Autor Thema: 400 Teststreifen genügen!?  (Gelesen 23354 mal)

Offline Tarabas

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Re: 400 Teststreifen genügen!?
« Antwort #40 am: September 11, 2015, 00:23 »

Yep. Dass man da ärztlicherseits regulierend eingreift ist schon nicht ganz verkehrt, aber ich finde besonders am Anfang einer Diabetestherapie sollte man genügend Teststreifen bereitstellen, damit der Diabetiker erstmal sehen kann, wie der BZ bei ihm läuft.

zu diesem Zweck habe ich jetzt die bahnbrechende Menge von 50(!) Stück extra zu den 400 bekommen. Juhu!  :patsch:  :balla:
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Online Gyuri

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Re: 400 Teststreifen genügen!?
« Antwort #41 am: September 11, 2015, 07:41 »

Yep. Dass man da ärztlicherseits regulierend eingreift ist schon nicht ganz verkehrt, aber ich finde besonders am Anfang einer Diabetestherapie sollte man genügend Teststreifen bereitstellen, damit der Diabetiker erstmal sehen kann, wie der BZ bei ihm läuft.

zu diesem Zweck habe ich jetzt die bahnbrechende Menge von 50(!) Stück extra zu den 400 bekommen. Juhu!  :patsch:  :balla:

Tjaaaa …   :zwinker:
Wenn ich der verschreibende Arzt wäre, würde ich meinen Patienten von vornherein klar machen, dass sie die Teststreifen nicht zum Gaudium von mir bekommen, sondern nur um MEINE verordnete Messstrategie auszuführen. ICH (der Arzt) will, dass ganz bestimmte Messungen durchgeführt werden.

Das Blöde ist nur, die allermeisten Ärzte haben überhaupt kein Konzept parat und lassen den Patienten einfach irgendwas wursteln. Da das dann mehr oder weniger alle so machen, wird das Teststreifenkontingent ausgereizt und wirklich alle müssen sich mit weniger zufrieden geben.

Ich wiederhole mich: Wer meint, zu wenig Teststreifen zu bekommen, soll sich GENAU vorrechnen lassen, was er damit tun soll und dann zur Befriedigung privater Interessen weitere Streifen selbst finanzieren.

Aber keine Angst: ich bin ja nicht der verschreibende Arzt. :wech:
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Archimedes

Offline Herr_Koch

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Re: 400 Teststreifen genügen!?
« Antwort #42 am: September 11, 2015, 08:47 »
Zitat
MEINE verordnete Messstrategie

Bei so einem Arzt wär ich aber die längste Zeit gewesen. ;)

Diabetes ist eine Krankheit, bei der der Betroffene eine grösstmögliche Eigenverantwortung an den Tag legen muss. Dazu gehört auch, dass man sich selber Gedanken zur Therapie macht und die nicht einfach vom Arzt verordnet bekommt (abgesehen vielleicht von der Einstellungsphase). Denn der Arzt ist ja nicht 24/7 da und erlebt die Höhen und Tiefen des Blutzuckers.

Ein Grund für ein Eingreifen wäre gegeben, wenn einer ständig übermässig viel Material braucht, das ist klar.
DM-1-Diagnose am 7. 12. 2008. Novorapid/Insulatard

Offline Joerg Moeller

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Re: 400 Teststreifen genügen!?
« Antwort #43 am: September 11, 2015, 09:39 »
Zitat
MEINE verordnete Messstrategie
Bei so einem Arzt wär ich aber die längste Zeit gewesen. ;)

Das sehe ich auch so,aber ich denke mal Gyuri meint damit den Diabetes-Neuling. Der könnte davon durchaus profitieren, wenn ihm auch der Grund für diese Vorgehensweise erklärt wird.
Ich hab schon öfter gehört, dass neuen Diabetiker einfach nur der Krempel in die Hand gedrückt wird und dann "machen Sie mal...". Das geht natürlich gar nicht.

Viele Grüße,
Jörg
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Re: 400 Teststreifen genügen!?
« Antwort #44 am: September 11, 2015, 10:45 »
Ge-nau  ;D
Ich dachte dabei an zwei Geschichten aus meinem ferneren Bekanntenkreis. Ich weiß also nur, was mir erzählt wurde.
  • Eine Frau erzählte ihrem ratlosen Arzt, weil die verordnete Therapie so überhaupt nicht fruchten wollte, dass sie sich immer mit Schokolade voll stopft, wenn sie Probleme hat.  :kreisch: Er nahm ihr dann das "teurere" Insulin weg…
    Nicht gerade sehr freundlich, aber wirkungsvoll.
  • Diplomatischer lief es in einem anderen Fall. Der Patientin, die sich um nichts kümmerte, wurde erzählt: "Gratulation!  :ballett: Ihre Werte haben sich sehr verbessert. (Anmerkung: welche Werte wurde nicht gesagt) Sie brauchen kein Insulin mehr. …" Sie bekam dann einen Diätplan und Metformin, womit sie zufrieden war. Nur dass sie dann keine Teststreifen mehr bekam, verwunderte sie einwenig.

