Autor Thema: Thromboseriskio bei Diabetes mellitus  (Gelesen 18628 mal)

Offline Hannes E.

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Re: Thromboseriskio bei Diabetes mellitus
« Antwort #10 am: März 10, 2011, 10:57 »
Aha. Und wieder schlauer.
Das kommt ja sicherlich auch drauf an, wie stark die Blutgerinnugn gesenkt wird. nach meiner Thrombose war sie auf nur noch 20%. Bei euch ist das sicherlich viel höher.
Ich kann mich daran erinnern, dass selbst Lanzettenstiche mehrere minuten geblutet haben.

Mein Arzt hat mir jetzt auf jeden Fall gesagt, dass man über längere Zeit einen sehr hohen HbA1C haben muss, damit es zu einer Thrombose kommen kann. Hoch ist dabei 9 oder höher. Von daher besteht bei meinem HbA1C keine Gefahr.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Thromboseriskio bei Diabetes mellitus
« Antwort #11 am: März 10, 2011, 14:15 »
Mein Arzt hat mir jetzt auf jeden Fall gesagt, dass man über längere Zeit einen sehr hohen HbA1C haben muss, damit es zu einer Thrombose kommen kann. Hoch ist dabei 9 oder höher. Von daher besteht bei meinem HbA1C keine Gefahr.

Diese Aussage deines Arztes ist ähnlich präzise wie "Nachts ist es kälter als draußen". Thrombose hat mit dem HbA1c in etwa so viel zu tun wie Pizza und Salami.

Google mal nach "Virchow Trias" wenn du wissen willst wie eine Thrombose wirklich entsteht.

Du wirst dann vermutlich auch ableiten können, warum außergewöhnlich viele Thrombosen bei Transatlantikflügen entstehen (gemessen an anderen Reisearten). Und auch bei Menschen mit normwertigem 1c :zwinker:
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Offline Hannes E.

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Re: Thromboseriskio bei Diabetes mellitus
« Antwort #12 am: März 10, 2011, 15:28 »
Danke.
Werde mich (sobald ich Zeit finde) da mal schlau machen.
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Offline Birgit1962

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Re: Thromboseriskio bei Diabetes mellitus
« Antwort #13 am: März 10, 2011, 18:58 »
Ich nehme seit 5 Jahren auf Anraten meines Diabetologen auch eine 100 mg Aspirin am Tag.
Probleme mit den Venen hatte ich mal im Flieger (Langstrecke USA) und nehme seitdem eben die Aspirin zur Prophylaxe.

Gruß Birgit

Offline Hannes E.

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Re: Thromboseriskio bei Diabetes mellitus
« Antwort #14 am: März 10, 2011, 21:00 »
Aspirin?
Sollte man da nicht besser ein richtigen Blutverdünner wie Macumar nehmen.
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Offline Joerg Moeller

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Re: Thromboseriskio bei Diabetes mellitus
« Antwort #15 am: März 11, 2011, 11:06 »
Aspirin?
Sollte man da nicht besser ein richtigen Blutverdünner wie Macumar nehmen.

Nein. Marcumar kann ziemlich heftig sein und 50-100mg ASS reicht in der Regel als Prophylaxe völlig aus.
Marcumar gibt man eher wenn es schon andere Probleme gab/gibt.
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Offline Hannes E.

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Re: Thromboseriskio bei Diabetes mellitus
« Antwort #16 am: März 11, 2011, 11:52 »
Das ist wahr.
Ich möchte aber einmal auf folgende Studien hinweise (gefunden auf wikipedia):
Zitat
In einer schwedischen Studie mit 58.465 Studienteilnehmern konnte durch Einsatz des Mortalitätsregisters und des im Patientenregister dokumentierten Arzneimittelgebrauchs festgestellt werden, dass der Gebrauch von Aspirin bei diabetischen Patienten ohne kardiovaskuläre Krankheitsanzeichen zu einer erhöhten Mortalität führte. Bei diabetischen Patienten mit kardiovaskulären Krankheitsanzeichen wurde jedoch eine Verminderung der Mortalität unter der Anwendung von Aspirin beobachtet. Die bisherige Praxis der Anwendung von Aspirin auch bei Diabetikern ohne kardiovaskuläre Krankheitszeichen sollte danach revidiert werden, bis weitere Erkenntnisse aus laufenden Studien verfügbar sind.
Zitat
Welin L, Wilhelmsen L, Björnberg A, Odén A.: Aspirin increases mortality in diabetic patients without cardiovascular disease: a Swedish record linkage study, Pharmacoepidemiol Drug Saf., 2009 August 11; PMID 19672841

