 406 fest …
komisch :kratz: kurz vor 16 Uhr waren es 432 gescannt. Aber das wäre eher ein Thema fürs Libre als für Fiasp.

"A bisserl hoch!"  :kreisch: Und so entschloss ich mich zu den 40 IE für das Abendessen welches es aber erst später geben sollte.
Weil es kurz nach 18 Uhr immer noch 318 (Tendenz fallend) waren, gab es weitere … 20IE (die es erst gegen Mitternacht geben sollte)
und das Essen wurde auf 19 Uhr verlegt. bei 257mg/dl
Viele BE hat die Frau nicht bekommen und so rechne ich aufgrund der fallenden Kurve (und NICHT wegen den Pfeilen  :zwinker: ) mit einem abfallenden Glukosewert bis unter 180mg/dl.
Aus Erfahrung weiß ich, dass die Kurve nach dem Chinesen genauso ausgeschaut hätte, jedoch die "Erholung" viel zögerlicher abgelaufen wäre, hätten wir noch Novorapid oder Apidra.

Je nachdem, wie es noch weiter geht, bekommt meine Frau noch eine Schlafdosis Fiasp zwischen 5 und 20 IE (neben 20IE Lantus) um dann morgen mit < 150mg/dl zu starten.
Vielleicht klappt es, was nach so einem Ausnahmetag ein kleiner Erfolg wäre.
Gruß vom Gyuri
„Miss alles, was sich messen lässt,
und mach alles messbar,
was sich nicht messen lässt.“

Archimedes

Offline Andi

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Re: Fiasp
« Antwort #49 am: August 08, 2017, 21:47 »
(…) Ich hab ja einen Doppeldiabetes, d.h. wenn der DM1 nicht zuerst gekommen wäre, hätte man bei mir früher oder später einen DM2 diagnostiziert.
Daher auch meine TDD von 120 - 140 IE pro Tag.
(…)
Für so einen ähnlichen Satz wie dem ersten, wurde ein Forenfreund vor vielen Jahren mal als … Lügner/Sprücheklopfer/Troll bezeichnet. Ich habe ihm das aber geglaubt.

"TDD von 120 - 140 IE pro Tag" stimmt mich aber zuversichtiger.

Cool  8)

Bei mir sind das auch um die 80IE Bolus (bei rund 15BE), die ich mir reinpuste und habe dabei auch eher ein schlechtes Gewissen ... zumindest bisher  :rotwerd:
.                                                       ,---> SiDiary ==> Bericht ist für den DOC
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