Das waren übrigens zwei verschiedene Ärzte. Wenn ich aber Arzt wäre (bin ich ja nicht), würde ich Missverständnisse gleich am Anfang ausräumen und müsste so nicht auf "hinterhältige" List zurückgreifen. Wer sich seine Patienten zur Eigenverantwortung zieht, wird nicht mit kontraproduktivem Verhalten rechnen müssen.
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Archimedes

Offline Tarabas

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Re: 400 Teststreifen genügen!?
« Antwort #45 am: September 12, 2015, 22:31 »

Tjaaaa …   :zwinker:
Wenn ich der verschreibende Arzt wäre, würde ich meinen Patienten von vornherein klar machen, dass sie die Teststreifen nicht zum Gaudium von mir bekommen, sondern nur um MEINE verordnete Messstrategie auszuführen. ICH (der Arzt) will, dass ganz bestimmte Messungen durchgeführt werden.

Der Arzt darf SEINE Meßstrategie gerne durchsetzen, wenn er dafür MEINEN Diabetes übernimmt und zu SEINEM macht. Ansonsten bin ICH derjenige der meinen Diabetes managen muß.

Zitat
Das Blöde ist nur, die allermeisten Ärzte haben überhaupt kein Konzept parat und lassen den Patienten einfach irgendwas wursteln.

Ein Arzt, der zum Quartalstermin die Werte der letzten vier Tage haben will, der hat wohl in der Tat kein (überzeugendes) Konzept. IMHO.

Zitat
Da das dann mehr oder weniger alle so machen, wird das Teststreifenkontingent ausgereizt und wirklich alle müssen sich mit weniger zufrieden geben.

Es wird ja nicht mal das. In Berlin geht der Orientierung(!)srahmen bis 6x täglich, und trotzdem sollen es bei der Ärztin nur 400 sein dürfen.

Zitat
Ich wiederhole mich: Wer meint, zu wenig Teststreifen zu bekommen, soll sich GENAU vorrechnen lassen, was er damit tun soll und dann zur Befriedigung privater Interessen weitere Streifen selbst finanzieren.

solange diese "privaten" Interessen sich mit den offiziellen Leitlinien zur Therapie decken, sehe ich nicht wirklich ein, warum ich das selber finanzieren sollte.

(habe auch angesprochen "vor und nach dem Sport soll man ja messen, dafür brauch ich ..." fragt sie "ja, soll man ... wie oft machen Sie denn Sport?" ich so "2x die Woche". Dann wechselte sie das Thema und mein Mehrverbrauch dafür fiel unter den Tisch.)

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Re: 400 Teststreifen genügen!?
« Antwort #46 am: September 12, 2015, 23:08 »
(…)
Ein Arzt, der zum Quartalstermin die Werte der letzten vier Tage haben will, der hat wohl in der Tat kein (überzeugendes) Konzept. IMHO.
(…)
Habe ich das so gesagt? Ganz bestimmt nicht.
Mein Arzt schaut sich die letzten vier Wochen aus meinem BZ-Messgerät an … und wenn da zu wenige Werte wären, würde er vielleicht schimpfen  :moser: oder so weit es noch einen Sinn ergibt, etwas weiter zurück blicken. Ältere Werte haben nur zur Beurteilung eines Langzeitverlaufs Bedeutung.

Bei mir hat er noch nie  :moser: geschimpft. Auf eine Anfrage von mir, ob er denn mit meiner Strategie leben könne, (weil ich auch in Diabetikerforen da immer wieder kritisiert werde) meinte er, ich solle einen schönen Gruß ausrichten, meine Art zu messen sei vorbildlich. Ich dürfe mich auch namentlich auf ihn berufen:
>> Dr. Zimmermann <<

Im übrigen kannst du uns schon vorjammern, dass dir deine Messstreifen nicht reichen. Schlussendlich bekommst du aber nur, was dir dein Arzt zuteilt.  Da können wir noch so schön diskutieren, der Arzt wird sich davon nicht genötigt sehen, dir nachzugeben. Sollte er es doch tun … schön für dich. ;)
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