Demnach ist von der Einnahme von ASS ohne Vorerkrankung vorerst abzuraten.
Generell sollte die Einnahme von Blutverdünnern auch für Diabetiker nicht nötig sein. zumindest nicht, wenn man einigermaßen in Ordnung eingestellt ist.

Deswegen wundert es mich, dass ihr das Zeug zur Vorbeugung einnehmt.
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Offline Yvonne

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Re: Thromboseriskio bei Diabetes mellitus
« Antwort #17 am: März 12, 2011, 14:18 »
Marcumar beeinflußt die Blutgerinnung enorm... Die Blutungsgefahr unter der Marcumartherapie ist enorm. Außerdem wird Marcumar auch bei bestimmten herzerkranungen eingesetzt... Marcuzmar gibt es nach Lungenembolien, Thrombosen und es wird auch zur Behandlung bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt( Absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern). Das alles alleine sind Erkrankungen, die man keinem wünscht, aber ohne Grund wird KEIN Marcumar mehr verordnet...

Zur Prophylaxe reicht ratsächlich täglich eine Tablette Aspirin 100.Allerdings sollte dabei dann evtl. auch ein magenschutzmittel eingenommen werden, da Aspirin die unangenehme Eigenschaft hat, die Magenschleimhaut zu schädigen..

Bei längeren Autofahrten oder Flugreisen empfiehlt es sich Thrombosestrümpfe zu benutzen. Im Krankenhaus werden auf den operativen Stationenimmer diese weißen Thrombosesocken verteilt. Diese reichen auf längeren Autofahrten bzw. Flugreisen...
Geht nicht gibt´s nicht

Offline Hannes E.

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Re: Thromboseriskio bei Diabetes mellitus
« Antwort #18 am: März 12, 2011, 15:34 »
Ich verstehe nicht, warum man ASS vorsorglich einnehmen sollte, wenn man kein erhöhtes Risiko hat. Und der Diabetes ist definitiv kein erhöhtes Risiko.
Das wäre dann eine unnötige Medikamenteneinnahme oder nicht?
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Offline Llarian

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Re: Thromboseriskio bei Diabetes mellitus
« Antwort #19 am: März 12, 2011, 17:19 »
Man will halt vorbeugen. Wobei ASS noch den Nachteil hat, dass man es 14 Tage vor eienr OP absetzen muss. Ungeplante OPs können also durchaus ein Problem werden.
Es gibt aber auch durchaus andere Faktoren, die eine Thrombose begünstigen können, es gibt Menschen mit APC-Resistenz, die da deutlich anfälliger sind. Wurde das als Ursache bei Dir ausgeschlossen?
Thrombose ist ein Gefäßverschluss. Also im Groben dergleiche Vorgang wie beim Herzinfarkt oder Schlaganfall. Und da spielt auch nicht die Gerinnungsneigung eine Rolle, sondern die schlechtere Situation der Gefäßwände bei Diabetikern. Wenn dann noch andere Faktoren wie Rauchen oder erhöhte Blutfettwerte dazuommen, sammelt sich einiges zusammen.
Deswegen gibt es z.B. auch gerade für Diabetiker häufiger Messungen der Wanddicke verschiedener Arterien, z.B. Messung der Intima media-Dicke an den Halsgefäßen. Vielleicht wäre es ein Ansatz, über einen Angiologen überhaupt erstmal den eigenen Status zu klären und auch weiter nach Ursachen für die vorherige Thrombose zu suchen, um zu wissen, ob wirklich eine aktive Vorsorge nötig ist.

Grüße
Anja